Empfehlungen für den perfekten Technikraum

Diskutiere Empfehlungen für den perfekten Technikraum im Mein Hausbau Forum im Bereich Rund um den Bau; Hallo zusammen, wir sind gerade in der Entwurfsplanung unseres EFH und ich möchte was die Haustechnik angeht keinerlei Abstriche machen. Geplant...

  1. #1 Waldiltis, 26.10.2024
    Zuletzt bearbeitet: 29.10.2024
    Waldiltis

    Waldiltis

    Dabei seit:
    26.10.2024
    Beiträge:
    36
    Zustimmungen:
    3
    Hallo zusammen,

    wir sind gerade in der Entwurfsplanung unseres EFH und ich möchte was die Haustechnik angeht keinerlei Abstriche machen. Geplant sind aktuell eine Sole-WP (Fußbodenheizung) sowie eine separate Brauchwasser-WP (ebenfalls über Sole). Dazu kommt eine KWL mit WRG über einen Sole-EWT sowie eine eigene KWL (mit Taupunktsteuerung) für den Keller da dieser aktuell als Kaltkeller ohne Fenster (auf unseren Wunsch) geplant wird und ich gerne die Wohnraum KWL vom Keller entkoppeln würde. Dazu gesellen sich die üblichen Wasseraufbereitungsanlagen für das Heizungswasser sowie das Brauchwasser (eig. alles bis auf eine Entkalkungsanlage), Wechselrichter und Batterien (genaue Größe noch unbekannt aber ich denke mal max. ~10kWh) für Photovoltaik, der Hausanschluss, eine umfangreiche Stromsicherungstechnik sowie KNX (ich rechne grob mit einem 2x2m Verteilerkasten, idealerweise Unterputz. Also kurzum: so ziemlich das Maximum an dem was im EFH noch Sinn macht. Die Durchgangsbreiten der Türen ab Eingang im EG liegen durchgängig bei mindestens 90cm um "bequem" alles rein und raus tragen zu können. Die Kellerabgangstreppe ist gerade, hat ein bequemes Trittmaß und es gibt nur eine Ecke (1,5x1,5 Meter Rangierfläche), am unteren Kellertreppenende, um die man herum muss um in den nachfolgend dargestellten Planabschnitt zu kommen. Der Durchbruch für den Hausanschluss könnte in jedem der dargestellten Räume erfolgen aber die Tendenz aktuell geht dahin diesen im SHK Raum legen zu lassen.

    Die Außenwände des Kellers sollen nicht angebohrt werden. Dort können dann entweder Geräte hin die auf dem Boden montiert werden oder halt "nichts" bzw. es wäre Platz für die Leitungsführung an der Kellerdecke o.ä.

    Anbei der aktuelle Plan der Räume. HWR habe ich mal mit drin gelassen damit klar ist, dass in die Technikräume wirklich nur Haustechnik rein soll: keine Waschmaschine / Trockner. Ich komme so auf folgende Eckdaten:

    • 7m² für SHK
    • 7m² für Elektro (Strom, KNX)
    • ca. 5,5m laufende Meter Wandmontagefläche für Elektro mit einer Raumtiefe von 1m. Wenn weniger Raumtiefe benötigt wird könnte man je nach Ausprägung der Geräte auch auf knapp 7m laufende Meter Wandmontagefläche kommen.
    • ca. 4,0m laufende Meter Wandmontagefläche für SHK mit einer Raumtiefe von 1m. Wenn weniger Raumtiefe benötigt wird könnte man je nach Ausprägung der Geräte auch auf knapp 5m laufende Meter Wandmontagefläche kommen.
    • SHK liegt exakt mittig über allen Bädern (EG, OG) sowie der Küche. Man könnte SHK und Elektro noch tauschen ohne die Leitungswege dramatisch zu verlängern aber so wie es aktuell ist, sind diese einen Tick optimaler.
    • Durchgangsmaße der Türen: 90cm.

