Dämmung eines angebauten Schuppens

Diskutiere Dämmung eines angebauten Schuppens im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Moin, an unserem alten Haus ist ein Schuppen angebaut. In dem Schuppen befindet sich eine kleine Werktstatt. Im Winter ist es da schweinekalt....

  1. exo

    exo

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    Moin,

    an unserem alten Haus ist ein Schuppen angebaut. In dem Schuppen befindet sich eine kleine Werktstatt. Im Winter ist es da schweinekalt. Daher ziehe ich eine Dämmung in Betracht.

    Der Schuppen ist wie folgt aufgebaut:

    Der Schuppen hat eine innere Grundfäche von 4,0 x 3,3 m.

    Zwei Mauern aus 18 cm Porenbeton, eine Mauer aus 30 cm Porenbeton, die vierte Wand wird von der Außenwand des Hauptgebäudes gebildet. Die Fuge zwischen den beiden Gebäuden ist augenscheinlich mit Styroporplatten o.ä. "abgedichtet".

    Auf den Wänden liegen 7 Sparren von 9,5 cm x 18 cm auf. Die Sparren sind mit ca. 2 cm starken Holzbohlen (sieht aus wie Fichte) belegt. Darüber liegt eine graue Dachfolie, die den Abschluss nach außen bildet. Ob zwischen dem Holzbelag und der Folie noch eine weitere Schicht ist, lässt sich nicht erkennen. Das Dach ist rundherum mit Nut- und Federbrettern verkleidet, jedoch verdecken diese an zwei gegenüberliegenden Seiten den Spalt zwischen Mauerwerk und den Dachsparren nicht.

    Die Sparren liegen jeweils auf ein paar Holzbrettchen auf. Die Höhe ist hier unterschiedlich, und variiert zwischen 2 und 4 cm.

    D.h. zwischen den Außenwänden und den Sparren gibt es eine Lücke, durch die die Außenluft ungehindert eindringen kann.

    Nun habe ich den U-Wert-Rechner bemüht, um eine mögliche Dämmung des Daches zu kalkulieren. Bei einem Aufbau wie folgt:

    OSB oder Gipskarton, 12,5 mm
    Konterlattung 40x60 mm mit 60 mm Klemmfilz
    Dampfbremse sd=100m
    ISOVER Integra ZKF 1-032 140 mm
    Hinterlüftung 40 mm
    Fichte 20 mm
    EPDM Dachbahn Hartan (geraten)

    komme ich für das Dach auf einen U-Wert von 0,17 W.

    Was mir der U-Wert-Rechner nicht verrät und ich als Laie nicht beurteilen kann:

    1. Schimmeln mir dann die Wände weg, wenn ich das Dach dämme?
    2. Bringt die Dämmung des Daches überhaupt etwas, wenn die Wände ungedämmt bleiben?
    3. Könnte ich problemlos eine Innendämmung der Wände ergänzen? Idee: Gipskarton, Holzfaserplatte 40 mm (oder Multipor 40 mm)

    Vielleicht noch relevant:

    1. Das Dach ist absolut flach, hat keine Neigung, liegt nach Süden und wird unbeschattet direkt von der Sonne beschienen.
    2. Die Werkstatt wird vielleicht 8 - 12 Stunden in der Woche genutzt und würde vermutlich anlassbezogen beheizt. Es ist eine Holzwerkstatt, Lackierarbeiten finden außerhalb statt.

    Für jeden hilfreichen Beitrag bin ich jetzt schon dankbar :)

    Viele Grüße und ein schönes Wochenende
    Toby
     
  2. #2 Gast 85175, 20.11.2022
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Wenn die Werkstatt nur ab und zu und dann auch immer nur stundenweise beheizt wird, dann wäre aus energetischer Sicht eine "leichte" Innendämmung vorteilhaft. Je weniger Masse man da jedes Mal aufheizen muss, desto besser, schneller warm, wenig unnötige Speichermasse aufgeheizt... Der U-Wert ist da oft eher zweitrangig, das muss nicht sein wie im 24/7 beheizten Wohnraum... Wichtig wäre "luftdicht" und "leicht".

    Zum "Schimmel", bei nur gelegentlicher Nutzung hast da kaum Feuchte die du selbst einträgst, das ist in solchen Werkstätten eher ein sommerliches Problem (die "schwüle" Sommerluft bringt dir viel Feuchte in die "kühle" Werkstatt. Das hat aber nur eingeschränkt mit der Dämmung zu tun, das ist so ein generelles Problem derartiger "sommerkalter" Räume. Das sollte im Sommer möglichst warm und im Winter möglichst "belüftet" sein, im Sommer wenig Kondensat und im Winter gute Rücktrocknung. Wenn du das jetzt "dicht" machst, dann könnten sonst Probleme auftreten wo vorher keine waren...

    Du kommst da um das "Barackenklima" mit kalten Oberflächen und überheizter Luft eh nicht drum herum, nicht bei gelegentlicher Beheizung, sonst musst ringsum dämmen, samt Boden und jedes Mal dutzende Tonnen Material aufheizen. Und von daher kannst es auch gleich auf das Barackenklima hin auslegen, wenig Masse raumseitig der Dämmung, U-Wert zweitrangig... Beheizung evtl. auch noch (partiell) über IR-Panels, also nicht mal primär die Luft aufheizen... Je nach Nutzung halt...

    Wände innen gerne mit "WDVS-hausmacher Art" oder aufgedübelten Holzbalken mit Zwischendämmung + OSB drauf. Mit Dampfbremsen wäre ich generell vorsichtig, in unbeheizten Räumen sind das oft nur "Wasserfallen", da in jedem Fall sehr niedriger sd-Wert...
     
