Dach - Unterkonstruktion

Diskutiere Dach - Unterkonstruktion im Dach Forum im Bereich Neubau; Ich möchte einmal eine ganz triviale Frage stellen. Ich bitte vorab um Verständnis, dass diese aus dem Zusammenhang gerissen erscheint, aber...

  1. #1 Mathias1980, 01.02.2015
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    Ich möchte einmal eine ganz triviale Frage stellen. Ich bitte vorab um Verständnis, dass diese aus dem Zusammenhang gerissen erscheint, aber darüber streiten sich bei mir z.Zt. zwei Fachleute.

    Sachstand: Ich habe ein Flachdach (5 m², gedämmt, auf auskragender Stahlbetondecke, unbelüftetes Warmdach, mit Bitumenabdichtung (Laie: "gesandete Dachpappe" ... nicht lachen...) und dieses Flachdach hat einen Bohlenkranz. Der Bohlenkranz ist die Befestigung für Dachbleche und Dachrinne bzw. deren Hölzer etc. . Soweit so gut!

    Die Wärmedämmung im Inneren des Bohlenkranzes ist mit OSB- Platte abdeckt. Die OSB- Platte ist die Unterkonstruktion für die geklebte Bitumendachabdichtung.

    Jetzt die Diskussion: 1. Fachmann sagt: Man baut heute nicht mehr mit Holzwerkstoff- Schalung, sondern die Abdichtung kommt sofort auf die Wärmedämmung, außer man benötigt das Holz als Befestigung für Bleche und Rinne etc. Begründung: Sowenig Holz als möglich im unbelüfteten Flachdach, da es von allen enthaltenen Baustoffen am ehesten verrotten kann bzw. Feuchteschäden hat.

    2. Fachmann sagt: Falsch, Hauptsache das Holz ist nach DIN 68800 behandelt.

    Meine Frage: Wird Holz noch als durchgehende Schalung für unbelüftete Flachdächer verwendet, falls ja welche Bedingungen sind einzuhalten? Falls nein, aus welcher aRdT geht das hervor.

    Danke vielmals!
     
  2. #2 Kalle88, 01.02.2015
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    Ich sag mal beide "Fachmänner" liegen falsch.

    Setzt man die Abdichtung direkt auf die Wärmedämmung bringt das auch Probleme - gerade bei verschweißten Dächern, wenn man da nachlässig in der Verarbeitung ist. Es ist richtig, das Holz nicht eingeschlossen werden darf - siehe dazu z. B. die Einbindung der Trapezlatten in einem wasserdichtem Unterdach.

    Fachmann zwei hat wohl noch nie die DIN 68800 wirklich gelesen oder verstanden - von chemischen Mittelchen dürfte die nämlich schon relativ weit weg sein. Wenn auch ich sie in Gänze nicht im Kopp habe, die Aussage ist aber dennoch recht hanebüchen. So wie der gewählte Aufbau irgendwo. Gehen wir jetzt mal davon aus, dass Feuchtigkeit in keinem Falle in der Konstruktion steckt - dann dürfte es wohl vom Prinzip funktionieren, wenn auf der Betondecke eine Dampfsperre verbaut wurde. Beton hat zwar einen hohen Sperrwert, dieser dürfte aber nicht annähernd einen von Bitumendächern erreichen.

    OSB als Unterlage ist aus mehreren Gründen relativ sinnlos. 1. bescheidendes Feuchteverhalten - rollt mal von hinten Feuchtigkeit an kann die Platte kaum puffern. 2. verliert unter Feuchteeinwirkung Materialeigenschaften - Spanablösung z. B. 3. Stellt sich kaum in den Urpsrung zurück. Bedeutet, einmal aufgefeuchtet - kannst du den Rotz in die Tonne kloppen. Man muss das Rad nicht mit den Platten neu erfinden wollen. Die Verarbeitung geht fix und man kann Geld verdienen - aber zu welchem Preis?