    Jetzt die Frage an die Praktiker und Experten die täglich die Fehlplanung der Architekten ausbügeln müssen: genügt das? Was würde euch stören? Was würdet ihr anders machen wenn ihr euren "feuchten Traum" von Technikraum planen könntet?
     

    Anhänge:

    • plan.png
      plan.png
      Dateigröße:
      101,3 KB
      Aufrufe:
      184
  2. #2 Fabian Weber, 26.10.2024
    Fabian Weber

    Fabian Weber

    Dabei seit:
    03.04.2018
    Beiträge:
    14.854
    Zustimmungen:
    5.711
    Das kann man nur als Hobby sehen, denn weder technisch noch wirtschaftlich macht der ganze Klimbim auch nur ansatzweise Sinn.
     
  3. #3 msfox30, 26.10.2024
    msfox30

    msfox30

    Dabei seit:
    12.05.2015
    Beiträge:
    2.051
    Zustimmungen:
    685
    Beruf:
    IT Berater
    Ort:
    Halle
    Da solltest du dich mal schlau machen. Victron hat Wechselrichter, die sind recht groß und decken nur ein Phase ab. Du brauchst also u.U. 3 von den Dingern. Gibt aber von Huawei auch kleinere, die 3Phasen können. Ich hab noch nicht raus, warum Victron solche Klopper hat. Beim Akku mit LiFePo4 mit 16x280Ah (ca. 14kWh) Zellen sind auch recht stattlich. Gibt Leute/Bastler, die haben das 3fach im DIY. Wir haben genau das bei unserem Technikraum nicht beachtet und jetzt nicht wirklich Platz dafür.
     
    Waldiltis gefällt das.
  4. #4 Waldiltis, 26.10.2024
    Zuletzt bearbeitet: 26.10.2024
    Waldiltis

    Waldiltis

    Dabei seit:
    26.10.2024
    Beiträge:
    36
    Zustimmungen:
    3
    Eine Begründung möchtest du nicht liefern?

    P.S.: was wirtschaftlich sinnvoll ist, also meine Finanzen, sind bitteschön noch meine Sache. Wenn du etwas mehr schreiben würdest als "alles quatsch", könnte man sogar meinen dir wäre wichtig hier einen Beitrag zu leisten. Darum scheint es dir aber nicht zu gehen.
     
  5. #5 Waldiltis, 26.10.2024
    Zuletzt bearbeitet: 26.10.2024
    Waldiltis

    Waldiltis

    Dabei seit:
    26.10.2024
    Beiträge:
    36
    Zustimmungen:
    3
    Die Wechselrichter könnten tatsächlich auch im Dachboden (DG ist reiner Dachboden und wird nicht ausgebaut) Platz finden. Macht ggf. sogar Sinn um die Gleichspannungsleitungen kurz zu halten. Ich bin allerdings noch zu wenig in der Materie um einschätzen zu können ob das Sinn macht (Brandschutz, Wärmeentwicklung bzw. Wärmedifferenz im Winter (DG ist unbeheizt).

    Wie groß habt ihr euren Technikraum geplant?
     
  6. #6 msfox30, 26.10.2024
    msfox30

    msfox30

    Dabei seit:
    12.05.2015
    Beiträge:
    2.051
    Zustimmungen:
    685
    Beruf:
    IT Berater
    Ort:
    Halle
    Ja. Dachboden hätten wir auch. Aber da oben wird es im Sommer wechselrichterunfreundlich warm und im Winter für Akku zu kalt.
     
    Viethps gefällt das.
  7. #7 Fabian Weber, 26.10.2024
    Fabian Weber

    Fabian Weber

    Dabei seit:
    03.04.2018
    Beiträge:
    14.854
    Zustimmungen:
    5.711
    Ok dann:

    WP und zusätzliche Brauchwärmepumpe, warum?

    Die normale Wärmepumpe kann doch beides.

