Bioerdgas von der EnBW im Video

Diskutiere Bioerdgas von der EnBW im Video im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; @R.B. Die Überdüngung kann doch nur eintreten wenn die Pflanze weniger Nährstoffe zieht als eingebracht wurden.... Das ist zu einfach...

  1. R.B.

    R.B.

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    Das ist zu einfach gedacht. Zuerst einmal müsste die obere Bodenschicht die Gülle auch komplett speichern, was in der Praxis nicht der Fall ist, obwohl die max. Ausbringmenge pro Fläche bereits begrenzt ist.

    Spätestens bei einsetzendem Regen wird dann zusätzlich Gülle, bzw. was davon noch übrig ist, in tiefere Schichten gespült. Landwirtschaftliche Flächen in der Nähe von Gewässern düngen somit auch in erheblichem Maße diese Gewässer, was dort zu ungebremstem Pflanzenwachstum, und in Folge dann zum Umkippen des Gewässers führt. Fische können unter diesen Bedingungen auch nicht überleben.

    Der Einfluß auf unser Trinkwasser ist auch nicht zu verachten. Nicht umsonst sind in der Trinkwasserverordnung Grenzwerte definiert.

    Pflanzen nehmen Nitrat auf und wandeln es um (ich glaube in Eiweiß oder so ähnlich, Bio war nicht meine Stärke), aber das geht auch nicht beliebig. Es ist zudem zu beachten, dass beim Ausbringen von Gülle auf eine Weide mehr Nitrat im Grundwasser landet als wenn diese (zur richtigen Zeit) zur Düngung von Mais o.ä. eingesetzt wird. Das hängt also von der Bodenbeschaffenheit und Art der Pflanzen ab.

    Ich sagte ja, das Ganze ist viel komplexer als gedacht. Mais, Roggen, Zuckerrüben, aber auch die Gülle selbst, sind gute Methan Lieferanten. Man könnte das Zeug auch irgendwo hin kippen, dann würde das Methan dort freigesetzt, oder aber man vergärt es kontrolliert und nutzt das Methan als "Biogas", dessen Qualität sogar besser sein kann als die von Erdgas.

    Ich bin dafür, dass wir unsere ressourcen möglichst effizient nutzen. Brach liegende Flächen sind genau das Gegenteil davon, und eine Landwirtschaft die immer mehr Landwirte zur Aufgabe ihrer Betriebe zwingt kann auch nicht gewollt sein. Was also spricht dagegen diese Flächen für die Gewinnung von Biogas zu nutzen?

    Wir werden mit den vorhandenen Flächen sicherlich nicht unseren Gesamtbedarf decken können, aber wenn wir uns schon "Ökologie" auf die Fahne schreiben, dann muss die Nutzung aller ressourcen das Ziel sein, denn nur so kann es gelingen, dass wir einigermaßen unabhängig unseren Energiebedarf decken können.

    Gruß
    Ralf
     
  2. #22 nachttrac, 22.11.2011
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    Ich habe ja nichts Grundsätzliches gegen Biogas, ganz im Gegenteil. Nur der Spaß hört dort auf wo:

    - dauerhaft Geld hineingepumpt wird, ohne Aussicht auf Wirtschaftlichkeit (z.B. PV)
    - der Brennstoff über 30km herangekarrt werden muss
    - Heimisch erzeugbare Nahrungsmittel importiert werden müssen
    - Die bestehende Industrie wegbricht (z.B. Fa. Pfleiderer wegen Holzpreise)
     
  3. #23 C. Schwarze, 22.11.2011
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    Und da hört bei mir der Spaß auf.

    PV ist an der Grenze, wenn nicht gar jetzt schon Konkurrenzfähig.
    Wenn alle mit echten Zahlen arbeiten würden und Kohle und Atom nicht indirekt durch den Steuerbeutel subventioniert würde, sähe das heute in Geld und Aktzeptanz an sich ganz anders aus.

    Momentan kommen von den Herstellerfirmen 3. Quartalszahlen heraus.
    Der momentan Preisdruck (durch den gewollten Wettbewerb) beschert denen durch die Bank schlechte Zahlen, es wird zuviel produziert und es liegt zuviel auf Halde, wie abgenommen wird.
    D.h. Solaranlagen sind dieses Jahr um 30-40% gefallen.

    weitere Industrialisierung und Forschung werden weiter die Ausbeute, Wirkungsgrad und Materialseinsatz optimieren. (siehe analog zu der Computerindustrie/Handyindustrie)


    und wenn es die großen Stromversorger und ihr Lobbyismus nicht gäben würde, wäre PV, schon lange großflächig einsetzbar, und dank Wasserstoff(Elektrolyse mit Wasser) speicherfähig, und damit auch Nachts verfügbar.(Power to Gas) Einem Gas-Kraftwerk oder selbst einen alten Buderus-Gebläsebrenner wäre es egal, ob er mit Erdgas und dem Gas Wasserstoff betrieben würde.


    achja, on den 20-30 Milliarden in die Kernfusionsforschung will auch keiner was wissen....
     
  4. #24 EnBW_Baranek, 24.11.2011
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    Hallo,
    es standen noch zwei Fragen im Raum, die wir beantworten möchten.

    Zunächst sei der Hinweis erlaubt, dass wir hier von Bioerdgas sprechen und nicht von Biogas. Während ersteres bequem über das bestehende Erdgasnetz verteilt werden kann, ist das bei dem zweiten nicht möglich. Vielmehr wird Biogas vor Ort zumeist in Blockheizkraftwerken genutzt. Diese BHKs produzieren mit einem Wirkungsgrad von etwa 40 Prozent Strom. Der Rest fällt als Wärme an, die aber auf Grunde des Standorts der Anlagen in dünnbesiedelten Gegenden nicht immer vollständig genutzt werden kann. Bioerdgas ist daher wesentlich vorteilhafter in Bezug auf die Klimabilanz.

