Dachmurks? von wegen Gewährleistung

Na ja, aber trotzdem wird nicht nur hier im Forum immer wieder empfohlen, einen Bauleiter zu haben der möglichst vieles kontrolliert, und am besten auch noch einen Sachverständigen, der den Bauleiter überwacht ...

 

Empfehlung im Forum: unabhängiger Bauleiter

Wo hast Du gelesen, dass jemand empfiehlt, den auch noch durch einen Sachverständigen überwachen zu lassen?

Du hast doch versprochen, mit dem stänkern aufzuhören.

Jetzt hast Du mal 2 Wochen Pause.

 

Das hätte ich vor Jahren noch blind unterschrieben. Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass der Wandel der Zeit auch am Handwerk nicht spurlos vorüber geht. Diejenigen die ihren Beruf noch als Berufung ansehen, werden leider immer weniger. Das mag viele Gründe haben, doch das tut hier nichts zu Sache. Was aber wichtig ist, vor allen Dingen für den Auftraggeber, dass er leider nicht mehr blind voraussetzen kann, dass er bei Beauftragung eines Meisterbetriebs damit auch automatisch eine meisterliche Leistung einkauft. Immer mehr Betriebe werden ihrem Ruf als "Fachleute" nicht mehr gerecht.

Was die Sache noch viel schwieriger macht, dieser Trend ist nicht nur auf das Handwerk beschränkt. Bei den Handwerkern fällt es halt den meisten Leuten besonders auf, weil man mit Handwerkern mehr zu tun hat als beispielsweise mit Entwicklungsabteilungen irgendwelcher Großkonzerne. Aber ihr könnt mir glauben, auch dort gibt es immer mehr Pfeifen wo man sich fragen muss, wie die jemals eine Hochschule erfolgreich abschließen konnten.

Was kann der Kunde nun tun, damit er auch die Leistung für sein Geld bekommt für die er bezahlt hat? Wenn ich ehrlich sein soll, dann kenne ich keine Paradelösung. Natürlich kann man mit ext. Überwachung das Risiko reduzieren, aber wer sagt einem, dass der Überwacher nicht auch so eine Pfeife ist? Ein Titel oder akademischer Grad schützt vor Unfähigkeit nicht. Man kann also nur versuchen durch Referenzen und ein vernünftiges Maß an Überwachung das Risiko zu minimieren. Völlig ausschließen kann man es nie.

 

Ich denke es liegt zum Teil an der Geiz ist Geil Einstellung, die in letzten Jahren sehr stark geworden ist. Besonders weil die Mittelschicht hier in Deutschland immer schlechter verdient.
Wenn ich mir Anschau wie stark die Baukosten in den letzten 10 Jahren gestiegen sind. Allein schon die Grundstückpreise haben sich in letzten 10 Jahren in manchen Regionen fast verdreifacht.
Es kann nicht sein, dass nur die besser Verdiener sich ein Neubau leisten dürfen bzw. können, die mal 400.000 Euro für ein Bau bereitstellen können. Alle anderen sollen in en überteuerten Mietwohnungen leben?
Dann wundert mich persönlich nicht, dass die Bauherren versuchen am jeden Cent zu sparen, obwohl diese es gar nicht wollen.

 

Oftmals haben die mit dem Baumurks genau das gekriegt, für das sie bezahlt haben.....

 

So pauschal würde ich das nicht sehen. Das Problem ist oftmals auch das Anspruchsdenken. Man will einen Palast, das Geld reicht an sich aber nur für eine Garage. Jetzt wird der Spagat versucht und der geht in die Hose.

In anderen Ländern gibt es eine viel größere Bandbreite an Immobilien, und wer sich halt ein Premium Haus nicht leisten kann, wohnt eben in einem Starter-Home. Kommt Zeit, kommt Geld, dann kann man ja aufsteigen.

Wir denken hier teils noch zu sehr in veralteten Schemen. Ein Haus wird gebaut, für Generationen, möglichst groß, möglichst alles sollte drin sein.

Korrekt, aber nur "oftmals". Ich habe den Eindruck, es gibt immer mehr Fälle, da wurde Mittelklasse bezahlt und Holzklasse geliefert.

Mal weg vom Bau, vor 2 Tagen kam ein Bericht im TV. Ein bekannter Hersteller von Töpfen verkauft über verschiedene Vertriebswege auch komplette Sets für um die 150,- €. Die Leute kaufen, weil sie dem Namen vertrauen. Eine Überprüfung hat jedoch ergeben, dass die in den Geschäften drastisch preisreduzierten Schnäppchen, nicht einmal annähernd die Qualität erreichen die man von diesem Hersteller gewohnt ist. Die Topfwandung ist dünner, der Topfboden ist dünner, die Verarbeitung ist schlechter, Griffe an denen man sich die Finger verbrennen kann, alles Dinge die man niemals mit diesem Hersteller in Verbindung gebracht hätte.