    Verteilerschrank Unterputz, warum.

    Das ist sehr aufwändig und ich dachte, dass es um einen Technikraum geht, da wird ja auch mal was nachinstalliert, was Unterputz sehr aufwändig ist.

    Wasseraufbereitungsanlage? Warum kannst Du nicht das Leitungswasser ganz normal nutzen, wie alle anderen auch?
     
  8. #8 Fabian Weber, 26.10.2024
    Fabian Weber

    Fabian Weber

    Dabei seit:
    03.04.2018
    Beiträge:
    14.854
    Zustimmungen:
    5.711
    Also ich habe schon folgendes in einem 6m2 Technikraum untergebracht.

    - Erdwärmepumpe mit 180L WW-Speicher + notwendiger Bauteile (MAG, Befükkstation etc.)
    - ELT-Verteilerschrank
    - Waschmaschine
    - Ausgussbecken
    - großer Standkühlschrank

    Daher kommen mir Deine Raumgrößen sehr großzügig vor.
     
    Waldiltis gefällt das.
  9. #9 Waldiltis, 26.10.2024
    Zuletzt bearbeitet: 26.10.2024
    Waldiltis

    Waldiltis

    Dabei seit:
    26.10.2024
    Beiträge:
    36
    Zustimmungen:
    3
    Thermische Entkopplung des Heizwasserkreislaufs vom Brauchwasserkreislauf. Dadurch einfachere Regelungstechnik und weniger Probleme mit dem korrekten hydraulischen Abgleich. Insbesondere weil im Sommer über die Heizung auch gekühlt werden soll. Zudem kann die Vorlauftemperatur der Heiz-WP dadurch deutlich niedriger gefahren werden, was die Energieeffizienz weiter steigert und den Kalkausfall im Heizkreislauf minimiert. Außerdem haben die beiden Kreisläufe bzw. die darin enthaltenen Geräte eine teils deutlich unterschiedliche Lebensdauer (auch aber nicht nur wegen dem erwähnten Kalkausfall), womit durch die Entkopplung langfristig sogar Wartungskosten gespart werden können (spekulativ).
    Es gibt übrigens einige Stellen die eine solche Entkopplung hinsichtlich der widersprüchlichen Anforderungen an Trinkwassersicherheit und Energieeffizienz empfehlen (SIA, DVGW, PHI). Es wird nur aus finanziellen Gründen oft nicht gemacht. Das war ja aber auch nicht meine Frage. Ich wollte nicht wissen, wie ich "Geld sparen" kann sondern was die technisch beste Lösung wäre und ob genug Platz dafür im aktuellen Plan vorhanden ist.
    Was ist daran technisch falsch?

    Weil es für mein Empfinden sauberer / aufgeräumter aussieht. Nenn mich pedantisch, aber am Ende muss ich darin wohnen (und die Arbeit bezahlen). Und wenn ich bereit bin den Mehrpreis für Unterputzt zu zahlen und jemanden finde der es macht: wen kümmert's?
    Ich bin hier allerdings nicht komplett anderen Lösungen gegenüber verschlossen. Nur ohne Argumente wird es schwer nachzuvollziehen wieso andere - wie z.B. du - gegen Unterputz sind. Dein bisheriges Argument (Kosten) wäre mir aktuell nicht wichtig genug.

    Ich habe den Begriff "Wasseraufbereitung" als Sammelbegriff für u.a. folgende Dinge genutzt weil ich mich nicht im Klein-Klein verlieren wollte: Filter, Schlamm- / Magnetit- / Mikroblasenabscheider, Systemtrenner (und was halt ggf. noch anfällt um den Brauchwasser und Heizkreislauf zu schützen). Vieles davon eigentlich Standard soweit mir bekannt. Wird oft nur nicht explizit geplant weil es der SHKler dann "eh macht". Ich will aber halt wissen was Sache ist.
     
