Dachbodenausbau

Diskutiere Dachbodenausbau im Holzrahmenbau / Holztafelbau Forum im Bereich Neubau; Hallo! Wir würden gerne in unserem Haus den Dachboden ausbauen! Wir haben schon mit dem Zimmermann gesprochen, dieser meinte, das könnte man...

  1. Dagi

    Dagi

    Dabei seit:
    31.08.2020
    Beiträge:
    7
    Zustimmungen:
    0
    Hallo!

    Wir würden gerne in unserem Haus den Dachboden ausbauen! Wir haben schon mit dem Zimmermann gesprochen, dieser meinte, das könnte man alles in Holzständerbauweise machen, das ginge schneller und käme günstiger, das klang wirklich sehr verlockend. Allerdings sind wir uns nicht sicher, ob bei Massiv-/Ziegelbauweise die Wärmedämmung nicht besser ist. Gerade unter dem Gesichtspunkt, dass die Sommer bei uns immer heißer werden und es sich noch dazu um einen Dachboden handelt, wollten wir hier keine übereilte Entscheidung treffen.

    Hat jemand von euch vielleicht schon Erfahrung mit Holzständerbaueweise? Sind die Materialen zur Dämmung heutzutage echt schon so gut, dass man sich darauf einlassen kann, ohne dass man es im Sommer wieder bereuen muss? :)

    Ich freue mich auf eure Antworten!
    Vielen Dank schonmal im Voraus!! :)
     
  2. BaUT

    BaUT

    Dabei seit:
    30.10.2019
    Beiträge:
    6.789
    Zustimmungen:
    4.125
    Beruf:
    Bau-Ing.
    Ort:
    Berlin
    Benutzertitelzusatz:
    Erklärbär
    Reden wir von einem Einfamilienhaus oder von einem Mehrfamilienhaus?
    Vorhandenen Dachstuhl zu Wohnzwecken ausbauen oder Neubau eines Dachgeschosses?
     
  3. Dagi

    Dagi

    Dabei seit:
    31.08.2020
    Beiträge:
    7
    Zustimmungen:
    0
    Hallo!

    Ich habe mich hier missverständlich ausgedrückt! Also konkret sieht es bei uns so aus: Das Dach unseres Einfamilienhauses (ebenerdiger Keller und darauf zwei Stockwerke) ist so alt, dass wir es wahrscheinlich austauschen müssen. Und im Zuge dessen würden wir gerne ein weiteres Stockwerk aufbauen. Es handelt sich also um den Neubau eines Dachgeschosses. Da das jetzige oberste Stockwerk Dachschrägen hat, müssten wir hier folgendes machen:

    - Außenwände des jetzigen obersten Stockwerkes erhöhen, sodass eine neue Decke eingezogen werden kann, auf die das neue Dachgeschoss dann drauf käme
    - Bau der neuen Decke zwischen jetzigem obersten Stockwerk und dem neuen Dachgeschoss
    - Außenwände des neuen Dachgeschosses
    - neues Dach

    Der Dachstuhl würde also auf jeden Fall erneuert werden, da würden wir uns einfach auf den Zimmermann verlassen. Nur bei den neuen Außenwänden wissen wir nicht, welche Bauweise hier die beste wäre. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob die Außenwände dabei so eine große Rolle spielen oder ob das Eindringen der Hitze/Kälte sowieso mit der Dämmung des Daches steht und fällt?
     
  4. BaUT

    BaUT

    Dabei seit:
    30.10.2019
    Beiträge:
    6.789
    Zustimmungen:
    4.125
    Beruf:
    Bau-Ing.
    Ort:
    Berlin
    Benutzertitelzusatz:
    Erklärbär
    Klar das solche "Aufstockungen" möglichst leicht gebaut werden müssen wegen der Grenzen der Tragfähigkeit alter Wände und alter Fundamente im EG/KG.
     
  5. Dagi

    Dagi

    Dabei seit:
    31.08.2020
    Beiträge:
    7
    Zustimmungen:
    0
    Ja, hier müssten wir wahrscheinlich erstmal einen Statiker zu Rate ziehen? Wir wollten uns nur prinzipiell erstmal erkundigen - wenn beide Bauweisen von der Statik her möglich wären - ob jemand schon Erfahrungen mit Holzständerbauweise im Dachgeschoss gesammelt hat und ob man hier ein Problem mit der Hitze im Sommer bekommen könnte.
     
  6. Dagi

    Dagi

    Dabei seit:
    31.08.2020
    Beiträge:
    7
    Zustimmungen:
    0
    Das Haus wurde übrigens Ende der 70er-Jahre gebaut, ist also nicht uralt, aber die Erneuerung des Daches wird jetzt schön langsam fällig.
     
