Dämmung Satteldach/Dachschrägen ohne Unterspannbahn

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  1. #1 Andi1980, 02.07.2022
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    Hallo in die Runde,

    bin Neuling hier und hoffe auf diesem Weg einen Rat oder andere Denkweisen für mein Problem zu bekommen.
    Ich beabsichtige eine Immbilie zu erwerben (Reihenhaus, bj. 1973). Im Haus ist einiges zu tun, z.B. alle Installationen neu. Für diese Arbeiten hätte ich schon Lösungen parat.

    Gespräch mit dem Energieberater ist schon gelaufen und für Heizung und Dämmung der außenwände haben wir vermutlich schon eine Lösung gefunden. Problematisch stellt sich die Dämmung des Dachs, bzw. der Dachschrägen im OG heraus. Dies könnte nun das KO-Kriterium für den KAuf sein.

    Folgender Sachverhalt: Das Dach ist mit Betondachziegeln gedeckt und darunter befindet sich keine Unterspannbahn. Dämmung dementsprechend auch nicht vorhanden.In den Räumen wurden dann teilweise mittels Trockenbauplatten Drempel ausgebildetz und die Sparren direkt beplankt. Decke ist ebenfalls mit diesen Platten beplankt. Wie der Spitzboden genau aussieht, weiß ich aktuell noch nicht, da mangels Leiter ein Begehen noch nciht möglich war. Das Dach neu einzudecken ist aus verschiedenen Gründen keine Option. Zustand des Dachs wird als gut eingeschätzt (mind. noch 20 Jahre).

    Ich hatte überlegt eine hinterlüftete Zwischensparrendämmung mit zus. Untersparrendämmung umzusetzen. Hiervon wurde mir nun aber abgeraten, da die Hinterlüftung bei diesem Dach vermutlich eher schlecht funktioniert. Das nachträgliche einziehen einer Unterspannbahn ist zu aufwendig.

    Gibt es noch Lösungen, die allein auf eine Untersparrendämmung setzen? Z.b. in Form von Holzfaserdämmplatten? Oder klassich mit Mineralsichen Dämmstoffen?
    Im EG werden wir diese Platten ggf. in Verbindung mit Wandheizungen und Lehmputzen verwenden.
    Wäre sowas evtl auch in den Dachschrägen denkbar?

    Letzte Geschossdecke zu dämmen scheint erstmal unproblematisch zu sein.
     
  2. #2 simon84, 03.07.2022
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    wie kann der Zustand des Dach „gut“ sein, wenn es 50 Jahre alt ist ?

    diese Aussage bezieht sich einzig und allein auf die dachsteine und das holz ! Ja, die Steine sind vielleicht noch „gut“ und der Dachstuhl in Ordnung.

    aber das Dach als gesamtes ist alles andere als gut ! Keine unterspannung, vermutlich auch keine Konter lattung, first musst dir mal anschauen und und und

    Mach das ein mal neu komplett von außen und von innen . Wenn du eh die Fassade schon dämmst dann ist vermutlich Gerüst nötig .
     
  3. #3 Andi1980, 04.07.2022
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    Das Dach ist aus bautechnsicher Sicht gut - aus Sicht der Dämmung selbtsredend miserabel.
    Das sofortige Dachneueindecken mit entsprechender Aufsparrendeckung muss ich vorerst ausschließen, da es sich um ein Reihenhaus handelt. Ich habe also automatisch auch Teile des Nachbarhauses mit in der Hand. Da weder ich noch Fachfirmen den Aufwand aktuell vernünftig einschätzen können, habe ich bei der Lösungsfindung die Dachneueindeckung erstmal ausgeschlossen. Das dies perspektivisch kommt ist klar und ist im großen Sanierungsplan auch vorgesehen.

    Ich suche also fürs Erste eine praktikable Lösung, um den Istustand ohne Dachdeckung zu verbessern (auch wenn nicht GEG oder Bafa-konform).
    Daher war meine Idee eine Untersparrendämmung herzustellen. Ggf. So: diffusionsoffene Unterspannbahn auf Sparren, Konterlattung mit Holzfaserdämmstoffen, Montageplatte (ggf. Holzfaser). Ist zwar nicht optimal, aber verbessert den Istzustand.

    Als Dämmung der Außenwände hatte ich eine Innendämmung, z.B. Holzfaserplatten mit Lehmputzen in Kombination mit Wandheizungen angedacht. Außengerüst ist somit nicht vorhanden ;-)
     
  4. #4 simon84, 04.07.2022
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    Wenn du in den nächsten Jahren sowieso das Dach neu machst ist die Kiste doch ganz klar.

    Sparren voll ausdämmen, Dampfbremse drauf und sauber angeschlossen !!!, Lattung/Beplankung und gut ist.
    Das ist auch GEG konform.

    Die Unterspannbahn und Konterlattung machst du dann wenn das Dach von aussen neu kommt.

    Wofür willst du da jetzt mit irgendwelchen "diffusionsoffenen Unterspannbahnen auf Sparren" arbeiten ? Wie soll das überhaupt gehen? Schlaufenverlegung ? Was machst du an der Traufe ? Vergiss es.
    Die Unterspannbahn schützt die Dämmung in den Sparren vor Feuchtigkeit durch das Dach.

    Ich dachte
    Oder doch nicht ???
     
