EnEV wenn Dachdämmung nicht nach DIN ausgeführt wird?

Diskutiere EnEV wenn Dachdämmung nicht nach DIN ausgeführt wird? im EnEV 2002 / 2004 / 2007 / 2009 Forum im Bereich Bauphysik; Moin zusammen, folgenden Fall / folgende Überlergung in der Familie: Kleines Haus (BJ 1970) wurde verebt. Erbe möchte es beziehen. Dach...

  1. #1 GreatScott83, 30.11.2023
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    Moin zusammen,

    folgenden Fall / folgende Überlergung in der Familie: Kleines Haus (BJ 1970) wurde verebt. Erbe möchte es beziehen. Dach (Satteldach) ist derzeit vollständig ungedämmt und muss entsprechend nach EnEV auf einen U Wert 0,24 gedämmt werden. Allerdings ist das Budget relativ gering.

    Sparren haben 18cm Platz für eine Dämmung. Tonziegel und Balken wurden vom örtlichen Dachdecker angeschaut und für sehr gut Erhalten befunden. Der hatte es wohl selbst in den 90ern neu eingedeckt nach einem schlimmen Sturm- / Hagelschaden. Allerings hat das Dach keinerlei Unterspannbahn. Erbe würde das Dachgeschoss gerne als Wohn- bzw. Arbeitsraum nutzen.

    Ziel ist es so günstig wie möglich zu Dämmen, damit es so 10-15 Jahre hält, bis er das Dach angehen kann. Aufsparrendämmung ist Dank Solarpflicht aktuell keine Option da beides zusammen finanziell bei ihm nicht drin ist.

    Die Überlegung ist aktuell: Latten anschrauben, Stopfhanfdämmung direkt gegen die Ziegel und dann mit Holfzfaserplatte mit Nut- / Feder verkleiden. Die Argumente dafür (inkl. Werbeversprechen eines Herstellers aus Uckermark):
    - Keine Negativen Erfahrungen mit Dämmen direkt gegen die Ziegel
    - Diffussionsoffen, Kapillaraktiv & Feuchtigkeitsregulierend. Soll auch etwas helfen, dass die Brühe nicht "am Sparren steht"
    - U Wert sollte bei der Sparrendicke erreichbar sein, wenn ordentlich eingebracht
    - Wenn in 10-15 Jahren ein neues Dach kommt kann man Zeug auch entsprechend kostengünstig, ggf. Kostenlos entsorgen.
    - Einbau komplett in Eigenleistung machbar.
    - Preislich im Rahmen des Möglichen

    Erbe hätte gerne auch was möglichst offenes, da er in seiner jetzigen Mietwohnung nur Stress hat mit der Vemietergesellschaft die nach energetischer "Sanierung" wohl sehr viele anschließende Schimmelprobleme dagelassen haben.

    Sorry für den vielen Text:
    Die eigentliche Frage: Auf Rückfrage bei einem regionalen Händler für das Dämmmaterial wurde gesagt, dass das durchaus machbar ist. Der Dachdecker sagte auch: Könnte man machen aber...
    Da es dann kein Dachaufbau nach DIN wäre (sondern laut Hersteller nach "Stand der Technik"), nimmt einem das keiner ab. Wie ist das nun mit der EnEV bzw. dann GEG. Wenn jetzt "irgendwie" der Nachweis erbracht werden muss, dass das Dach (rechnerisch) mind. U Wert 0,24 erfüllt... wie macht man das dann?
     
  2. #2 VollNormal, 30.11.2023
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    Indem man das rechnerisch nachweist. Die Berechnung des u-Werts ist völlig unabhängig davon, ob der Bauteilaufbau irgendeiner Norm entspricht. Und ich erinnere mich auch nicht, an irgendeiner Stelle des GEG gelesen zu haben, dass ein normgerechter Aufbau bei der Sanierung gefordert sei.

    Funktionieren sollte der Aufbau aber trotzdem, da würde ich mich nicht allein auf die Werbeversprechen des Herstellers verlassen.
     
