Endenergiebedarf ermitteln

Diskutiere Endenergiebedarf ermitteln im EnEV 2002 / 2004 / 2007 / 2009 Forum im Bereich Bauphysik; Hallo zusammen, für ein Wohnhaus mit Scheitholzheizung wurde der Primärenergiebedarf zu 28,28 kWh/a m2 ermittelt. Formel hierzu: Qp= ep *...

  1. #1 nunogomes, 24.07.2018
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    Hallo zusammen,

    für ein Wohnhaus mit Scheitholzheizung wurde der Primärenergiebedarf zu 28,28 kWh/a m2 ermittelt. Formel hierzu: Qp= ep * (QH+QTW). Der Endenergiebedarf fehlt nun noch. Grundsätzlich gilt ja hierzu: QE = QP/fp. Der Primärfaktor für Holz beträgt ja bekanntlich 0,2. Ist es denn nun korrekt, einfach 28,28 * 5 zu rechnen? Dann ist ja der Endenergiebedarf immens hoch und die Effizienzklasse würde "E" sein. Das ist ja für Bauherren nicht so erfreulich. Dass der Endenergiebedarf bei Holzheizungen generell immer hoch liegt (aufgrund des Primärfaktor) ist ja klar, dass es aber auf die Klasse "E" herausläuft finde ich schon etwas heftig. Ist an der Denkweise irgendwas falsch? Kann man den Endenergiebedarf anderweitig genauer ermitteln? Dies ist halt nun mal der aussagekräftigste Wert des Ausweises, bzw. wird er von den meisten leider so gesehen.

    Wer weiß Rat?

    Vielen Dank

    Andy
     
  2. #2 Fritz531, 24.07.2018
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    Grundsätzlich: Die Werte im EA werden unter normierten Randbedingungen gerechnet und haben mit dem tatsächlichen Energieverbraucht nicht zu tun. Wenn man ganz grob angenommen davon ausgehen kann, dass 1l Heizöl durch etwa 2kg Holz ersetzt werden kann, dann zeigt sich warum der Endenergiebedarf bei Biomasseheizung so hoch ist.
    Jetzt kommt es aber noch darauf an, wie gut der Ersteller der Berechnung sein Fach beherrscht. Wenn nur mit den DIN-Werten der Biomasse-Wärmeerzeuger gerechnet wird, dann sieht die Berechnung in der Regel nicht gut aus. Diese Anlagen sind in der DIN mit recht schlechten Werten hinterlegt.
    Bei der Verwendung von Herstellerkennwerten ist das Ergebnis in der Regel wesentlich besser.
    Der im EA ausgewiesene Primärenergiebedarf ist bei solchen Anlagen aber fast unschlagbar gut.
     
  3. #3 Leser112, 24.07.2018
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    Hallo,
    Die Berechnungen aus EnEV Nachweisen, -ausweisen haben Nichts mit tatsächlichen Energiebedarfen zu tun.

    [​IMG]

    Scheitholzverbrennung ist mit Abstand die uneffizienteste Art der Ausnutzung des Energieträges (Anlagenaufwandszahl).
     
  4. #4 nunogomes, 24.07.2018
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    Vielen Dank für die schnellen Antworten.
    Dass die Ausgabe der Werte nichts mit den realen Verbräuchen zu tun haben, ist mir soweit klar. Ich spreche da auch nicht für mich sondern für "Normalos", die z.B. Immobilienanzeigen lesen etc. Die sehen dann ein Haus mit Energieeffienzklasse D oder E (NEUBAU wohl bemerkt) und denken sich dann wahrscheinlich zu Hauf "Was ist denn das für eine Hütte". Darin sehe ich die Gefahr!

    Aber zurück zu der Ausgabe des Endenergiebedarfs. Da in dem Programm keine Scheitholzheizung als Musteranlage hinterlegt ist, ist der Endenergiebedarf händisch zu ermitteln und einzutragen. Der Jahres-Primärenegiebedarf liegt mir ja vor (28,28 kWh/a m2). Lässt sich daraus über den Primärfaktor die Endenergie ableiten? Wenn man rein über die Rechnung Heizlast -> Wärmebedarf unter xx Volllaststunden + Bedarf für Trinkwassererwärmung geht, und dies dann auf die Nutzfläche AN umlegt, kommt entsprechend anderes raus. In dem Fall z.B. rund 105kWh/a m2.
     
  5. #5 Leser112, 24.07.2018
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    Wenn D oder E nach den Formalitäten der EnEV korrekt ermittelt wurden, dann ist das halt so und nicht zu ändern!
    Wie wurde der denn ermittelt? Ohne Den Anteil der Anlagentechnik geht das ja überhaupt nicht.
    Das geht natürlich in die Hose!
    Die Algorithmen für die EnEV sind vorgeschrieben und definiert. Da lässt sich nichts Anderes "einmischen".
     
  6. #6 nunogomes, 24.07.2018
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    Hallo Leser112,

    Primärenergiebedarf wie folgt:

    QP`` = ep * (Qh`` +12,5) in kWh/(m2a)

    Anlagenaufwandszahl für die verwendete Scheitholzheizung mit Pufferspeicher
    ep = 0,47 (da ich wie oben beschrieben die Anlage bei mir nicht drin habe im Tool, wurde diese von einem Kollegen im Programm von Hottgenroth eingegeben um die Anlagenaufwandszahl für die Anlagentechnik zu ermitteln)

    Jahres-Heizwärmebedarf unter Einhaltung aller Bauteile, Geometrien etc.
    Qh`` = 47,68 kWh/(m2a)

    QP`` = 28,28 kWh/(m2a)

    Nun fehlt aber der Umschluss zur Endenergie.
     
