Entscheidungshilfe Gründung

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  1. Coskun

    Coskun

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    Hallo zusammen,

    ich brauche Entscheidungshilfe zum Thema Gründung (Bauweise: zweischaliges Mauerwerk Porenbeton+Kerndämmung+Klinker). Wir haben drei mögliche Varianten zur Auswahl, wobei die Realisierbarkeiten durch das Bodengutachten noch verifiziert werden müssen.

    1. Variante: Klassische Bodenplatte auf XPS 120mm WLG 0,35 und Streifenfundamente (unbewehrt) zur Abfangung der Vormauer. Energieberater meint die Streifenfundamente müssen außen nicht gedämmt werden, da bin ich anderer Meinung (Wärmebrücke)

    2. Variante Bodenplatte auf Schaumglasschotter + Streifenfundamente (unbewehrt) umlaufen zur Abfangung der Vormauer. Schaumglasschotter ist zur Zeit günstiger als XPS Einsparpotential. Hierbei wieder das gleiche Problem mit der Wärmebrücke.

    3. Variante Schaumglasschotter in Verbindung bzw. als Kombisystem RDS von Glapor

    Hier mal der Aufbau:

    3.2.4n-ISO-K-RDS-mit-Klinker-und-Hinweisen-Neu-2022.jpg

    GLAPOR ISO Dämmstein mit GLAPOR RDS Kombisystem – GLAPOR

    Hier habe ich auch schon ein Angebot für das Material bekommen. Ca. 11k. Der größte Faktor sind die Schaumglasplatten, die als Schalung und Dämmung zugleich sind.

    Ich finde das System nicht schlecht, die Umsetzung scheint mir einfacher. Auf den ersten Blick scheinen die Kosten hoch. Ich denke unterm Strich ist das Kostenneutral. Man spart am Streifenfundament + Schalung aus Holz und man hat keine Wärmebrücken.

    Rohbau wird in Eigenleistung bzw. mit professioneller Hilfe hochgezogen. Was würdet ihr favorisieren? Sieht ihr andere Vorteile od. Nachteile unter den Varianten?

    Vielen Dank.

    LG

    Coskun
     
  2. Mok

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    Es macht wenig Sinn, sich so detailliert Gedanken zur Gründung zu machen und dann überprüfen zu lassen, ob das bei gegebenem Grundstück überhaupt Sinn macht. Lasst ein Bodengutachten mit Gründungsempfehlung erstellen und darauf aufbauend könnt ihr euch Gedanken zur Gründung machen, nicht andersrum.
     
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  3. #3 simon84, 17.05.2022
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    Hatte ich im anderen thread auch schon gefragt
    Was steht im bodengutachten?
     
  4. #4 petra345, 17.05.2022
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    Für die Abmessungen des üblichen EFH würde ich keine extra Streifenfundamente planen. Eine solche "Hütte" kann man auf eine ebene, bewehrte Platte stellen.

    Nur bei größeren Bauten muß man die Bodenplatte und die Fundamente trennen aber elastisch gegen Wasser abdichten.

    In einem solchen Fall muß man mit Setzungen des Streifenfundamentes durch die Auflast von mehreren cm rechnen während sich die Bodenplatte kaum setzt. Das führt zu Spannungen, die sehr viel Eisen erfordern wenn man das beides verbindet.

    Diese Spannungen liegen im hier vorliegenden Fall auch vor. Aber sie sind relativ klein und es denkt keiner dran.
     
  5. Coskun

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    Bodenuntersuchungen stehen jetzt am Samstag an. Ich hatte schon ein ausführliches Vorgespräch mit dem Gutachter und habe ihm die Grundstücke links und rechts von uns beschrieben. Gutachter sieht keine Probleme wird es wie gesagt Samstag vor Ort untersuchen. Um auf Straßenniveau zu kommen müssen wir ca. 1m Sand auffüllen und für ihn ist das schon ein vernünftiges Gründungspolster.
     
  6. Coskun

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    Mein Statiker + Energieberater schlägt unbewehrte Streifenfundamente umlaufend vor, um die Vormauer abzufangen. Hätte Sie eine andere Idee, wie man eine Vormauer abfangen kann?

    Anbei die Abmaße der Bodenplatte. Zweigeschossig, Flachdach. EG+OG Decke Stahlbeton.

    Bodenplatte.JPG
     
  7. #7 petra345, 17.05.2022
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    Wo ist die "Vormauer" und warum wird die abgefangen?