  3. #3 GreatScott83, 30.11.2023
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    Danke erstmal für die Auskunft. Eine Beratung bzw. Prüfung durch einen Bauingenieur (auf Naturbaustoffe spezialisiert) ist noch ausstehend aber geplant. Thema kam beim vorweihnachtslichen Familientreffen auf und hat mich dann doch auch sehr interessiert ;-)
     
  4. #4 VollNormal, 30.11.2023
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    Bevor ich mich da auf Experimente einlasse, würde die Fußnote 1 zu Zeile 5a der Anlage 7 des GEG heranziehen und die Zwischensparrendämmung nicht bis an die Ziegel heranführen. Ohne jetzt die WLG des Stopfhanfs zu kennen, rate ich mal dass damit auch der kleinere uWert erreicht würde.
     
  5. #5 GreatScott83, 30.11.2023
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    0,045, was dann entsprechend eines Links als nachwachsender Rohstoff gelten sollte und dementsprechend voll im Rahmen sein sollte. Das direkt gegen die Ziegel dämmen war auch das was mir etwas sorgen bereitete. Aber vielleicht darf ich nochmal auf dein Fachwissen zurückgreifen. Spontane Idee: Ich hab das in einem Video einer Einblasdämmungsgfirma gesehen. Die haben relativ dünne gelochte Platten angeschraubt. Weißt du zufällig wie man die Nennt? Im Video werden sie "Hinterlüfungsplatten" genannt, aber unter dem Stichwort finde ich irgendwie nichts Vergleichbares.
     
  6. #6 Tikonteroga, 30.11.2023
    Zuletzt bearbeitet: 01.12.2023
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    Wenn man die Dachdeckung, die angeblich nicht erneuert werden muss, nicht verändert und nur von Innen das Dach z. B. mit einer Zwischensparrendämmung dämmt, ist dann überhaupt ein Tatbestand erfüllt, der durch Nummer 5a, 5b oder 5c der Anlage 7 GEG beschrieben ist?
     
  7. #7 Gast 85175, 30.11.2023
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    Jaja, so günstig wie möglich, mit Stopfhanf und Holzwolle darunter...

    Diesen "Dachaufbau nach DIN" worauf bezieht er das? Was für eine DIN soll das sein?

    Wie auch immer, ich finde es seltsam sich eher teure Konstruktionen auszusuchen und dann zu behaupten das sei jetzt günstig. Die günstigste Konstruktion ist die mit Mineralwolle WLG 035. Ende.
     
    Viethps gefällt das.
  8. #8 GreatScott83, 01.12.2023
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    Hatten wir auch überlegt. Das Zeug verträgt ja aber keine Feuchtigkeit. Wir hatten da was von Isover gefunden, die eine provisorische Bahn in die Gefache eingezogen haben und unten zwischen den Ziegeln ausgeleitet haben, Mineralwolle rein und dann ne Dampfbremse drüber. Aber das ist dann für den Selbsteinbau nochmal deutlich Fehleranfälliger und mit dem ganzen Zeug was man um den Dämmstoff rum herum brauch auch nochmal teurer. Die MiWo direkt in den Sparren zu klemmen (mit ein bisschen Hinterlüftung) wäre ja für den Sparren bzw. dessen Haltbarkeit ja noch schlechter, oder nicht?
     
  9. #9 Gast 85175, 01.12.2023
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    Was hat man euch erzählt? Wie viel Wasser soll Stopfhanf oder eine Einblasdämmung denn "vertragen"? Wovon reden wir da, da regnet es zum Dach herein und dann macht das dem Stopfhanf nichts?
     
  10. #10 GreatScott83, 01.12.2023
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    Da ich leider selbst noch nicht im Dach war und nur Bilder gesehen hab, kann ich dazu leider nicht wirklich was sagen. Seine Aussage: "Ein bisschen feucht ists schon, aber richtig reintropfen tuts nicht". Im aktuellen Zustand trocknets wohl auch schnell wieder ab. Gesagt wurde, dass der Hanf das wohl bis zu einem gewissen Grad aufnehmen und nach Außen abtransportieren kann. Aber keine genaue Zahlen.

    Von Einblasdämmung (mit Dämmsäcken) wurde vom Dachdecker abgeraten, mit der Begründung dass er da kaum richtige Einbauten sieht.
     
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