Dachsanierung wegen falscher Dachziegel zur Dachneigung

Diskutiere Dachsanierung wegen falscher Dachziegel zur Dachneigung im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo an alle, ich möchte mich schon mal für die laienhafte Fragestellung entschuldigen, aber wir haben uns bisher noch nicht mit Dachsanierungen...

  1. #1 M und M, 08.10.2024
    M und M

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    Hallo an alle,
    ich möchte mich schon mal für die laienhafte Fragestellung entschuldigen, aber wir haben uns bisher noch nicht mit Dachsanierungen etc. auseinandersetzen müssen und haben (leider) von technischen Dingen nicht wirklich viel Ahnung.
    Wir haben ein Reihenmittelhaus Baujahr 1993. Gekauft haben wir das Haus erst 2008.
    Es sind etwa 10 Reihenhäuser und davon sind immer zwei Häuser baugleich, d.h. unser Nachbar hat das gleiche Haus wie wir.
    Seit einiger Zeit tropft bei uns unterhalb der Regenrinne Wasser runter. Außerdem hatte unser Nachbar vermutlich nach dem letzten Starkregen eine feuchte Stelle an der Decke. Er hat sich letztes Jahr eine Photovoltaik Anlage aufs Dach montieren lassen.
    Gestern hat nun eine Dachdeckerfirma sich das Dach bzw. die Regenrinne angeschaut.

    Laut dem Handwerker haben wir folgendes Problem: bei uns wurden für unsere Dachneigung die falschen Ziegel verwendet (Pfusch am Bau von dem damaligen Bauträger). Das bedeutet, dass bei starkem Regen das Wasser nicht auf unserem Dach abläuft, sondern laut seiner Aussage durch die Ziegel durchgeht, auf der Unterspannbahn nach vorne läuft und dann unterhalb der Regenrinne runtertropft.

    Er meinte, man müsste das Dach erneuern. Es würde nur ein Flachdach oder ein Blechdach gehen.
    Auf meine Frage, ob man nicht einfach andere Ziegel verwenden kann, meinte er, das würde nicht gehen. So viel haben ich mittlerweile selbst herausgefunden, dass diese Aussage so nicht stimmt. Laut meiner Recherche gibt es z.B. Flachdachziegel der Firma Braas, die bis zu einer Dachneigung von 16 Grad verlegt werden können. Wie unsere Dachneigung ist, versuche ich im Moment noch herauszubekommen. Ich denke aber nicht, dass unsere Dachneigung unter 16 Grad ist.

    Ich wollte außerdem von dem Handwerker wissen, wie das mit der Dachfläche ist. Ob wir z.B. unser Dach unverändert lassen können, wenn unser Nachbar sich für eine Sanierung (in welcher Art auch immer) entscheiden sollte. Er meinte irgendwas davon, dass dann bei uns das Risiko bestehen würde, dass erst recht Wasser eindringt und bla bla bla (den Rest habe ich leider nicht ganz verstanden).

    Fakt ist, solange die Unterspannbahn dicht ist, haben wir auch ein "dichtes" Dach. Ob bei unserem Nachbar bei der Montage der Photovoltaik Anlage die Unterspannbahn beschädigt wurde und er daher kein dichtes Dach mehr hat, ist ja eigentlich nicht unser Problem.
    Wir können es uns schlichtweg nicht leisten, einfach so mal kurz das Dach neu decken zu lassen. Außerdem besteht bei grundlegenden Dachsanierungen eine Solarpflicht. D.h. dass auch zusätzlich noch die Kosten für eine Photovoltaik Anlage auf uns zukommen würden.

    Mich würde interessieren, was ihr von den Aussagen des Dachdeckers haltet?
    Was würdet ihr tun? Was gibt es für kostengünstige Alternativen?
    Oder wie könnten wir unser Dach günstig abdichten? Bringt z.B. eine Dachbeschichtung was oder würde das bei unserer Dachneigung nichts bringen?
    Stimmt es, dass wir das gleiche wie unser Nachbar machen müssten, wenn wir kein Risiko eines undichten Daches eingehen wollen?
    Vielen Dank für eure Hilfe.
    Gruß, Manu
     
