Bleirohre im Altbau

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  1. #1 Firen91, 09.04.2018
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    Hallo Zusammen,

    ich habe eine Frage zum Thema Bleirohre im Altbau und hoffe, das Ganze passt auch hier rein!

    Wir sind eine WEG mit insgesamt 8 WE. Wie sich Ende letzten Jahres herausstellte, sind in sämtlichen Trinkwasserleitungen Bleirohre verbaut. Das fiel erst beim Wechsel des Verwalters und einer gründlichen Inspektion auf. Da die nächste WEG Versammlung demnächst ansteht, würde ich gerne wissen, ob mir jemand sagen kann wie stark gesetzlich vorgeschrieben ein Austausch ist. Ich selbst möchte natürlich lieber gestern als heute kein Blei mehr im meinem Trinkwasser haben, dennoch habe ich die Befürchtung das dieses Thema einigen Eigentümern relativ egal ist nach dem Motto "Ist ja schon immer so".

    Gibt es hier gesetzliche Vorschriften die nicht einfach ignoriert werden können? Das Bundeland ist übrigens Niedersachsen.

    Vielen Dank und Grüße
     
  2. #2 simon84, 09.04.2018
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    Es gibt kein Gesetz welches den expliziten Austausch von "Bleirohren" erfordert.

    Es gibt Grenzwerte (unter Anderem) für Blei im Trinkwasser welche eingehalten werden müssen.

    Diese Werte können regelmäßig mit "Bleirohren" nicht eingehalten werden.

    Daraus ergibt sich die Notwendigkeit das Rohrnetz zu erneuern um die laut Trinkwasserverordnung vorgeschriebenen Grenzwerte einzuhalten.

    Außerdem gibt es je nach Wasserversorger auch noch weitere Vorschriften darüberhinaus die einzuhalten sind und regional variieren können.

    Eine Trinkwasseranalyse kannst du von jedem Fachbetrieb durchführen lassen, kostet vermutlich ca. 100-200 Euro.
     
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  3. #3 Firen91, 09.04.2018
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    Vielen Dank für deine schnelle Antwort!

    Also kann man fast schon sagen, das diese Werte definitiv nicht eingehalten werden können. Bei unserem MFH, mit Baujahr 1915, sollte das eigentlich nicht überrraschen...

    Einige Wohnungen sind auch vermietet, da dürfte es doch spätestens in solchen Fällen zu ernsthaften Konsequenzen für den Vermieter kommen, wenn a.) verschwiegen wird das bleihaltiges Trinkwasser vorhanden ist und b.) das Ganze auch noch verschwiegen bzw. überhaupt nicht gehandelt wird...
     
  4. #4 simon84, 09.04.2018
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    Wie gesagt, ich bin eine Person die sich am liebsten auf Fakten verlässt. Ich vertraue auf Messwerte.
    Kristallkugelraten im Internet ist wenig hilfreich.

    Als "Hebel" für eine WEG/Verwalter um etwas ins Rollen zu bringen,
    reicht vielleicht auch schon eine selbstgezogene Wasserprobe für 30 Euro beim Internetanbieter.

    Aber danach sollte alles über den Verwalter bzw. WEG laufen und nur über konzessionierte Installationsbetriebe, damit das ganze auch Hand und Fuß hat.
     
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  5. #5 Fred Astair, 09.04.2018
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    Es ist schon richtig, dass die seit 2013 geltenden max. zulässigen Werte von 0,01 mg pro Liter TW nicht eingehalten werden können.
    Verantwortlich ist der Eigentümer und in dessen Auftrag der Verwalter.
     
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  6. #6 petra345, 10.04.2018
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    Besonders gefährlich ist das abgestandene Wasser am Morgen. Hier konnte sich das Blei über Nacht im Wasser anreichern. Wer hier täglich seinen Kaffee kocht, bekommt nach kurzer Zeit Probleme mit der Gesundheit.
     
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  7. #7 simon84, 10.04.2018
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    Ich glaub noch schlimmer sind Arbeiten am Rohrnetz oder Leute die im Urlaub das Wasser "abdrehen".
    Wenn ich mir überlege, was da bei meinen Stahlrohren schon für ein Dreck rauskommt, wenn das Rohr auch nur mal kurz etwas "trocken" war, will ich mir gar nicht vorstellen, was sich da bei einem "Bleirohr" alles so löst, wenn mal irgendwo in der Nähe von einem Rohr gestemmt wird.....
     
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  8. #8 Firen91, 10.04.2018
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    Vielen Dank für eure Antworten und vor allem für die Ausführlichkeit. Dann bin ja mal gespannt was aus dem Thema wird, aber eines ist sicher: Die müssen raus...
     
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