  10. #10 Waldiltis, 26.10.2024
    Waldiltis

    Waldiltis

    Dabei seit:
    26.10.2024
    Beiträge:
    36
    Zustimmungen:
    3
    Danke für deine Einschätzung.
     
  11. #11 Fabian Weber, 26.10.2024
    Fabian Weber

    Fabian Weber

    Dabei seit:
    03.04.2018
    Beiträge:
    14.854
    Zustimmungen:
    5.711
    All das kannst Du bei einer normalen Wärmepumpe mit nur WW-Speicher auch haben.

    Meinst Du vielleicht Anlagen mit Kombipuffer oder ähnlichem?

    Eine gut einregulierte SWP hat ne Lebensdauer von ca. 20Jahren.

    Wärmepumpen benötigen keine Wartung.

    Installationsfreundlicher habe ich ja schon genannt.
    Wie dick soll denn die Wand werden, wenn der Schrank z.B. 25cm tief ist? Willst Du dann nur wegen einem Schrank ne 30er Wand im Keller mauern?
     
    msfox30 gefällt das.
  12. #12 Waldiltis, 26.10.2024
    Zuletzt bearbeitet: 26.10.2024
    Waldiltis

    Waldiltis

    Dabei seit:
    26.10.2024
    Beiträge:
    36
    Zustimmungen:
    3
    Wenn es Geräte gibt, bei denen die Kreisläufe entkoppelt sind und man das quasi nur als "Ein Kasten" bekommt, sehr gerne. Müsste mir die Technik natürlich im Detail anschauen (Hersteller versprechen viel wenn der Tag lang ist).
    Nein, ich wollte explizit keine Kombispeicher wegen den genannten Punkten (thermische Kopplung und die damit verbundenen oben genannten Probleme).
    Ja, möglich das eine gute eingestellte SWP so lange lebt. Aber wenn die Kreisläufe entkoppelt sind, so die These, dann eben tendenziell noch länger. Es geht mir hier auch um die Rohrleitungen die dann ggf. durch zu hohen Kalkausfall bei zu hoher Vorlauftemperatur über die Jahre stärker verschleißen. Die tauscht man i.d.R. nämlich nicht alle 20 Jahre aus. Zudem - wenn du vom Fach bist weißt du das sicher besser als ich - habe ich nicht das Gefühl, dass in Deutschland die meisten Kreisläufe korrekt eingeregelt sind. Scheint eher so Pi-Mal-Daumen "Hauptsache die Bude wird warm" gemacht zu werden in der Praxis, von dem das ich bisher mitbekommen habe.


    Ging mir eher um die Lebensdauer der einzelnen Geräte (also "Wartung" im Sinne von "Austausch weil irgendwann kaputt"). Aber auch so ist die Aussage interessant: "keine Wartung"? Wie meinst du das? Sole muss doch nachgefüllt werden. Der korrekte hydraulischer Abgleich muss ggf. immer mal wieder kontrolliert / nachjustiert werden? Klar: da muss nicht 5 mal im Jahr jemand was machen. Aber ab und an ist halt nicht "keine Wartung".

    Installationsfreundlicher lass ich gelten. Wobei man das Problem ja eigentlich nur 1x hat - so oft muss man an die Verkabelung ja nicht mehr ran - und dafür bekommt der gute Mensch der mir das macht ja auch sein gutes Geld.
    Ich hab überall im Haus 175er KS für die Innenwände geplant, auch im KG (Schallschutz und bessere Statik). Da wo nötig - also auch in Installationsschächten - wird entsprechend Platz eingeplant. Wieso also nicht auch im Technikraum? Klar: wenn da 30er tiefe benötigt wird kommt halt ein 30er Stein rein in die 5 Meter Wand. Warum nicht?
     
