Bodenplatte / Betonsohle zu viel Wasserzugabe - Beton bluten

Diskutiere Bodenplatte / Betonsohle zu viel Wasserzugabe - Beton bluten im Beton- und Stahlbetonarbeiten Forum im Bereich Neubau; Hallo liebes Bauexpertenforum, wir bauen aktuell ein Einfamilienhaus (Bungalow, Holzbalkendecke) mit einem Bauunternehmen. Nun wurde vorgestern...

  1. #1 AlfredB, 10.09.2020
    Zuletzt bearbeitet: 10.09.2020
    AlfredB

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    Hallo liebes Bauexpertenforum,

    wir bauen aktuell ein Einfamilienhaus (Bungalow, Holzbalkendecke) mit einem Bauunternehmen. Nun wurde vorgestern (08.09.) die Betonsohle betoniert (20 cm stark). Mir ist bereits am selbigen Tag nach der Einbringung des Betons am Abend aufgefallen, dass sehr viel Wasser auf der Oberfläche steht, obwohl es an dem Tag nicht geregnet hatte bei uns.
    Am ersten Tag nach der Einbringung sind mir dann ziemlich breite Risse, die teilweise über 2cm reingehen, aufgefallen (siehe Fotos im Anhang). Die Oberfläche ist sehr weich lässt sich sehr leicht abreiben.
    Die Eindrücke und Risse bestehen in größerer Anzahl auf der gesamten Bodenplatte verteilt.

    Nun habe ich die Fotos mit den Rissen dem Bauunternehmer geschickt. Dieser hat sofort mit seinen Mitarbeitern in Verbindung gesetzt und es kam raus, dass der Beton wohl schon etwas fest war während des Einbaus. Meine Vermutung wäre, dass dann einfach mehr Wasser hinzu gegeben wurde.
    Der Bauunternehmer will sich jetzt Anfang kommender Woche mit dem Vertreter des Betonwerkes (und mir) auf der Baustelle treffen und Proben des Betons ziehen um die Druckfestigkeit prüfen zu lassen. Die Kopien der Lieferscheine habe ich vom Bauunternehmer bereits angefordert.

    So wie es hier scheint, hat eine Entmischung des Betons stattgefunden aufgrund von zuviel zugegebenen Wassers. Nun besteht eine (aktuell noch) größenteils weiche Oberfläche auf dem Beton aufgrund des Zementleimes an der Oberfläche. Dieser fehlt dementsprechend im unteren Teil des Betons.

    Meine Frage an euch:
    natürlich es von außen schwer zu beurteilen, ob die Bodenplatte so verbleiben darf, erst recht solange die Ergebnisse der Druckfestigkeit nicht da sind.
    Aber würdet ihr sowas akzeptieren?
    Wie soll ich mich verhalten, selbst wenn die Druckproben eine ausreichende Festigkeit ergeben?
    Wie nahe steht so ein Prüflabor dem Betonwerken? Könnten da Ergebnisse verfälscht werden?

    Ich würde mich freuen wenn ihr mir fachlich beistehend könntet
    Viele Grüße
    Alfred
     

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  2. SvenvH

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    Dem Betonwerk kann die zusätzliche Wasserzugabe vor Ort nur Recht sein. Damit ist der Mischmeister aus der Haftung raus. Die Zugabe von Wasser ist selbst dem Betonwagenfahrer nicht gestattet.
     
  3. Yilmaz

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    Die Risse sind unbedenklich solange diese nicht bis Bewehrung gehen.
    Es sind Lediglich Risse in dem Zementschlämme die sich in den Löcher gesammelt hat.

    Trotzdem von einen Fachmann überprüfen lassen...
     
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  4. SIL

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    Naja @Yilmaz bei der Tiefe und Breite.... insofern wenn noch eine Abdichtung auf die Bodenplatte kommt..., verschlossen werden muss das schon.
     
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  5. #5 AlfredB, 11.09.2020
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    Hallo Yilmaz, danke für die Antwort. Auch wenn mich deine Antwort nun etwas beruhigt, aber meinst du wirklich wenn 3 cm Betonstärke an mehreren Stellen fehlen, das noch ok ist? (bei 20cm Gesamtstärke der Betonsohle)
    Was könnte man bei offenliegende Bewehrungsstähle machen?

    Gruß
    Alfred
     
  6. Domski

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    Als Grundregel: Die Bewehrung muss mindestens 5cm von Beton überdeckt sein. Und weich darf die Schicht obendrauf nach 12 oder gar 24h auf keinen Fall mehr sein. Da hilft nur Proben ziehen.
     
  7. Yilmaz

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    Naja, so ganz stimmt der Grundregel nicht.
    Es gibt die minc und nomc! Hier bei Innenbauteil(keine Garage) und obere Bewehrung werden 1,5 cm noch reichen.

    Diese zementschlämme bröselt nach Monaten noch vor sich her...

    Die Sanierung ist nicht sehr aufwändig.
     
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  8. #8 AlfredB, 11.09.2020
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    Hallo Domski, danke für deine Antwort. Ich dachte immer eine Betonüberdeckung 20 - 30 mm wäre ausreichend.
    Was könnte man denn bei offenen Bewehrungstählen machen um das Problem der Korrosion zu entgehen?
     
  9. Domski

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    Ja ok, aber die Schlämme muss runter. Und prüfen, das keine Kiesnester unten drin sind.
     
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  10. #10 AlfredB, 11.09.2020
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    Wie würde so eine Sanierung erfolgen?
     
  11. #11 Fabian Weber, 11.09.2020
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    Erstmal abkärchern, dann Kugelstrahlen, dann verharzen oder verfüllen.
     
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  12. SIL

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    Eigentlich kann man dies bei so untergeordneten Bauwerk mit Rückprallhammer ( Schmidt) annähernd feststellen, dies ersetzt aber keinen Prüfwürfel da vg. Verfahren in der DIN EN und NA nicht entsprechend übernommen wurde, sprich die sogenannten Rückprallwege sind nur in der alten DIN erfasst mit Tabelle und waren entsprechend den anderen Prüfverfahren korreliert.
    Aber Näherungsweise ist das in Absprache mit einen TWP oder Baustoff Prüfer noch nutzbar.
     
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