Dachstuhl schief montiert

Diskutiere Dachstuhl schief montiert im Dach Forum im Bereich Neubau; Unser Dachstuhl ist sehr ungenau verarbeitet worden. Die Sparren haben eine Höhen- und Längenversatz von bis zu 2cm. Die Pfetten sind zum Teil...

  1. #1 R. Derdau, 27.11.2002
    R. Derdau

    R. Derdau

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    Unser Dachstuhl ist sehr ungenau verarbeitet worden. Die Sparren haben eine Höhen- und Längenversatz von bis zu 2cm.
    Die Pfetten sind zum Teil leicht verdreht eingebaut.

    In wie Weit muß dies von mir tolleriert werden und was muß der Zimmermann nacharbeiten?

    Gruß
    R. Derdau
     
  2. MAB

    MAB Gast

    VOB

    Laut VOB ist ein Ausgleich von Linienförmigen Bausrtoffen (der geschwollene Ausdruck für Dachlatten) bis 2 cm keine besondere Leistung, ist also vom Dachdecker zu tolerieren.

    Der Längenversatz kann doch leicht ausgebessert werden (dreimal abgesägt, immer noch zu kurz). :)
     
  3. #3 Stefan Ibold, 27.11.2002
    Stefan Ibold

    Stefan Ibold Gast

    nöö stimmt so nicht

    Moin,
    nee Martin, so ist die VOB nicht gemeint. Gemeint ist: der Dachdeckr muß das ausgleichen ohne dafür eine besondere Entgeltung zu erhalten.
    @ R. Derdau
    je nach Eindeckung wird man das aber nicht sehen. Stark kontuierte Ziegel, wie z. B. ein Hohlfalzziegel, "überdecken das. Haben Sie einen Flachen und dann auc hnoch Großformatziegel, kann es Probleme mit der Optik geben.
    M. f. G.
    stefan ibold
     
  4. #4 R. Derdau, 27.11.2002
    R. Derdau

    R. Derdau

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    Unser Dach hat sichtbare Sparren und Pfettenköpfe.

    Den Höhenversatz der Sparrenenden sieht man dadurch, da das Stirnbrett unterschiedlich weit auf den Sparrenköpfe aufliegt.

    Durch die verdrehten Pfetten, sind die sichtbaren Pfettenköpfe ebenfalls verdreht. Nun wurde mir zwar gesagt, daß sich die Pfettenköpfe durch austrocknen des Holzes drehen können und dies sehe ich auch ein. Aber daß die Pfettenköpfe schon durch den Einbau verdreht sind, finde ich nicht korrekt.

    R. Derdau
     
  5. MAB

    MAB Gast

    Doch

    Ist so gemeint. Steht im Kommentar zur VOB. Das heißt natürlich nix anderes, als das der Dachdecker den Ausgleich bis 2 cm nicht berechnen darf.
    Ich bin immer noch nicht im Klaren über den Längenversatz.
    Stirnbretter sind doch auf die Stirnseiten der Sparren genagelt. Wieso steht da was über? Fehlt da etwa ne Traufbohle?
     
  6. #6 R. Derdau, 27.11.2002
    R. Derdau

    R. Derdau

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    Verschiedene Arbeiten will ich selber machen. So z.B. die Profilbretter, die Traufbohle und das Stirn- und Ortgangsbrett setzen. Nun muß ich mich aber damit rumärgern, daß ich so große Tolleranzen auszugleichen habe. Daher frage ich mich, ob der Zimmermann oder ich diese Nacharbeit ausführen muß.
    Ich habe anscheinend manchmal eine zu hohe Erwartung an die Ausführungsqualität. Meine Arbeiten werden immer recht genau, dafür brauche ich oft auch viel länger bei der Ausführung.
    Sicherlich, der Dachstuhl ist kein Möbelstück und ich muß auch mit einem gewissen Maß an Tolleranz damit leben, nur irgendwo sind auch Grenzen und die versuche ich gerade herauszufinden. Meine und die des Zimmermanns sind etwas unterschiedlich. Er meint zwar auch, es hätte etwas besser sein können, aber es wäre trotzdem noch alles im Rahmen des Zulässigen.

    Gruß
    R. Derdau
     
  7. MAB

    MAB Gast

    Bier

    Ich sehe da nur eine wirklich sinnvolle Chance: ne Kiste Bier kaufen (oder Korn oder Wein) und mit dem Zimmerman freundlich reden. Alles andere gibt doch ehh nur Theater.