  5. #5 Andi1980, 04.07.2022
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    Das Dach ist in Ordnung. D.h. Dicht, Dachstuhl in Ordnung, kein Schimmel, Betonziegel intakt. Einen gewissen Feuchtigkeitseintritt hat man ja immer, deswegen ja Unterspannbahnen.

    Zwischensparrendämmung habe ich schon mit einer Fachfirma durchdiskutiert. Wurde als kritisch angesehen: Sparrenabstand mindestens 1m (wäre noch ok), Hauptproblem ist die fehlende Unterspannbahn unter den Ziegeln. Ohne die logischerweise keine Zwischensparrendämmung. Größtes Problem ist aber die Hinterlüftung, die auch für das Nachbarhaus wirkt. Hier greift man ggf. unbewusst in das Nachbarhaus ein. Wenn der Nachbar nicht neu eindecken möchte, muss man die ganze Dachkonstruktion ändern, also inkl. Traufhöhe und Giebelwand anpassen.

    Daher mein Gedankengang lediglich die Untersparrendichtung einzubauen um mit überschaubaren Aufwand den Wärmeverlust zu reduzieren. Räume werden auch nciht dauerhaft beheizt. Um das Dämmmaterial vor Feuchtigkeitseintritt zu schützen benötige ich dann die Unterspannbahn auf den Sparren.
     
  6. DD A

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    Wenn es nur temporär für die nächsten Jahre sein soll, ohne Unterspannung, denn das hat sonst auch funktioniert, wenn nicht unbedingt Schneereiches Gebiet.
    Wenn immer noch Bauchschmerzen da sind , dann so wie wir es früher mehrfach problemlos als " Notlösung ausgeführt haben" Mörtelfirst gegen Trocken ersetzen , ( ist preislich überschaubar) Dachlatten min 24mm besser 30 mm, von innen zwischen die Sparren mittig unter die Tragelattung Schrauben ( fixieren nicht zwingend an jede Querlatte /Tragelatte schrauben , das muss von aussen auch mal wieder raus)
    Unterspannbahn Diffusionsoffen von innen zwischen die Sparren Tackern ( bei normalem Sparrenabstand Bahn halbieren auf 75 cm und komplett von oben nach unten verlegen) ggf. ( muss aber nicht ) mit Spalierlatten am Sparren fixieren. Unten an der Traufe Folie auf das Traufblech führen .
    Die Folie wird durch die mittige Dachlatte V förmig gespannt, dadurch entsteht einerseits eine leichte Lüftungsebene zur Dacheindeckung, andererseits wird eindringende Feuchtigkeit vom Sparren weg zur Mitte des Sparrenfeldes geführt und nach unten abgeführt bzw. Von de Dämmung abgehalten und kann wieder trocknen.
    Richtig die Sparren sind nicht geschützt ( jetzt ist gar nichts geschützt, seit 50 Jahren) Das natürlich alles ohne Garantie als Zwischenlösung bis zur Dachsanierung . Dient lediglich um das abhalten von größerer Feuchtigkeit von der Dämmung , schützt aber auch besser als nichts , wenn mal ein Dachstein defekt ist.
    PS. 20 Jahre Restlebensdauer erachtet ich als recht lang geh mal besser von 10 Jahren aus, 70 Jahre für Betondachsteine da ist die Luft ( Beton) meist richtig raus ( so stark ausgewaschen das die schnell brechen und Löcher ausspülen)
    Siehe auch Unterspannbahn von innen mal Googeln

    Www. Dach und Holzbau ( Unterapnnbahn von innen) da ist auch eine Grafik eines namhaften Herstellers , des Herstellers mit dem ich vor Ewigkeiten darüber mal gesprochen habe D..ken
     
    simon84 und Jo Bauherr gefällt das.
  7. #7 Andi1980, 05.07.2022
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    Danke für die Antwort. Solch eine Lösung hatte ich auch schon überlegt.
    Frage: Die Dämmung dann bis zum Dachfirst ziehen oder nur die Beplankten Bereich der Schräge mit Dämmung versehen?
    Unten wird mittels Trockenbau der vorhandene Drempel noch erneuert. Wäre es sinnvoll die Dämmung dort abgehend von den Schrägen hinter den Drempel zu legen?

    Die oberste Geschossdecke wird definitiv gedämmt.
     
  8. DD A

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    Entgegen dem was ich mal auf der Meisterschule gelernt habe ( Wohnbereich Schrägen und nur die Geschossdecke) bei nicht genutztem Spitzboden.
    Würde ich zusätzlich die Dachschräge bis in den First Dämmen, weil sich durch die starke Abkühlung der noch ankommenden warmen Luft in den kalten Spitzboden Feuchtigkeit ansammeln kann.
    Energetisch ist es natürlich grundsätzlich mehr als empfehlenswert die Geschossdecke zu dämmen, um dort das heizvolumen zu verringern ( man heizt den Spitzboden nicht voll mit) eine Dämmung im Spitzboden würde nur die temperaturkurve nicht so stark abfallen lassen wie ohne. Laut meinem Verständnis und bescheidenen Wissen.
    Grundsätzlich, halte ich Räume ( Hohlräume) zwischen Dachhaut ( Folie/Ziegeleindeckung) anfällig für Feuchtigkeits Ansammlungen, und sollte laut meinem Verständnis ,wenn möglich vermieden werden. ( Wo nichts innerhalb der Gebäudehülle abkühlt, kann auch nichts so schnell kondensieren,)
     
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