    Zu deiner Frage:

    Ein unbelüftestes Dach könnte auch eine Abdichtung auf der Balkenlage sein. Bedeutet hier braucht es eine Schalung. Antwort ist also? ARdt sind Din 68800, DIN 18195 und das Regelwerk des deutschen Dachdeckerhandwerks. Eine der Bedingungen für solche Konstrukte sind die Holzfeuchten - google mal nach den 7 goldenen Regeln - alternativ von mir hier in deinem Strang zu finden der noch gar nicht so alt ist ;)
     
  3. #3 Mathias1980, 14.02.2015
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    @Kalle 88:
    Ich habe mich -im Rahmen meiner Möglichkeiten- intensiv mit dem Thema beschäftigt. Mein Fazit: feuchtevariable Dampfbremse, trockenes Holz, keine Verschattung, aber die Beispiele die ich gesehen habe, haben immer "oben"und "unten" Schalung. Ich habe "unten" Stahlbetondecke und eine Dampfsperre mit sd>1500. Ich sage es mal eher so, es scheint ein solches Dach in der Norm nicht zu geben. Es erscheint mir so, als könnte man das Dach nicht einschätzen?
    Beste Grüße nach Deutschlands Norden :-)
     
  4. #4 Reitmeier, 14.02.2015
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    Es macht absolut keinen Sinn bei der UK über der WD eine Holzwerkstoffplatte anzuordnen. Rechnet man nach Glaser, wird man bei ca. 160 mm WD feststellen, dass
    Tauwasser im Schichtenpaket anfällt und da hat`s sich`s dann mit Holzwerkstoff...

    Grüße aus dem Westen
     
  5. #5 Mathias1980, 15.02.2015
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    @Reitmeier: Vorab Grüße in den Westen, Danke für die Antwort, insbesondere da bei euch Karneval ist. :-)

    Es gibt auch eine Rechnung vom Architekten und auch bei 180 mm nach Glaser kommt es zum Tauwasserausfall.... , aber die Argumentation ist:
    - Tauwasserausfall kann in der Sommerperiode rücktrocknen
    - solche Dächer müssen nach DIN 68 800 in GK0 eingeordnet werden und damit sind sie unproblematisch (=> wie gesagt ich habe die DIN 68 800 gelesen und da heißt es feuchtevariable Dampfsperre, keine Verschattung, ... , ich habe Verschattung und sd>1500)

    Grüße aus dem Osten
     
  6. H.PF

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    Was ist denn die Streitfrage? Frag mal nach der Zulassung von OSB...

    Der Aufbau von dir hört sich aber eher nach ganz großem Blödsinn an
     
  7. #7 Mathias1980, 15.02.2015
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    @H.PF: Die Streitfrage ist folgende:
    geplanter Dachaufbau von innen nach außen: Stahlbetondecke, Dampfsperre, Wärmedämmung aus EPS, Kaltselbstklebebahn, Oberlage (Bitumen)
    realisierter Dachaufbau: Stahlbetondecke, Dampfsperre, Wärmedämmung, Schalung aus Holzwerkstoff, Unterlage aus ... (Ich weiß nicht, ob dies eine Kaltselbsklebebahn ist), Oberlage aus .... ; Ich gehe davon aus , dass eine eine Ober- und Unterlage verbaut wurden.
    Mein Verdacht: Realisierung im Dezember bei <5°C ... Kaltselbstklebebahn? Ich bin kein Dachdecker, aber ....

    Architekt sagt im Glaser- Diagramm: Es kommt zum Tauwasser- Ausfall , machte aber alles mit. Eigener SV sagt, so ein Dach baut man nicht, ohne schon tiefer einzusteigen. Gegnerischer SV sagt: Wo ist das Problem?

    Ich habe die Literatur recherchiert und die gibt einen solchen Dachaufbau nicht an, aber ist er damit ausgeschlossen? Meine Frage: Was ist das technische Problem, verrotten die Holzwerkstoffe? Wie ist der Dachaufbau auf Stahlbetondecke richtig? Ich habe gehört (???), dass Dachdecker ungern unmittelbar auf Wärmedämmung abdichten.

