Dampfsperre oder Dampfbremse

Diskutiere Dampfsperre oder Dampfbremse im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo Zusammen, mich bräuchte mal euer Fachwissen bezüglich Dampfsperre und Dampfbremse. Wir möchten unsern ersten Stock mit dachschrägen neu...

  1. Seb88

    Seb88

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    Hallo Zusammen,

    mich bräuchte mal euer Fachwissen bezüglich Dampfsperre und Dampfbremse.
    Wir möchten unsern ersten Stock mit dachschrägen neu gestalten und in diesem Zuge auch gleich mit neuer zwischenspanndämmung versehen. Jetzt stellt sich mir die Frage ob ich eine Dampfsperre oder Dampfbremse verwenden muss? Jetziger Dachaufbau (Ziegel/Dachlattung/Dachpappe/Holzbrbretter/Sparren mit schlechter zwischenspanndämmung/Dachlattun/Holzdecke. Mein Plan war jetzt zwischenspanndämmung erneuern dann Sperre oder Bremse Dachlattung und Rigips.
    Es würde mich freuen wenn ihr mir da sagen könnte was für Variante ich verwenden muss.

    danke schonmal im Voraus

    Grüße
    Sebastian
     
  2. Seb88

    Seb88

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    Ach was ich noch vergessen habe das Dach im Dachboden darüber ist nicht gedämmt und wir hatten dies auch nicht vor.
     
  3. #3 Gast 85175, 17.11.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Jo, da brauchst irgendeine Folie. Bei der Dachpappe wohl eher was mit niedrigem/variablem Sd für die Möglichkeit zur Rücktrocknung. Schön dicht verkleben, auch außen herum, usw…
     
  4. BaUT

    BaUT

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    Schon mal mit UBAKUS durchgerechnet?

    Solche Dächer hat man früher als "belüftete" Dächer gebaut, wobei in jedem Gefach zwischen äußerer Brettschalung und Zwischensparrendämmung mind. 4 cm Luft bleiben sollten. Dieser Spalt musste dann unten (Traufe) belüftet und oben (First) entlüftet werden.

    Wenn man jetzt eine Vollsparrendämmung einbringen will (Dämmung bis ran an die Brettschalung) dann sollte man eine feuchtigkeitspuffernde Holzweichfaserdämmung verwenden und nicht MiWo. Ansonsten spiel mal mit UBAKUS ob du lieber eine klassische PE-Folie oder doch eine Klimamembran nimmst. Die eine ist dichter und die andere bietet dafür im Sommer eine gewisse raumseitige Rücktrocknung.
     
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  5. Alex88

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  6. HIGH5

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    Früher sprach man von Dampfsperre heute ist eher Dampfbremse gebräuchlich. Man ist auf den Trichter gekommen, dass eine Membran wichtig ist um eine gewisse Durchlässigkeit zuzulassen. Schlussendlich geht es immer darum, dass die mineralische Dämmung dahinter nicht feucht wird, denn sonst ist der Dämmwert/-nutzen dahin. Eine Hinterlüftung bietet sich an.

    Dampfbremse Klima Select Pro => sd-Wert: 3
     
  7. Seb88

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    Danke schonmal für die zackige Hilfe und Infos. So wie Ich es verstehe ist auf die hinterlüftung zu achten und eine damfbremse zu verwenden.

    danke schonmal
     
  8. BaUT

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    Also ohne Unterlüftung der Brettschichtebene wird es lt. UBAKUS kritisch bzw. feuchteschutztechnisch bedenklich, auch mit einer Klimamembran. Hab da mal ein Beispühl gerechnet.
    Wie hoch ist denn eigentlich der Sparrenraum?
    Hinzu kommt noch, dass ja auch ein konvektiver Feuchteeintrag möglich ist, wenn nicht alle Folienanschlüsse gemäß DIN 4108-7 wirklich luftdicht ausgeführt werden.

