Entscheidungshilfe Wechsel von Öl auf Gas?

Diskutiere Entscheidungshilfe Wechsel von Öl auf Gas? im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Ich nenne jetzt mal die Rahmenbedingungen: Haus Baujahr 1907, Anbau 1977. Wohnfläche 240m². Ca. 1/4 mit Fußbodenheizung => RTL-Steuerung....

  1. #1 Dachschaden, 20.06.2017
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    Ich nenne jetzt mal die Rahmenbedingungen:
    Haus Baujahr 1907, Anbau 1977. Wohnfläche 240m². Ca. 1/4 mit Fußbodenheizung => RTL-Steuerung.
    Ölheizung Viessmann mit Calotronic 150, ca. 15 Jahre alt. 28KW Leistung.
    Inzwischen ist das Haus besser gedämmt, daher ist die Heizung eher zu groß.
    Tankanlage: 3000l in Stahltanks, Baujahr so ca. 1970.
    Unter der Straße gibt es Gas, nicht jedoch im Haus.
    Der Schornstein wurde noch nicht beanstandet, aber da müßte mal ein Maurer dran, damit er die Fugen erneuert und Putzabplatzungen beseitigt. Hoffentlich alles nur Kosmetik. Aber wer weiß?
    WW-Speicher 600l, Solarthermie, ggf. Nachheizung über Ölheizung (Schichtspeicher).


    Der Heizungsbauer machte mich jetzt bei der Wartung auf Schäden in der gemauerten Ölauffangwanne aufmerksam. Gleichzeitig sind die einwandigen Öltanks sicher am Ende ihrer Lebensdauer.
    Ich habe jetzt folgende Alternativen:


    Kostenvergleich:
    weiterhin Öl, nur Tanks neu:
    3.000€ Tankanlage für 3.000 Liter Heizöl (Doppelwandig, Kunststoff, keine Auffangwanne mehr nötig.) incl. Zuleitungen, Montage, etc.
    1.500€ Entsorgung der Tanks, wenn kein Wechsel auf Gas, weil keine Zuschüsse von Versorger
    + Renovierung Schornstein?
    Lebensdauer Kessel noch ca. 10-15 Jahre

    Kessel auf Gas umstellen:
    Neuanschluß 1.500€ bis Gaszähler im Heizungsraum
    Tankentsorgung 380€ durch den Versorger, wenn Wechsel von Öl auf Gas.
    Leitungen von Zähler bis Kessel 1.500€
    Brenner 1.500€
    Schornstein?
    Kessel noch 15 Jahre, dann neu…

    Brennwerttherme:
    Neuanschluß 1.500€
    Gasleitungen Zähler bis Therme: 1.500€
    Tankentsorgung 360€
    Therme mit Zubehör 5.000€ (Therme, neuer Schornstein, Hydraulische Weiche für Anschluß an Solarspeicher), incl. Montage.

    Natürlich wäre auch ein Wechsel auf Pellets möglich, aber ich scheue den zusätzlichen Pflegeaufwand...

    Tendiere zur "großen Lösung", weil dann alles neu ist. Leider scheint es dafür gerade keine Förderprogramme zu geben, oder?


    Gibt es etwas, was ich bedenken sollte?

    Vielen Dank
    Jörg
     
  2. #2 Leser112, 21.06.2017
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    Hallo,
    Ich würde durchaus GBW für sinnvoll halten. Die Anschlußkosten sind günstig (bundesweiter Durchschnitt ~ 2,5 T€). Auch die Tankentsorgung ist akzeptabel. Die Gaszuleitung vom Zähler zum Gerät erscheint jedoch absolut überzogen.

    Bei der Wahl des Gerätes auf die tatsächlich benötigte Heizleistung = Heizlast achten (Nennleistung).
    Bei der Nutzung von GBW Geräten fällt Kondensat an. Darauf und dessen sichere Abführung ist zu achten. Dass der vorhandene Schornstein hierfür geeignet ist, vermute ich nicht.
    Üblicherweise wird hierfür ein doppelwandiges LAS genutzt, wo Abgase abgeführt und frische Verbrennungsluft zugeführt wird (Doppelrohr). Günstig, wenn sich dieses in den vorhandenen Schornsteinquerschnitt einbinden lässt.
    Letztes Wort in dieser Frage hat der zuständige Bezirksschornsteinfeger. Diesen sollten Sie vorab konsultieren.
    Den Sinn einer hydraulischen Weiche erkenne ich, mangels Hydraulikschema, absolut nicht.
     
  3. #3 petra345, 21.06.2017
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    Die Gaspreise werden immer ohne die Grundgebühr betrachtet. Gerade bei besserer Dämmung und geringerem Verbrauch schlägt aber die Grundgebühr zu.
    Öl ist letztlich oft günstiger als Gas. Das muß man aber vor Ort erst mal genau rechnen.

