Deutung des Energieausweises für Neubau// Ist das gut?

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  1. #1 PETR004, 20.11.2024
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    Hi zusammen,

    wir sind Anfang des Jahres in unseren Neubau (freistehendes, zweigeschossiges Haus) gezogen. Wir haben ohne eine spezifische Förderung/KFW Standard gebaut.
    Nun da die Temperaturen langsam fallen, habe ich mich noch einmal intensiver mit unserem Energiebedarf beschäftigt.

    Von unserem Bauunternehmen haben wir einen Energieausweis erhalten. Hierzu würde mich eure Meinung zu den dargestellten Werten interessieren:

    Nach meiner Recherche liegt der HT-Wert (0,29) unter den Minimal-Anforderungen für KFW55 (0,28) Daher nehme ich an, dass unsere Dämmung nicht gerade optimal ist. Der Primärenergiebedarf (31,2 kwh...) hingegen scheint weniger kritisch zu sein und verfehlt KFW40-Standard (<30kwh..) nur ganz knapp. Da scheinen wir besser abzuschneiden.

    Wie deutet ihr die Ergebnisse?
    Welcher Wert ist denn wichtiger für die Bewertung, ob ich ein energieeffizientes Haus habe, der HT-Wert oder der Primärenergiebedarf


    Zu den Daten zum Haus:
    - zweigeschossiges Haus
    - 170 qm Wohnfläche
    - zweischaliges Mauerwerk mit 16cm Dämmung
    - LWP
    - Klimaanlage
    - Zentrale KWL
    - keine Dämmung unter der Bopla, "lediglich" unter Estrich
    - für dieses Jahr noch geplant: 20kwp PV Anlage

    upload_2024-11-20_7-37-42.png

    Über eine Einschätzung eurerseits würde ich mich sehr freuen!
     
  2. #2 titan1981, 20.11.2024
    titan1981

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    Dein eigener Energieverbauch ist das wichtigste.... Den Energieausweis ist nur für den Verkauf relevant. Eine Förderung bekommst du jetzt eh nicht mehr wenn du die Standards erreichst.....

    Schreibe dir die Werte zu deinem Energieverbrauch auf und rechne nach einem Jahr mal um wieviel W/m²*a das Haus für Wasser, Strom, Heizung gebraucht hat.... Dann siehst du wie Energieeffizient ihr seit im Vergleich zu eurem Ausweis....
     
  3. #3 VollNormal, 20.11.2024
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    ... sind die Verbrauchswerte noch nicht wirklich aussagekräftig. Es muss ja erst noch die restliche Baufeuchte raus geheizt werden. Ab dem dritten Jahr dürften die Werte dann in der zukünftig zu erwartenden Region liegen. Für den Vergleich mit dem berechneten Bedarf müssen die auch entsprechend der Witterung mit einem Korrekturfaktor versehen werden.
     
  4. #4 titan1981, 20.11.2024
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    nein die Werte des Ausweises werden auch keinen wirklichen Verbrauch wieder geben können. Der Unterschied zum berechneten Verbrauch im Energieausweis ist der Verbrauch den man wirklich hat und den muss man ja auch bezahlen... und sollte der um Welten daneben liegen scheint was im Argen zu sein. Dass das Haus noch Baufeuchte etc. haben wird ist klar... nur sollte man das schon sehen egal welche Außentemperatur draußen herrscht und ob es eher ein regionales Norm Jahr war oder auch nicht, weiß der betreffende auch eher, als wir.

    Ich lese den Verbrauch täglich ab und auch die Außentemperatur ;) somit kann ich sehr genau sagen wie der Verbrauch zur Außentemperatur übers Jahr so liegt.
     
  5. BaUT

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    Was soll denn da "im Argen sein"?
    Könnte mir vorstellen, dass das tatsächliche Nutzerverhalten sehr stark vom Normnutzerverhalten abweicht.
    Oder meintest du dass die Berechnung zum Energieausweises fehlerhaft "geschönt" sein könnte?
     