  2. #2 Siedler, 08.10.2024
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    Regeldachneigung beträgt grundsätzlich 22 Grad. Die Industrie bietet mittlerweile Dachziegel an, die laut Hersteller auch bei deutlich flacheren Dachneigungen zugelassen sind. Je weiter die Regeldachneigung unterschritten wird, desto höhere Ansprüche sind an das Unterdach zu stellen (von regendicht bis zu wasserdicht). Je dichter das Unterdach ist, desto wichtiger ist es dann die Bauphysik des gesamten Dachs zu betrachten, denn es bringt nichts, wenn das Dach zwar von oben absolut dicht ist, die Dämmung aber vergammelt, weil die Dampfdiffussion nicht mehr passt. Sowas muss genau geplant werden und letztendlich trägt der Handwerker die Verantwortung dafür, dass dass gesamte System funktioniert.
    Bei Braas gibt es beispielsweise ein Betondachstein, der bis 7 Grad zugelassen ist. Allerdings sind dann die vom Hersteller vorgeschriebenen Zusatzmaßnahmen zu beachten. In dem Fall ein wasserdichtes Unterdach. Damit die raumseitige Dampfdiffussion keine Probleme macht ist der Zusatzaufwand nicht unerheblich.

    Gruß
     
  3. #3 ichweisnix, 08.10.2024
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    Mach mal einige Bilder, bekomme deine Dachneigung raus sowie den Ziegel.
     
  4. artibi

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    War das Dach jetzt 30 Jahre dicht? Und dann kommt ein Dachdecker und sagt „muss alles neu“? Ich wär da vorsichtig und würde im Zweifel eher mal einen Sachverständigen, Architekt o.ä. befragen.
     
  5. #5 Siedler, 08.10.2024
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    Das "Problem" scheint ja zu sein, dass Regen die Dachhaut durchdringt und über die UDB abläuft. Da die UDB offensichtlich nicht über ein Einlaufblech in der Regenrinne endet, sondern direkt an der Traufe runterläuft, sucht der TE nach Lösungen. Ohne die Situation vor Ort zu kennen, ist eine Beurteilung schwierig. Deshalb würde ich auch einen Bausachverständigen ins Boot holen.

    Gruß
     
  6. SIL

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    Baujahr 1993, keine Bahn aus diesem Zeitraum wird noch ihre Funktion erfüllen , gleichwohl welcher Hersteller und ob nun korrekt geführt oder nicht.
     
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  7. BaUT

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    Miss mal deine Dachneigung


    Was ja nicht verboten war! Das Unterdach durfte ja durchaus hinter der Rinne über eine Tropfkante entwässern.
     
  8. #8 Siedler, 08.10.2024
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    Hab ich auch nicht behauptet. Nur eine Ziegeleindeckung, die nicht zur Dachneigung passt führt eben dazu, dass relativ viel Wasser über die UDB
    abgeleitet wird, weshalb es dem TE aufgefallen ist.

    Gruß
     
  9. ps0125

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    Damals wurden auch gerne Bitumenbahnen verwendet, da ist das Alter in der Regel kein Problem.

    Evtl. ist ja nur durch Sturm z.B. ein Ziegel verrutscht und es ist gar kein großes Problem.
     
  10. SIL

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    Da wissen wir zu wenig und Bitumenbahn unter Ziegel ist eher ungewöhnlich, bei Vollschalung durchaus , direkt von Sparren zu Sparren habe ich dies noch nie angetroffen.
     
  11. #11 Siedler, 08.10.2024
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    Kenne ich auch nur so. Und wenn das Dach gedämmt war, dann Vollschalung + Bitumen mit Hinterlüftung. Ohne Hinterlüftung würde bei bedämmten Dächern
    langfristig zu Schäden führen.

    Gruß
     
  12. #12 Jo Bauherr, 08.10.2024
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    @Siedler: Genau so. Habe hier ein EFH mit 16° Dach, Vollschalung und Konterlattung bituminös eingeschweißt, Heidelberger Betonpfanne - durch die Konterlatten hinterlüftet. Unter der Schalung Zwischensparrendämmung mit ~4 cm Luft, die ist an First und Traufe 'offen'. Fazit: Seit 1997 absolut ohne Probleme und auch im Sommer angenehme Temperaturen im DG.

    @M&M: bitte den gesamten Dachaufbau beschreiben...
     
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