    Gibt es in den zentralen Regeln des Dachdeckerhandwerkes einen Literaturbezug? Falls ja, kann mit den jemand zukommen lassen, da ich es über Fernleihe lösen müsste. Die DIN Normen kann ich relativ unproblematisch einsehen, falls da etwas mit Bezug steht.
     
  8. #8 Biber53, 15.02.2015
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    Hallo Mathias,

    es gibt keinen, wie von Dir geschilderten Dachaufbau.
    Und die Fachregeln regeln nicht die Dinge die es nicht gibt/nicht geben kann.
    Die Fachregeln regeln die Dinge welche es gibt, welche möglich sind.
     
  9. #9 Mathias1980, 15.02.2015
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    @Biber53: Das ist eine sehr schöne Argumentation, d.h. was nicht erlaubt ist, ist verboten.
     
  10. #10 Biber53, 15.02.2015
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    Mathias, natürlich kannst Du machen/beauftragen was Du willst.
    Man kann sonst was unter die Abdichtung legen, es ist und bleibt kein anerkannter Aufbau!

    Auf die techn. Machbarkeit (schwitzen des Aufbaus, der einschlossenen Luft, Druckausgleich unter der Abdichtung über die Ränder, Verbund der einzelnen Schichten untereinander oder über Auflast, Sanierung in Teilbereichen, Reparaturen...) will ich gar nicht eingehen, wurde ja z.T. schon angesprochen.


    KSK-Bahnen haben so ihre Tücken, besonders natürlich in der kalten Jahreszeit.
    Sie sind nicht als Behelfsabdichtung geeignet. Ein großer Hersteller schreibt dies ausdrücklich auf seinen Banderolen.
    Wir geben bei der Nahtfügung Wärme dazu. Bei der Verwendung von PS als Wärmedämmung natürlich (sehr) schwierig.
     
  11. #11 Achim Kaiser, 15.02.2015
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    Sehs mal so : Alles was nicht nachgewiesen bekommst .... wird kritisch.

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  12. #12 Reitmeier, 15.02.2015
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    Hallo Mathias,

    die OSB ist doch dann eher als zusätzlicher Dämmstoff zu sehen. In den Fachregeln wäre dieses Material als Dämmstoff im Schichtenpaket jedoch ausgeschlossen.
     
  13. #13 Biber53, 15.02.2015
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    Leider verrennt sich der TS hier in etwas.
    Warum sollte man etwas konstruieren, was man nicht braucht? (mehr Kosten, größere Gesamthöhe im Dachaufbau!...)

    das halte ich für ein Märchen.
     
  14. #14 Mathias1980, 15.02.2015
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    @alle: Ihr wisst doch, wie eine solche Auseinandersetzung läuft.
    1.) Architekt sagt alles gut
    2.) Dachdecker sagt, das hat der Architekt geplant
    3.) SV legen die Schwerpunkte entsprechend des Auftraggebers , vorab; Ich sprach von Schwerpunkten bei Konstruktionen im Graubereich, nicht von Gefälligkeit oder Betrug. Dies gleich vorweg!
    4.) Anwälte bauen auf SV- Gutachten auf ...
    -------------------------------------------------------------
    Alles richtig und gut .... und darauf läuft es auch hinaus ....

    ABER: Meine beruflich bedingte technische Neugier, fordert mich es verstehen zu wollen, d.h. es werden ohne Diskussion die aRdT geschuldet und gut. Ich überlege was wohl passieren wird und warum? Meine Theorie: Wasser (Holz, Umgebung) je nach Temperatur in flüssig oder in Luft gelöst bewegt sich darin umher und kondensiert an der kältesten Stelle aus.... und dann : trocknet die zurück? fault da etwas? Was passiert mit dem OSB?
    Wie verhält sich eine Styropor- Dämmung bei Feuchte, saugt die sich voll?

    @Biber53: Die Frage ist eigentlich schon eine andere: Reist man es bei Erhalt des Schadenersatzes (oder vorher) präventiv runter, oder sagt man, man wartet ab, bis sich der Schaden zeigt. (Der Mangel ist ja juristisch relevant und nicht der Schaden...)

    Beste Grüße
    M.
     
