Die Wand, Material und wer macht was

Diskutiere Die Wand, Material und wer macht was im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Moin, Ich beschäftige mich gerade damit ein Haus in Eigenvergabe zu bauen. Im gewerblichen Bereich kenne ich mich mittlerweilen relativ gut aus...

  1. Ckfh

    Ckfh

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    Moin,

    Ich beschäftige mich gerade damit ein Haus in Eigenvergabe zu bauen.
    Im gewerblichen Bereich kenne ich mich mittlerweilen relativ gut aus - Privat ist für mich neu.
    Da mich der Bau stark interessiert, möchte ich mir einen Grossteil der Planung selber erarbeiten.
    Dabei ist mein Ziel nicht, dass ich mein Haus günstiger baue, sondern dass ich Anhand meines eigenen Baus tiefer in die Thematik eintauchen kann.
    Und ja, dass Ganze ist begleitet durch einen Architekten - alles Andere wäre zu riskant ;-)
    Dennoch würde ich gerne das geballte Know-How des Forums ein wenig fordern...

    Nun meine Frage:

    Auf Grund meiner Präferenzen habe ich mir auf einen Aufbau mit Kalksand & WDVS festgelegt.
    (Lärmschutz, Wärme, Wanddurchmesser)

    Mein Haus liegt ein paar Meter versetzt an einer gut befahrenen Strasse.
    Ich möchte von der Energieeffizienz irgendwo zwischen 40-55% landen. (Ich habe keine KfW Förderung)
    Ich plane das Haus ohne Lüftung mit einer Fussbodenheizung.

    Der Aufbau wäre wie folgt:

    Von Aussen nach Innen:
    - Putz
    - Armierungsschicht
    - WDVS
    - Klebemörter
    - Kalksandstein
    - Innenputz

    Für den Rohbau KS habe ich einen guten lokalen Maurerbetrieb, welcher ab Oberkannte Bodenplatte das Ganze hochzieht.

    Bei der Dämmung bin ich aktuell noch am prüfen was ich genau nehme - dies ist halt schlussendlich auch noch ein wenig Budgetabhängig.
    Hierfür habe ich auch einen guten regionalen Anbieter.

    Bezüglich Putz muss ich noch schauen wer das macht.


    Nun:
    Wie seht ihr dies. Macht der Aufbau Sinn?
    Macht es Sinn die Arbeiten verteilt zu vergeben, oder lieber einem Unternehmen? (Mauerwerk, Dämmung & Putz gemeinsam)
    Worauf muss ich achten?


    Wie gesagt, ich schaue Alles auch noch mit meinem Architekten an, möchte aber im Sinne des Lerneffektes mir selber so viel wie Möglich erarbeiten.
    Dazu wäre ich froh um eure Inputs. Gleichzeitig durchforste ich die zahlreichen Quellen im Internet ;-)
     
  2. 11ant

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    Der Mehreinsatz an Zeit und (Lehr)geld ist Dir hoffentlich bewußt.
     
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  3. Ckfh

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    Der Mehraufwand ist mir definitiv bewusst. Hat aber auch mit Freude an der Sache zu tun und dem starken Eigeninteresse mich mit der Angelegenheit vertieft auseinanderzusetzen.

    Das Lehrgeld wird sich in Grenzen halten, da der Architekt ja dabei ist.
    Nur kann ich den Architekten nicht in die Tiefe mit Fragen löchern, die ich möchte.
    Daher versuche ich mir den Ein oder Anderen Punkt vorab schon selber zu erarbeiten, bevor ich es mit dem Architekten bespreche.
     
  4. Tilo

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    Hallo Ckfh
    Kennst du den Spruch ?
    Das erste Haus baut man für seinen ......
     
  5. Ckfh

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    Dann muss ich an meine Feinde vermieten ;-)
    Ganz ohne Ahnung vom Bau bin ich nicht. Nur das erste Mal das ich privat neu baue.
    Gewerblich habe ich schon viel gebaut. Den Ein oder Anderen Umbau habe ich auch schon hinter mir.

    Wenn ich allerdings schaue mit welcher Planungsqualität die Fertighaus-Firma bei mir vorging, dann kann ich es in Massiv mit Architektenbegleitung kaum schlechter machen ;-)

    Aber ja, ich bin mir sicher, dass mein erstes komplettes Haus sicher nicht in Perfektion sein wird.
    Das ist aber auch nicht mein Anspruch.
     
