Bewehrungspläne lesen

PeMu, die wählen heute nach individuellen Gesichtspunkten irgendwelche Module. Da werden dann die "trockenen" Themen schon mal ausgeklammert. Hauptsache, die Punkte zum Semesterende stimmen.

 

Stimme Mark zu. Bei uns im Archistudium habe ich auch noch nie nen Bewehrungsplan gesehen, den hat mir dann ein erfahrener Capo erklärt. Das sollte man aber einschätzen können (evtl im Büro nachfragen) ob man dem trauen kann, sprich, ob der Ahnung hat. Manche können auch prima Heißluft verbreiten.

 

Vielleicht hilft es Dir ja auch, wenn Du mal an einem Abend zu Hause einen Bewehrungsplan mitnimmst und dich etwas damit beschäftigst. Erstelle zum Beispiel eine Stahlliste per Hand und vergleiche die dann mit der korrekten, oder Du zeichnest z.B. ein paar Schnitte nach.

Wenn Du damit keine Erfahrung hast findest Du dich auf der Baustelle natürlich nicht sofort in einem Plan zurecht über den gerade gesprochen wird, aber wenn Du Dir zu ein paar Plänen Gedanken machst kommt die Übung!

 

Das sollte zwar beim Meister eigentlich anders herum sein (erst die Praxis drauf haben, dann die Theorie (hinterher), leider muss ich Dir trotzdem zustimmen.
... und manche lernen es nie.

 

Ich habe mir das Buch auf Grund des Tipps mal besorgt, da ich Bewehrungspläne auch besser lesen können möchte.
Nach erstem Durchschauen muss ich leider sagen, dass schon einige grobe Schnitzer oder Ungenauigkeiten in diesem Buch vorkommen:

-Funktion der Sauberkeitsschicht: Verhindert Kontakt des Betons mit dem aggressiven? Erdreich
-falsche Verwendung der Begriffe harte und weiche Bedachung, generell Einführung zu Brandwänden zu verallgemeinernd
-Bodenplatte 25-30 cm dick im Verbund mit Betonaußenwänden wird als Weiße Wanne bezeichnet
-jedes betonierte Kellergeschoss, dass nicht mit WU-Betonen hergestellt wurde ist eine Schwarze Wanne
-Schwarze Wannen sind nicht dicht...

Leider trübt das etwas den Eindruck und ich frage mich, ob die Kernaussagen des Buchs zur Bewehrung die gleiche Qualität haben.

 

@ Tafelsilber, nimm das Buch als Hilfe zur Anfertigung von Bewehrungsplänen. Evtl. sind da auch ein paar Ungereimtheiten drin, die aber m.E. keinen Einfluss auf die Richtigkeit der dargestellten Bewehrung haben. Was z.B. "Weiße Wannen" betrifft, liegen erforderliche Bewehrung und Expositionsklassen fest, bevor sich jemand an die Bewehrungspläne macht. Von daher sind solche Dinge wurscht, wenn es nur um die Bewehrungsführung geht.

 

Ich verstehe dann aber nicht, warum überhaupt diese Dinge im Buch erwähnt werden. Mit den Leuten, denen sich diese Halbwahrheiten dann im Kopf festgesetzt haben, ist immer lustig argumentieren.
Aber egal, wenn die Aussagen zu Bewehrungsplänen stimmen ist ja fast gut. Was ich übrigens immer noch nicht weiss: Beziehen sich die Maßangeben in den Biegeskizzen eigentlich auf Achse Stab oder Außenmaße Biegeform?

 

Außenmaß.

 

@Tafelsilber, irgendwie habe ich den Eindruck, dass Du in jedem Fachbuch eine Art Bibel vermutest. Mir sind die von Dir aufgeführten Ungereimtheiten noch nicht mal aufgefallen, wahrscheinlich, weil ich die Texte nicht alle gelesen habe. Wenn ich was über weiße Wannen lesen will, nehme ich mir keine Anleitung zur Anfertigung von Bewehrungsplänen! Was letztere angeht, konnte ich noch keinen Fehler finden. Für mich war/ist dieses Buch (in der Ausgabe zur DIN 1045-1) jedenfalls sehr hilfreich.

 

ich habe mir mal zu beginn meiner selbständigkeit den rybicki geleistet.
dort gibt es einiges zu den bewehrungen zu lesen, aber auch rechtliches.
eigentlich enthält es alles was zum alltagsgeschehen auf einer baustelle gehört.

für frischlinge sicherlich goldrichtig.

mir hats auf jeden fall geholfen einen überblick zu finden und auch die verschiedenen aussagen zu filtern.
einen satz habe ich mir aus diesem buch auswendig eingeprägt:
" Manche nennen Erfahrung, was sie seit Jahren falsch machen."

 

@Thomas Traut: Irgendwie habe ich den Eindruck, dass du dich persönlich angeriffen fühlst, da ich ein Buch kritisiert habe, das du empfohlen hast. Das musst du nicht. Allerdings weiss ich nicht, wass die Eigenschaften einer Art Bibel übertragen auf Fachbücher bedeuten soll, vielleicht dass die Wirkungsweise der ganzen Welt erklärt wird? Das ist mir schon klar das dies in einer Monografie nicht zu leisten ist. Wenn jedoch in Themengebieten, die der Autor streift, schlampig recherchiert wurde, wage ich es durchaus, hier Kritik anzubringen. Lieber solle er weglassen statt Verwirrung zu stiften. Oder mehr oder weniger mit deinen Worten: "Wenn ich was über Bewehrungspläne schreiben will , schreibe ich nichts über Weiße Wannen, wenn ich davon keine Ahnung habe!"
Das Problem ist nämlich, dass die Glaubwürdigkeit des Autors somit auch auf Gebieten leidet, die er beherrscht.

 

@Tafelsilber: Ich fühle mich persönlich überhaupt nicht angegriffen, möchte auch keine Buchrezension hier schreiben. Wenn Du Fehler gefunden hast, kannst Du sie ja dem Autoren oder dem Verlag mitteilen, evtl. sind sie Dir sogar dankbar dafür. Die Ausgangsfrage war sinngemäß, wie man Bewehrungspläne lesen lernen kann. Und dafür ist das Buch allemal gut.

Die Bibel habe ich angeführt, weil das DDR-Pendant zum jetzigen Helfer in allen (bautechnischen) Lebenslagen, den Schneider Bautabellen, die "Bautechnischen Berechnungstafeln", kurz BB genannt, waren. Der Titel wurde gerne mal zu "Bibel für Bauingenieure" verballhornt. Außerdem erwarte ich in keinem (Fach-)Buch ewig währende Weisheiten, die ja angeblich nur in der Bibel zu finden sind.

Also, gehen wir wieder skeptisch ans Werk.