DHH 1980, Trennwand, Wassereintritt im Keller

Diskutiere DHH 1980, Trennwand, Wassereintritt im Keller im Abdichtungen im Kellerbereich Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, ich habe vor wenigen Jahren eine DHH gekauft, in der nun beim letzten starken Regen Wasser im Keller vorzufinden war. Das hatte...

  1. gruste

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    Hallo zusammen,

    ich habe vor wenigen Jahren eine DHH gekauft, in der nun beim letzten starken Regen Wasser im Keller vorzufinden war. Das hatte ich leider erst 2 Tage später bemerkt, da es bisher nie etwas zu bemängeln gab.

    Zu den Begebenheiten (laut mir vorliegenden Bauplan):
    • Das Haus steht auf Streifenfundamenten
    • Eine Seite des Kellers ist ein Kriechkeller, mit normalem erdboden und ca 10cm groben Kies.
    • der die andere Seite ist ein normaler Kellerraum.
    • dazwischen gibt es eine kleine Öffnung mit einem 25cm Sturz (nennt sich das so?) am Boden.
    • Der Kriechkeller ist bis auf die Trennwand aus Beton.
    • Beim Kellerraum ist nur die eine Außenwand und die Wand Richtung Kriechkeller (also gegenüberliegende) aus Beton.
    • die Trennwand im Kriechkeller besteht aus einem anderen Stein, wie die Trennwand im Kellerraum. Im Bauplan ist "Hinse Normalstein" vermerkt.
    • laut Bauplan befinden sich zwischen Fundament und der ersten Steinreihe und direkt nach dieser je eine Horizontalsperre (die auf der ersten Reihe ist auch sichtbar)
    • Der Kellerboden hat diese typisch graue beschichtung, die an manchen Stellen abgeplatz ist
    • Zwischen den Trennwänden ist laut Bauplan eine Bitumen Weichfasermatte.
    Ich hoffe, dass das soweit verständlich ist. Ansonsten lade ich gerne Bilder dazu hoch.

    Wie das Wasser in den Keller gekommen ist, kann nur spekuliert werden, denn die Kellerfenster waren verschlossen und die Staubschicht davor zeigt keinerlei Wasserspuren. Die Kellerwände unter den Fenstern waren komplett trocken. Jedoch ist die erste Steinreihe der Trennwand komplett feucht. Jetzt wo es langsam abtrocknet blüht es auch ordentlich aus.
    Der Kriechkeller war nahezu überflutet (fingertief Wasser), vermutlich eher noch etwas mehr - wir hatten es ja erst 2 Tage später gemerkt. Im Kellerraum waren nur hier und da Pfützen und viele nasse Kartons... Die Kellermitte war trocken (Wasser war also jeweils nur je ca 1m von den Wänden weg).
    Neben dem kellraum gibt es noch einen Naturkeller (Steinplatte angeblich direkt auf dem erdboden?). Dieser zeigt auch keinen Wassereintritt.


    Nach Rücksprache mit den Nachbarn haben die keinen Wassereintritt gehabt. Weder im Kriechkeller, noch im Kellerraum.
    Zusätzlich ist bei denen die Trennwand nicht gemauert, sondern vollständig aus Beton gegossen. An einem Stück.
    Die Haushälften wurden zeitgleich errichtet.

    Sorry, für die lange Einleitung. Nun zu meinen Fragen:
    • War das damals normal, dass Trennwände so unterschiedlich gemauert wurden? Was könnte der Grund dafür sein? Es kann janicht geplant gewesen sein, dass für den Fall der Fälle Wasser in der Trennfuge in meinen Keller abläuft.. (s. nächsten Punkt)
    • Meine derzeitige Vermutung: die Trennfuge würde durch das viele Regenwasser geflutet und das Wasser würde quasi durch die erste Steinreihe gedrückt (darüber ist alles trocken). Plausibel und überhaupt möglich? Kann das wirklich dazu führen, dass der Kriechkeller auf einer Fläche von 8m x 1m auf 10cm (also zwischen dem groben Kiesel) geflutet ist und im Kellerraum hauptsächlich ein paar Pfützen hat?
    • Steigendes Grundwasser müsste zu vernachlässigen sein, sonst hätte der Naturkeller oder der Nachbar auch was haben müssen, zumindest im Kriechkeller, oder?
    • Können die Abplatzung der grauen Beschichtung am Boden eine Rolle spielen? Die Richtung Kriechkeller sahen nass aus, es waren aber bei weitem nicht alle, sodass das sich nur von oben gekommen sein kann und dort Wasser stand. Es waren auch teils Gegenstände nass, wo drum rum keine Pfütze mehr war. Kann das Wasser durch den freiliegenden Boden wieder abgelaufen sein?