    Aktuell produziert die EnBW an zwei Standorten Bioerdgas aus Mais und Grasschnitt. Allerdings wird dem Bioerdgas, das Endverbraucher von der EnBW erhalten, noch Bioerdgas von anderen Erzeugern beigemischt, das aus "biogenen Reststoffen" (Speiseabfälle usw) hergestellt wird.

    Die Anlagen der EnBW zur Erzeugug von Bioerdags werden im übrigen sehr effizient bewirtschaftet. Wärmeverluste entstehen nicht.
     
  5. Lukas

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    Pruuust!

    Da wär der Haufen der Erste, dem sowas gelingt.

    Aber das macht ja nix, bei einem Volk, dem man demnächst auch wieder einen überführten Betrüger als heilsbringenden Politiker servieren wird.

    Salut

    Lukas
     
  6. #26 ReihenhausMax, 24.11.2011
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    Na ja, Zahlen wären schöner gewesen. Wenn kein Strom produziert wird,
    fällt auch keine verwertbare Wärme ab, die Fermenter müssen wohl eher
    noch geheizt werden, damit ist das mit den Wärmeverlusten schon OK,
    wenn auch nicht exakt.
     
  7. Julius

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    Stimmt. Allerdings ist Bioerdgas nichts anderes als in mehreren Stufen gereinigtes (und im Hinblick auf den Brennwert angepaßtes) Biogas! Nicht mehr und nicht weniger.
    Wobei der Einsatz von Speiseabfällen etc. wegen des Schwefelgehalts eher problematisch ist.

    Ob so eine aufwendige Behandlung wirklich sinnvoll ist (sowohl gesamtwirtschaftlich als auch energetisch), muß sich zeigen. Wegen der aufwendigen Technik nur in Großanlagen überhaupt vernünftig machbar.

    Gerade deswegen würden mich Zahlen, Daten, Fakten sehr interessieren.
     
  8. #28 C. Schwarze, 28.11.2011
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    Hybridkraftwerk in Prenzlau
    ...
    Hybridkraftwerk in Prenzlau: Aus Wind wird Wasserstoff wird Strom - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/wissen/wissensc...d-wird-wasserstoff-wird-strom_aid_678417.html
    http://www.focus.de/wissen/wissensc...d-wird-wasserstoff-wird-strom_aid_678417.html

    "Das Hybridwerk liefert also auch in windärmeren Zeiten grünen Strom und gleicht damit beispielsweise Versorgungslücken von Photovoltaik und Windenergie aus. Diese Neuerung macht erstmals ein Öko-Kraftwerk grundlastfähig, das heißt, es kann rund um die Uhr zuverlässig Strom erzeugen. Auch Bedarfsspitzen soll das neue Werk abdecken, zudem kommt es ganz ohne den Ausstoß klimaschädlicher Gase aus."


    Ich kann verstehen das viele keinen PV-Strom haben wollen, den es macht ihre Arbeitsplätze überflüssig und rüttelt am Bestandschutz vorhandener Strukturen.

    EON, RWE, EnBW & Co. merken es ja schon direkt, und wenn in ein paar Jahren mal eine Wohnungsbaugesellschaft mal auf die Idee kommt, PV- Flächen von Dach und Fassadenelemente zu kombinieren, lohnen sich auch kleinere Anlagen.... bei zusammengeschalteten 2 Dutzend Häusern, mit Fernwärme versorgt....sind das 23 nichtverkaufte Heizungen von Wolf, Vaillant, Buderus & Co. , dazu Einsparungen von 23 Schornsteinen, den Wartungsgebühren etc..
    Und mit "Power to Gas" verdient Schröders Gazprom auch weniger.
     
  9. #29 ReihenhausMax, 28.11.2011
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    Man muß aber auch mal sehen, welche (bescheidenen) Ausbeuten an Strom sich
    ergeben, wenn man über Wasserstoff als Speicher geht, sei es als H2 oder CH4 im Erdgasnetz und was an Investionen dafür bzw. andere Speicher nötig ist. Und mit
    zunehmend besser Dämmung der Häuser werden die Investionen in Nah- und
    Fernwärmenetze anteilig auch immer höher, wenn man aus dem H2 bzw. CH4 in
    einem BHKW möglichst viel rausholen will. Und dann ist das ganze H2 Business
    vielleicht auch langfristig einfach eine technologische Sackgasse, die schlicht zu
    teuer ist.

    Wird in andere Speichertechnologien ähnlich Fördergeld investiert? Wie sieht es
    mit Alternativen zu Windrädern aus etc.?

    Was in an PV nicht mag, ist, daß die Förderung für den Anteil der PV an unserer
    regenerativen Stromversorgung enorm hoch ist und das Geld für andere Bereiche
    fehlt. Wenn es um die Anwendung und nicht mehr nur die Forschung und
    frühe Entwicklung geht, muß man auch mal fragen, was eine eingesparte oder
    erzeugte kWh kostet und womit man fürs gleiche Geld den größten Effekt erziehlt
    und Chancen für die Zukunft eröffnet.

    Solche Überlegungen haben natürlich in einem Focus-Artikel keinen Platz ...
     
  10. Lukas

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    Moin Max,

    da sprichst Du zwei grundsätzliche aber scheinbar nicht zu beseitigende Probleme an.
    1.: Jede Umwandlung kostet Energie
    2.: Jede Subvention verzerrt.

    Gruß Lukas
     
  11. #31 C. Schwarze, 28.11.2011
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    3. Jeder der verliert, schreit.
     
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