  15. Eric

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    1. Gewöhnlich wird der geplante Aufbau auch ausgeschrieben und vergeben. Dann wär´s ein Mangel, wenn der Aufbau mit einem zusätzlichen Bauteil ( = OSB-Platten ) ergänzt wurde = Beschaffenheitsfehler = mehr ausgeführt als beauftragt und bei richtiger Planung erforderlich war.

    2. Sinn und Zweck der OSB- Platten erschließt sich nicht, es sei denn auf dem Flachdach befindet sich noch eine Terrasse mit Belag und es fehlte die Aufbauhöhe für eine normgerechte Belagskonstruktion mit lastenverteilender Schicht. Dann wars ein Planungsfehler des Archis, der durch den OSB-Unfug kaschiert werden sollte.

    Wurden die OSB-Platten vielleicht benötigt, um Murks in der Gefällegebung der Dämmebene mit Perlite oder sonstwas auszugleichen? Denn das Gefälle ist herzustellen durch einen Gefällestrich unterhalb der Dampfsperre oder durch Gefälledämmung = Sandwichprinzip = die Abdichtung übernimmt das Gefälle der darunter liegenden, im Gefälle liegenden Bauteilschichten.

    Hast wahrscheinlich nicht die richtigen Fragen gestellt: Frage ist: Warum wurde von der ( grundsätzlich richtigen, aber: Gefälleschicht ist dort nicht erwähnt?? ) Planung abgewichen? Warum kamen der DDM/Archi auf die Idee, dort - entgegen der Planung - nachträglich dort auch noch OSB-Platten zu verlegen?
     
  16. #16 Mathias1980, 15.02.2015
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    @Eric: Ich habe nicht die richtigen Fragen gestellt! Aber ich habe eine Diskussion in Gang gebracht, die mir zu den richtigen Fragen verhilft und das hilft mir enorm weiter. "Wer fragt, ist ein Narr für fünf Minuten. Wer nicht fragt, bleibt ein Narr für immer."

    1. Gewöhnlich wird der geplante Aufbau auch ausgeschrieben und vergeben. Dann wär´s ein Mangel, wenn der Aufbau mit einem zusätzlichen Bauteil ( = OSB-Platten ) ergänzt wurde = Beschaffenheitsfehler = mehr ausgeführt als beauftragt und bei richtiger Planung erforderlich war.
    => Es wurde anders gebaut, als geplant und der Architekt hat dies im Rahmen der Bauüberwachung akzeptiert.

    2. Sinn und Zweck der OSB- Platten erschließt sich nicht, es sei denn auf dem Flachdach befindet sich noch eine Terrasse mit Belag und es fehlte die Aufbauhöhe für eine normgerechte Belagskonstruktion mit lastenverteilender Schicht. Dann wars ein Planungsfehler des Archis, der durch den OSB-Unfug kaschiert werden sollte. => Keine Nutzung des Daches vorgesehen! Dämmung mittels Platten, d.h. Gefälledämmung = Sandwichprinzip = die Abdichtung übernimmt das Gefälle der darunter liegenden, im Gefälle liegenden Bauteilschichten.

    Vielen Dank für euer Interesse
    Grüße
    M.

    Ich habe mir schon Literatur: Flachdachrichtlinie, DIN 68800 und das Buch von Herrn Ibold zum Lesen bestellt. Vielleicht finde ich dann noch bessere Fragen... :-)
     
  17. #17 Mathias1980, 15.02.2015
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    bestellt: Ich kaufe das nicht alles... Fernleihe.
     
  18. #18 Biber53, 15.02.2015
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    Mittlerweile scheints ja eher in die richtige Richtung zu gehen.
    Warum ist das Flachdach so gebaut worden, wie von Dir geschrieben?

    Ein Ansatz könnte der von Eric sein. Ganz allgemein, um etwas "zu verdecken".
    Vielleicht (Gegen)Gefälle. Vielleicht um geschmolzenes Polystyrol infolge Wärmeeinsatz "zu verstecken".
    Dies kann natürlich nur vor Ort geklärt werden.
     