    upload_2023-11-17_12-48-50.jpeg
     
  9. Seb88

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    Ok danke für die top Berechnung

    glaube die sparrentiefe ist ca 16 cm müsste da aber heute Abend nochmal genau messen. Ist des dann besser komplett auf die Folie zu verzichten oder wie kann ich dass verstehen? Noch kurz zur Info mir geht es im groben nicht darum das Dach so zu isolieren um ein mega Heizkissen Ersparnis zu erreichen was natürlich schön wäre aber nicht Priorität ist. Ich will einfachen wenn ich jetzt alles offen haben auf neuen Stand bringen und so damit keine Feuchtigkeit entsteht und mir meine Dachbalken wegfaulen.
     
  10. BaUT

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    Auf keinen Fall weglassen!
    Das Problem ist nicht die raumseitig nötige Luftdichtheits- und Dampfbremsfolie sondern die zu große Dampfdichtigkeit der Bitumenbahn außen auf der Brettschicht. Eigentlich müsste die Dachpappe weg und durch eine diffusionsoffene Unterdeckbahn ersetzt werden.
     
  11. Seb88

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    Ok. Also schauen dass zwischen Schalbretter und zwischenspanndämmung ein Luftspalt bleibt und ne dampfbremse mit hoher Durchlässigkeit sollte funktionieren wenn man nichts von außen machen will
     
  12. Seb88

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    Eine andere Möglichkeit besteht ja nicht wenn man nichts von außen machen will und eine Dampfbremse verbaut werden sollte
     
  13. Seb88

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    Hallo zusammen,

    ich würde gerne diese Thema nochmal aufrufen.
    Meine Frage wäre wenn ich einen Dachaufbau mit Hinterlüftung der Zwischensparrendämmung plane was für Möglichkeiten gibt es im Bereich der Dachfenster eine Hinterlüftung herzustellen.

    danke schonmal für eure Tips
     
  14. #14 BaUT, 28.01.2025
    Zuletzt bearbeitet: 28.01.2025
    BaUT

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    Unterspannbahnlüfter
    -
    Sorry das war Quatsch!
    Hätte mal meine alten Beiträge hier lesen sollen.
     
  15. ToTi

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    Andere Frage, wieso planst du eine Hinterlüftung der Gefache?
    Unterspannbahnlüfter sind eine Möglichkeit, aber du musst dann in diesem Bereich auch dafür sorgen, dass die Luft auch aus dem Dach entweichen kann.
    Du musst dann zusätzlich Flächenlüfter in die Dacheindeckung einbauen. Dann stellt sich aber das Problem, dass du oberhalb vom Dachfenster auch Unterspannbahnlüfter einbauen musst, welche aber eine ganze Ecke weg vom Fenster eingebaut werden sollten, da du sonst die Anbindung der Unterspannbahn an das Dachfenster nicht beschädigen solltest. Dann schaffen die mir bekannten Unterspannbahnlüfter gerade mal 60cm2 Lüftungsquerschnitt, gefordert werden aber 200cm2/m an Traufen, welches auch oberhalb vom Dachfenster eine ist. Die 200cm2/m muss natürlich auch von den Flächenlüfter der Dachziegel geleistet werden. Als Beispiel, der Flächenlüfter von Creaton, Typ "Harmonie" schafft 12cm2 Lüftungsquerschnitt, das bedeutet du brauchst oberhalb vom Dachfenster mind 17 Lüfter damit die fachgerecht Belüftung gewährleistet wird. Andere Hersteller schaffen vielleicht etwas mehr, aber selbst wenn es 25cm2 sind, benötigst einige davon. Vielleicht sagst du uns lieber wie dein Dachstuhl aufgebaut ist und dann kann man vielleicht eine bessere Lösung finden.
     