    Warum wird wegen einer einzigen "Vormauer" die gesammte Gründung mit Streifenfundamenten versehen.

    Als mir der Tiefbauer sagte, daß ich die Gräben von Hand ausheben muß, habe ich meine Statik geändert und nur eine bewehrte Platte vorgesehen.

    Aber ich würde eine Sauberkeitsschicht für die bewehrte Bodenplatte vorsehen.

    .
     
  8. Coskun

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    Die Vormauer bzw. Klinkermauer muss doch abgefangen werden. Klar kann man die Bodenplatte rausziehen und auf der Bodenplatte die Klinker abfangen, aber dann holt man sich eine Wärmebrücke rein.
     
  9. #9 Fabian Weber, 17.05.2022
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    Die Streifenfundamente sind schon richtig so. Du musst Dir allerdings klar werden, wie das Gelände ans Haus anschließen soll. In Deiner Zeichnung kommt das Gelände überall auf die Gleiche Höhe wie der Boden innen. Wenn das Haus etwas rausschauen soll, dann muss das Streifenfundament entsprechend tiefer liegen. Ich würde immer mindestens 2Steinreihen im Boden verschwinden.

    In Deiner Zeichnung steht die Klinkermauer auf der Dämmung das ist natürlich Quatsch.

    Die Dämmung als Schalung zu verwenden sehe ich kritisch, wie soll dann das Streifenfundament ordentlich abgedichtet werden. Die Abdichtung soll ja auf den Rohbau und nicht auf die Dämmung.

    Die Wärmebrücke ist meiner Meinung nach zu vernachlässigen, ich bin persönlich kein Fan von Dämmung unter der Bodenplatte, das würde ich nur machen, wenn ich mir dann auch den Estrich spare (Stichwort Schwedenplatte).
     
  10. #10 petra345, 18.05.2022
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    Die Vormauerung uas Klinker kenne ich nur mit einer Luftschicht zwischen Mauerwerk und Dämmstoff.
    Außerdem ist am Fußpunkt eine Z-Folie zur Wasserableitung einzubauen.
    Fehlt das in der Zeichnung oder soll das entfallen?
     
  11. Coskun

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    In dem Link von Glapor ist alles beschrieben. Hier werden auch Dichtungen eingesetzt, welche die klassische Z Folie abbilden. Meine Frage bezog sich auf wie ist die Ausführung ohne solch eines System wie Glapor. Wie fange ich meine Klinker ab auf einer Plattengründung ohne Streifenfundament und das möglichst Wärmebrückenfrei?
     
  12. Coskun

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    Das ist tatsächlich so, das die Schaumglasplatten im Erdreich liegen. Lt. Hersteller wasserdicht, deswegen wird auch die Dichtung auf die Dämmung gezogen. Der Klinker liegt auf diesen Glasschaumplatten bzw. es ist ein ISO Dämmstein der die Lasten aufnimmt (siehe Link)
     
  13. #13 petra345, 18.05.2022
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    Ich habe den Link von GLAPOR aufgerufen und einst auch einmal bei einem ähnlichen "System" mitgearbeitet. Dieses "System" war am Ende, als ich es nachrechnete , sehr viel teurer und mit sehr viel Handarbeit verbunden. Es wurde auch mit dem Selbstbau und dem Sparen von Hilfskräften beworben.

    Wenn noch nichts unterschrieben ist, solltest Du dieses "System" noch einmal von einem Fachmann mit herkömmlicher Bauweise vergleichen lassen.

    Es bleibt die einfache Frage: Warum bauen nur Laien mit einem solchen "System"? Die Antwort sollte zu denken geben!
    .
    .
     
  14. Coskun

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    Noch ist nichts unterschrieben. Deswegen Versuche ich das Schwarmwissen und Erfahrungen zu ziehen, von Experten wie Ihnen. Mit meinem Rohbauer habe ich noch nicht gesprochen. Wenn so ein System technisch sowie kostentechnisch für mich kein Vorteil bringt, baue ich lieber klassisch.
     
  15. #15 Fabian Weber, 18.05.2022
    Zuletzt bearbeitet: 18.05.2022
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    Ja der Dämmstein ist bekannt. Aber in der Zeichnung von Glapor steht die gesamte Klinkerwand nicht auf dem Streifenfundament, sondern auf der Dämmung (PKT 10). Und da steht ja extra dran, dass diese nicht lastantragend ist.