  6. #6 Tikonteroga, 20.11.2024
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    Mir ist aufgefallen, dass der Primärenergiebedarf höher ist als der Endenergiebedarf, obwohl du als Heizung eine LWP verbaut hast, die ja eigentlich einen Primärenergiefaktor haben sollte, der kleiner als 1,0 ist. Ich vermute dass der Primärenergiebedarf aufgrund deiner Klimaanlage so hoch ist, da sie mit Netzstrom betrieben wird, der einen Primärenergiefaktor von 1,8 hat. Gut dass du eine PV-Anlage geplant hast. Sie ist eine gute Ergänzung zu deiner Klimaanlage.
     
  7. #7 nordanney, 20.11.2024
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    Aber das ist doch normal. Hat nichts mit Klima zu tun.
    Aktueller Ausweis (Sanierung) bei Sanierung zu KfW 55, nur LWWP und KWL:
    upload_2024-11-20_17-19-5.png
     
  8. #8 titan1981, 21.11.2024
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    Um Welten daneben liegen bedeutet mindestens 2 Klassen schlechter und man weicht aus der Vergangenheit nicht auch schon deutlich von dem Verbrauch im Energieausweis als man z.B. zur Miete gewohnt hatte ab...
     
  9. #9 PETR004, 21.11.2024
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    Interessant.
    Was mir hier auffällt ist, dass der Endergiebedarf bei mir besser ist als bei dir, der Primärenergiebedarf bei mir jedoch schlechter.
    Ebenso scheint mein Ht-Wert tatsächlich sehr schlecht zu sein für einen Neubau, wenn ich das hier vergleiche.
     
  10. #10 Tikonteroga, 21.11.2024
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    Ich hatte bisher noch keine Einsicht in die Norm mit der Berechnungsvorschrift für den Endenergiebedarf einerseits und den Primärenergiebedarf andererseits, aber ich verstehe es grob so:
    1. Energieerzeuger für Wärme und Warmwasser ist die LWWP.
    2. Der Endenergiebedarf für Wärme und Warmwasser ergibt sich aus dem Transmissionswärmeverlust der Gebäudehülle, dem Lüftungswärmeverlust, dem Warmwasserbedarf, ...
    3. Der Primärenergiefaktor ergibt sich aus dem Primärenergiefaktor für Netzstrom (= 1,8) dividiert durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) der LWWP, also:
      • Primärenergiefaktor = 1,8 / JAZ => Beispiel mit JAZ = 3,5: 1,8 / 3,5 = 0,51 < 1
    4. Primärenergiebedarf = Endenergiebedarf * Primärenergiefaktor
    5. Der Primärenergiebedarf für Wärme und Warmwasser müsste demnach niedriger sein als der Endenergiebedarf für Wärme und Warmwasser
      • Primärenergiebedarf z. B.: 0,51 * Endenergiebedarf => Primärenergiebedarf < Endenergiebedarf
    Deshalb ist mir aufgefallen, dass der Primärenergiebedarf insgesamt höher ist als der Endenergiebedarf insgesamt. Meine Vermutung war, da die Klimaanlage (und die Lüftungsanlage) über Netzstrom (Primärenergiefaktor = 1,8) betrieben werden, dass deshalb der Primärenergiebedarf insgesamt (Wärme + Warmwasser + Lüftung + Kühlung) höher ist als der Endenergiebedarf insgesamt.

    Wenn jetzt eine PV-Anlage hinzukommt und die erzeuge Energie nicht komplett ins Netz eingespeist sondern (auch) eigens genutzt wird, dann müsste der Endenergiebedarf für die Klima- und Lüftungsanalge nicht mehr mit einem Primärenergiefaktor von 1,8 für Netzstrom multipliziert werden, sondern stattdessen auch zumindest anteilig mit dem Primärenergiefaktor von 0,0 des PV-Anlagen-Stroms.
     
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