  16. BaUT

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    Also nach der Berechnung in #8 fallen pro m² etwa 330 Tauwasser aus. Bis zu 500 g wären zulässig lt. Norm. Und wenn du nicht mit MiWo baust sondern tatsächlich mit einem feuchtigkeitsspeichernden Dämmstoff (Hanf, Jute oder Holzweichfaser) dann kannst du auf die Unterlüftung zwischen Brettschalung und Gefachdämmung verzichten und tatsächlich innen alles mit einer feuchteadaptiven Dampfbremse ("Klimamembran") ausstatten, so dass die Feuchte im Sommer wieder nach unten (innen) austrocknet.
     
  17. Seb88

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    Jetziger Aufbau ist:
    Dachziegel/Lattung/Bitumenbahn/schalbretter/16er Sparren mit Zwischensparrendämmung (Dämmung teilweise bis zu die Schalbretter) die Dämmung ist mit Alu kaschiert/Holzdecke

    Ich würde gerne die Holzdecke durch Rigipsplatten ersetzen und in diesem Zuge wurde mir empfohlen auch die Dämmung zu erneuern und mit einer dampfbremse auszustatten. Nach mehr fachen Beratungen und informieren wurde mir immer gesagt ich brauch eine Hinterlüftung da mein Dach durch die bitumenschicht Diffusionsdicht ist.

    Empfohlener Aufbau

    Ziegel/Lattung/Bitumenbahn/Schalbretter mit 3cm Hinterlüftung Traufe-First/Zwischensparrendämmung/Dampfbremse/lattun/Rigips

    OG in der Dachschräge und Decke gedämmt. Der darüber liegende Spitzboden ist nicht gedämmt.

    von der Variante mit dem Speichernden dämmstoff bin ich ehrlich gesagt nicht begeistert da mir immer gesagt wurde ich brauche überall Raum Belüftungen und kann den Spitzboden nicht mehr nutzen da die deckenfläch bzw. der Boden am Spitzboden offen bleiben muss für die rücktrocknung.

    Mir ist auch bewusst dass die einzig richtige Vorgehensweise wäre Dach und Dämmung im Verbund komplett zu erneuern. Leider ist dies aber aus Finanziellen gründen momentan nicht zu Stämmen.

    Anbei noch ein paar Bilder
     

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  18. BaUT

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    Also es geht beides:

    1. TRADITIONELL: mit Lüftungsebene zwischen Gefachdämmung und Brettschalung. In diesem Fall kannst du raumseitig zwischen Sparren und Trockenbaubekleidung die billigste DB (blaue PE-Folie) verbauen.

    2. AKTUELLE LÖSUNG: Vollsparrendämmung und raumseitig zwischen Sparren und Trockenbaubekleidung eine feuchteadaptive DB (Klimamembran) verbauen.
     
  19. ToTi

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    Sorry, wenn ich da einschreite, aber ein Vollsparrendämmung bei einer oberseitigen angebrachten bituminösen Bahn halte ich für sehr gefährlich.
    Dann noch ein Klimamembran? Wenn man das mal ganz kurz durchrechnet, erhält man das Ergebnis, das bei einem Sd-Wert von 2,3 m ca 0,4Kg/m2 Wasser anfällt. Nach DIN darf das sein, aber das hier ist nach dem Glaserverfahren gerechnet. So eine Konstruktion gehört nach WUFi oder ähnlichem gerechnet. Nicht umsonst nennt man im Flachdachbereich, Dächer mit Zwischensparrendämmung, ein selbstkompostierendes Dach. Wir hätten dann hier einen ähnlichen Dachaufbau.
    Zumal diese Konstruktion nach ZDVH und DIN 4108-3 nicht nachweisfrei ist. Diese verlangt eine einen Sd-Wert der Unterdeckung von max 0,2m. Das hat die verbaute bituminöse Bahn auf keinen Fall. Nicht nachweisfreie Konstruktionen sind mit z.B. mit WuFi zu berechnen.
     
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  20. #20 Viethps, 29.01.2025
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    Wie in # 18. Version 1
    Da ein ungedämmter Spitzboden vorhanden ist, den man auch per Querlüftung aktivieren kann zur Feuchteabfuhr.

    Alles andere unterschreibt kein erfahrener Ing.
     
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