Wer ist nun schuld? Der Kunde der dem Namen vertraut und meint die Produkte zum Schnäppchenpreis zu bekommen, oder der Hersteller der unter dem Deckmantel seines guten Rufs fast schon minderwertige Ware verkauft?

Das gibt es auch in anderen Bereichen. Da erzählt dann ein Kunde, er kauft seinen TV nur vom Hersteller x, weil das ist ja noch "Deutsche Ware", aber er realisiert nicht, dass diese Produkte schon längst in Asien gefertigt werden. Man könnte hier noch eine Menge anderer Beispiele anführen.

Ich glaube es liegt auch daran, dass wir den "Wert" einer Ware nicht mehr einschätzen können. Man möchte am besten alles haben, selbst wenn der Geldbeutel das nicht hergibt, und die Werbung suggeriert uns nun, dass wir auch alles haben können, denn es gibt ja alles auch in "billig".

 

diejenigen, die ihren beruf zur berufung machen, werden von den billigheimern verdrängt, sie werden erst einmal nicht weniger. ich wette, dass der TE hier auch nur bis phase 4 beauftragt hat. man muss ja sparen. einen guten bauüberwacher hätte er für 2,5 bis 3,0% der anrechenbaren herstellkosten nach hoai beauftragen können.

erst sparen, wenn es schief geht, dann nach dem gesetzgeber rufen und am besten noch rückwirkend 10 jahre gewährleistung fordern

 

Genau. Und da sollte man erwarten können, daß man eine ordentliche Arbeit abgeliefert bekommt.
Es kann einfach nicht sein, daß man für alles einen Überwacher benötigt. Selbst den müßte man ja nochmal überwachen lassen.
Jetzt dem TE die Schuld in die Schuhe zu schieben, ist schlichtweg unverschämt.

Gruß

 

Autovergleich:
Hab einen Vertrag über ein Auto gemacht.
Rot, 4 Räder, 5 Sitzplätze, 600 l Ladevolumen, Diesel
Ganz normale Sache eigentlich.

Und dann wird gemotzt, dass da plötzlich ein Tata oder Rosto oder sonstwas auf dem Hof steht, dass nach 5 Jahren mehr Mängel hat als ein durchschnittlicher Golf, Mazda, Toyota, Ford .....

Ja warum ist denn das bei Häusern so und bei Autos nicht???

Weil beim Auto die ADAC-Testberichte () gelesen, Daten gegengeprüft, Bekannte grfragt, Motorzeitschriften gelesen werden. Und bei einem Haus, dass 15 - 30 * soviel wie das Auto kostet und 20 - 30 mal langer halten soll - was wird da gemach???

Das Rasierwasser des Verkäufsassistenten (der im letzten Job Pizzabäcker war) weggeschnüffelt, die Hochglanzküche im Musterhaus bewundert und die Zahl unten rechts zu erotischen Handlungen herangezogen!
DAS WARS!!!

Und dann noch solche Sprüche

Eigentlich haben die Handwerker noch viel zu viel Qualität abgeliefert bei der Einstellung!
JA - mir schwillt der Kamm bei solcher Haltung.

Wenn die Hausauswahl bzw die Auswahl der Hausbaupartner nach den gleichen Kriterien wie die des Kfz erfolgen würde, dann würden sich die Beiträge und Themen hier auf 1/10 - 1/20tel reduzieren!!!!!

 

Wie viel Testberichte werden gelesen bevor man 1000 Euro für einen Laptop ausgibt? Wie viele Hersteller und Händler verglichen? Qualitätsmonitore studiert? Kameras, wie viel Tests werden da gelesen bevor man für 3000 Euro sich eine Ausstattung zulegt? Aber beim HAUS wird bei weitem nicht entsprechend viel studiert und geguckt, ich pack mir echt regelmäßig an den Kopp wie wenig Wohnungskäufer oder Häuslebauer über ihr Haus wissen... Da sind ja nicht mal die wichtigsten Dinge bekannt! Sorry, aber da pack ich mir oft genug an den Kopp...

Die haben 300.000 euro für eine WOHNUNG ausgegeben und wissen nicht mal was alles dazu gehört? Haben ihren Vertrag nie anwaltlich kontrollieren lassen, wissen nicht welche Fliesen, welche Wanne etc... Aber ihre Kamera, die sie dabei hatten... Ich hab mal beiläufig gefragt was das war. DA hat sie mir ALLES drüber erzählen können! Jedes Detail, Preisspiegel, die verschiedenen Objektive, wie sie abgeschnitten hatten etc. Wo sind da die Prioritäten?