  7. #7 Fritz531, 24.07.2018
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    wie machst Du das ? Dazu braucht Du auch die Anlagenaufwandzahl der Anlagentechnik, und die ist nach den Randbedingungen der angewendeten DIN zu ermitteln. Das geht auch händisch, aber auch nur nach den Vorgaben der DIN.
     
  8. #8 nunogomes, 24.07.2018
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    Siehe meinen letzten Post #6. Anlagenaufwandszahl ist 0,47!
     
  9. #9 nunogomes, 24.07.2018
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    Da wäre also die Frage ob man diesen "Umschluss" händisch ermitteln kann und wie das Ergebnis ausfallen würde. Denke mal, dass ich alle benötigten Werte zur Hand habe. Wer weiß Rat?
     
  10. #10 Leser112, 24.07.2018
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    Es ist stets vorteilhaft, die richtige Software zu verwenden.
    Wenn der Kollege die Primärenergie berechnet hat, braucht er das Ganze doch nur auszudrucken und fertig!
     
  11. #11 nunogomes, 24.07.2018
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    Vielleicht habe ich mich noch immer falsch ausgedrückt. Ich habe alles soweit berechnet. Mir fehlte lediglich die Anlagenaufwandszahl ep. Diese habe ich von ihm unter Zugrundelegung der gewünschten Scheitholzheizung mit Pufferspeicher bekommen. Faktor 0,47. Alles weitere (Heizwärmebedarf, Transmissionswärmebedarf etc.)hatte ich alles ja selber im Vorfeld ermittelt. Mit seinem Faktor habe ich dann den Primärenergiebedarf ermitteln können. Es geht jetzt doch nur noch um den Endenergiebedarf.
     
  12. #12 nunogomes, 25.07.2018
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    @Leser112 , @Fritz531

    Könnt Ihr mir bitte helfen hierbei? Bin doch kurz vorm Ziel :bierchen:
     
  13. #13 Leser112, 25.07.2018
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    Den tatsächlichen Energie- und Leistungsbedarf für Heizung u. WW-Bereitung können Profi´s sicherlich ermitteln und feststellen/nachweisen, allerdings vermutlich nicht kostenlos zum Nulltarif;)
    Arbeitest Du für umsonst?- Ich nicht!
     
  14. #14 nunogomes, 25.07.2018
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    Hiernach ist der tatsächliche Energie- und Leistungsbedarf nicht für die EnEV-Berechnung anzusetzen. Was ist denn nun richtig? Den tatsächlichen Bedarf der Heizung mit Ansatz entsprechender Vollaststunden etc., TW-Bedarf etc. habe ich mir ja auch schon ermittelt. Das ist ja nicht das Thema. Dazu kam dann aber oben die Aussage, dass der Endenergiebedarf der EnEV etwas anderes ist. Nun bin ich komplett verwirrt. Was stimmt denn nun?
     
  15. #15 Leser112, 25.07.2018
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    Die Erklärung hierfür zeigt #3!
    Wohl nur die physikalisch, technisch begründete Wahrheit!
     
  16. #16 simon84, 25.07.2018
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    Der Normbedarf hat den Sinn verschiedene Objekte für den Laien miteinander vergleichbar zu machen.

    Aus dieser Perspektive ist es auch sinnvoll, dass auf den ersten Blick für einen Laien ein Haus mit Scheitholzheizung nicht attraktiv wirkt,
    da diese so gesehen nicht effizient ist.

    Einem holzaffinen Interessenten kann man ja sicherlich im Gespräche die Berechnungsgrundlage genauer erklären und er wird verstehen, dass nur relativ wenig Holz zur Befeuerung nötig ist.

    Ebenso kann man ein Objekt mit 2 Varianten der Heizung und somit auch 2 Ausweisen anbieten.
     
  17. #17 nunogomes, 25.07.2018
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    Vielen Dank an euch alle.
    Leider konnte ich aber nun nach insgesamt 16 Nachrichten noch immer nicht erkennen, wie ich denn mit meinem Berechnungsstand auf die Endenergie schließen kann.
    Kann mir nicht einfach jemand den Ansatz, die Formel oder was auch immer als HILFESTELLUNG anbieten. Ich habe doch wirklich alles andere berechnet. Es ist ja nicht so, dass ich hier von jemanden einen ganzen Nachweis für lau ergauern möchte.

    Es wäre daher wundervoll, wenn jemand der netten Helfer mich auf den richtigen Weg bringen könnte, wie ich auf die Endenergie (und zwar die rechnerische und nicht die wirkliche) komme.
     
  18. #18 Andybaut, 25.07.2018
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    Werden 1000 kWh Pellets-Endenergie (= 217,4 kg) geliefert, dann werden für die Herstellung in Deutschland für die Herstellung im Durchschnitt 200 kWh fossile Energie benötigt (Transport, Säge...).

    Wie groß ist der Energiebedarf des Eigenheims?

    Dein Rechengang ist richtig. Das Ergebnis ist wie zu erwarten sehr hoch bei der Endenergie.
    Welches Baujahr hat das Haus denn?
     
  19. #19 nunogomes, 25.07.2018
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    @Andybaut

    Du meinst den Rechengang QP''/0,2 = 28,28/0,2=141,4 kWh/(m2 a), Einstufung in Energieeffienzklasse E?

    Es handelt sich um einen Neubau!
     
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  20. #20 Leser112, 25.07.2018
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