Einmalige Kernsanierung oder Schritt-für-Schritt-Sanierung

Diskutiere Einmalige Kernsanierung oder Schritt-für-Schritt-Sanierung im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Guten Tag zusammen, ich hoffe ich bin hier richtig und mir kann jemand ein bisschen Licht ins Dunkle bringen. Wir haben ein Haus aus den 20er...

  1. #1 SteiniFirst, 22.11.2023
    Zuletzt bearbeitet: 22.11.2023
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    Guten Tag zusammen,

    ich hoffe ich bin hier richtig und mir kann jemand ein bisschen Licht ins Dunkle bringen.

    Wir haben ein Haus aus den 20er Jahren geerbt, mit zwei Wohneinheiten. Beide sind vermietet.
    Es wurden bisher kaum Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Diese möchten wir nun nachholen (neues Dach, Außendämmung, neue Leitungen und Rohre im Haus etc.). Die Mieter sind bereit für die Sanierungsmaßnahmen einen gewissen Zeitraum umzuziehen.

    Macht es kostentechnisch, fördertechnisch, zeittechnisch Sinn alles auf einmal zu Sanierung oder ist es besser alles Schritt-für-Schritt zu sanieren?

    Vielen lieben Dank vorab,
     
  2. #2 ApfelJohn, 22.11.2023
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    Falls du Mieter im Haus hast, hat du doch garkeine andere Möglichkeit oder?
    Willst du das Dach neumachen und dann ein Jahr später die Elektroleitungen in allen Wohnungen?
     
  3. #3 SteiniFirst, 22.11.2023
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    Danke.

    Nein, ich bin einer der Erben.
    Meine Frage bezog sich eher auf die Kosten und Förderbarkeit .
    Mach es aus diesen Parameter Sinn alles in einem zu machen oder gestückelt peu a peu.
     
  4. #4 Tikonteroga, 22.11.2023
    Zuletzt bearbeitet: 22.11.2023
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    Es kommt halt drauf an, was man alles sanieren möchte, wie das Haus genutzt wird und in welchem technischen Zustand es sich befindet. Liegt z. B. eine der Wohneinheiten im Dach, dass ja saniert werden soll? Die Sanierung der Fassade und des Dachs würde ich z. B. zeitlich möglichst im Frühling bzw. Sommer durchführen.

    Aus Erfahrung als Mieter weiß ich z. B. das Fenster, Rollläden, Wohnungstüren, Innentüren, Heizkörper, Sicherungskästen, Türsprechanlage in meinem Einzelfall erneuert werden konnten, während ich in der Wohnung gewohnt habe.

    Die Elektroinstallation, Sanitärinstallation, Sanitärausstattung, Fußbodenaufbauten, Wand- und Decken-Beschichtungen und -Verkleidungen wurden in meinem Einzelfall bei Lehrstand der Wohnungen nach einem Auszug saniert.
     
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  5. #5 nordanney, 22.11.2023
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    Hinsichtlich Förderung müsst man überlegen, welche Förderung Du abgreifen möchtest.

    Aber ICH würde - mit einem guten Planer - alles in einem Abwasch machen (mindestens das, was in den Wohnungen ist - Dach auch, falls dann auch ein Mieter raus müsste). Wenn Du (der Planer) das mit den Handwerkern gut organisierst, bist Du in wenigen Wochen mit allen Arbeiten fertig. Also geringe Kosten, die jetzigen Mieter auszuquartieren. WDVS/Fassade bzw. ggf. Dach könnte später folgen.
     
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  6. #6 SteiniFirst, 22.11.2023
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    Vielen Dank erst einmal!

    Hättest du Ideen bezüglich der Fördermittel? Wie und wo kann ich mich darüber informieren? Danke vorab!
     
  7. #7 nordanney, 22.11.2023
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    Sollte Dir jeder Energieberater geben können. Es wird i.W. energetische Sanierung gefördert. Kannst schon mal auf der Seite der KfW stöbern. Im Regelfall sind es vergünstigte Darlehen (ggf. mit Tilgungszuschuss). Jedes Bundesland kann aber auch noch zusätzliche Programme haben.
    https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestehende-Immobilie/Energieeffizient-sanieren/
     
  8. #8 Tikonteroga, 22.11.2023
  9. #9 nordanney, 22.11.2023
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    Bei einer Kernsanierung nicht so richtig zielführend. Da lässt sich bei der KfW mehr abgreifen.
     
  10. #10 Tikonteroga, 22.11.2023
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    So wie ich es verstehe muss man halt nur jeweils die Anforderungen für das einzelne Bauteil einhalten und es ist nicht an einen Kredit gekoppelt. Bei einem KfW-Standard muss man ja höchstwahrscheinlich auch die Heizung austauschen bzw. ergänzen...
     
  11. #11 SteiniFirst, 22.11.2023
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    Also die Heizung wurde bereits letztes Jahr von Öl auf Gas umgestellt/getauscht,
     
  12. #12 Tikonteroga, 22.11.2023
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    Das wäre dann ein Primärenergiefaktor 1,1. So wie ihn meines Wissens auch das Referenzgebäude hat. Den müsste man nach meinem Verständnis halt je nach Effizienzhausstandard entsprechend unterbieten bei gleichzeitiger Erfüllung der vorgegebenen Dämmwerten für das Gesamtgebäude.
     
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  13. #13 SteiniFirst, 24.11.2023
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    Danke, Tikonteroga.
    Könntest du mir kurz erklären wie du das mit dem Faktor 1,1 meinst?
    Wäre bei einer Kernsanierung trotz bereits erfolgtem Heizungstausch eine KFW-Förderung sinnvoll oder doch die Einzelmaßnahmen über die BAFA-Förderung abwickeln?