 

Die da wären??
Deinen Freunden, Bekannten und Kollegen zu raten, sich entsprechend umfassend! zu informieren und Ihnen Deine Fehler als mahnendes Beispiel vorzuhalten??

 

@tdmmate
Ich glaube, Du hast uns hier falsch verstanden.
Eigentlich sind wir starke Befürworter einer ordnungsgemäßen Bauüberwachung. Dann aber auch richtig und nicht nur stichprobenartig.

Als erstes solltest Du Dich fragen, warum die BUCHstabenorganisationen meist nur von "Baubegleitung" und "Bauberatung" sprechen. Warum verwenden sie nicht die Begriffe "Objektüberwachung" oder "Bauüberwachung", so wie sie in der HOAI definiert sind?
Warum ist der VpB ein eingetragener Verein und keine (g)GmbH?
Schon mal auf der Homepage nach deren Haftpflichtversicherung gesucht?
Steht da irgendetwas, ob für die erbrachte Leistung auch eine Haftung /Gewährleistung / Garantie übernommen wird? Bei Handwerkern setzt Du es vorraus !!
Frag' doch mal Deinen VPB-Bauberater, ob er die Kosten für die Reparaturen übernimmt, weil er den Fehler nicht entdeckt hat ! !

Zitat aus vpb.de:

Schon mit diesen paar Zeilen sind die Unzulänglichkeiten vorprogrammiert:

Erster Termin = Bewehrungsabnahme. MURKS
Der erste Termin sollte die Bauanlaufberatung sein und die Kontrolle, ob alle erforderlichen Ausführungsunterlagen, die für die erste Bauphase vorliegen und ob diese den Vorschriften entsprechen. Ebenso der Vergleich der Pläne mit der Statik und dem LV/der Baubeschreibung, Prüfung des Bauablaufplanes und des Zahlungsplanes. Ebenso gilt es hier zu prüfen, ob die Auflagen aus der Baugenehmigung in den Ausführungsplänen berücksichtigt wurden.

Was passiert wohl, wenn der sog. "Baubegleiter" bei der Bewehrungsabnahme feststellen würde, dass die Fundamenterder nicht richtig oder in unzureichender Menge eingebaut wurden, oder dass an einigen Stellen der zu dünnen Sauberkeitsschicht der Kies noch durchschimmert oder dass die Betondeckung der unteren Lage zu gering ist? In welcher Qualität werden dann die Fehler beseitigt, wenn der Fahrmischer mit dem Beton schon um die Ecke biegt??

Der zweite Termin sollte die Baugrubenabnahme sein, einschließlich der Prüfung ob ausreichend Maßnahmen vorgesehen sind, die das Niederschlagswasser von den Böschungen fernhalten und aus der Baugrube wieder ableiten, damit der Boden nicht aufweicht. Danach erfolgt die Abnahme der Tragschicht (Schotter/Kies/etc.) um zu prüfen, ob diese ausreichend tragfähig sind, um die Lasten aus der Bodenplatte / den Fundamenten aufzunehmen. Plus Kontrolle der verlegten Rohrleitungen unter der Bodenplatte.

Sinnvoll ist auch die Kontrolle der Sauberkeitsschicht, nachdem die Schalkanten aufgetragen wurden. Nachmessen der Außenenabmessungen, Kontrolle der Höhenlage, Prüfen der Medienanschlüsse (verdreckt, verstopft, kaputt...)

Je nach Bauvorhaben beginnt bei mir manchmal die Bewehrungsabnahme schon bei der Anlieferung derselben. Nachzählen der wichtigen Positionen lt. Stahl- und Biegelisten und Nachmessen der kritischen Längen einzelner Positionen. Nur so kann rechtzeitig fehlende oder falsch gelieferte Bewehrung nachbestellt werden. Nach der Abnahme (auch bei nicht erteilter) gibt es ein Abnahmeprotokoll.

So jetzt ist die Bodenplatte noch nichteinmal betoniert aber schon 10 Stunden Bauüberwachung verbraten.

Zu den Bildern: Nein, die Folie ist nicht die Sauberkeitsschicht, auch wenn da Drunterleischte zu sehen sind. Das ist der Vormontageplatz. Die Drunterleischte sorgen nur dafür, dass die Bewehrung nicht im Wasser steht. Nein, das wird kein EFH/Reihenhaus.
o.l.: senkrechter Schenkel zu lang
o.r.: Winkelhaken zu kurz
u.l.: Winkelhaken nicht 90° gebogen, läuft in die Betondeckung
u.r.: Lagerplatz für Bewehrung und Vormontage

 