  13. #13 Fabian Weber, 26.10.2024
    Fabian Weber

    Fabian Weber

    Dabei seit:
    03.04.2018
    Beiträge:
    14.854
    Zustimmungen:
    5.711
    Weil ich Dir aus leidvoller Erfahrung sagen kann, dass die Rohbauaussparung natürlich doch nicht zu dem vom Elektriker gewählten Schrank passt.

    Alle Deine weiteren Installationen sind doch auch Aufputz, daher verstehe ich das noch nicht so ganz.

    Und zum Kalkausfall:

    Wenn Du z.B. ein 4-Pers-Haushalt bist dann kommst Du in der Regel mit einem 200L WW-Speicher den Du nur mit knapp unter 50Grad belädst sehr gut hin und hast auch aufgrund des hohen Umschlag des Warmwassers keine Probleme mit Trinkwasserhygiene.

    Oder Du baust Dir ne Frischwasserstation.

    Das Kalkproblem hättest Du doch mit einer Brauchwasserwärmepumpe ganz genauso.

    Nach 20Jahren willst Du die WP vielleicht sowieso wechseln, weil die dann verfügbaren Geräte ggfs. nochmals wesentlich effizienter sind.
     
  14. #14 Waldiltis, 27.10.2024
    Zuletzt bearbeitet: 27.10.2024
    Waldiltis

    Waldiltis

    Dabei seit:
    26.10.2024
    Beiträge:
    36
    Zustimmungen:
    3
    Stimmt, so hatte ich noch gar nicht darüber gedacht. Die Wände werden ohnehin zugehängt, auch im Elekto-Raum. Ich werde mir meine Gedanken machen ob Aufputz nicht doch besser wäre - zumal man Kabel und sonstiges ja eh im Tocken-Vorbau verstecken könnte.

    Klar gibt's auch bei der Brauchwasserpumpe Kalkausfall. Aber der Kalk fällt dann nur im Brauchwasser-Kreislauf aus. Genau das ist ja mein Punkt, weshalb ich es gerne trennen würde. Der Heizkreislauf kann so im Vorlauf deutlich niedriger betrieben werden und hat dann auch deutlich weniger Kalkausfall. Nicht nur die Heiz-WP sondern auch die Fußbodenheizung wird so noch einmal länger leben.
    Zudem kommt das Effizienzthema. Du hattest ja schon gesagt, dass es Kombi-Geräte gibt, die das lösen. Als ich mir das vor 1 Jahr angeschaut habe waren zumindest die, die ich angeschaut hatte, aber alle thermisch gekoppelt. Zum Thema Trinkwasserhygiene: schwieriges Thema. Du kommst aus der Praxis, da wird auch mal 5 gerade sein gelassen. Verstehe ich. Aber wenn ich mir mal die stand heute verfügbaren DVGW Empfehlungen zum Thema Heiz-/Wasser WPs anschaue wird sich da mehr um konkrete Antworten gedrückt als in der Vorschule. Die Schweizer SIA ist da deutlich weiter und gibt handfeste Empfehlungen z.B. in der Klimaaktiv Matrix (zur Einordnung: wir kommen nach aktueller Planung etwa bei "Niedrigst-energiehaus" raus) zum Thema Wärme oder in der SIA 385/1 zum Thema Trinkwasserhygiene. Die Entkopplung der beiden Wärmeerzeuger hat demnach durchaus Vorteile. Gibt es die eine richtige Lösung für jeden? Sicher nicht.

    Klar. Die oben genannten Vorteile beziehen sich ja aber nicht nur auf die Lebensdauer.

