Dachsanierung: Material nicht imprägniert?

Diskutiere Dachsanierung: Material nicht imprägniert? im Praxisausführungen und Details Forum im Bereich Architektur; @Kalle88 Keine Theorie, pure Praxis. Solltest Du als Kaufmann, ich nehme an im Baugewerbe kennen. Nämlich die Fragen: was brauch ich, muß das...

  1. #41 Kalle88, 13.10.2013
    Kalle88

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    Eben diese Frage stelle ich mir und komme zu dem Schluss, das das hier besprochene mein Verständnis von Sorgfalt übersteigt. Was nun die kaufmännische Relevanz damit zu tun haben soll, ist mir ein Schleier, spielt hier aber auch keine Rolle. Kaufmann ist nicht gleichlautent Planer ;)

    Ich verweise auf den Beitrag #18 der eine Diskussion überflüssig macht. Dorst steht alles relevante drin. Das meine Aussage "Latten müssen technisch getrocknet seien" falsch war, gebe ich zu. Der Rest ist für Menschen die sich gern darum einen Kopf machen, ich zähle nicht dazu. Weil ich die Notwendigkeit einer solchen Diskussion nicht sehe. Deshalb mein entsprechender Beitrag # 33.


    Amen. Ich tituliere mich nicht als solch ein Kenner, demnach muss ich Ihren Ausführungen nicht folgen.
     
  2. #42 Gast360547, 14.10.2013
    Gast360547

    Gast360547 Gast

    Moin,

    Diskussionen wie diese sind notwendig. Allein schon deshalb, weil eine der Partein in der Diskussion feststellen kann, dass sie möglicherweise falsch liegt/gelegen hat. Diskussionen, auch wenn sie sehr theoretischer Natur sind, bringen einen aber auch im Verständnis der Dinge nach vorn.

    Zur Lage der Befestigung und der Einschlagrichtung der Befestiger: einmal sind die erforderlichen Randabstände einzuhalten und es wird unterhalb der Mitte der Lattenbreite genagelt, zum anderen unterscheiden wir nach meinem Kenntnisstand zwischen einer Befestigung in Sachen Windsog und in Sachen Schubkräfte (z. B. bei Aufsparrendämmsystemen). Weiterhin ist nicht einzig der Schaftdurchmesser das Kriterium, sondern die Einschlagtiefe UND - ein m. M. n. wesentliches Thema - es darf die Nagelspitze NICHT durch den Untergrund durchgeschlagen werden (z. B. Dach- und/oder Konterlattung, die auf einer Schalung angeordnet wird, bei der aber nicht der Sparren getroffen wird, der Nagel also nur durch die Schalung geht). Die Nagelspitze ist die, die einen enormen Anteil an dem Auszugwert den Drahtstifts hat.
    Ich selber habe diverse Mängel bei maschinell gesetzten Befestigungen erlebt. Einer der Hersteller gab interessanterweise an, dass man bei maschinell eingetriebenen Nägeln die eben befestigte Dachlatte nicht sofort belasten dürfe, da andernfalls der Nagel wieder ein kleines bisschen herausgezogen würde, da die Holzfaser sich zunächst wieder beruhigen und sich an den Schaft "anpassen" müsse. Weiterhin ist die Eindringtiefe des Nagelkopfes mit entscheidend. In sämtlichen Zeichnungen der Fachregeln und derer der Hersteller ist der Nagelkopf mit der Oberkante der Lattung bündig. Wer die Praxis kennt, der weiss, dass in der Regel die Automaten nicht korrekt eingestellt sind und der Nagelkopf in der Dachlatte verschwindet. Das passiert bei einem manuell eingetriebenen Nagel nicht.