Die Fremdüberwachung wird allein schon notwendig, da es immer wieder überschneidungspunkte der Gewerke gibt. Habe ich heute die Dampfbremse montiert, wird morgen der Elektriker seine Kabel durchziehen und natürlich vergessen alls wieder abzukleben.Ein Neubau funktioniert nur, wenn alles sinnvoll koordiniert UND Überprüft wird. Kein Handwerker wird permanent überwachen ob nicht wieder einmal jemand an seinem Werk herumgeschnibbelt hat. Hier ist jemand erforderlich, der Gewerkeübergreifend die Arbeiten auch kontrolliert. So etwas funktioniert aber nur, wenn auch jemand regelmäßig einen Rundgang macht und Ahnung von der Materie hat. Ein Handwerker im Neubau verdient in der Regel nicht übermäßig viel an seinen Leistungen. Hier ist es nur verständlich das ein Gewerk auch nur die angebotenen Leistungen erbringt und sich nicht mehr um bereits erledigtes kümmert. Genau das aber ist immer wieder erforderlich und wird selten vergütet.

 

Wo liegt denn hier der Mangel? Liegt er wirklich in den handwerklichen Dingen? Warum erwartest du, dass ein Geselle, Hilfsarbeiter, Lehrling grundsätzlich in der Lage ist seine Arbeit zu planen? Er baut - das wars. Wenn man ihm also sagt "mach mal", dann macht er eben.

Dann stehst du da "ja aber du hättest es doch besser wissen müssen" Naja, hätte er wirklich? Ist das eine Aufgabe eines Handwerkers? Von einem Meister mag man das erwarten können, dass er Zusammenhänge schnallt. Nicht zu letzt, weil er es für den Meister braucht. Ein Geselle muss seine Fachstatuten kennen. Ein Hilfsarbeiter muss anlangen können und der Lehrling, der muss aufpassen. Was wiederrum vorrausetzt, dass der Lehrgeselle/meister es richtig macht.

Und schon haben wir die potenzielle Schwachstelle. Die Schule mag das theoretische vermitteln, ob das dann im Denkkasten da oben alles aufgesaugt wird, das ist ein anderes Thema. Bekommst du etwas falsch beigebracht, dann führst du es so lange falsch aus, bis dich jemand drauf bringt, dass das nicht richtig seien könnte.

Dann gibt's noch die Leute die sich nicht nur mit dem Job beschätigen um damit Geld zu verdienen. Die verfolgen auch ein persönliches Interesse. Da dies, leider, heute aber schon ein Alleinstellungsmerkmal bedeutet lässt man sich das entsprechend bezahlen. Seien es gute SV oder eben Handwerker. Die sind halt selten an Objekten und Vorhaben zu finden, wo meißt nur über den Preis reguliert wird.

Bekommst du auch bei McDonalds selbiges wie in einem Edelrestaurant? Warum also erwartest du gleiche Qualität zu einem niedrigerem Preis? Das Haus steht und ist noch kein Trümmerhaufen. Wo ist die vollumfängliche Planung?

Ich mach auch "nur", wenn man mir das sagt. Wenn man mir sagt wie ich das machen soll, dann mach ich das so. Evtl. wirft man dann mal Bedenken ein.

Aber natürlich kann es auch mit einer Planung in die Hose gehen. Selbiges erlebe ich derzeit. Mit meiner Lust an diesem "Objekt" ist es auch nicht mehr sonderlich gut bestellt. Hat eher etwas mit "Dienst nach Vorschrift/Anweisung zu tun.

Für gewöhnlich koordiniert der Überwacher auch. Wenn er denn mit der Bauleitung beauftragt ist. Demnach steht er auch, in seinem Handlungsfeld grundsätzlich in Haftung. Verbockt er es, dann ist es nicht nur der HW, sondern auch Dessen Schuld. Ich frage mich, warum man diese Geld sparen will und erwartet das die Geschichte am Ende durchs Glück entschieden wird. Nichts anderes ist das Thema hier - mal wieder.

Wozu? Er haftet doch? Er hat ne Teilschuld und die ist ziemlich groß. Denn offenbar hat er versäumt sich richtig zu informieren. Das geht von der Gesetzlage los, der Ausführungsplanung so wie am Ende die Ausführung selber. Man muss sich halt fragen, warum manche teurer sind wie andere. Dabei sollte man natürlich nicht nur nach dem Preis gehen, es gibt ja auch entsprechend überteuertes.

 

Den Kunde die schuld geben das die Fachleute etwas Falsch gemacht haben.
Verkehrte Welt, das sag ich mal zu meinem Kunden (da geht's um mehr Geld wie beim Hausbau) die drehen sich um und genhn. Kunden erwarten zu Recht technisch und vorschriftsmäßig Arbeit Punkt.
Ach ja, hab gestern ein neues Auto gekauft und keine Test gelesen, wie schon die letzten 20 Jahre, aber meinem Autohändler kann ich vertrauen.
Grüße

Gesendet von meinem LG-E975 mit Tapatalk