Energieeffizienz Induktionskochfeld

Diskutiere Energieeffizienz Induktionskochfeld im Elektro 1 Forum im Bereich Haustechnik; Wir müssen uns bald für die Art des Kochfeldes entscheiden. Das Marketing überschlägt sich damit, Induktionskochfelder als sehr energieeffizient...

  1. #1 PHausBauherr, 01.02.2011
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    Wir müssen uns bald für die Art des Kochfeldes entscheiden. Das Marketing überschlägt sich damit, Induktionskochfelder als sehr energieeffizient zu beschrieben - allein, mir fehlt der Glaube. Für die Induktion spricht:

    + (1) Kochfeld muss nicht erwärmt werden
    + (2) Keine Verluste beim Übergang Platte -> Topf

    Aber niemand spricht über:

    - (3) Wirkungsgrad bei der Erzeugung der magnetischen Felder
    - (4) Massivere Topfböden wegen Induktionsfähigkeit (?)


    Punkt (1) erscheint marginal. Das einmalige Erhitzen von ein bisschen Ceran und der Heizspirale werden kaum ins Gewicht fallen im Vergleich zur ständigen Hitzezufuhr für Topf und Gargut. Wieviel Wärme anstatt in den Topf woanders hin geht (2), ist da wohl schon signifikanter.

    Aber wenn ich mir die ganze Leistungselektronik unter einer Indukationsplatte anschaue - da geht doch mit Sicherheit auch einiges an wenig genutzter Wärme drauf (3) - nicht umsonst haben die Dinger ja wohl sogar einen Ventilator! :mauer. Punkt (4) ist wenn überhaupt als "Gegenstück" zu Punkt (1) wohl eher marginal.

    Ich will hier gar nicht in oft geführte leidenschaftliche Diskussionen "womit kocht es sich besser" einsteigen, sondern "nur" einmal ernsthaft die Energiefrage hinterfragen. Kennt sich da jemand mit aus?
     
  2. Julius

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    Gehe mal davon aus, daß in der Praxis kein nennenswerter Unterschied im eigentlichen Systemwirkungsgrad besteht. Aber allein die bessere Stell- und ggf. Regelungsmöglichkeit bietet durchaus Einsparpotential.
    Fragt sich eben nur, ob das auf die Dauer von der deutlich höheren Reparaturanfälligkeit der Induktionsfelder nicht mehr als aufgefressen wird...

    Fazit:
    Ich würde die Entscheidung NUR vom Nutzungskomfort und vom Preis abhängig machen.
    Andere Kriterien sind ME trügerisch.
     
  3. Mathie

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    Bei elektrischer Energie stellt sich immer die Frage nach der Primärenergie. Wenn Du den typischen "Energiemix" veranschlagst, dürfte das Gaskochfeld immer noch unschlagbar in der Effizienz sein.

    Wenn schon elektrisch, dann gehe ich davon aus, dass Induktion unabhängig von Deinen Betrachtungen effizienter ist, da die Trägheit weitaus geringer ist und die meisten Menschen die Platte erst ausschalten, wenn das Essen gar ist und nicht schon vorher, um die Restwärme zu nutzen.

    Gruß Mathie
     
  4. #4 Ralf Dühlmeyer, 01.02.2011
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    Wir haben grad von Heizspiralen-Ceran auf Induktion umgestellt.

    Induktion ist extrem schnell. Wasser aufstellen, Kochfeld auf max (ohne Turbo), zur Toilette gehen, wiederkommen und Glasfeld wischen müssen, weil übergekocht
    Uuupps


    Auch massive Böden sind nicht erforderlich. Wir haben noch alte emailierte Stahltöpfe, deren Boden sehr dünn ist. Die taugen sehr gut auf Induktion.
    Ausserdem hast Du keine Verluste bei nicht ganz passenden Töpfen.

    Die Zeit ist noch kurz um Energiedaten zu haben, aber nach den Erfahrungen kann ich mir schon vorstellen, dass die sich eine Einsparung gegenüber Heispiralen-Ceran ergibt. Sicher nicht die beworbenen 30 %, aber so 10 - 15 % kann ich mir schon vorstellen.
     
  5. kehd

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    Vom Kochen mit Induktionsherden bin ich begeistert.
    Ich glaube aber nicht, daß es mit der Haltbarkeit so doll ist.
    Das Kochfeld meine Mutter ist nach einem Jahr defekt gewesen.
    Im Internet liest man auch öfter von defekten Feldern.
    Wie hoch ist der Wirkungsgrad, wenn man alle 5 Jahre ein neues kauft?
     
  6. R.B.

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    Mich würde mal interessieren, WAS geht da kaputt?

    Gruß
    Ralf
     
  7. Julius

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    Wenn nicht grad Schäden durch äußere Überspannung auftreten, ist es vor allem die inzwischen fast allgegenwärtige ESR-Krankheit...

    Aber auch Prozeß-Ohren quittieren mal den Dienst. Und da es weder Innenschaltpläne noch Belieferung mit ASICs gibt, ist dann in aller Regel ne komplette teure Leistungs- oder/und Ansteuerungselektronik fällig. So es sie überhaupt noch gibt...
     
  8. H.PF

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    was ist eine ESR-Krankheit? und was sind Prozessohren?
     
  9. #9 Ralf Dühlmeyer, 01.02.2011
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  10. H.PF

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    Muahahahaha, ihr seid doof... *grins*
     
  11. Julius

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    Der ESR (engl.: Equivalent Series Resistance) ist der äquivalente Serienwiderstand, in ihm sind die ohmschen Leitungs- und die dielektrischen Umpolungsverluste (hier) eines Kondensators zusammengefaßt.

