Bitte um Rat bzgl. Reparatur von Rissen an Wandanschluss Gipsputz/Gipfaserplatte

Die Vorgehensweise entspricht BFS-Merkblatt nr19 Abs.5 Tabelle 3 und sanierungssystem Gruppe 5 mein ich...

 

Ganz sicher sogar.

Decke und Wände waren komplett mit Raufaser beschichtet. Es gab 1cm-Überlappungen von der Deckentapete runter zur Wand - vermutlich um die Fuge zu überdecken - aber auch in den Innenecken. Die Faltenbildung war sowohl horizontal entlang der GK-Decke/GP-Wand-Anschlüsse - also da wo die Acrylfugen verlaufen - als auch vertikal in den Fensterbereichen - da wo Gipsputz auf GK-Verkleidung direkt stößt (siehe Bilder) - und das in allen Zimmern. Das Fugenbild an besagten Stellen reicht von 5mm Acrylfugen (unter der Decke) bis zu 0mm im Fensterbereich - der auf den Bildern dargestellte Bereich mit den Rissen.

Meinst du, wenn ich bei der anstehenden Tapezierung nicht überlappend klebe, bilden sich auf den Acrylfugen keine Falten wieder?

Nicht überstreichbar wäre kein Problem, wenn es übertapezierbar ist, denn die Fuge unter der Decke sitzt auf dem Wandputz und wäre von der Wandtapete überdeckt. Solange es weiß ist, würde es farblich zur anzubringenden Deckenmakulatur passen.

Muss es ein bestimmtes Silikon sein - Malersilikon - gibt ja gefühlte 100 Sorten.

Muss ich mit "Fettflecken" da rechnen, wo die Tapete auf das Silikon geklebt wird?

Würde es den Gipsputz oder die Gipsplatten angreifen (wg. des Lösungsmittels)?

Wäre pufamur Super-Haftspachtel SH 45 dafür geeignet? Die Anwendungsbeschreibung klingt vielversprechend.[/QUOTE]

 

Jupp, bin zwar kein Fan von dem Baumarktzeugs aber scheint okay zusein....

 

Es gibt Vieles von Premiumherstellern (Knauf und Konsorten) auch im Baumarkt. Nennt sich Pufas nicht "Die Malermarke"? Bist du nicht Malermeister?

Ich kannte das Produkt auch nicht. Mein Schwager erwähnte es mit der Anmerkung "das nehmen unsere Maler immer". Selbst hatte ich mein Augenmerk bis gestern nur auf Knauf, Ardex und Baumit gerichtet und fühle mich als Laie von der Produktauswahl förmlich erschlagen.

Wie soll man da ein Produkt finden, das für meine Zwecke (Kabelschlitze schließen, Rohrleitungsschlitze verschließen, Dübellöcher verschließen,

Decke und Wände von Q2 auf Q3 spachteln)?

Ich danke dir sehr für deine unermüdliche und geduldige Beratung!

 

Ok, dann hab ich die "eierlegende Wollmilchsau" ja gefunden. Hatte geschwankt zwischen Knauf Rotband zum Verputzen + Knauf ReadyGips oder Ardex 828 zum Feinspachteln Q2 -> Q3. Baumit hab ich gestern erst durch Zufall entdeckt und bin von deren Produktphilosophie (Stichwort: Gesundheit) begeistert.

Zwei deiner Anweisungen sind mir unklar geblieben:

1. Vollflächig bedeutet in dem Fall welche Fläche? Die gesamte Wandfläche oberhalb der Fenster in einem Stück durch?

Ich hab noch nie Gewebeband eingespachtelt, daher die Frage: muss ich die beiden Flächen links- und rechtsseitig des Risses erst auf dasselbe Niveau spachteln (ohne den Riss zu verfüllen), damit das Gewebe plan aufliegen kann?

Anderenfalls würde es faltig liegen, weil die Fläche rechtsseitig tiefer steht. Ich hab bei Knauf gelesen, dass man da viel falsch machen kann. Das Gewebe kann nur dann Spannung aufnehmen, wenn es nicht "lasch" eingebettet wurde. Faltige Verlegung ist demnach "lasche" Verlegung.

Muss ich erst 1mm aufspachteln und das Gewebeband einlegen und dann drüberspachteln

oder reicht es, selbstklebendes Bandauf die trockene Wand zu kleben und dann drüberzuspachteln?

Wie gehe ich in der Fensterlaibung vor? Im oberen linken Winkel direkt unter dem Riss ist eine weite Fuge zwischen Sturz und linker Laibung. Soll ich da auch Gewebe im 90 Grad Winkel aufbringen, um die Sturzunterseite und die linke Laibungsseite zu verbinden und die Fuge zu überdecken?

2. Ich hab schon die ganze Zeit überlegt, in welcher Reihenfolge man arbeitet - ob erst Acrylfuge und dann Tapete oder umgekehrt. Ich sehe es so:
Ziehe ich erst die Fugen (Wand zu Decke bzw. Wand zu Wand), ist die Wandfläche nicht bis unter die Decke oder bis an die angrenzende Wand gerade und die Tapete kann nicht bis an die obere bzw. seitlich angrenzende Fläche heran geklebt werden, weil beim Abziehen das Material im 45 Grad Winkel abgezogen wird.

Ich müsste die Tapete demnach vor der Fuge abschneiden und man würde die Fuge sehen, was besonders über Eck zwischen zwei braun tapezierten Wänden doof aussieht.

 

Niemand, aber die vorhandenen hässlichen Acrylfugen schauen so aus, als gehöre das so. Falls nicht, wie gehörts stattdessen?

Jep, guckst du hier! Wie ist also dir korrekte Reihenfolge und wie erzeuge ich ne saubere Fuge, ohne die Tapete(n) zu versauen?

 

Ps: schöne Tapete *daumen hoch*