    In einer SV-Runde vor etwa 5 - 6 Jahren gab es eine interessante Frage, weshalb sehr häufig bei Dächern, die eine Eindeckung aus Bitumenschindeln haben, die mit Kupferstiften/-nägeln befestigt sind, die Nägel wieder aus dem Holz "herauswachsen". Die Industrie hatte bis dato keine Erklärung und keine Untersuchungen darüber angestrengt, weil der Aufwand dafür erheblich größer war/ist als es die Schäden waren/sind.
    Meine damalige und bis heute bestehende Annahme ist, dass bei dem Einbau von feuchtem/sehr frischem Holz die Zellen durch das Kupfer angegriffen werden und "absterben" (Kupfernägel in einem Baumstamm sollen den Baum ja auch schädigen). Bedingt dadurch lässt die Elastizität der Fasern derartig nach, dass durch Schwinden und Quellen des Holzes der Nagel nach und nach wieder herauskommt. Denn, wenn der Nagel oder Stift einmal herausgezogen wurde, von sich aus wieder tiefer eindringen kann der nicht.

    Es sind aber nicht nur die Rechtschreibfehler, die einen Aufsatz schwerer lesen lassen, es ist in erster Linie die Interpunktion. Denn dadurch kann ein Satz erheblich fehlinterpretiert werden oder sogar eine völlig widersprüchliche Aussage zu dem darstellen, was der Schreiber eigentlich sagen wollte. Verbal würde dieser Unterschied vermutlich nicht auftreten.

    M. f. G.

    stefan ibold
     
  3. #43 Biber53, 14.10.2013
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    Hallo,

    guter und sachlicher Beitrag, Stefan. :respekt

    Daß die Spitze des Stiftes/Nagels das Holz nicht durchschlagen soll, ist wahrscheinlich den meisten bekannt.
    Die Gründe hierfür bleiben eher im Unklaren, auch für mich.
    Als zunächst naheliegend würde ich folgendes vermuten.
    Schlägt die Spitze die Brettunterseite durch (wir reden in diesem Zusammenhang ja hauptsächlich von Brettern) so werden i.d.R. Holzfasern durchtrennt, welche dann für die Haftung des Nagels nicht mehr zur Verfügung stehen. Bei einer Schalung mit 24 mm Stärke machen 2 oder 3 mm dann schon etwas aus.
    In diesem Zusammenhang würde mich interessieren wie der Kräfteverlauf der Reibkräfte im Holz, beim Auszug des Nagels, verläuft.
    Einen weiteren, wenn auch banalen Punkt, möchte ich noch anfügen. Die Nagellänge, welche das Holz durchstoßen hat, steht natürlich für Haftung oder Reibung nicht mehr zur Verfügung.
    "Ausgewanderte" Drahtstifte beim Ablatten sind mir so nicht bekannt, wie die Stifte in Brettern.

    U.a. war ich heute in Reutlingen auf einem gegliederten Flachdach einer größeren Einkaufspassage. Das Gebäude wurde in den Siebzigern gebaut.
    Wandflächen wurden mit ebenen Tafeln ausgeführt. Die Befestigung erfolgte mit Schrauben. Diese waren (schätzungsweise 30 - 50 %) ausgewandert.
    Bis zu 1,5 cm und vollkommen unregelmäßig. Dies kann so unmöglich durch Windsog erfolgt sein. (Allerfalls unterstützt, die ebene Tafel zieht ja immer an der Schraube, welche noch nicht ausgewandert ist)
    Vielleicht können die Zimmerleute hier noch was dazu beitragen, wäre ganz toll. Ob z.B. Veränderungen im Holz dazu beitragen können.

    mfg

    PS: Stefan, die jeweilige Industrie weiß mehr über ihre eigenen Produkte, als man glaubt. Dieses Wissen ist aber nicht allgemein zugänglich.
     
  4. #44 Wiener23, 06.11.2013
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    @ Stefan
    Da sieht man mal wieder daß Sachverstand auch einen Beitrag mit Rechtschreibfehlern
    und falscher Interpunktion verstehen läßt.