    Und zu guter Letzt:
    Kann man das von ihnen beheben, sodass der Raum nutzbar bleibt oder geht das nur von außen? Das würde eine Terrasse kosten, evtl den Vorgarten, da für die 2,5m Tiefe Buddelarbeiten, wohl ein Bagger her müsste :/

    Ich hoffe ihr könnt mir helfen und ein paar Tipps geben.
    Vielen Dank.
     
  2. #2 Manufact, 09.02.2020
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    Welches Baujahr?
    Was ist denn in der zweiten Hälfte des DH?

    Scheint Wassereintritt aufgrund von aufstauendem Sickerwasser durch eine nichtvorhandene bzw. undichte Horizontalsperre zu sein.
    Möglicherweise seitlich auch direkt durch den Magerbetonestrich (da keine Bodenplatte vorhanden).

    Hinse Normalsteine sind wahrscheinlich Bimssteine mit 2 Kammern, sind nur aufwändig abzudichten durch Öffnung der Kammern und einbringen von Zementsuspension.
    Welche Bodenart liegt vor.

    Bitte mal eine Skizze und Fotos (immer zuerst Übersichtsfotos ) einstellen.
     
  3. #3 gruste, 10.02.2020
    Zuletzt bearbeitet: 10.02.2020
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    Hi,

    danke für Ihre Antwort. Ein reales Übersichtsbild ist aktuell nicht möglich, da alle Regale in der Raummitte stehen und man somit nichts erkennen könnte. Daher habe ich mal den Bauplan mit angehängt und die aufgenommenen Fotos darin verzeichnet.

    Baujahr ist ca. 1980. Beide DHH sind bewohnt. Der erwähnte Nachbar ist die 2. DHH. Sprich: keinerlei Schäden, Trennwand nicht gemauert sonder komplett aus Beton.

    Erwähnen will ich noch, dass das Haus mit Halbetagen erbaut wurde. Daher auf der einen Seite des Hauses auch der Kriechekeller. Die Betonwand zwischen Kriechkeller und Kellerraum trägt also den Fußboden des Wohnzimmers. Daher ist danach auch gemauert. Die Decke des Kellerraums ist gleich Fußboden Esszimmer.



    bauplan_mit_fundament_beschriftet.jpg bauplan_mit_fundament.jpg
    Bauplan mit Fundamentstreifen. Einmal mit Anmerkung bzw. Einzeichung, wo welches der nachfolgenden Bilder hingehört und einmal ohne, damit ihr auch alles erkennt.
    Wenn ich den Plan richtig deute, dann sollte das Streifenfundament unter der Trennwand durchgehend sein. Sprich die Haushälften teilen sich ein Fundament.

    bauplan_kellermauer.jpg
    Bauplan mit Mauern der Kellerräume. Es geht um den "1 Keller" (oben links). "2 Keller" (oben mitte) ist erwähnter Naturkeller.

    wand_kriechkeller_kellerraum.jpg
    Wand zwischen Kriechkeller und Kellerraum. Links sichtbar die Trennwand im Kriechkeller und rechts die Trennwand im Kellerraum.

    trennwand_kriechkeller_1.jpg trennwand_kriechkeller_2.jpg
    Trennwand im Kriechkeller. Untere Steinreiche mit Feuchtigkeit. Die Horizontalsperre ist erkennbar (schwarzer "Strich").

    boden_kriechkeller.jpg
    Wasserstand 2 Tage nach Regen im Kriechkeller. Finger steht am Erdboden an.

    ecke_kellerraum_zum_kriechkeller.jpg
    Ecke Kellerraum Richtung Kriechkeller. Links Beton, rechts Trennwand.
    Feuchteschäden nur in der untersten Steinreihe.

    ecke_kellerraum_zu_aussenwand.jpg
    Ecke Kellerraum Richtung Außenwand. Links Trennwand, rechts Beton.
    Feuchteschäden nur in der untersten Steinreihe.

    boden_kellerraum.jpg
    Boden im Kellerraum mit abgeplatzer Beschichtung. Diese Stelle war z.B. feucht. Ähnliche Stellen im Keller aber wiederrum nicht. Daher Vermutung, dass diese nur von oben feucht wurden.
     
  4. #4 Manufact, 10.02.2020
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    Gibt es auch einen Querschnitt, an dem man erkennen kann, ob es außerhalb des Kriechkellers eine durchgehende Bodenplatte gibt?
    Dann wäre die Abdichtung nicht wirklich schwierig.
     
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    Wahrscheinlich stell ich mich jetzt völlig blöd an:
    Mit "außerhalb des Kriechkellers" meinen Sie alles, was mit Keller 1 - 4 bezeichnet ist, im 3. Bild? Also quasi die "obere" Haushälfte auf dem Bild? Und ob das alles zusammen eine Bodenplatte am Stück ist?

    Werde meine Pläne nochmal durchforsten. Aber leider ist der Satz, den ich besitze, nicht vollständig.
     