    Ich weiß, dass die beliebt sind / gerne verbaut werden (genau so wie "Hygienespeicher"). Ist für mich aber nichts. Wenn ich mir die neusten UBA Empfehlungen anschaue und das mit dem vergleiche was die SHK Lobby vorher propagiert hat bleibt außer Marketing nicht mehr viel gutes an der Frischwasserstation. Dezentrale FRIWAs werden oft aus der Legionellen-Kontrolle ausgeschlossen weil weniger als 3L Durchlauf. Die ersten großangelegten Versuche zeigen aber klar: die Dinger sind alle deutlich über den Grenzwerten mit Legionellen verseucht und müssten eigentlich sehr wohl stärker gewartet und vor allem kontrolliert werden. Auch zentrale FRIWAs haben ihre Probleme, vor allem bei gekoppelten Systemen (fast immer der Fall). Eigentlich müssten die mit deutlich höherer Temperatur betrieben werden. Macht man aber nicht weil die Effizienz dann darunter leidet (Heizvorlauf müsste hoch gedreht werden, auch im Sommer wo ich die Heizung sonst runterregeln könnte) und der Plattentauscher dann noch schneller verkalkt. Von der komplizierten Regeltechnik die gerne mal kaputt geht will ich gar nicht anfangen. Die Studienlage ist was die Glorifizierung der FRIWA angeht inzwischen eindeutig (UBA , DVGW) und die SIA gibt ganz konkrete Temperaturempfehlungen (52°C FRIWA, 50°C Entnahmestelle (nach 7-facher Ausstoßzeit)) für FRIWAs die über dem liegen wo meine Wohlfühlzone zu Pauschalaussagen alà "da gibts keine Kalkprobleme" aufhört (wir haben bei uns 14°dH). Nur wie immer dauert es natürlich Jahre bis solche Empfehlungen / Untersuchungen großflächig in die Praxis einfließen. Ich will aber heute nichts bauen von dem ich bereits weiß, dass es nicht optimal ist. Es gibt ja technische Lösungen (z.B. Brauchwasser WP einfach entkoppeln) die besser sind. Durch die Entkopplung kann ich die Heiz-WP auch im Winter auf unter 35°C im Vorlauf betreiben und im Sommer ist sie bis auf den Mindestumsatz ganz aus. Die Brauchwasser WP heizt über das ganze Jahr. Aber eben nur das Brauchwasser Volumen.

    Du argumentierst eben aus deiner Warte ("braucht man nicht", "das und das ist gut genug") und ich aus meiner (ich will die technisch beste Lösung).
    Bis auf die Tatsache, dass du meine vorgeschlagene Aufteilung in Heiz-WP und Wasser-WP unnötig findest, spricht noch etwas anderes dagegen?
     
  15. #15 Fabian Weber, 27.10.2024
    Fabian Weber

    Fabian Weber

    Dabei seit:
    03.04.2018
    Beiträge:
    14.854
    Zustimmungen:
    5.711
    Vielleicht begibst Du Dich mit Deinen Spezialfragen mal in rosa Forum (Haustechnikdialog).

    Das mit den getrennten Kreisen verstehe ich auch irgendwie nicht.

    Üblicherweise wird zwischen Heizen und Warmwasser per 3-Wege-Ventil umgeschaltet. Also fließt entweder das Heizungswasser durch den Heizkreis oder eben durch den Wärmetauscher im Warmwasserspeicher. Im Heizkreis ist aufbereitetes Wasser, da gibt’s dann gar keine Probleme mit der Wasserhärte. Das Problem taucht nur im Warmwasserspeicher auf. Das hast Du aber bei jedem Wärmeerzeuger egal ob WP oder ÖL/Gas.

    Die Legionellen-Thematik wird meiner Meinung nach extrem überbewertet, man kann auch mit unter 50Grad fahren und einfach regelmäßig testen.
     
