Dampfbremse mangelhaft

Diskutiere Dampfbremse mangelhaft im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, ich melde mich hier mit Fragen zur Dampfbremse in unserem Einfamilienhaus (Massivhaus) mit Steildach 45°, Baujahr 2005. Während...

  1. Maro74

    Maro74

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    Hallo zusammen,

    ich melde mich hier mit Fragen zur Dampfbremse in unserem Einfamilienhaus (Massivhaus) mit Steildach 45°, Baujahr 2005.

    Während Renovierungsarbeiten eines einzelnen Raums im 1. Obergeschoss sollten einige neue Leitungen verlegt werden. Dabei ist aufgefallen, dass die Dampfbremse mangelhaft ist. Der Anschluss an die Giebelwand ist lückenhaft, Stöße der Folie sind zum Teil nicht verklebt und es gibt einige Durchdringungen, z.B. bei bereits vorhandenen Leitungen und bei eingemauerten Stahlträgern, auf denen die Mittelpfetten aufliegen.

    Der Raum ist von innen mit Gipskarton beplankt, dahinter Lattung und die lückenhafte Dampfbremse. Die Dachschräge und obere Geschossdecke sind mit Mineralwolle 180mm gedämmt.
    Das Dach besteht aus Dachziegeln, Lattung, Konterlattung und Unterspannbahn diffusionsoffen (den genauen SD-Wert versuche ich gerade herauszufinden). Die Unterspannbahn ist an den Überlappungen nicht verklebt und am First offen, darüber Firstrolle.
    Im nicht ausgebauten Spitzboden sind auf der oberen Geschossdecke Rauspundbretter verlegt. Die Dachschrägen im Spitzboden sind ebenfalls gedämmt, weil dort die Heizung untergebracht ist. Dort gibt es aber keine Dampfbremse.

    Laut U-Wert-Rechner müsste es theoretisch Feuchtigkeitsschäden geben, wenn ich die Dampfbremse ausblende (da ja lückenhaft).
    Es sind bislang aber keine Schäden, feuchte Stellen, Tauwasser oder Schimmel an Dämmung, Holz oder Unterspannbahn sichtbar.

    Anscheinend wird anfallende Feuchtigkeit ausreichend abgeführt, also hauptsächlich durch die Unterspannbahn und die Firstentlüftung, oder habe ich da einen Denkfehler?

    Weiterhin stellt sich die Frage, wie ich nun am besten vorgehen kann, Möglichkeiten wären z.B.

    1. Alles so belassen, weil es anscheinend funktioniert. Damit bleibt aber die Sorge vor Feuchtigkeitsschäden.

    2. Versuchen, fehlerhafte Stellen auszubessern. Das sehe ich als schwierig bis unmöglich an, allein schon wegen der Durchdringungen, die zum Teil sehr schwer erreichbar sind.

    3. Gipskarton entfernen und in diesem einzelnen Raum neue Dampfbremse verlegen. Später evtl. noch bei weiteren Räumen. Das wäre die bevorzugte Lösung.
    Dabei müsste wahrscheinlich die alte Dampfbremse möglichst entfernt oder geöffnet werden, damit nicht zwei Dampfbremsen übereinander liegen. Problem dabei ist, das die alte Dampfbremse zusammenhängend über alle Zwischenwände geführt ist. Die ist zwar ohnehin lückenhaft, aber wenn ich jetzt über dem einzelnen Raum öffne, kann ja spätestens dort die gesammelte Feuchtigkeit aus anderen Bereichen entweichen.

    4. Komplett-Sanierung der Dampfbremse im gesamten OG. Das wäre kurz-/mittelfristig nicht zu bewerkstelligen, sondern erst, wenn zukünftig mal ein größerer Umbau ansteht.

    Ziel ist es, Feuchteschäden zu vermeiden und eventuell eine Verbesserung zu erreichen. Das aber ohne überflüssigen Aktionismus, der neue und evtl. noch größere Probleme verursacht.

    Bei bisher befragten Bekannten mit verschiedenen Fachrichtungen am Bau habe ich unterschiedlichste Antworten erhalten. Da war von „passiert nix, so lassen“ bis „am besten alles neu machen“ alles dabei.

    Daher die Fragen in diesem Forum, um sich selbst noch ein besseres Bild machen zu können und eventuell Tipps für die richtige Vorgehensweise zu erhalten.

    Danke vorab und schönen Gruß!
     
  2. BaUT

    BaUT

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  3. #3 Ab in die Ruine, 29.03.2025
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  4. #4 SoL2000, 29.03.2025
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  5. Maro74

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    Ok, danke für eure Antworten!

    Dann wird es wohl Variante 1. Also erstmal so belassen wie es ist, um die Sache nicht weiter zu verschlimmbessern. Alles weitere dann, wenn eventuell mal größere Umbaumaßnahmen anstehen.

    Bei Variante 3 hätte ich gut gefunden, zumindest in einem Raum eine funktionierende Dampfbremse zu haben, wenn diese vernünftig an alle Wände angeschlossen ist. Wegen der oben genannten Überlegungen, dass dann die alte „Gesamt“-Dampfbremse entfernt/geöffnet werden muss, ist das wohl doch keine so gute Idee...

    Schönen Abend noch und Gruß
     
  6. Maro74

    Maro74

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    Hallo nochmal,

    wie im vorigen Beitrag geschrieben, werde ich es jetzt erstmal so belassen.

    In den nächsten 1-2 Jahren soll auch das Badezimmer im Obergeschoss renoviert werden.
    Im feuchten Badezimmer stört mich die mangelhafte Dampfbremse natürlich erst recht.

    Bei der Renovierung werden vorhandene Deckenpaneele entfernt, das wäre also eine Chance, etwas zu ändern. Allerdings gilt dabei natürlich immer noch der Grundsatz „never touch a running system“.

    Nun treibt mich immer noch die Frage um, ob es in meinem Fall überhaupt einen sinnvollen Weg gibt, in einem einzelnen Raum eine komplett neue Dampfbremse zu verlegen.
    Wäre so eine Maßnahme von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil bereits eine lückenhafte Dampfbremse vorhandenen ist, die über alle Innenwände geführt ist?

    Also gibt es nur die Möglichkeit, alle Räume zusammen in einem Abwasch zu bearbeiten?
     
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