Empfehlungen für den perfekten Technikraum

Verstehe. Das hilft sehr beim Verständnis. Mein Problem war die ganze Zeit, dass ich mir nicht vorstellen konnte wie die Umschaltung zwischen den zwei unterschiedlichen Temperaturen funktionieren soll wenn die WP ja träge auf Temperaturveränderungen reagiert. Das wird wenn ich dich richtig verstehe aber (inzwischen) durch die Kombination von Wärmespeicher (Brauchwasser) der langsam geladen wird sowie modulierende WP + 3-Wege-Ventil gelöst. Die WP kann 50 Grad liefern, braucht dazu aber länger um "auf Temperatur" zu kommen. Das ist aber kein Problem weil man einen Puffer für das Brauchwasser nutzen kann. Was mir jetzt noch fehlt ist was in der Zwischenzeit mit der FBH passiert. Wenn das Brauchwasser sagen wir mal für 30 Minuten fließt und das 3-Wege-Ventil dadurch permanent in Richtung WW-Speicher geöffnet (und entsprechend zur FBH geschlossen ist), wirkt sich das nicht negativ auf die Temperatur der FBH aus?
Ich weiß, ich weiß: FBHs reagieren auch sehr träge. Aber träge bedeutet ja nur "verzögert", also das die Auswirkung erst viel später zu spüren ist. Eine gewisse thermische Abhängigkeit sehe ich hier also doch zwischen beiden, oder?

 

Mein Problem war, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass eine modulierende WP so schnell von 30 auf 50 Grad wechseln und so sowohl FBH als auch WW-Speicher aufladen kann (siehe vorheriger post von mir). Der Rest war mir eigentlich soweit klar.

Zu deiner Frage: Sole-WP für TW. Ich meine ich hatte vor Monaten mal danach gesucht und mich dann gewundert wieso es hier quasi kaum Angebote gibt. Ich meine einen Anbieter gefunden zu haben, weiß aber gerade nicht mehr welcher da war. Notfalls, so die Idee, wären es halt zwei normale WPs geworden die man je nur für WW bzw. FBH nutzt. Der finanziell absolute Wahnsinn war der Plan - sofern es technisch sinnvoll gewesen wäre. Davon bin ich inzwischen nicht mehr überzeugt ;-) aber genau darum ging es ja hier bei dem Thread...

 

Versehe nicht ganz was du damit meinst. Muss die WP nicht mindestens zwischen FBH Temperatur und WW Temperatur unterscheiden und somit immer modulieren? Sonst wäre doch entweder FBH viel zu warm oder WW zu kalt.

 

Ich befürchte du hast recht mit deinem atombetriebenen Auto. Ich finde gerade auch nichts dazu. Ich erinnere mich vage vor Monaten danach gesucht zu haben und auch einen Anbieter gefunden zu haben und damit war das für mich die Bestätigung, dass die Idee nicht ganz abwegig ist. Finde aber wie gesagt nichts mehr dazu. Natürlich wäre es immer eine Option - ob jetzt finanziell sinnvoll oder nicht - einfach eine zweite normale Sole-WP zu nehmen.

 

Ja eben, sage ich doch. Der Effekt ist spürbar, nur eben verzögert. Wenn die Heizung quasi 30 Minuten aus ist merke ich das nicht sofort sondern vielleicht 8 Stunden später. Ist doch aber egal. Ob sofort für 30 Minuten die Temperatur in der Bude abfällt oder in 8 Stunden für 30 Minuten ist ja egal, idealerweise will ich ja dass die Temperatur nie abfällt. Die erwähnte thermische Kopplung ist so doch eindeutig vorhanden nur anders als von mir eingangs gedacht und vermutlich im Effekt i.d.R. zu vernachlässigen.

 

Hmm. Verstehe. Das mit dem "aufholen" hatte ich so nicht auf dem Tacho. Aber klar, ich kann dann ja danach einfach mit mehr Energie in die FBH die verlorene "Zeit" wieder aufholen und die Hysterese regelt dann ein. Durch die Masse des Baukörpers werden die Spitzen auch geglättet vermute ich mal. Danke!

 

Gut das ist soweit ich weiß von der Phasenverschiebung des Baukörpers insb. der Dämmung abhängig. Wenn tagsüber genug Sonne drauf knallt musst du halt nicht heizen wenn die Phasenverschiebung groß genug ist um die Zeit zwischen Sonnenuntergang und Aufgang zu überbrücken.
Mir ging es aber darum das bei Wärmezufuhr über die FBH die ja auf eine bestimmte Temperatur heizen soll es natürlich zu einem Temperaturabfall kommen muss, wenn ich die FBH ausschalte. Die Phasenverschiebung hilft in dem Fall nur - wie der Name schon sagt - zu verschieben wann ich den Effekt spüre.
Woran ich nicht gedacht habe ist das man Zeit durch Energie "aufholen" kann, wie Oehmi geschrieben hat. D.h., wenn ich das richtig verstehe, so lange die FBH innerhalb der Phasenverschiebung - Trägheit_der_FBH wieder heizt kann man den Energieverlust ausgleichen bevor die Auswirkungen zu tragen kommen.

