Bausparvertrag für Grundstück oder Haus

Diskutiere Bausparvertrag für Grundstück oder Haus im Baufinanzierung Forum im Bereich Rund um den Bau; Hallo zusammen, wir haben ein Grundstück in einem Neubaugebiet zugeteilt bekommen (KP: 165.000€), nun überlegen wir, wie wir es finanzieren, mit...

  1. #1 Carmen1101, 27.09.2022
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    Hallo zusammen,

    wir haben ein Grundstück in einem Neubaugebiet zugeteilt bekommen (KP: 165.000€), nun überlegen wir, wie wir es finanzieren, mit Ausblick auf eine zukünftige Finanzierung eines Hauses (wir rechnen mit 600.000€ für das Haus all-in).
    Wir haben beide jeweils einen zuteilungsreifen Bausparvertrag mit 60.000€, insgesamt also 120.000€. Zusätzlich haben wir EK in Höhe von ca. 200.000€.
    Es gibt nun 2 Möglichkeiten:
    1. Grundstück mit Bausparer und 45.000€ EK finanzieren
    2. Grundstück komplett aus EK finanzieren und Bausparer fürs Haus nutzen

    Bei Option 1 könnten wir die Kreditsumme für das Haus drücken, da wir mehr EK übrig haben und wir hätten keine Diskussionen mit versch. Banken (wir wollen ja wahrscheinlich nicht dieselbe Bank für den Hauskredit wie vom Bausparer nehmen).
    Bei Option 2 würde uns das Grundstück direkt gehören.

    Hat jemand Erfahrungen oder einen Tipp hierzu?

    Vielen Dank im Voraus,
    Carmen
     
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  2. #2 Einfachnurich, 27.09.2022
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    Da kann nichts gedrückt werden. Gesamtkosten abzüglich EK und den zugeteilten BSV (Bausparguthaben und Bauspardarlehen) ergibt den Finanzierungsbedarf und dieser wird den Herstellungskosten (alle wertsteigernden Kosten der Baukostenplanung/Baukostenaufstellung ohne Erwerbsnebenkosten Gest., Notar und Grundbuch, was in der Regel fast alle Kosten außer Küche, Mobiliar sind) zzgl. Grundstückskosten (=Beleihungswert) entgegengesetzt. Dabei teilt man den Finanzierungsbedarf durch den Beleihungswert und erhält den Beleihungsauslauf!

    Zu beachten, aufzubereiten gilt es:

    1) Den Kosten wird die Eigenleistung zu addiert, ebenso dem Eigenkapital/Fremdeigenkapital (Bauspardarlehen ist fremdfinanziertes Eigenkapital)
    2) Es gilt zu beachten, wie hoch der Bauspardarlehenszinssatz ist, vor allem, wie hoch die Zins-, und Tilgungsrate auf das Bauspardarlehen ausfällt!
    3) Sollte der Zinssatz höher als der Marktzins sein und/oder die Zins-, und Tilgungsraten zu hoch ausfallen, gilt es zu prüfen, ob bei den Bausparverträgen bei Darlehensverzicht (viele alte Tarife haben diese Option) ein Zinsbonus rückwirkend vom ersten eingezahlten Euro gewährt wird, denn die Erhöhung des Eigenkapitals (höheres Bausparguthaben) rechtfertigt ggf. auch einen etwas höheren Darlehenszins im Hauptdarlehen.

    Natürlich muss parallel geschaut werden, welcher Beleihungsauslauf erzeilt wird und da können Bauspardarlehen manchmal den Hebel/Beleihungsauslauf mindern, wo es auch mal Sinn ergeben kann, einen etwas höheren Bauspardarlehenszins in Kauf zunehmen, wenn sich dadurch der Beleihungsauslauf des Hauptdarlehens senken lässt.

    Muss man individuell betrachten, alles kein Hexenwerk :shades:D;)
     
  3. #3 Carmen1101, 27.09.2022
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    Danke für die Antwort. Der Bausparer hat sehr gute Konditionen (1,3% Darlehenszins), wir möchten ihn auf alle Fälle einsetzen. Die Frage ist, ob wir ihn für das Grundstück oder das Haus einsetzen bzw. ob es hierzu Erfahrungen und/oder Tipps gibt.