  19. Eric

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    Die Frage war, was Du dem DDM beauftragt hast. Wurde der geplante Aufbau beauftragt?

    Wenn nach der Planung beauftragt worden ist, was sich grundsätzlich von selbst versteht, dann hat der Architekt im Rahmen der Bauausführung keine vom Vertrag abweichende Ausführung zu akzeptieren. Zu bauen ist allein und ausschließlich nach den Vorgaben im Auftrag! Vom Vertrag abweichende Ausführungen sind mit dem Bauherren und nicht mit dem Archi zu vereinbaren!

    Denkbar ist, dass der DDM im Zuge der Bauausführung Bedenken nach § 4 Nr. 3 VOB/B direkt oder analog angemeldet hat, diese aber nicht - wie erforderlich - dem Bauherren, sondern nur dem Archi gemeldet hat und die dann gemeinsam oder der Archi alleine auf die Idee kamen, die Bedenken ( ohne Willen und Wissen des BH ? ) durch die zusätzliche Anbringung von OSB-Platten auszuräumen. Unabhängig hiervon: Nach der Fragestellung hat der Bauherr bis heute ( zu Recht ! ) nicht den Sinn und Zweck der OSB-Platten verstanden. Mithin dürfte es in jedem Fall an einer ordnungsgemäßen Belehrung des Bauherrn fehlen. Wäre es anders, würde er hier nicht fragen.

    Es sollte also an den Archi und an den DDM die Frage gestellt werden, warum zusätzliche OSB-Platten verbaut wurden. Archi und DDM sind darauf hinzuweisen, dass sie berechtigte Fragen nicht mit Gegenfragen ( warum durften wir das nicht ? ) zu beantworten haben. Kommt daraufhin keine zureichende Anwort, dann mag geöffnet werden und der wahre Sinn und Zweck der OSB-Platten wird sich zeigen.

    Man kann es aber auch abkürzen: Wenn die OSB-Platten vom Bauherren nicht beauftragt und von ihm ( nicht nur vom Archi ! ) auch nicht im Zuge der Ausführung (nach-)bestellt worden sind, dann sind sie zu entfernen und der Bauherr hat sich auf die Diskussion, ob es dadurch zu Feuchteschäden kommen kann, nicht einzulassen. Siehe hierzu § 2 Abs. 8 Nr. 1 VOB/B direkt oder anlaog, je nachdem, ob es ein VOB/B- oder ein BGB-Vertrag ist.

    Die Bücher kannst Du vergessen. Hier geht es um die Schnittstelle von Bauausführung zum Recht und davon steht nichts in den Büchern. Die Schnittstellenproblematik ist vom Anwalt aufzuzeigen. Von selbst kommt das Gericht hierauf nicht. Dafür bedarf es dann aber zumindest Grundkenntnisse zur Bautechnik ( war die Planung richtig, wie ist die tatsächliche Ausführung zu bewerten, wie ist es zu der abweichenden Ausführung gekommen und wie ist die Abweichung rechtlich und tatsächlich zu bewerten ).
     
  20. #20 Mathias1980, 15.02.2015
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     Der geplante Aufbau wurde beauftragt.

     Es wurden keine Änderungen beauftragt bzw. vereinbart.

     Es liegt mit keine Bedenkenanmeldung vor.
     Sehr schöne Frage: Was ist der Sinn der OSB- Platte? Wenn die denn so sinnvoll ist, warum wurde diese nicht geplant?
     Belehrung, wofür und durch wen?

     Architekt wurde schon gefragt, Antwort hat der „gegnerische“ SV (Ich lehne die Formulierung „gegnerisch“ bei öbuv SV ab! Mir fällt keine bessere Formulierung ein.) gegeben. „Mein“ SV soll das Holz begründet in eine GK der DIN 68 800 einordnen!

     VOB: DD BGB: Archi
     Das ist der richtige Hebel, ich sage mal leider, aber es wird über den formalen Weg entschieden werden müssen.

     Genau das ist die spannende Frage, wie ist die Abweichung tatsächlich zu bewerten.
     Alle anderen Fragen sind zu beantworten.

    Dank! Dank! Dank!
    M.
     
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