    Vielen Dank vorab.
     
  14. #14 nordanney, 24.11.2023
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    Mit der Gasheizung hast Du aus energetischer Sicht (Förderung) eine "böse" Heizung eingebaut. Die macht die Rechnung für eine tolles KfW Haus ganz schnell kaputt oder Du musst außerordentlich viel in die sonstigen Maßnahmen stecken (Dämmung, Fenster).

    M.E. ist dann BAFA wahrscheinlich besser (wird ein Energieberater sagen können, ob und wie Du ein gutes KfW-Haus hinbekommen kannst).
     
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  15. #15 SteiniFirst, 24.11.2023
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    Vielen vielen Dank!
     
  16. #16 Tikonteroga, 24.11.2023
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    Laut Anlage 4 Nummer 2 GEG hat eine Heizung, die mit Erdgas betrieben wird, einen Primärenergiefaktor von 1,1.

    Das bedeutet nach meinem groben Verständnis, dass der errechnete Endenergiebedarf mit dem Primärenergiefaktor von 1,1 multipliziert wird und so den Primärenergiebedarf ergibt. Das müsste auch über den Energieausweis nachvollziehbar sein. Wenn du jetzt z. B. so Sanieren wölltest, dass dein Gebäude die Anforderungen an ein KfW Effizienzhaus 85 erfüllt, dann müsstest du den Primärenergiebedarf (neben der Reduzierung des Transmissionswärmeverlusts) soweit reduzieren, dass du nur 85 % des Primärenergiebedarf des Referenzgebäudes hast. Bei den niedrigeren Effizienzhausstandards (z. B. 55, 40) müsste das dann analog dazu sein was den Primärenergiebedarf angeht. So wie ich das verstehe hat das Referenzgebäude eine kleineren Primärenergiefaktor als 1,1, weil es neben der Gasheizung noch eine Solarthermieanlage zur Trinkwassererwärmung hat.

    Wenn du jetzt unbedingt eine KfW-Förderung wölltest, könnte man vielleicht mal prüfen, ob man den Primärenergiebedarf ausreichend reduzieren könnte, während die Gasheizung nicht getauscht wird. Man kann den Primärenergiebedarf ja einerseits dadurch reduzieren, in dem man die vorhandene Gasheizung durch Solarthermie, Photovoltaik oder eine Wärmepumpe ergänzt (Primärenergiefaktor wird kleiner) und andererseits in dem den Wärmeschutz durch Dämmmaßnahmen (z. B. Dach, Fassade, Fenster, Kellerdecke/Bodenplatte) verbessert (Endenergiebedarf wird kleiner).

    Wenn du es stattdessen über die Einzelmaßnahme abwickelst, dann könntest du z. B. die Dachsanierung, die Fassadendämmung, die Heizungsoptimierung jeweils sachlich und zeitlich getrennt voneinander als Einzelmaßnahme gefördert bekommen. Du dürftest halt jeweils bestimmte U-Werte nicht überschreiten bzw. andere Anforderungen abgegrenzt für die Einzelmaßnahme erreichen.

    Ich kann dir jetzt nicht sagen, was in deinem Einzelfall besser ist. Wenn du ein konkretes Bild hast, von dem was du alles machen möchtest, kannst ja vielleicht auch mal die beiden Optionen vergleichen bzw. vergleichen lassen.
     
  17. #17 Tikonteroga, 24.11.2023
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    Was vielleicht auch einer Berücksichtigung wert ist:

    Wenn die Heizung vor kurzem erneuert wurde, könnte es deshalb jetzt zusätzlich Sinn machen, die Wasser-, Abfluss- und Heizwasserleitungen zu erneuern, weil dann soweit ich weiß die Leitungswasserversicherung billiger wird.

    Wenn du die Elektrik erneuerst, dann wird die Feuerversicherung billiger und wenn du das Dach sanierst wird die Sturm- und Hagelversicherung billiger.

    Man könnte ja mal mit der Versicherung Rücksprache halten, wie das jeweils berücksichtigt wird.
     
  18. #18 nordanney, 24.11.2023
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    So sehen die Faktoren aus.
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    Wenn man nur die Faktoren betrachtet, müsste ein Wärmepumpe mit dem Faktor 1,8 deutlich schlechter abschneiden, als die Braunkohleheizung.
    Aber daneben steht noch die Effizienz. Gas macht aus einem Teil Gas genau einen Teil Wärme. Eine WP aus einem Teil Strom jedoch 4 Teile Wärme. Deshalb ist die WP trotz schlechterem Faktor besser.

    Der Primärenergiefaktor zeigt also nur das das Verhältnis von eingesetzter Primärenergie zu abgegebener Nutzenergie an. Bei Strom aus dem Netz gibt es natürlich deutliche Verluste, bis der Strom bei Dir zuhause ist.
    Strom aus der PV ist regenerativ und deshalb auch perfekt für die WP und natürlich die Berechnung der Energieeffizienz eines Hauses.
     
  19. #19 nordanney, 24.11.2023
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    Lohnt sich nicht. Mein Cousin kommt aus der Branche. Kannst Du vernachlässigen.
     
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  20. #20 Tikonteroga, 24.11.2023
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    Ich hatte das bisher so gedeutet, dass man bei der Wärmepumpe den Primärenergiefaktor für Netzstrom (1,8) mit einem der Primärenergiefaktoren aus Nummer 12 (0) in Abhängigkeit der JAZ verrechnen muss. Also bei einer JAZ = 3,5 z. B. Primärenergiefaktor = 1,8 / (1+3,5) = 0,4
     
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