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  6. #6 ichweisnix, 18.03.2023
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    Bei einer gut befahrenen Straße würde ich auf WDVS verzichten. Massiv so schwer wie möglich.
     
  7. #7 VollNormal, 18.03.2023
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    Dann erarbeite dir erstmal die Kenntnis, was alles zu einem WDVS gehört, ein Teil deiner Fragen dürfte damit beantwortet sein.
     
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  8. 11ant

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    Das Lehrgeld wird aber gerade bei der Vergabe gezahlt, nur sehr wenig in der Planung.
     
  9. Ckfh

    Ckfh

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    Mit Eigenvergabe meine ich die einzelne Vergabe statt über einen GU zu gehen.
    Auch dieser Schritt wird durch den Architekten begleitet.
    Ich selber kann kein Leistungsverzeichnis,... erstellen.


    Ich habe ja befürchtet, dass in diesem Thread vorwiegend "mein Wahnsinn" diskutiert wird. Hatte aber auch die Hoffnung, dass doch ein wenig was auf den Wandaufbau geschrieben wird.
    Da muss ich mich wohl, auf den Lesestoff im Internet verlassen und die noch folgenden Gespräche mit dem Architekten...
     
  10. #10 Tilo, 18.03.2023
    Zuletzt bearbeitet: 18.03.2023
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    Hallo Ckfh
    Wir hatten hier im Forum schon Laien, die dachten, sie brauchen nur eine KFW Effizentklasse vorgeben. Sie stellten dann die Aufgabe, "macht mir mal 5 Vorschläge für einen Aussenwandaufbau, mit allen Vor- und Nachteilen sowie den Kosten." und verstanden es dann nicht, dass nicht wie wild gerechnet, kalkuliert und geschrieben worden ist.
    Weißt du warum ? Weil Planung, Berechnungen und Kalkulationen Geld kosten. Die Jungs heißen Architekten, Statiker und Haustechnikplaner.

    Hier im Forum gibt es kostenlose Tipps.

    Lass mal von deinem Architekten den Wärmeschutznachweis rechnen, dann weißt du schon mal wie dick die Wärmedämmung bei deinen WDVS und unter der Bodenplatte wird. Mit KS - MW, 24 cm dick machst du nichts falsch.
     
  11. 11ant

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    Seine Grenzen zu kennen, ist mindestens ein guter Anfang.
    Eine gute Ausschreibung führt überwiegend Einzellose auf, und schließt die Option, daß ein Bieter als GU teilnehmen möchte, nicht aus.

    Ich verfolge Deine für Mitleser sehr wertvollen Threads höchst interessiert und käme nicht für fünf Pfennig auf die Idee, Dich oder Dein Vorhaben in die Kiste "Wahnsinn" zu stecken. Zum Thema Wandaufbau empfehle ich Dir
    Erstens mein Steinemantra Das Steinemantra des 11anten - bauen-jetzt.de und
    zweitens, in diesem Zusammenhang die Antworten auf Deine Orientierungs-Anfragerunde auf Basis der Ergebnisse der Vorentwurfsplanung abzuwarten. Wohlgemerkt, selbst wenn Du nicht gezielt auf die Bauverwirklichung mit einem GU hinstrebst (gezielt davon wegzustreben, ist nämlich wie gesagt auch nicht empfehlenswert).
     
  12. Ckfh

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    Dein Steinmantra finde ich sehr gut, wohl viel Wahres dahinter.
    Ich habe mich Heute in das gesamte Thema auch ein wenig tiefer eingelesen und erachte es als ungemein spannend, was die Unterschiede und Möglichkeiten sind.

    Meine aktuelle Abneigung gegenüber GU hast du gut herausgespürt. Ich habe hier gerade massiv schlechte Erfahrungen gemacht, was mich vielleicht in der Tat unnötig in das andere Extrem treibt.
    Leider bin ich aktuell bereits gewerblich mit einem GU auf dem juristischen Weg und wohl demnächst auch Privat.
    Beides Mal habe ich leider miterlebt, wie man versucht den Kunden am langen Arm verhungern zu lassen. Respektive die Karte spielt "Wir machen mal nichts, der Kunde wird dann schon einbrechen, da er keinen mehrjährigen Rechtsstreit und Stillstand oder Mehrkosten möchte"

    Mein Architekt hatte mir gestern am Telefon einen Wandaufbau von etwas um die 42cm vorgerechnet. Die Dämmung war dabei, wenn ich mich nicht täusche, etwas knapp über 20cm.
    Er wollte mir eine Variante mit Mineralwolle & eine mit Perlit ausarbeiten/aufzeigen. Ich bin gespannt mit was er am Schluss kommt.
     