    Ist bestimmt kein Hexenwerk (für einen Experten :-), aber bisher habe ich leider nichts dazu gefunden, was mich wirklich weitergebracht hätte.
     
  4. #4 Einfachnurich, 27.09.2022
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    Stehen denn alle Kosten fest, sind alle Beleihungsunterlagen vorhanden?
     
  5. #5 Einfachnurich, 27.09.2022
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    Es ist anzuraten, das mal nebenbei erwähnt, dass sie sich einen Experten bei Ihrer, bzw. für ihre Lebensinvestition an die Seite holen!
     
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  6. #6 Carmen1101, 27.09.2022
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    Für das Grundstück ja, für das Haus nicht (das wird konkreter sobald das Grundstück gekauft ist). In den 165k ist schon alles eingerechnet.
     
  7. #7 Einfachnurich, 27.09.2022
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    Wenn die Kosten und/oder die Beleihungsunterlagen noch nicht feststehen, noch nicht erstellt sind und erstmal nur das Grundstück bezahlt werden muss, dann ist es ratsam, das Grundbuch sauber zu halten und dafür ist das EK in Höhe von 200.000 Euro vorrangig einzusetzen.
     
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  8. #8 Einfachnurich, 27.09.2022
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    Gerne.

    Wie hoch ist denn das Guthaben in den Bausparverträgen und welche Zins-, und Tilgungsrate ist ihnen denn mitgeteilt worden?
     
  9. #9 Carmen1101, 27.09.2022
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    Tilgungsrate: 0,7% der Bausparsumme = 420€
    Guthabenzins: 0,25%
    Guthaben: je 30.000€ (also zu 50% bespart)
     
  10. artibi

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    Das sind zwar gute Konditionen, aber damit hättet ihr 840€ monatliche Belastung für 60.000€ Darlehen. Da hängt es halt von eurem Einkommen bzw. der restlichen finanziellen SItuation ab, ob ihr euch dann für den restlichen Betrag die monatliche Rate leisten könnt.

    Bei den Zahlen oben:
    765.000€ + Nebenkosten abzüglich 320.000 EK ergibt ~450.000 Finanzierungsbedarf. Ergibt bei 3% Zins monatliche 1125€ Zinsen und mit 2% Tilgung 750€ pro Monat. In Summe also ~2700€ pro Monat.
     
  11. #11 Carmen1101, 27.09.2022
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    Die gleiche Rechnung hatten wir auch mal gemacht. Das würde dann eher für Option 1 sprechen, weil wir dann zumindest 2-3 Jahre "nur" die 870€ Belastung im Monat hätten und nebenbei noch mehr EK anhäufen können (wir planen das Haus erst in 2-3 Jahren zu bauen).
     
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  12. #12 simon84, 27.09.2022
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    Meint ihr, ihr könnt mehr EK in 3 Jahren anhäufen als die Preissteigerungen? Aktuell sieht’s ja nichts so rosig aus
     
  13. #13 Carmen1101, 27.09.2022
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    Ja, generell schon. Wenn die Preise zukünftig jedes Jahr um weitere 20% steigen, werden wir das sowieso sein lassen und lieber weiterhin zur Miete wohnen. Wir möchten zwar sehr gerne bauen, aber nicht um jeden Preis (es ist ja aktuell eigtl schon nicht mehr vertretbar).
     
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  14. #14 simon84, 27.09.2022
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    Habt ihr keinen bauzwang und auch kein Vorkaufsrecht der Gemeinde innerhalb von x Jahren ?

    wenn ihr eh nicht bauen wollt, dann gebt die Reservierung auf und lasst das Grundstück jemandem der direkt bereit ist.

    mit Grundstück kaufen und später verkaufen wird es schwer Gewinn zu machen die meisten Gemeinden schieben da Riegel vor
     
  15. #15 PhilemonLeo, 09.02.2023
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    Hallo Carmen, seid ihr bei der Entscheidungsfindung schon weitergekommen? Es ist ja doch eine Entscheidung fürs Leben. Wie sich die Preise weiter entwickeln ist natürlich nicht absehbar. Das gilt aber auch für die Miete.
     
