Bruchstein Wärmedämmputz?

Diskutiere Bruchstein Wärmedämmputz? im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Guten Tag Hier meine Frage ans Forum, bitte genau lesen, danke: Es handelt sich um ein ca. 200 Jahre altes kleines Gebäude in Istrien/Kroatien,...

  1. #1 MikeMiller, 20.01.2022
    Zuletzt bearbeitet: 22.01.2022
    MikeMiller

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    Guten Tag

    Hier meine Frage ans Forum, bitte genau lesen, danke:

    Es handelt sich um ein ca. 200 Jahre altes kleines Gebäude in Istrien/Kroatien, mit Bruchsteinmauerwerk.
    Diese Art Gebäude sind mit ca. 60 cm dicken Wänden erstellt worden, der Stein ist lokaler Art, und wohl Kalkbruchstein. Aussen und innen waren die Oberflächen verputzt, mit je ca. 2 bis 3 cm Putz.

    Die Bauherrschaft überlegt sich eine Aussendämmung aufbringen zu lassen, auf den Altbaubestand, der nicht abgerissen wird, zum einen als Referenz an die ursprüngliche Form des Gebäudes, welches ja ebenfalls verputzt war, aber auch mit Dämmwirkung.

    Es besteht die Möglichkeit, das Gebäude in Zukunft auch im Winter nutzbar machen zu wollen.

    Das Gebäude befindet sich auf ca. 400 m über Meer.
    Die Temperaturdaten sind wie folgt:
    Januar Tag max. 8 Grad, Nacht min. 0 Grad, Durchschnitt ca. 4 Grad.
    Juli Tag max. ca. 27 Grad, Nacht min. 18 Grad, Durchschnitt ca. 23 Grad.
    Was die Luftfeuchtigkeit angeht, sind lokal im Januar bis ca. 80% möglich, während der Juli ca. 67% Feuchtigkeit als Maximalwert liefert.

    Was den Lambda-Wert von Bruchstein usw. angeht, finde ich Werte von 0.7 bis 2.6 W/mK.
    Ich habe einige grobe Analysen per Software erstellt, mittels „Ubakus", und Lambda 1.0 W/mK

    Ich dachte an eine rein mineralische Aussendämmung, mit beispielsweise
    "Baumit Thermoputz", Lambda ca. 0.11 W/mK, Schichtdicke Dämmung ca. 20-(30) mm.
    Die Wand wäre also wie folgt (innen nach aussen): ca. 600 mm Bruchstein (Lambda ca. 1), 20 mm Dämm-Putz (Lambda 0.11), ca. 5-10 mm Aussenputz (Lambda 0.7)
    Mit diesem Putz kommt der Wandaufbau laut „Ubakus“ in die Region von ca. 40 WLS, und erreicht fast die Norm DIN 4108?

    Oder einen Putz mit Korkzuschlag, mit lambda ca. 0.037 W/mK, Schichtdicke Dämmung ca. 20-(30) mm, beispielsweise "Diathonite Thermoactive 037".
    Die Wand wäre also wie folgt (innen nach aussen): ca. 600 mm Bruchstein (Lambda ca. 1), 20 mm Dämm-Putz (Lambda 0.037), ca. 5-10 mm Aussenputz (Lambda 0.7)
    Mit dieser Kombination erreicht der Wandaufbau ca. 50 Einheiten WLS, und ist grob auf dem Niveau der DIN 4108?

    Weitere Produkte, wie Xeral Interbran (Lambda 0.036 W/mK) oder Maxit „Ecosphere“ (Lambda 0.4 W/mK) wären wohl technisch anwendbar, aber sind in Kroatien aktuell nicht erhältlich.

    Ist Eurer Meinung nach diese Art der dünnen Aussendämmung bei den Klimadaten (Auch im Winter praktisch nie unter Null Grad Celsius) sinnvoll? Oder müsste auf Dämmung eher generell verzichtet werden, angesichts der 60 cm dicken Wände? Ich dachte an bsp. Schimmelproblematik innen nahe der Wände, und minimales „Einpacken“ aus energetischer Sicht, um beispielsweise bei einem Einbau einer Holzpellet-Heizung die Energie nicht gleich durch die energetisch kaum dämmenden Bruchsteinwände entweichen zu lassen?

