Bodenfeucht / Aufstauend / Drückend? - Wie ermitteln

Diskutiere Bodenfeucht / Aufstauend / Drückend? - Wie ermitteln im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, wir möchten ein Haus kaufen, das uns von der Lage, bauweise und Aufteilung sehr gut gefällt. Allerdings ist der Keller feucht....

  1. #1 onliner, 07.01.2018
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    Hallo zusammen,

    wir möchten ein Haus kaufen, das uns von der Lage, bauweise und Aufteilung sehr gut gefällt. Allerdings ist der Keller feucht. Das Haus wurde 1969 als Massivhaus erbaut und die Außenwände gründen im vorderen Teil ca. 2,2m ins Erdreich, im hinteren Teil 60-70cm. Der Keller hat eine vollwertige Geschosshöhe und beinhaltet im hinteren Teil eine Einliegerwohnung. Wir haben noch nicht gegraben daher ist uns über das Fundament nichts bekannt. Auch die Bodenplatte haben wir nicht untersucht.

    Was wir sehen: Die Feuchte sitzt in allen Wänden, also nicht nur den Außenwänden. Die Bodenbeläge (PVC, Fliesen, Teppich) sind noch verlegt, so dass wir quasi nur zwei Räume (Waschküche und Vorratsraum) hätten, um die Feuchte direkt im Boden zu messen. Seitens der Handwerker und Bausanierer, mit denen wir das Objekt begutachtet haben, gibt es unterschiedliche Aussagen. Die überwiegende Mehrheit ist sich sicher, dass Aufgraben und Abdichten von Außen die beste Option ist bzw. das Problem lösen kann. Start mit einer Seite des Hauses (Sichtung Zustand) und dann sukzessive weitere Wände angehen.

    Nun hat jedoch ein Handwerker angemerkt, dass auch sämtliche Innenwände des Kellers feucht sind und dies eher gegen eine schlechte von außen Abdichtung spricht, sondern viel eher für aufstauendes Sickerwasser bzw. sogar drückendes Sickerwasser, das durch die Bodenplatte nach oben kommt. In diesem Fall wäre die Herangehensweise natürlich eine ganz andere.

    Wir lesen uns gerade in das gesamte Thema ein, sind aber noch ganz am Anfang und deshalb auf der Suche nach (einem) Experten, der uns eine eindeutige Diagnose des vorliegenden Schadensbildes / Problems geben kann. Deshalb für jeden Tipp dankbar, der uns in dieser Frage mit den richtigen Leuten zusammenbringt. Weitere Rahmendaten zum Haus kann ich gerne versuchen zu liefern.

    Thanks in advance!
    Onliner
     
  2. #2 Manufact, 07.01.2018
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    Hat das Haus eine durchgehende Bodenplatte (mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht).
    Das ist die entscheidende Frage.
     
  3. #3 onliner, 07.01.2018
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    Danke für das Feedback! Wie würden wir das ermitteln? Es sind noch viele Unterlagen aus der Bauzeit vorhanden, darunter die Originalpläne, die Statik und vieles andere
     
  4. #4 simon84, 07.01.2018
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    Siehst du in der Schnittzeichnung vom Grundriss, alle paar Meter vermutlich Streifenfundamente zu erkennen.
     
  5. #5 onliner, 07.01.2018
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    Die Zeichnungen haben wir da, allerdings erkennen wir nicht sehr viel. Wir hatten stark auf die Baubeschreibung gesetzt.
     

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  6. #6 Manufact, 07.01.2018
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    Wie erwartet nur Streifenfundamente.
    Ich gehe mal vom Lastfall Bodenfeuchte (erhöhte Bodenfeuchte) aus.

    Drückendes Wasser ist auszuschließen, sonst wäre der Kellerboden unter Wasser..

    Aufstauendes Sickerwasser würde bedeuten, das das Wasser aus dem Wand-Sohlenanschluss durchdrückt, wenn Starkregen sind.

    Wie hoch sind denn die Innenwände durchfeuchtet?
     
    onliner und simon84 gefällt das.
  7. #7 onliner, 07.01.2018
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    Nochmals Danke für die schnelle Rückmeldung. Die Wände sind bis zur 1969 eingebauten Horizontalsperre durchfeuchtet, also ungefähr 15-20cm über Bodenhöhe. Die Außenwände stärker als die Innenwände.
     
  8. #8 Manufact, 07.01.2018
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    Wenn es nur bis zur Hori geht, würde ich damit leben - oder bei den Aussenwänden eine Innenabdichtung bis 30 cm über die Hori machen.

    Bei den Innenwänden kann man - wenn man unbedingt will - einen Entfeuchtungsputz probieren (ca. 50 cm hoch).
    Bitte KEINEN Sanierputz, sondern einen wirklichen Entfeuchtungsputz.
     
    onliner gefällt das.
  9. #9 onliner, 07.01.2018
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    Da sich im Keller zwei Wohnräume befinden, in denen wir Praxisräume einrichten und später einmal die Kinder unterbringen wollen, ist eine Innenabdichtung bzw. eine nachhaltige Lösung für uns unabdingbar. Die Feuchtigkeit macht sich schon stark bemerkbar.
     
  10. #10 Manufact, 07.01.2018
    Zuletzt bearbeitet: 07.01.2018
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    STOP!!

    Praxisräume bedürfen hoher Standards.

    Deswegen rate ich dringend zu einer Außenabdichtung mit mindestens 80 mm Perimeterdämmung.

    Eine Innenabdichtung beläßt die Wände feucht.

    Wohnräume müssen unbedingt thermisch isoliert werden, hier bietet sich eine Isolierung von aussen an.

    Wenn Ihr unbedingt Innen abdichten wollt:
    1. Vergesst die Kosten für die nachträgliche Hori direkt unter der Decke nicht.
    2. Verwendet mindestens 60er Foamglasplatten, kein Styropor/Styrodur und schon gar keine Kalziumsilikat oder Gipskartonplatten.
     
  11. #11 simon84, 07.01.2018
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    Praxisräume werden oft auch wie Badezimmer beheizt (Entkleidung).
    Da muss schon wirklich alles passen.
     
  12. #12 onliner, 08.01.2018
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    Diese Maßnahme haben wir bisher eingeplant. Aufgraben des Hauses, Erneuerung der Außenabdichtung und zusätzliche Dämmung. Wir sind uns nur nicht sicher, ob wir im Sinne von dampfbremsenden Belägen zusätzlich an den Boden müssen.
     
  13. #13 Manufact, 08.01.2018
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    Das müssen Sie bei dieser Feuchtebelastung sicherlich.

    Wollen Sie eine FBH?
     
  14. #14 onliner, 08.01.2018
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    FBH war bisher nicht geplant, wenn der Estrich aber sowieso raus muss, würde ich diesen Punkt aber noch einmal überdenken. Als Bodenbeläge sind Fliesen für die Nutzräume geplant, was die Praxis angeht sind wir – im Rahmen der Einschränkungen für invasives Arbeiten – völlig offen für den passenden Belag.
     
  15. #15 Manufact, 08.01.2018
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    Es wäre nachzuprüfen, ob überhaupt ein Estrich auf der Magerbetonbodenplatte vorhanden ist.

    Ich bin kein Fan von FBH, aber ein alter Magerbeton-Bodenplatten-Estrich ohne jegliche Wärmedämmung wäre selbst mir zu kalt.
     
Thema: Bodenfeucht / Aufstauend / Drückend? - Wie ermitteln
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