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    Ich habe lediglich folgendes in meinen Unterlagen gefunden.
    Die Ansicht ist, bezogen auf Bild 1-3, von "rechts". Sprich der Querschnitt zeigt links den Kriechkeller und rechts rechts die Kellerräume. Eine Ansicht von "oben" habe ich leider (sodass auch die andere Seite der Bodenplatte sichtbar ist)

    Querschnitt.jpg
     
  7. #7 Manufact, 12.02.2020
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    Laut Zeichnung hast Du in dem Raum eine durchgehende Bodenplatte.
    Also deswegen:
    Betonplatte auf ca. 20 cm Breite anschleifen, so daß kein Anstrich und Zementleim mehr vorhanden ist.
    Eventuellen Putz oder Farbe an den 4 Wänden abschlagen bzw. abschleifen. Höhe ca. 50 cm.
    Hohlkehle ringsum anbringen.
    Fugen mit dem Hohlkehlenspachtel auffüllen, so daß eine halbwegs glatte Oberfläche entsteht.
    2 Lagen Dichtschlämme auf Wände und Hohlkehle und den angeschliffenen Betonboden aufbringen.
    Wenn mit Quast gearbeitet wird: 3 Lagen.
     
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    Vielen Dank für die flotte Anwort. Dazu gleich nochmal ein paar Fragen:
    1. Die Bausubstanz kann dann kein Schaden nehmen, wenn die Feuchtigkeit nicht mehr "raus" kann? Oder trocknet das dennoch ab, weil der Kriechkeller ja unbehandelt bleibt?

    2. Sollte ich im Kriechkeller auch was machen, damit der Kellerraum als Lager weiterhin benutzt werden kann, ohne das es modert?

    3. Bodenbeschichtung im Keller erneuern, damit nichts durch die Bodenplatte drücken kann, wenn das denn passiert? (gibt ja die Abplatzungen)

    4. Von außen dennoch irgendwann mal aufgraben (z.B. wenn die Terasse neu angelegt wird) und die Abdichtung der Trennfuge überprüfen / erneuern?
     
  9. #9 Manufact, 12.02.2020
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    nein

    wie denn

    großer Aufwand, wenn dann spezielle DS und dann Farbe.
    Abplatzungen weil die BP feucht ist.
    kein drückendes Wasser.

    großer Aufwand, wäre natürlich ideal.
     
  10. gruste

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    Darum fragt ich ja, ob da was zu machen wäre :D

    Das hieße zusammengefasst:
    Wenn ich diese Abdichtung so durchführe, wie hier beschrieben, dann habe ich zwar kein Wasser mehr im Keller stehen, durch die feuchte Bodenplatte und den Kriechkeller aber theoretisch weiterhin eine hohe Luftfeuchte. Ohne regelmäßiges Lüften im Keller als Lagerraum also kaum zu gebrauchen.
    So richtig?

    Vielen Dank schonmal bis hier hin. Werde mich bzgl. der vorgeschlagenen Schritte weiter informieren, was ich an Material und Gerätschaften brauche.



    Was bleiben mir für Optionen, um die Feuchtigkeit insgesamt zu verbessern:
    • Trennfuge abdichten, dadurch hoffentlich kein Wassereintritt mehr im Kriechkeller (beim Nachbarn ist es ja trocken, kann also eigentlich nicht von unten kommen)
    • a) Bodenplatte, wie von Ihnen beschrieben, mit spezieller DS (=Dichtschlämme?) abdichten
    • b) Bodenplatte neu aufbauen und von unten richtig abdichten
    Kommt das hin?
     
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    Da wir mittlerweile am Sanieren sind und in diesem Atemzug auch den Keller auf 50cm Tiefe aufbuddeln müssen, hat die Terasse dran glauben müssen. Ich wäre also aktuell in der Lage, die Trennfuge soweit es geht abzudichten.

    Auf den ersten 50cm konnte folgendes vorgefunden werden:
    Trennfuge2023.jpg

    Wie es weiter unten aussieht, das müssen wir noch schauen. Aber an der Stelle kann bei ordentlich Regen zwischen den beiden Terassen (die vom Nachbar und meine nicht mehr existente) das Wasser schön auf dem Beton eine Rutschfahrt in die Trennfuge vornehmen :mauer

    Wie kann ich das am besten reparieren, sodass es auch zulässig ist? Einfach vermörteln und irgendeine Abdichtung drauf schmieren wird kaum funktionieren (Schallschutz, Haltbarkeit, ...), oder doch?

    Was würdet ihr mir raten? Eine Fachfirma kommen lassen wäre finanziell doch nochmal ein großen Loch im eh schon angespannten Sanierungsbudget.
     
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    Mittlerweile habe ich auch einen Fundamentplan, auf dem auch die Kellerwände drauf sind. Vielleicht hilft der zusätzlich.
     

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