    Knapp dimensionierte Elektrolytkondensatoren, wie sie heute aus Kostengründen vielfach eingesetzt werden, neigen mit der Zeit (vor allem bei hoher Umgebungstemperatur in arg dicht gepackten Schaltungen oder in Gegenwart anderer wärmeabgebender Bauteile) dazu, trotz nahezu unveränderter Kapazität schadhaft zu werden, indem ihr ESR deutlich ansteigt (also die elektrische Güte des Kondensators sinkt, sein Verlustfaktor steigt).
    Dies führt dann häufig zu Fehlfunktionen bis hin zum Totalausfall der Schaltung...

    Böse Zungen sagen, daß dieser Effekt (weil er ziemlich zuverlässig und einigermaßen berechenbar wirkt und billigst zu erzielen ist) auch zur künstlichen Begrenzung der Lebensdauer von elektronischen Baugruppen eingesetzt wird. Aber das ist sicher nur ein Gerücht (und stattdessen entweder die Entwickler unfähig oder die Vertriebler zu geizig)...
     
  12. #12 rainerS.punkt, 01.02.2011
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    Wenn du den Vorteil eine Gasherdes (reaktionsschnell) und eines Ceranherdes (sauber, solange nix überkocht) kombinieren willst, ist Induktion die richtige Wahl.

    Wir mussten einge gute Töpfe und Pfanne weggeben, aber: Nie wieder was anderes. Das macht einfach Laune, ist schnell und reaktionsschnell und auch beim Überkochen brennt nix ein, da das Feld selbst nur indirekt heiß wird. Alte Emaillietöpfe, ein Gusseisen-Wok und eine Gusseisen-Kasserolle funktionieren weiterhin super.

    Von der Effizienz her schlägt Induktion Ceran um Längen. Wir spüren das sehr deutlich.

    Gruß
    Rainer
     
  13. R.B.

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    Wobei in den heutigen Geräten kaum Prozessoren eingesetzt werden, sondern µC (bevor die Frage kommt, das sind Mikrocontroller) Im Gegensatz zu Prozessoren haben diese auch alle benötigte Peripherie (Speicher, IOs) onboard.

    Gruß
    Ralf
     
  14. #14 Erdferkel, 02.02.2011
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    ...tut mir ja leid, aber wenn man über den Energieverbrauch und die entstehenden Nebenkosten beim Kochen nachdenkt, dann bleibt eigentlich nur eins übrig: Gas!

    Wir kochen seit unserem Einzug im letzten April sehr regelmäßig und haben seitdem für ca. 35 Euro Gas verbraucht (da wir nicht angeschlossen sind, nutzen wir Gas-Pfandflaschen).

    Wer unbedingt einen klinisch reinen Herd haben will, bekommt auch seinen Gasherd mit Ceran.
    So ein Herd ist quasi unkaputtbar, läßt sich einfach und schnell regeln und enthält im Normalfall weder µC noch Prozessoren oder ähnliche Fehlerquellen - also was soll die Diskussion? Gas hat gewonnen!

    Gruß,
    Erdferkel
     
  15. Julius

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    Richtig.
    Gilt aber leider nur dann, wenn in Wohnung oder zumindest Gebäude sowieso (für Heizungszwecke) ein Gasanschluß vorhanden ist UND benutzt wird!
    Im Zeitalter der Wärmepumpen iast das aber selbst bei mit Gas erschlossenen Gebieten immer weniger der Fall.
     
  16. #16 PHausBauherr, 02.02.2011
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    Da stimme ich Dir und den anderen, die für Gas plädieren, zu 100% zu - der Primärenergieeinsatz ist unschlagbar besser. Allerdings haben wir keinen Gasanschluss, und Gasflaschen sind nicht so unser Ding.

    Vom Kochkomfort könnte ich mit Ceran gut leben, höchstens eine bessere Energieeffizienz würde für mich den höheren Preis und die störungsempfindlichere Induktion rechtfertigen. Nur da bin ich mir wie gesagt nicht so sicher, und im Zweifelsfall tendieren wir derzeit eher zu "keep it simple (and affordable)"...
     
  17. #17 ThomasMD, 02.02.2011
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    Betreibst Du eine Großküche mit 2000 Portionen täglich?

    Für einen Haushaltsherd ist es ziemlich egal, ob der ein wenig energieökonomischer ist als der Andere.

    Wieviel Promille Eures Gesamtenergieverbrauchs (incl. Auto) gehen wohl fürs Kochen drauf?
     
  18. #18 Skeptiker, 02.02.2011
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    Die handels- und haushaltsüblichen 11kg-Flaschen benötigen etwas mehr als die halbe Tiefe eines außen 40 cm breiten Unterschrankes und sind damit im Küchenalltag unsichtbar. Sie reichen bei durchschnittlichen Vierpersonenhaushalten auch bei intensivem Kochbetrieb etwa ein halbes Jahr. Die Kosten für reines Kochen (Backofen elektrisch) liegen damit bei etwa 30,- € / Jahr. Für die meisten Gaskochfelder (auch da gibt's Glaskeramik) sind Umrüstsets Erdgas - propan erhältlich. Die Anschaffungskosten unterscheiden sich bei einfachen Feldern positiv von Induktionsherden, sind ab der oberen Mittelklasse auch schon 'mal gleich.
     
  19. #19 greentux, 07.02.2011
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    Wir haben uns halbe/halbe entschieden. 2 "Flammen" Gas, zweimal Ceran. Mal sehen, wie es wird.
     
  20. Julius

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    CERAN sagt insoweit nix aus (außer, daß es von SCHOTT ist)!
    Da drunter kann z.B. wieder Gas sein, oder Halogen, oder gewöhnliches Widerstands-Heizelement. Oder eben auch Induktion...
     
Thema: Energieeffizienz Induktionskochfeld
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