    Hier ganz klassisch, da wird dann auch vernünftig auf dem Rohbau abgedichtet und wenn Du magst, dann nimmst Du noch den ISO-Kimmsteim und dämmst das Streifenfundament von vorne nachträglich, dann hast Du auch keine Wärmebrücke. Ich glaube aber, dass das zu vernachlässigen ist. Kannst aber auch den Nachweis berechnen lassen.

    http://www.sockel-abdichtung.de/fil...eischaliges_Mauerwerk__nicht_unterkellert.pdf
     
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  16. Coskun

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    Damit ist gemeint, das die Last der Bodenplatte nicht durch die Glasschaumplatten aufgenommen wird. Lediglich die Last der Klinker, so hat es der Hersteller ausgelegt.

    In deinem Link sind ca. 3 Steinreihen im Erdreich, nimmt man hier einen besonderen Stein?

    Mein Energieberater ist der Meinung, das hat der auch nachgewiesen per Berechnung, dass das Streifenfundament energetisch kaum was bringt. Nur ich habe halt bisschen bedenken, wenn durch die kleine Wärmebrücken die Wand innen irgendwann feucht wird.
     
  17. #17 Fabian Weber, 20.05.2022
    Fabian Weber

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    Das Schaumglas trägt die Klinker???

    Da bin ich skeptisch, mach es einfach klassisch, dann hast Du auch in der Ausführung keine Probleme.

    Über die Wärmebrücke würde ich mir keine Sorgen machen, das ist ja wahrscheinlich eh die Fußbodenheizung geplant.
     
  18. Coskun

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    So ist es vom Hersteller angedacht. >900 kpa Druckfestigkeit wird angegeben, von den Werten kommt es ja locker hin.

    Kostentechnisch lohnt sich das nicht und technisch bringt es mir kein Vorteil, somit schließe ich das RDS System aus. Trotzdem möchte ich gerne mit Glasschaumschotter unter der Bodenplatte arbeiten. Morgen kommt der Bodengutachter und danach weiß ich mehr.
     
  19. Coskun

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    So eben fertig geworden mit der Bodenproben und Rammsondierung. Erste Einschätzung des Bodengutachters: Nicht so der beste Boden, aber da aufgeschüttet werden soll um auf Straßenniveau zu kommen, hat er keine Sorge.

    Grundwasser liegt bei ca. -2m unter GOK.

    Die ersten 50cm sandiger Lehm mit organischem Anteil, danach 50cm bindiger Lehm, dann wieder sandiger Lehm und danach kiesiger Sand.

    Er ist der Meinung es reicht wenn 50cm weggenommen wird und dann ca. 1,5m Sand aufgefüllt wird.

    Doku kommt so in 2 Wochen.
     
  20. Coskun

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    Guten Morgen,

    ich wollte mich mal wieder zu Wort melden. Wir haben mit allen Beteiligten (Erdarbeiter, Maurer, Statiker+Energieberater, Bodengutachter) diskutiert. Feststeht es wird ein Streifenfundament benötigt, um die Klinker abzufangen. Die Lastabtragung soll durch die Bodenplatte selbst erfolgen, demnach brauch das Streifenfundament keine Bewehrung. Die Bodenplatte soll so wenig wie möglich Auflagefläche auf dem Streifenfundament haben, um die Wärmebrücke so klein wie möglich zu halten (lt. Energieberater vernachlässigbar klein).

    Für die Dämmung stehen und jetzt zwei Möglichkeiten zur Verfügung => XPS oder Glasschaumschotter. Der Bodengutachter sieht kein stehendes oder drückendes Wasser. Drainagen sind auch nicht nötig, da die Auffüllung aus sickerfähigem Material (0/32 Füllsand) bestehen soll. Kostentechnisch nehmen sich beide Möglichkeiten nicht viel.

    Der Maurer favorisiert die Glasschaumvariante. Seine Vorgehensweise grob:

    1. Sandplatte errichten
    2. Graben für Streifenfundamente ausschachten
    3. Streifenfundamente gießen
    4. Innerhalb der Grundfläche 30cm für die Glasschaumschicht abtragen
    5. Geotextilvlies verlegen
    6. Glasschaum verlegen + verdichten auf höhe der Streifenfundamente
    7. Bodenplatte ausschalen + Vorbereiten
    8. Bodenplatte betonieren

    ist das so machbar?


    Leider sich wir uns immer noch nicht sicher ob XPS oder Glasschaum. Vielleicht machen wir uns einfach zu viel Gedanken darum.


    LG

    Coskun
     
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