Dämmung eines begehbaren Dachbodens (Altbau Bj. ca. 1905)

Diskutiere Dämmung eines begehbaren Dachbodens (Altbau Bj. ca. 1905) im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Das oberste Stockwerk (Fabrikaltbau/Loft/3 Stockwerke bewohnt, plus Dach"stockwerk") besitzt als klar identifizierte wesentliche Wärmeschleuder...

  1. #1 Wulfilar, 05.09.2012
    Wulfilar

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    Das oberste Stockwerk (Fabrikaltbau/Loft/3 Stockwerke bewohnt, plus Dach"stockwerk") besitzt als klar identifizierte wesentliche Wärmeschleuder eine nur 7 cm dicke Betondecke zum Dachboden (ein auf der obersten Geschossdecke direkt aufliegendes Giebeldach/Satteldach, geziegelt, nur Lagerplatz, nicht bewohnt und natürlich auch nicht beheizt).
    Das Dach selbst (Satteldach) besteht aus a) Holzbalken, b) Dachziegeln und c) sonst nichts (gar nichts - ok, wenn man von den paar Nägeln und ab und an ein Klecks Beton absieht). Das Dachstockwerk ist somit recht luftig und zugig.

    Im Zuge einer - ausschliesslich schrittweise möglichen - Sanierung soll jetzt der Dachboden (Fläche ca. 320 qm) gedämmt werden . Zur Klarstellung: nur der Boden des Dach"stockwerkes" - sonst nichts. Also auch nicht das Dach selbst. Eine zeitnahe Renovierung des Daches (Ziegel, evtl. Unterdämmung der Ziegel) ist aktuell weder möglich noch mittelfristig vorgesehen.

    Aus feststehenden Gründen wird die Dachbodendämmung mit 120 mm dicken PUR Dämmplatten plus 15 mm OSB Platten zwecks Begehbarkeit durchgeführt werden.

    NB: Die Modellrechnung bei u-wert.net bestätigt den enormen Sprung an Energieersparnis drastisch - von aktuell 4,46 (!!!) W/m2K auf 0,19 W/m2K, auch wenn die berechneten 0,19 sicherlich idealistisch ist.

    Derzeit gehe ich von den folgenden, gleichzeitig auch abschliessend aufgeführten Arbeitsschritten aus:
    I) Vorarbeit: Einebnen, da Deckenbeton anno 1905 reichlich Verwerfungen aufweist.
    II) Vorarbeit: Dampfsperrfolie plus Ausgleichsstreumaterial (welche Reihenfolge, und warum? Wie Ausgestaltung des toten Winkels, d.h. dachseitig da, wo PU auf Dachschräge trifft?)
    III) Verlegen PUR Platten
    IV) Verlegen OSB-Platten
    V) Abdichten der toten Winkel (s.o.) mit Glas/Steinwolle und der Wandkontakte mit PU.

    5 Fragengebiete:

    1. Der Boden des Dachbodens ist sehr uneben. Welche sinnvollen Alternativen gibt es zur Vorarbeit: Einebnung, und welche ist die allersinnvollste?
    Manche Erhebungen sind bis zu 25 mm hoch… Würde hier auch eine Trockenschüttung ausreichen?

    2. Da der Boden aus Beton und nicht aus Holzdielen besteht:
    Ist eine Dampfsperrfolie überhaupt zwingend nötig?
    Auf keinen Fall (!) soll im darunter liegenden, d.h. dem obersten bewohnten Stockwerk eine Folie unter der Decke den industriellen Touch verhunzen.
    Die PUR-Platten sind beidseitig mit Alu kaschiert. Würde Streumaterial nicht reichen? Oder sollte man die gesamten 320 qm PU quasi luftdicht eintüten, zB wegen Schimmel innen?

    3. Bauartbedingt werden die Platten nicht bündig dicht an die Dachschräge heranreichen können (toter Winkel). Ich würde das verbleibende Stück zwischen den Dachbalken mit Glas-/Steinwolle oder einem anderen flexiblen Material abdichten wollen. Knackpunkt ist hier: seitliches Eindringen von Feuchtigkeit in die PU-Platten. Gegenmassnahme(n)?