  13. #13 Fabian Weber, 19.03.2023
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    Ich bin kein Fan von WDVS und würde daher monolithisch empfehlen.

    Wenn Dir der Schallschutz so wichtig ist, dann vergleiche das doch einfach erstmal. Eine Porenbetonwand in 42,5cm Stärke ist wahrscheinlich extrem schalldicht.
     
  14. Ckfh

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    Das ist interessant, da mir bisher eigentlich immer Alle gesagt hatten, dass der Schallschutz genau der grosse Nachteil von Porenbeton ist.
    Am Anfang meiner Reise hatte ich nämlich auch gesagt Monolithisch mit Porenbeton klingt eigentlich gut,

    MIt was ich mich Heute noch beschäftigen wollte, ist mit Hochlochziegel z.B. Poroton mit Perlit.
    Auf den ersten Blick sieht das eigentlich hinsichtlich Wärme- & Schallschutzeigenschaften auch ganz interessant aus.
     
  15. #15 ichweisnix, 19.03.2023
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    Poroton ist besser als Porenbeton (für Schallschutz). Aber die zwei Wörten kann man auch manchmal verwechseln:e_smiley_brille02:
     
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  16. #16 Fabian Weber, 19.03.2023
    Fabian Weber

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    Mag sein, aber die Verarbeitung von Poroton ist nicht so einfach, was man hier im Forum an zahlreichen mangelhaften Poroton-Rohbauten sehen kann.

    Bei 42,5cm ist doch Schallschutz überhaupt kein Thema mehr.
     
  17. 11ant

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    Als Überraschungsspiel würde ich das nicht treiben, sondern wie gesagt
    D.h. Du fragst in der Teigruhephase mit den Vorentwurfsplänen je zwei bis drei (insgesamt fünf) Holzer und Steiner an und läßt ihre Antworten in die Entwurfserarbeitung einfließen; in der LP 3 wird also bereits ein konkreter Wandaufbau zugrundegelegt. Die Geburtshilfe in diesem Prozeß ist mein tägliches Brot als Bauberater.
     
  18. #18 Fabian Weber, 19.03.2023
    Fabian Weber

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    Nur dass die LPH3 das gar nicht vom Architekten fordert, könnte ein Problem sein. Also muss man sowas als Bauherr dann extra bezahlen, wenn man es so früh schon haben will.
     
  19. #19 Gast 85175, 20.03.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Mit 24er KS bei hoher Rohdichteklasse kommst halt schon in den Tabellenwerten etwa 10dB höher raus als mit 42er Poroton, das ist schon heftig besser. Jetzt pappst da aber ein WDVS drauf und beim WDVS muss man vorsichtig sein, je nach Aufbau und Dämmstoff kommen da manchmal negative Korrekturfaktoren dabei heraus, ein WDVS kann den Schallschutz also tatsächlich verschlechtern. Man sollte d halt nicht "irgendwas" draufpappen und sich dann wunden. Der techn. Hintergrund ist, das WDVS ist sowas wie ne "Trommel", da gibts den harten Putz auf einer "weichen" Dämmschicht und dahinter wieder ein hartes MAuerwerk, das kann zu unschönen Resonanzeffekten führen. Das ist halt planungspflichtig...

    In beiden Fällen (KS und Poroton) bekommt man den Schallschütz über murksige Fenster, Rollokästen, Durchdringungen, etc. übrigens vollkommen sabotiert, also das Thema ist mit dem Wandaufbau alleine noch lange nicht erledigt.

    Zum Thema der "Komplettvergabe", es ist regional wohl sehr unterschiedlich, aber ich kenne hier bei mir in der Gegend keinen Rohbauer dem ich ein ordentliches WDVS zutrauen würde und auch keinen WDVSler dem ich einen ordentlichen Rohbau zutrauen würde. So ne Komplettvergabe ist auch stärker überwachungspflichtig, normalerweise weigert sich die Firma X die pfuschige Vorleistung von Firma Y zu akzeptieren, aber wenn es nur eine Firma ist, dann muss man den pfusch halt selbst erstmal finden damit der nicht "versteckt" wird...
     
  20. 11ant

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    Machst Du einen Entwurf mit Wandstärke "weißnicht" und nicht als Holz- oder Stein-, sondern als Schaunmermalhaus ?
     
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