    Die Nagelspitze selbst, darf nur bei glattschaftigen Nägeln mitgerechnet werden.
    Bei profilierten Nägeln muß die Länge der Nagelspitze abgezogen werden.
    Ca. 1,5 x d.
    Nach ITW wird das bei profillierten Nägeln so gehandhabt, daß in deren Software der
    charakteristische Wert des Auszugswiderstandes aus den Datenblättern um 10%
    abgemindert wird.
    Die Software rechnet intern mit der gesamten Nagellänge.
    Sie rechnet, und stellt aber auch Ergebnisse da, die flasch, oder formal rechnerisch
    falsch sind.
    Z.b werden die Zwischenwerte der Tragfähigleitswerte auf Abscheren in kN angegeben.
    1732 kN Lochleibungswiderstand für eine 1,8mm Kalmmer ist Nobelpreisberdächtig!

    Der maßgebende Werte des Widerstandes auf Herausziehen wird im Ausdruck
    für Klammern, immer mit zwei multipliziert, obwohl bei gewissen Geometrien der
    Durchziehwiderstand maßgebend wird.
    Also nicht mit zwei multioliziert werden darf.

    Bei Klammern wird der Wert nach EN genommen und nicht der Wert aus deren
    Datenblättern.
    Den Wert aus den Datenblättern dürfte man in Dtl. nicht anwenden.
    Naja, bei einer Klammer mit 1,8mm Duchmesser machen 5,1 oder 4,9 den Bock nicht fett.
    Frag mich aber, warum sie dann Datenblätter in Deutschland veröffentlichen, deren Werte
    nicht benutzt werden dürfen?

    Der Auszugswiderstand ist, wie schon gesagt wurde, von einigen Faktoren abhängig,
    Beschichtung, Holzfeuchte, Einschlagwinkel, Geometrie des Verbindungsmittel ..... .

    Wir sprechen heute über Verbindungsmittel die sich eigentlich im Grenzbereich befinden,
    aber doch einiges tragen und ertragen müssen.
    Gerade bei Dachlatten, Klammern oder Nägeln?
    Die Erfindung des profillierten Nagels hat ja einen Grund.
    Darf eine Beharzung angerechnet werden, war lange eine Frage.
    Es gibt immer mehr „querulante“ Bauherrn, die sich durch Google eine Scheinbildung
    aneignen, Fragen stellen, die man anhand einer Norm, todsicher beantworten können sollte.

    Wie eben die Frage, nach imprägnierten Dachlatten!!!!!!
    Und da, sollte man mit Fachwissen antworten!
    Das ist eine Kombination zwischen Praxis und Normenkenntnis!
    Manche Antworten wurden dem Namen des Forums nicht gerecht!

    Da machen eben die Feinheiten den Unterschied, und wie Du und ich sage, man sollte sich
    kritisch damit auseinandersetzen.
    So z.b. ist der charkteristische Widerstand auf Herausziehen, bei Holz mit einer mittleren
    Holzfeucht > 20% bei Nägeln um 1/3 abzumindern, bei Klammern auf 1/3.
    Da macht der Durchmesser des Verbindungsmittel doch einen sehr großen Unterschied!
    Obwohl man denkt, 2x 1,8mm ist doch mehr als 3,1mm.
    Oder auch die Schrägnagelung in Längsrichtung der Holzfaser.
    Es gibt zwar die Erleichterung nach EN den Schwerpunkt der Nagellänge als Abstand
    zum Hinrholzende zu nehmen, aber verhindert das wirklich das Reißen der Latte.
    Eine Frage ist, macht das was aus?
    Nach EN, ja!
    Ist es relevant?
    Manchmal, wenn man die rechtliche Seite betrachtet.


    Zur Einschalgtiefe auf der Seite des Nagelkopfes:
    Die Nägel sind bündig einzuschlagen.
    Ein bündiger Abschluss des Nagelkopfes mit der Holzoberfläche gilt als nicht versenkt.
    So muß auch das Gerät eingestellt werden!
    Für Holzwerkstoffe gilt eine Satz, der nach Forenregeln nicht interpunktiert ist, kann man
    in der EN nachlesen.



    Es bleibt also das Faktum:
    Dachlatten dürfen imprägniert sein, müssen aber nicht.
    Dachlatten müssen nicht technisch getrocknet sein, dürfen es aber sein.
     
  5. #45 Wiener23, 06.11.2013
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    Um die Rechtschreibfeheler und Interpunktionsfehler zu berichtigen.
     
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