    4. Zwar ist das Dach (lediglich aus Holzbalken und Dachziegeln, ohne weiteren Schnickschnack) wirklich noch dicht, allerdings könnte - nach der Dämmungs-Baumassnahme - Feuchtigkeit an den Anschlusstellen unter die PUR-Platten kriechen und ggf. Pilzwuchs etc. fördern (derzeit ist kein Pilz im Mauerwerk des Bodens). Wie wird dies dauerhaft verhindert bzw. zumindest nicht gefördert durch diese Isolation? Hammergifte?
    Sollte der Rand der PU-Beplattung an den Dachschrägen-Seiten zusätzlich abgedichtet werden? Zur Erinnerung: Ein Neuaufbau des Daches, auch teilweise, steht ausserhalb der derzeitigen Möglichkeiten.

    5. Zwar fürchten Dämmpäpste den Begriff "Kältebrücken" wie der Teufel das Weihwasser. Da aber die Baumassnahme bis auf einen schmalen Randstreifen und somit ca. 95 % der Fläche alleine schon mit PU abdichtet und der Rest mit wenn auch geringerwertigem Material wie Steinwolle/Glaswolle erfolgen wird, sehe ich als die einzigen Nachteile a) die noch bestehenden möglichen Wärmeverluste an den Kontaktstellen Dach/Mauerwerk (Dach liegt direkt auf oberer Geschossdecke auf), b) sich daraus ableitende sekundäre Erscheinungen wegen Feuchtigkeit - was zu hinterfragen wäre, sowie c) als Nichtnachteil die möglicherweise als Nistplatz für Vögel und Fledermäuse nutzbare Baulücke. a) und c) würden bewusst in Kauf genommen werden. Wie schadhaft könnte sich b) entwickeln?

    Besten Dank vorab - selbstverständlich wird auch die Beantwortung nur einzelner Fragen gerne begrüsst!
     
  2. Neutal

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    Es gibt alternativ noch Dämmständersysteme die von Oben mit Holzwerkstoffplatten belegt werden und die Hohlräume mit Zellulose ausgeblasen werden. Für solche Zwecke sinnvoll.
    DB muß man im einzelfall betrachten. Mineralwolle auf Beton immer mit DB, Zellulose im Dach auf Beton geht ohne.
     
  3. #3 Wulfilar, 05.09.2012
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    Besten Dank!
    OSB-Platten dann wahrscheinlich mindestens wie dick? Werde dies für Teil der Fläche andenken.
    Denn:
    Habe schon einiges an PU Platten zusammen, die verbaut werden müssten.
     
  4. sarkas

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    Ja nach Dämmmaterial (hier Dimensionsstabil) kann man Trockenschüttung nehmen - ja.



    Auch wenn man es nicht gerne hört, eine Dampfbremse gehört hier eigentlich auf die
    warme Seite. (Ich weiß, dass das hier kein Thema ist, aber ......)
    Wichtig ist, dass keinerlei Konvektion im Übergangsbereich passieren darf, der mit der
    warmen Luft größere Mengen Wasser einbringen kann.
    Welchen Sinn eine Dampfbremse auf dem Estrich machen soll erschließt sich mir nicht so ganz.
    Mein Aufbau würde sowieso eher mit EPS-Platten und mit normalem Pressspan gemacht.
    Die "beinahedampfdichtigkeit" von OSB ist hier eher kontraproduktiv.


    Das wirst Du nicht dicht bringen. Ist aber, wenn der Taupunkt nicht unterschritten
    wird (kleine Stellen wird es sicher geben) bzw. kein externes Wasser eindringt i. d. R. kaum ein Problem.

    Dito - es sollte aber grundsätzlich noch darauf geachtet werden, dass der Dachraum belüftet und die Dachbodentüre immer geschlossen ist.

    a) zu vernachlässigen

    b) über die Glaskugel nicht genau zu definieren - müsste man sehen

    c) hängt wohl davon ab wie groß die Öffnungen ins Dach sind - ist aber eher selten

    d) nur so am Rande - Kältebrücken gibt es nicht ! Nur "Wärmebrücken"
     
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