  7. SvenvH

    SvenvH
    Moderator

    Dabei seit:
    22.11.2019
    Beiträge:
    4.041
    Zustimmungen:
    1.526
    Ne erstmal einen Architekten. Wenn ich das richtig verstehe wollt ihr das ganze Haus höher bauen und das ist eben Genehmigungspflichtig. Selbst der Umbau des Dachgeschosses zu Wohnzwecken muss genehmigt werden.
     
  8. Dagi

    Dagi

    Dabei seit:
    31.08.2020
    Beiträge:
    7
    Zustimmungen:
    0
    Ja genau, der Zimmermann und der Vermesser haben nach einem ersten Lokalaugenschein gemeint, wenn man an zwei Seiten etwas zurück geht und damit das Dachgeschoss kleiner wäre als die unteren Stockwerke, dann sollte es kein Problem sein. Der richtige Vermessungstermin steht aber noch an. Also eine Baugenehmigung haben wir hierfür noch nicht, nur mal ein erstes Urteil von Vermesser und Zimmermann. Die sind jetzt aber beide im Urlaub, sodass wir die Zeit nützen wollten, uns zu allen Möglichkeiten zu informieren, sollte die Aufstockung genehmigt werden.
     
  9. #9 JohnBirlo, 02.09.2020
    JohnBirlo

    JohnBirlo

    Dabei seit:
    28.05.2020
    Beiträge:
    1.149
    Zustimmungen:
    427
    Bekannter hat auch einen ursprünglich als Flachdachbungalow in Massivbauweise gebautes Haus aus den 70er. In den 90er wurde dann in Holzständerbau ein Satteldach draufgesetzt, sodass es nun eine vollwertige neue Wohnung gibt. Dabei wurde schlecht isoliert, sodass es halt im Sommer sehr warm ist. Aber bei gescheiter Dämmung wäre es ja so wie in jedem Haus mit ausgebautem Dachgeschoss.

    Architekt, Baugenehmigung, Statiker, natürlich absolute Pflicht. Gibts einen Bebauungsplan?
     
  10. #10 Andreas Teich, 03.09.2020
    Andreas Teich

    Andreas Teich

    Dabei seit:
    20.03.2012
    Beiträge:
    2.927
    Zustimmungen:
    474
    Beruf:
    Gebäude-Energieberater, Planungsbüro, HW-Meister
    Ort:
    Bonn und Kärnten/Österreich
    Benutzertitelzusatz:
    Ggf anrufen sofern sich’s im Rahmen hält…
    Wenn zusätzlicher Wohnraum benötigt wird kann die Decke über dem jetzigen Erdgeschoß zB außen als umlaufender Balkon überstehen und über den jetzigen Wänden mit Holzbauweise aufgestockt werden.
    Dämmung mit hoher Wärmekapazität verwenden wie zB Holzfaserdämmplatten oder Zellulose.
    Innenseitig schwere Wandverkleidung montieren, zB Lehmbauplazütten, verputzte, schwere Holzfaserdämmplatten, dicke Gipsfaserplatten o.ä.
    Sowohl Wärme- Hitze- und Schallschutz können auf diese Weise vergleichbar mit Massivbauten gewährleistet werden-
    zudem ist’s statisch günstiger.
    Bei einem 70 er Jahre Bau sollte der Dachstuhl für einen Ausbau statisch genügen.
    Bei entsprechender Planung und örtlichen Verhältnissen kann dieser abgedeckt, als Ganzes abgehoben, die neuen Holzbauwände montiert und der bestehende Dachstuhl wieder aufgesetzt werden.
    Möglichkeiten und Kosten müssen natürlich verglichen werden.
     
  11. Dagi

    Dagi

    Dabei seit:
    31.08.2020
    Beiträge:
    7
    Zustimmungen:
    0
    Vielen Dank für die Antworten und die Tipps zum Isolieren!!

    Soweit ich weiß, gibt es keinen Bebauungsplan. Bisher haben uns alle nur gesagt, das gesamte Haus muss sich innerhalb eines 60-Grad-Winkels zur Grundgrenze befinden - nötigenfalls also nach oben hin schmaler werden. Deshalb hatten wir auch schon die Sache mit dem umliegenden Balkon überlegt! Bei uns ist es nur im Norden und Süden von den Abständen her kritisch, im Osten und Westen gibt es damit kein Problem.

    Das mit dem Aufbau auf dem Bungalow ist gut zu wissen! Wir kommen aber auch langsam zu dem Schluss, dass wahrscheinlich statisch bei uns gar nichts anderes möglich ist als Holzständerbauweise, weil alles andere einfach zu schwer ist. Ich denk halt auch, dass das bei guter Dämmung gleichwertig zu einem Massivbau sein müsste, aber irgendwie hör ich auch sehr oft, dass Leute auf Massivbau schwören und sagen, Holzständer kann auch bei guter Dämmung hier nicht mithalten.