    Soll er eben mal bei den Eigenarbeiten helfen.
     
  8. jacob

    jacob

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    Zurückdrehen beim Trocknen

    Ich befürchte eher, dass sich die Pfetten beim Trocknen noch mehr verdrehen ! Also nicht schönreden lassen !
    Hat sich hier der Statiker zu zu schwachen Pfettenguerschnitten belatschern lassen?
     
  9. Gast

    Gast Gast

    QUATSCH

    Pfettenverdrehungen sind in 99.99% der Fälle Feuchtigkeits und Drehwuchsprobleme.

    Fossy Bär
     
  10. #10 R. Derdau, 28.11.2002
    R. Derdau

    R. Derdau

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    Das verwendete Holz war noch recht frisch. Außerdem war es ca. eine Woche dem Regen ausgesetzt.

    Dies hat aber nichts mit dem Drehen der Pfetten zu tun. Diese wurden schon verdreht (verkantet) eingebaut. Die eine Seite der Pfette liegt auf dem Kehlbalken auf und die andere Seite hat ca. 8mm Abstand. Da die Pfette und der Kehlbalken mit Sparrenpfettenankern verbunden ist, gehe ich davon aus, daß die Pfette schon so verdreht (verkantet) montiert wurde. Die Pfette selber ist nicht verdreht, diese liegt über der gesamten Länge verkantet auf.

    Gruß
    R. Derdau
     
  11. Gast

    Gast Gast

    Na und!

    1. Das Holz war naß als es eingebaut wurde.
    Ist in den meisten Fällen so
    2. Pfette liegt nicht auf den Kehlbalken sondern Kehlbalken
    hängen an den Pfetten.
    3. 8 mm verdrehung ist nichts.
    Ihr Zimmermann hat Anspruch auf größere Toleranzen.
    4. Den letzen Satz versteh ich nicht.

    Fossy Bär
     
  12. MaMa

    MaMa

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    DIN 4074, Teil 1

    beschreibt die Sortierung der Nadelhölzer nach Tragfähigkeit und genau hier sind auch die zulässigen toleranzen festgelegt.
    Aber wie immer ist das auch hier eine Frage der geschuldeten Leistung! Was war ausgeschrieben, respektive beauftragt? Stand da was von Güteklassen oder Sortierklassen? Normalerweise kommt Sortierklasse S10 oder S13 zu Einsatz, wobei S10 der alten Güteklasse II entspricht und S13 der GK I.
    An Längskrümmung und Verdrehung ist bei S10: 8mm auf 2m zulässig, bei S13: 5 mm auf 2m.
    Sollte dann sogar KVH (Konstruktionsvollholz) ausgeschrieben und verbaut worden sein, sind die Ansprüche nochmal ein wenig nach oben geschraubt: < 8mm auf 2m bei herzgetrenntem Einschnitt.
    Abgesehen davon hat der Zimmermann nur Hölzer mit einer Feuchtigkeit einzubauen, die der späteren Gleichgewichtsfeuchte angepasst ist (DIN 68800, Teil 2). Dies können im Zweifelsfall aber auch Hölzer sein die halbfeucht sind (20-32% Holzfeuchte), wenn anschl. für eine schnellstmögliche Abtrocknung der Hölzer gesorgt wird! Die Anforderungen an den Ausführenden können ganz wesentlich durch eine ausführliche Ausschreibung mitbestimmt werden! Wenn von vorneherein vorgetrocknete Ware oder KVH beauftragt wird, sind für beide Seiten solch ein Ärger ausgeschaltet.
    Prüfen Sie ob eine unzulässige Verdrehung vorliegt, in dem Sie 1. die vertraglichen Vereinbarung nachlesen und 2. an den schlimmsten Stellen messen. Wenn die Toleranzen überschritten wurden, weisen Sie Ihren Zimmermann auf das Problem hin und bitten um Mängelbeseitigung.
    Grüße aus Leipzig
     
  13. #13 R. Derdau, 28.11.2002
    R. Derdau

    R. Derdau

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    Was mich ärgert, ist, daß die Arbeiten meiner Ansicht nach unsauber erledigt wurden. Die Pfetten sind zum Teil verdreht montiert worden, damit meine ich, daß die gesamte Pfette verdreht befestigt wurde (wahrscheinlich schräg abgestütz und dann befestigt). Die Pfette hat sich "in sich selbst" noch nicht verdreht, sondern die Verdrehung ist an allen Stellen annähert gleich.