    Tolentino gefällt das.
  16. #16 Waldiltis, 27.10.2024
    Waldiltis

    Waldiltis

    Dabei seit:
    26.10.2024
    Beiträge:
    36
    Zustimmungen:
    3
    Danke, mache ich mal. Die Idee ist die Kreisläufe thermisch zu entkoppeln weil Heizung und Brauchwasser gerade bei WP sehr unterschiedliche Temperaturanforderungen haben. Das Problem ist im Sommer umso größer.
    Dass im Heizkreislauf aufbereitetes Wasser ist und sich somit kein Kalk bilden kann ist mir neu. Mir ist natürlich klar, dass Zusätze beigefügt werden. Dass diese aber den Kalk fern halten ist mir neu - danke für die Info. Bei der Frischwasserstation oder dem Hygienespeicher hast du dann aber trotzdem Kalkausfall im System. Vielleicht nicht im Heizkreislauf aber doch zumindest im Wärmeerzeuger (der hier dann halt Brauchwasser und Heizungswasser stellt). Der Energieaspekt bleibt in jedem Fall.

    Ich glaube tatsächlich auch, dass Legionellen bedingte Krankheiten entweder nicht oft auftreten oder nicht als solche erkannt werden (nicht jeder der ein paar Legionellen abbekommt, stirbt sofort daran - viel häufiger sind Erkältungsähnliche Erkrankungen die nur wenige Tage dauern. Kein normaler Mensch denkt da "ach, hab ich mir bestimmt beim Duschen geholt"). Aber unterm Strich: man will kein Risiko eingehen. Wenn ich durch die Entkopplung - die auch für eine bessere Energieeffizient gut zu sein scheint - zusätzlich das Legionellenrisiko _noch_weiter_ minimieren kann, wieso nicht?
    Das mit dem regelmäßig testen sollte man meiner Meinung nach immer zusätzlich machen.
     
  17. #17 chris84, 28.10.2024
    chris84

    chris84

    Dabei seit:
    15.08.2023
    Beiträge:
    959
    Zustimmungen:
    519
    Das ist aber doch ein ganz alter Hut.
    Selbst wenn handelsübliches Leitungswasser im Heizkreis ist, ist der Kalkausfall sehr überschaubar, denn der Kalk fällt einmal aus, und das wars, es kommt ja kein neuer Kalk dazu, da das ein geschlossenes System ist.
    Irgendwie passt da was bei deinen Gedanken nicht. Der Kalk fällt da aus, wo das Trinkwasser erwärmt wird, d.h. am Wärmetauscher zum Trinkwasser hin. Das kann die Friwa sein, oder im Wendel des Hygienespeichers, oder am Wendel des klassischen Trinkwasserspeichers.
    Dabei ist doch völlig wumpe, wo die Wärme herkommt, es ist sogar völlig egal, über welches Medium sie übertragen wird. Und welche Temperaturen du in der Trinkwassererwärmung fährst ist doch völlig unabhängig davon, obs die große WP über die Außeneinheit macht, oder die kleine WWWP im inneren.
    Größtes Problem bei der WWWP ist meines Erachtens die Wärmequelle. Die Geräte sind i.d.R. für Innenaufstellung vorgesehen, und die 5-10kWhth, die du fürs WW brauchst, werden damit dem Gebäude entzogen. Wenn du nicht gerade einen super ineffizienten PV-Speicher betreibst, der diese Abwärme liefert, braucht die WWWP insbesondere in der Übergangszeit eine Außenluftversorgung. Und dann wirds unnötig kompliziert.
    Was zudem für die WW-Erzeugung mit der Heiz-WP spricht sind die reduzierten Stillstandszeiten. Einem Kompressor ist kein Gefallen damit getan, ihn über Monate ohne Bewegung still stehen zu lassen. Einmal täglich WW bereiten ist gerade bei den hohen AT im Sommer für die Anlage kein Stress und sorgt dafür, dass sie in "Bewegung" bleibt...

    Tipp für die Türen: Barrierefrei bauen, vor allem im Technikbereich. Ich würde da als Rohbaumaß min. 100cm Breite vorsehen.

    Zum Zählerschrank: Ich habe auch mal überlegt, aus Platzgründen den Zählerschrank in eine 24er Ytongwand zu versenken. Ich bin froh, dass ich das nicht gemacht habe. Der Kabelrangierraum über dem Schrank erfordert ein ziemlich großes Loch in der Wand. Wenn du da wirklich was verstecken willst, setze wenn alles fertig ist einen Rigips-Kasten davor und fertig.
     