    Der Zimmermann selbst meinte, bei einem Haus in Holzständerbauweise erhöht sich die Temperatur an einem heißen Tag in 14 Stunden um 1 Grad, wohingegen bei einem Massivbau die Erhöhung der Temperatur mehrere Tage dauert. Das hat uns schonmal ins Grübeln gebracht, weil es ja gut möglich ist, dass es in den nächsten Jahren wieder Sommer gibt, in denen es wochenlang über 30 Grad hat, und wenn man die Hitze dann halt gar nicht mehr rausbekommt, ist es natürlich auch nicht so optimal.
     
  12. JanRi

    JanRi

    Dabei seit:
    05.09.2016
    Beiträge:
    58
    Zustimmungen:
    38
    Beruf:
    Informatiker
    Ort:
    Hagen
    Du musst hier zwei Dinge auseinanderhalten: Das eine ist der Wärmedurchgang, auch U-Wert genannt. Das gibt an, wieviel Wärme unter statischen Bedingungen durchgeht pro K Temperaturunterschied. Die thermische Trägheit wird dabei ignoriert. In dieser "Disziplin" hat ein Holzständerbau IMMER einen Vorteil gegenüber Massivbau, weil man viel Platz für Dämmung in Form von Mineralwolle oder Holzfasern hat. Das andere ist die thermische Trägheit. Hier hilft Masse, je mehr, desto besser. Die reinkommende Wärme oder Kälte schlägt ja nicht gleich in den Raum durch, sondern muss erstmal die Masse der Wand erwärmen oder abkühlen. Hier wiederum ist die massive Bauweise im Vorteil.

    Letztlich kann man mit beiden aber die gewünschten Ziele erreichen. Bau dir doch einfach mal ein paar Wände auf u-wert.net zusammen und schau dir Wärmedurchgang und die Temperaturkurven über den Tag an. Das dürfte genau das klären, was du wissen willst.

    Das sagt der Statiker oder sagt das die immer längere Überlegung? Bedenke, dass die "Außenwände" des DG im wesentlichen die Giebel sind. Die stehen auf massiven Wänden, die bis unten durchgehen. Ich denke nicht, dass das ein beschränkender Faktor ist, aber das kann letztlich nur der Statiker sagen. Ich würde mir an deiner Stelle eher Gedanken machen, wie die Luftdichtheit erreicht wird, welcher Schallschutz gewünscht ist usw.
     
  13. Dagi

    Dagi

    Dabei seit:
    31.08.2020
    Beiträge:
    7
    Zustimmungen:
    0
    Woah danke! Ich glaub, das ist wirklich das, was wir suchen!! Ich hab schon mal reingeschaut, da kann man ja alles einstellen! Super!

    Nein genau, das sagt bisher nur die immer längere Überlegung. Auf die Idee, dass das Gewicht ein Problem sein könnte, sind wir vorher noch gar nicht gekommen. Aber es stimmt, zuerst muss da einfach der Statiker sagen, wie es damit aussieht.

    Und eben, über Wärmedurchgang und thermische Trägheit wusste ich bisher noch überhaupt nichts, da sind wir jetzt schon auf jeden Fall schlauer geworden!
     
Thema:

Dachbodenausbau

Die Seite wird geladen...

Dachbodenausbau - Ähnliche Themen

  1. Dachbodenausbau Fußboden

    Dachbodenausbau Fußboden: Moin, nach der Suche in vielen ähnlichen Fragen hier im Forum, habe leider noch keine genauere Antwort auf meine Frage. Einige Dinge halfen zwar...
  2. Dachbodenausbau zu Wohnraum

    Dachbodenausbau zu Wohnraum: Hallo zusammen, ich lese seit geraumer Zeit gerne im Forum mit, und brauche nun doch euren Rat / Empfehlung. Leider konnte ich zu diesem Thema...
  3. Reinigungsklappen Schornstein - Dachbodenausbau

    Reinigungsklappen Schornstein - Dachbodenausbau: Guten Morgen, wir haben unseren Dachboden ausgebaut. Nun sind in einem Zimmer zwei Schornsteine mit diesen hässlichen Beton-Reinigungsklappen...
  4. Dachbodenausbau Dachschräge Dampfbremse

    Dachbodenausbau Dachschräge Dampfbremse: [ATTACH] Hallo liebe Community, Wir bauen unseren Dachboden aus. Das dach hat eine Aufsparrendämmung (2019)von 16cm und natürlich eine neue...
  5. Dachbodenausbau Wände ordentlich verkleiden

    Dachbodenausbau Wände ordentlich verkleiden: Moin Zusammen, Wir sind gerade dabei unseren Dachboden auszubauen und dabei stehe ich vor einigen Herausforderungen und würde gerne mal eure...