Gut, verglichen mit einem Gasbrenner sind das ja Ewigkeiten. Aber ich verstehe worauf du hinaus willst. Die Trägheit ist wegen dem Puffer für WW auch nicht wirklich relevant.

 

Das befürchte ich auch. Aber genau darum ging es ja. Man liest, informiert sich. Aber die Informationen die man öffentlich zugänglich und lose / ohne Kontext sammeln kann in einer begrenzten Zeit sind halt nicht das gleiche wie eine Ausbildung und 10 Jahre Praxiserfahrung. Natürlich nicht. Wäre ich der Meinung, würde ich nicht fragen :-)
Trotzdem hat man dann nach dem ersten Einlesen eine "Idee" in welche Richtung es gehen könnte und das ist auch wichtig. Bei weitem nicht jeder Heizungsbauer hat die nötige Kenntnis, insbesondere wenn noch WP und KWL dazu kommen - die es heute eigentlich braucht, das sagen ja auch hier im Forum viele. Als Laie ist es ohne ein Grundverständnis unmöglich die Angebote zu vergleichen und die Vorschläge bewerten zu können. Ich bin halt nicht der Typ der einfach Geld auf den Tisch wirft und hofft, dass es damit erledigt ist. Wenn ich Geld für etwas ausgebe, und wenn etwas gut ist dann darf es auch mal mehr kosten, dann will ich aber auch verstehen was das ist das ich da bezahle. Darum schreibe ich hier.
Daher an der Stelle auch schon einmal Danke! Die Diskussion hat mich definitiv weiter gebracht.

Schaue mir Flow 30 gleich mal an. Büro Hackmann macht zumindest im Webauftritt einen guten Eindruck, kommt auf meine Liste. Hatte hier schon jemand zufällig Erfahrung mit energie-und-haus.com aus Darmstadt? Die sitzen bei mir um die Ecke und der Gründer, Carsten Herbert, macht auf seinem YT Kanal den Eindruck als wüsste er von was er redet (und hat auch noch eine Fähigkeit, die vielen in der Dienstleistung fehlt: er kann komplexe Sachverhalte leicht verständlich kommunizieren).

 

Sieht nach euren Kommentaren ganz so aus. Aber wüsste ich schon alles und wäre mir meiner Sache so sicher, würde ich hier nicht fragen :-)

 

Das verstehe ich noch nicht ganz. Resultierende Temperatur = Energie / Zeit. Die WP moduliert die thermische Leistung, also die im Wasser gespeicherte Energie (in Form von Wärme) wenn ich dich korrekt verstehe. Das tut sie durch Steuerung des Kompressors welcher dann eben mehr oder weniger verdichtet. Der Durchfluss ergibt sich durch den Leitungsquerschnitt und Wasserdruck und ist somit, denke ich mal, nach dem ersten einregeln, statisch. Soweit so gut.

Was ich nicht verstehe ist wie eine WP es schafft so "schnell" (innerhalb von sagen wir 5 Minuten) von 30 auf 55 Grad zu kommen. Der Primärkreis insb. bei einer Sole-WP verändert sich nicht. D.h. die WP kann die Temperatur lediglich über den Grad an Verdichtung regeln. Also sagen wir ich brauche auf einmal 55 Grad: dann springt der Kompressor an und verdichtet nochmal mehr. Das geht relativ schnell. Aber es braucht doch seine Zeit bis der Primärkreis seine Wärme an den Brauchwasserkreis übertragen hat und bei "lediglich" 55 Grad im Vorlauf stelle ich mir vor, dass das sehr lange dauert.

Die WP schafft das alleine doch gar nicht. Da setzen doch dann genau die ganzen Anlagen wie Hygienespeicher oder FRIWA an die prinzipiell ja alle nach dem gleichen Schema arbeiten: die relativ geringe Wärme (55°C) die ständig gehalten wird ("aufladen") wird durch das Volumen des Speichers ausgeglichen um genügend Energie für die Brauchwasser-Erwärmung im Durchflussprinzip zu haben. Klar: irgendwann ist die Energie aufgebraucht. Kommt dann halt auf die Auslegung der Anlage an was da maximal möglich ist an Schüttleistung aber dafür gibt es ja die Planung.

Was mir auch noch nicht so ganz klar ist: wie soll das bei einer reversiblen WP die zur Kühlung im Sommer genutzt wird funktionieren? Ich möchte eigentlich keine aktive Kühlung (wenn ich das richtig verstehe würde das auch bedeuten, dass ich nicht zwangsläufig eine reversible WP brauche) sondern lediglich eine passive Kühlung (bietet sich insbesondere bei Sole-WP ja mehr als an). Da müsste die WP sobald jemand den Wasserhahn aufdreht doch ständig zwischen kühlen/heizen umschalten? Stelle ich mir kompliziert vor da zwischen den Umschaltvorgängen ja die Leitungen (und wenn auch nur die Leitungen innerhalb der WP) immer wieder abkühlen oder aufheizen müssen. So weit ich verstehe wird in solchen Fällen ein zusätzlicher Pufferspeicher für kalt gehaltenes Heizungswasser benötigt, richtig? Sind dann in der WP auch zwei getrennte Kreise (Kühlen / Wärmen) vorhanden um das erwähnte Temperaturdifferenz-Thema der Leitungen zu vermeiden?