  16. #16 Carmen1101, 05.03.2023
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    Hallo,
    Wir haben mittlerweile das Grundstück gekauft und es mit EK gezahlt. Zumindest haben wir 5 Jahre Zeit für den Hausbau, das kann gut oder schlecht sein, je nachdem wie sich alles entwickelt. Wir werden sehen...
    Danke für alle Beiträge!
     
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  17. Ckfh

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    Meine Erfahrung wenn es um so etwas geht:
    Beim Zeitpunkt des Bauens solltest du nicht überlegen, ob es früher günstiger war, oder später günstiger wird.
    Das Wichtig ist, dass ihr euch dann dafür entscheidet, wenn es im Gesamten passt.
    Wenn ihr das gebaut bekommt, was euch passt und die finanzielle Last so ist, wie sie passt.

    Du wirst nämlich meistens damit konfrontiert sein, dass du irgendwann das Gefühl hast zum dümmst möglichen Zeitpunkt alles eingefädelt zu haben.

    Ich habe z.B. letzten Juni alles eingetütet.
    Baufinanzierung genau dann, wo der Zins am höchsten war. 1 Tag nach Unterzeichnung gingen die Zinsen runter - bis zu 1% weniger.
    Mittlerweile sind wir wieder gleich hoch.
    KfW gab es da keine - mittlerweile könnte ich mir 300k holen und fast 100k Zinsen sparen. (10 Jahre)
    Hauspreis war dazumal vielleicht noch 3% günstiger als jetzt - allerdings kann man jetzt mit vielen Hausfirmen verhandeln, da ihnen Aufträge fehlen. (Im 12 Monate Horizont)

    Insgesamt würde mich vielleicht jetzt die gesamte Geschichte rund 150.000 EUR weniger kosten über 10 Jahre.
    Aber was solls? In 30 Jahren ist das Haus eh wesentlich mehr Wert, als jetzt.
    ABER es ändert nichts an der Tatsache, dass ich mir das Haus leisten kann, dass die Finanzierung funktioniert und dass es im Gesamten passt.
    Und das ist entscheidend.


    Sprich:
    Überlegt euch was ihr bauen wollt, holt euch Angebote ein und vergleicht die Finanzierungen.
    Die Finanzierungen sind aktuell gar nicht mehr so uninteressant und es gibt viele Möglichkeiten. Auch Förderungen welche mit Eigenkapital gleichgesetzt werden,...


    Denn was kann passieren in den nächsten Jahren?
    Vielleicht wird der Leitzins wirklich auf über 4% oder höher angehoben. Vielleicht haben wir in 3 Jahren 7% Bauzinsen - vielleicht nur 2%.
    Vielleicht bleiben die Baupreise gleich, oder sie sinken, oder sie steigen.
    Vielleicht nimmt die Inflation noch weiter zu und die Schuldlast verliert automatisch an Wert.


    Das Einzige was dir garantiert bleibt:
    Der Gedanke: Hätte ich es doch getan oder zumindest versucht.
     
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  18. #18 PhilemonLeo, 10.03.2023
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    Meiner Erfahrung nach ist es besser, sich frühzeitig über Finanzierungen zu informieren, sonst lande ihr in einer Art gedanklicher Warteschleife und kommt am Ende zu keiner Entscheidung: Da ihr ja noch gar nicht einschätzen könnt, was kommt und welche Förderungen es möglicherweise gbt. Ihr braucht ja erst mal grundlegende Informationen, damit ihr herausfinden könnt, ob ein Hausbau für euch in Frage kommt. Da sind sehr viele variable Faktoren .Ich würde es genau so sehen,wie ckfh: Der Gedanke "Hätte ich es doch getan oder zumindest versucht", wäre ärgerlich. Be first, but first be sure. Manchmal hat man ja auch Bekannte, die auch gerade bauen. Das hat mir z.B. geholfen.
     
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