  3. exo

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    Danke für den Input, ich lerne dazu.

    Ganz ohne Dämmung sollte ich aber auch nicht anfangen zu heizen, oder?

    Der U-Wert-Rechner stellt Schimmel in Aussicht, wenn ich nur Konterlattung und OSB an die Decke mache.

    Wie sieht das aus, wenn ich nur die Decke dämme wie beschrieben?
     
  4. exo

    exo

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    Ich habe jetzt mal die thermische Simulation bemüht, um den Energiebedarf bei dauerhafter Beheizung der Werkstatt zu ermitteln.

    Ungedämmt: 13.048 kWh
    Gedämmt: 2.750 kWh

    Wenn ich mal von einem Strompreis von 0,53 €/kWh ausgehe, ist beides relativ witzlos.

    Wie gut wärmt ein IR-Panel denn, wenn man direkt davor oder darunter steht?
     
  5. #5 Gast 85175, 21.11.2022
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Das mit dem U-Wert-Rechner ist witzlos, der geht von einem Wohnraum (ständiger Feuchteeintrag) und permanentem Temperaturgefälle aus.

    Wie oft hast denn beheizt? Die Heizperiode durch 50/3000 Stunden? Und das verteilt auf 10 Tage, also 10x die ganze Masse aufheizen für jedesmal nur 5 Stunden? So ungefähr?

    Das IR-Panel heizt „anders“, nach dem Prinzip „Glühender Kohleofen im Bauwagen“, da hast halt sofort „Strahlungswärme“ während die Luft und die Oberflächen noch kalt sind. Das ist was für kurzzeitige Benutzung und auch nur wenn man direkt davor/darunter steht. Wenn Du eine „Luftheizung“ verwendest hast erstmal ne Zeit lang nichts und dann irgendwann „überheizte“ Luft und kalte Oberflächen. In beiden Fällen dauert es recht lange (viele Stunden bis Tage)bis die Bauteile selbst aufgeheizt sind und du „Wohnzimmerklima“ hast.

    Es kommt drauf an… Wenn Du da immer tagelang am Stück arbeitest, dann könntest das alles schon eher „aufheizen“. Wenn es immer nur stundenweise ist, dann müsstest jedesmal erst Dutzende bis hunderte kWh reinstecken bis die Bauteile aufgeheizt sind, ist nicht sehr sinnvoll, das dauert lange und die Wärme ist jedesmal „verloren“, da ist dann eine Innendämmung mit wenig Masse raumseitig davor deutlich besser.

    Diese (außen) Dämmung wie man sie im dauerbeheizten Wohngebäude macht sind bei sowas oft eher nachteilig, man unterschätzt hierbei gerne wie viele Wärme man braucht um die Bauteile überhaupt aufzuheizen und erst dann „wirkt“ diese klassische Dämmung… Für Kurzzeitbenutzung ist das nichts… Es kommt sehr auf die tatsächliche Nutzung an.
     
  6. #6 exo, 21.11.2022
    Zuletzt bearbeitet: 21.11.2022
    exo

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    Ist das nicht alles Innendämmung? Außen kann ich sowieso nur bedingt aktiv werden, weil das Gebäude direkt ans Nachbargrundstück grenzt.

    Die ´Nutzung ist tatsächlich eher so 2-3 Stunden ein paar Mal die Woche.

    Wenn ich es richtig verstehe, ist das problematisch, wenn man nur dafür heizt, weil es

    a) ewig dauert, bis es wirklich warm wird
    b) zu Tauwasser an allen Oberflächen führen wird

    Und das ließe sich nur vermeiden, indem man dauerhaft so heizt, dass die Oberflächen über dem Taupunkt bleiben. Oder halt frieren...

    Ist das so richtig?

    Vielleicht dämme ich trotzdem die Decke, das hilft vielleicht wenigstens ein wenig gegen die Affenhitze im Sommer...
     
  7. #7 Gast 85175, 21.11.2022
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Woher kommt denn im Winter die Feuchte da drin, die irgendwo anfriert/kondensiert? Du schreibst es sei ne Holzwerkstatt, da ist keine Küche, keine Topfpflanzen, keine Wäsche zum Trocknen, kein Bad, keine Bewohner die 24/7 "ausgasen"... Das Feuchteproblem hast da eher im Sommer, ganz unabhängig von der Dämmung.

    Ein wenig Kondensat ist übrigens auch zulässig, so lange es im Sommer wieder rücktrocknen kann halt. Auch hier macht die Dosis das Gibt und wenn du da im Winter ne Menge Feuchte rein bringst, dann musst halt doch komplett dämmen und dauerbeheizen. Kuck mich nicht so an, ich hab die Physik nicht gemacht wie sie ist.

    Das übertragen der "Regeln" aus dem Wohnraum auf solche gelegentlich genutzten Werkstätten macht wenig Sinn. Es sei denn du beheizt es direkt mit Gas, aber dann wirds wegen der Massen an Wasserdampf so oder so ganz schwierig.

    Entweder du machst eine dauerbeheizte professionelle Werkstatt draus, oder du überlegst dir einen für deine Nutzung passenden Kompromiss...
     
  8. exo

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    Ja, das versuche ich. Ich habe nur von dem Thema zu wenig Ahnung :)

    Ich dämme glaube ich mal so, dass der Wind nicht mehr durchpfeift, und versuche dann, bei Nutzung zu heizen. Es muss ja auch keine 25 Grad erreichen, aber halt auch keine -5 :)

    Danke für Deine umfangreiche Betreeung!!!
     
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