    Hat jemand von Euch alternative Ideen, oder Erfahrungen mit Bruchstein-Aussendämmung?
    Innendämmung geht aus Platzgründen und ähnlichem nicht, das Gebäude ist wirklich sehr klein (ca. 12 m2 innen, drei Geschosse). Ein Abriss und Neubau steht garnicht zur Diskussion.

    Lokal wird mit einigen cm gedämmt, aber wie erwähnt ist die Region kaum Temperaturen unter Null ausgesetzt. Leider gibt es keine im Winter bewohnten Altbauten dieser Art (200 Jahre alt) vor Ort.

    Besten Dank

    Mike Den Anhang 101645 betrachten
     
  2. #2 Fred Astair, 20.01.2022
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    Und mit welchem Wert hast Du den Ubakus gefüttert?
    Bevor das nicht klarer ist, brauchen wir nicht weiterzureden.
    Die 20-30 mm Globoliputz vom Homöopaten sind vernachlässigbar. Im Gegensatz zum Menschen reagieren Häuser nicht auf Placebos.
     
  3. #3 Ungarnfreund, 20.01.2022
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    Wie wird es ortsüblich gemacht?
     
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  4. #4 MikeMiller, 20.01.2022
    Zuletzt bearbeitet: 20.01.2022
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    Hallo Ungarnfreund

    Es wird in der Region mit wenigen cm Dämmung gearbeitet, sei es als Aussendämmung (Neubau, Wand Backstein ca. 400 mm, Dämmung aussen 30 bis 50 mm, plus Putz 10 mm), oder auch als Innendämmung.
    ,
    Bei Bruchstein-Gebäuden gibt es kaum Referenzen vor Ort, die auch im Winter effektiv bewohnt wären, und auch mindestens 200 Jahre alt sind.
     
  5. #5 petra345, 20.01.2022
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    Der Wärmedurchgang durch eine derartig dicke Wand spielt keine Rolle. Auch die Dämmung, außen auf der Wand spielt keine Rolle. Die dicken Mauern werden nicht warm wenn man außen eine Dämmung aufbringt.

    Um das Gebäude wohnlich zu gestalten müßte die Wärme der Wand vom Sommer erhalten oder die ganze Wand gewärmt werden. Das ist unsinnig weil alle Steine der Wand erwärmt werden müssen.

    Dafür hat ein solches Gebäude im Sommer eine angenehme Kühle, weil sich die Steine mit ihrer großen Masse nicht erwärmen.

    Ein bezahlbarer Ausweg, wäre eine Dämmung auf der Innenseite der Wand. Ob danach noch ausreichend Wohnfläche zur Verfügung steht ist die eine Frage.
    Die andere Frage ist, daß eine Innendämmung grundsätzlich nur zweite Wahl ist.
    .
    Sonst bleibt nur ein Neubau nach heutigen Vorstellungen und damit ein Verzicht auf die angenehme Kühle im Sommer. Eine Außendämmung und dicke Mauern sind die richtige Konstruktion wenn die Erderwärmung immer stärker zuschlägt.
    .
     
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  6. #6 MikeMiller, 23.01.2022
    Zuletzt bearbeitet: 24.01.2022
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    Bildschirmfoto 2022-01-22 um 20.16.25.png

    Das hab ich von hier:

    "ALTBAUSANIERUNG"
    mit nachwachsenden Rohstoffen, Seite 37
    Von Dr. Ing. Andreas Schütte

    Also müsste eigentlich ein aussen liegender Wärmedämmputz mit Lambda 0.037 W/mK wohl doch effizient anwendbar sein, auch bei nur 20 mm?
     
  7. #7 Ungarnfreund, 25.01.2022
    Ungarnfreund

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    Quatsch, dann müßte das Klima in alten Burgen schön angenehm sein.

    Gerade Dämmung bringt da etwas.
     
  8. #8 Gast 85175, 25.01.2022
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Ein echter Wärmedämmputz auf Bruchstein ist eine aufwändige Sache und ob man sich das wegen der 2cm antun muß ist eine Frage die ich für mich mit einem klaren Nein beantworten würde. Mich würde ja schon interessieren wie man die 2cm auf dem Bruchstein überhaupt durchgängig hinbekommen will, aber das ist wieder eine andere Frage…
     
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