    Die Sparen liegen zum Teil nicht in den Klauen auf und wurden dann mit den Sparrenpfettenankern befestigt. Nur leider sind diese Sparren dann auch bis zu 2,5 cm an den Enden (Sparrenköpf) höher als die Sparren daneben.

    Die Fußpfette wurde anscheinend auf den Ringanker montiert ohne diesen in der Höhe zu kontrollieren. Es sind beim Ringanker Höhenunterschiede von ca. 1,5cm vorhanden. Ich hätte erwartet, daß dies mit Ausgleichhölzern korrigiert wird um die Fußpfette dann gerade zu montieren.

    Gruß
    R. Derdau
     
  14. MaMa

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    Unscharfe Kettensäge? Braucht der Zimmerer ´ne neue Brille?

    Mmmhm, stimmt das eine etwas andere Situation. Da ist also irgendetwas schief gelaufen, im Sinne des Wortes. Das sieht mir eher nach einem Ausführungsfehler bei Maurer oder Zimmermann (oder Planungsfehler des Architekten) aus. In welche Richtung machen den Sparrenkerven offen - außen oder innen? An welcher Seite liegt die verdrehte Pfette auf - außen oder innen?
    Im Klartext: es ist zu prüfen ob die Pfetten und Schwellen auf richtiger Höhe und exaktem Abstand zueinader liegen, bzw. die Giebelauflager mit den Angaben aus dem Abbundplan übereinstimmen. (Das wäre die klassische Montagmorgenaufgabe eines Bauleiters! Ist der im Urlaub?). Der Zimmermann hätte wahrscheinlich die Chance gehabt, die Sparren mittels einiger Tüfteltricks (und Werkzeugen wie langen Zwingen und Spannbändern) in die Klauen zu drücken, wenn er selber korrekt gearbeitet hat - dann hätte sich sofort heraus gestellt ob der Maurer Mist gebaut hat.
    Neuer Vorschlag: Dem Zimmerer die DIN 1052, 13.1.1 "Alle Teile eines Tragwerkes sind so zusammenzufügen und zu montieren, daß kein Teil durch Zwängungen und sonstige Zustände unzulässig beansprucht wird." unter die Nase reiben, anschl. dem Maurer und Zimmerer und der Bauleitung eine Mängelanzeige nach VOB verpassen.
    Sicher kann man die Pfetten auf den Ringankerauflagern auch unterbauen, aber bekommen Sie das mal kraftschlüssig hin, der zuständige Statiker bekommt in diesem Fall immer abstehende Nackenhaare... :(
    @Bauworsch - jetzt noch eine kleine Antwort für Robert, weil es hier in den Anfangsteil reinpasst, und weil er sowieso mitliest und noch nicht den ignore-Malangeri-Modus eingestellt hat:
    "Aber nu verrat mir mal noch eines, wo steht das mit der schnellstmöglichen
    Trocknung??
    Und wie ist schnellstmögliche Trocknung definiert???"
    DIN 68365 - Bauholz für Zimmererarbeiten: hier werden die Begriffe trocken und halbtrocken definiert, wie oben beschrieben.
    Gem. DIN 68800, Teil 2, Pkt 5.2 muß der Holzfeuchtegehalt dem
    späteren mittleren und zu erwartenden Feuchtegehalt während der Nutzung entsprechen. Dies läßt gem. dem Kommentar hierzu eine halbtrockene Einbaufeuchte zu (< 30% Rel. Holzfeuchte), soweit Schutzmaßnahmen zur baldmöglichsten Abtrocknung gewährleistet sind und begrenzt den Abtrocknungszeitraum auf max. 6 Mon. . Die DIN 1052. Pkt 4.2.2 grenzt dies auf die zusätzliche Vorgabe ein, daß es sich hierbei nur um Bauteile handeln darf, deren Verformungen, die sich aus der Trocknung ergeben, sich nicht störend auf das Bauwerk auswirken dürfen und definiert für offene, überdachte Bauwerke (Neubaudach im Bauzustand) den Feuchtegehalt auf 15+-3%.
    Das ist alles so verwirrend, da kann es dem überforderten Zimmerer schon mal passieren, das sein Holz bis 68800 % Holzfeuchte hat und seine Kettensäge nur mit 15+-3% geschärft ist.
    So, jetzt muß ich aber mal 5 EUR verdienen,
    Grüße
     
Thema: Dachstuhl schief montiert
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