  18. #18 Tolentino, 28.10.2024
    Tolentino

    Tolentino

    Dabei seit:
    09.12.2020
    Beiträge:
    270
    Zustimmungen:
    98
    Beruf:
    Manager
    Ort:
    Berlin
    Ich vermute TS geht von alten Modellen der WP aus, die nicht modulieren konnten und wo Heizkreis und Warmwasser an einem Großen Kombipuffer hingen.
    Das funktioniert heutzutage aber anders.
    VL-Temp Heizkreis und VL-Temp WW-Erzeugung sind völlig unabhängig voneinander.
     
  19. #19 nordanney, 28.10.2024
    nordanney

    nordanney

    Dabei seit:
    15.09.2021
    Beiträge:
    4.419
    Zustimmungen:
    2.357
    Beruf:
    Finanzierer/Investor/Bau- und Sanierungslaie
    Ort:
    Niederrhein
    Das ist praktisch bei jedem Gerät der Fall.
    Bei einem korrekt arbeitenden Heizungsbauer ist das auch schon seit Ewigkeiten so.
    Ja - Du wendest mehr Energie und Kosten bei Deinem System auf und zusätzlich ein Mehr bei der separaten WW-Produktion (die übrigens mit der normalen WP dazu auch noch schneller geht).
    Man merkt, dass Du absolut keine Ahnung von der Materie hast. Ist ja nicht schlimm. Dann lass Dich aber gut und fachkundig beraten.
     
    Fred Astair gefällt das.
  20. #20 Fabian Weber, 28.10.2024
    Fabian Weber

    Fabian Weber

    Dabei seit:
    03.04.2018
    Beiträge:
    14.854
    Zustimmungen:
    5.711
    Und das bei einem fensterlosen Keller, das hatte ich noch gar nicht so realisiert…
     
Thema:

Empfehlungen für den perfekten Technikraum

Die Seite wird geladen...

Empfehlungen für den perfekten Technikraum - Ähnliche Themen

  1. Empfehlung für Dämmung Spitzboden und Kellerdecke gesucht

    Empfehlung für Dämmung Spitzboden und Kellerdecke gesucht: Hallo, unser Haus aus den 60er Jahren ist ungedämmt. Bevor wir die Fassade angehen, möchten wir so viel wie möglich in Eigenleistung machen....
  2. Zwischendeckendämmung EG-1. OG: Empfehlung gesucht

    Zwischendeckendämmung EG-1. OG: Empfehlung gesucht: Hallo zusammen, ich bin gerade dabei, einen Altbau aus dem Jahr 1933 zu renovieren und möchte die Decke zwischen EG und 1. OG schall- und...
  3. Empfehlung Automatisierung Jalousien

    Empfehlung Automatisierung Jalousien: Hallo, wir befinden uns gerade in der Planung unserer Elektroinstallation. Grundsätzlich wollen wir nichts großartig automatisieren oder in...
  4. Pflanzenkübel als Sichtschutz zwischen zwei Terrassen? Empfehlungen?

    Pflanzenkübel als Sichtschutz zwischen zwei Terrassen? Empfehlungen?: Wir planen zum Sichtschutz von zwei Terrassen Balkonkübel mit Bepflanzung von Pampasgras oder Bambus zu stellen. Die Balkonkübel sollten...
  5. Sanierung des Kellers zur Nutzung als Waschraum und Lagerung von Kisten. Empfehlung für Sanierung?

    Sanierung des Kellers zur Nutzung als Waschraum und Lagerung von Kisten. Empfehlung für Sanierung?: Wir möchten gerne unseren Keller mit einer Fläche von ca. 35 m2 sanieren, so dass man eine Waschmaschine und Trockner dort nutzen kann und zur...