    Früher hatte Gas den Vorteil, daß man einen Kessel mit athmosphärischem Brenner verwenden konnte. Der war auch noch nach 30 Betriebsjahren ohne Wartungsdienst voll funktionsfähig. Das ist Geschichte.

    Viele Gemeinden verlangen Gas wegen der Umwelt. Aber sie vergessen, daß sie vom Gasversorger bei den privaten Kunden 10% oder ähnliche Gegenleistungen einkassieren. Das können sie bei Öl nicht.

    Auf einer Gewerbeausstellung hat mir der Verkäufer nicht widerlegen können, daß man mit seinen 500 kWh/m² Kollektorfläche (sehr guter aber auch teurer Kollektor) die Anlagekosten erst in 60 Jahren zurückbekommt.

    Aber nun besteht die Anlage und der 600 l Speicher, den man ohne die Anlage nicht in der Größe gebraucht hätte, ist vorhanden. Aber wenn da was undicht wird, einfach stilllegen und abklemmen.

    Solange es läuft und keine Beanstandungen gibt, würde ich genau rechnen und wenig bis nichts machen. Aber im entsprechenden Moment eine Entscheidung in der Schublade haben.
     
  4. #4 Dachschaden, 24.06.2017
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    @Leser112 und Petra345:
    Vielen Dank für Eure Beiträge.
    Ich habe mit dem Schorni gesprochen. Der alte Schornstein würde gehen allerdings nur mit dem Abgasrohr, nicht als Doppelrohr. Dann würde die Therme die Verbrennungsluft zwischen Abgasrohr und Schornsteinwand ziehen, was er nicht empfehlen würde. Der Luftstrom zieht Rußreste von der Wand mit ins Gerät und verursacht Störungen. Auch eine andere, getrennte Luftzufuhr würde er nicht empfehlen, da ich so auf die Vorwärmung verzichten würde. Also gibt es einen neuen Schornstein. Über dem Heizungsraum ist ein kleiner Dachboden, der Heizungsbauer will mal sehen, ob er da durch kommt, weil ich sonst mit dem Dachüberstand zu kämpfen habe.
    Kostenvoranschlag für Gasanschluß ist heute gekommen. Bleibt im geschätzten Rahmen.
    Die Solarthermie habe ich mir "damals" einbauen lassen, als es kräftig Förderprogramme gab, wir auch mehrer Mitbewohner hatten. Sie ist bezahlt, aber heute würde ich es nicht mehr machen. Mit den paar Duschern ist eine externe WW-Bereitung vermutlich günstiger. Aber jetzt wird nicht mehr umgebaut.
    Die Sache mit der hydraulischen Weiche habe ich bisher auch noch nicht verstanden, da wird mir der Heizungsbauer sicher was erklären können. Praktisch hat der alte Ölkessel den Speicher bei Bedarf mit geheizt. Das soll die Therme nun übernehmen. Der wesentliche Unterschied ist ja wohl nur, daß der alte Kessel einen eigenen Wärmetauscher für diesen Zweck hat, die Thermen mit einer Umschaltung im Dreiwegeventil arbeitet. Na, mal sehen.
    Nächste Woche will der Heizungsbauer kommen und vor Ort Maß nehmen, für die Angebote.

    Schönes Wochenende
    Jörg
     
  5. #5 MrSanierer, 27.07.2017
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    Hallo,
    lieber ein wenig spät als nie und vielleicht nicht mehr für dich interessant aber für viele Andere.

    Es gibt sehr wohl Förderprogramme die einen bei der Sanierung unterstützen. Im Speziellen:
    effizienzhaus-online.de/foerderung-heizung

    Vielleicht konnte ich damit ja jemanden eine Freude machen :bau_1:
     
  6. #6 Dachschaden, 28.08.2017
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    Vielen Dank für die Raktionen.
    der Umbau ist jetzt fertig. Ich habe jetzt eine Brennwerttherme. Läuft prima und war im angedachten finanziellen Rahmen.
    Der alte Tankraum hätte allerdings deutlich größer sein können. Es gab gleich vielseitige Begehrlichkeiten. :)

    Als kleines "Schmankerl" am Rande:
    Die Rohrleitungsfirma baggerte an der im Plan verzeichneten Stelle (8,10 Meter von meiner Hausecke)vergeblich nach dem Gasrohr unter dem Fußweg.
    Eine Messung von der gegenüberliegenden Straßenseite (17,10 Meter vom Nachbarn gegenüber) gab einen anderen Verlauf vor. Rund 2 Meter von der ersten Lage entfernt...
    Dadurch mußte ein Arbeiter mit Spaten ins Loch und von Hand schachten. Schließlich haben sie es gefunden. Weder bei 8,10 Meter, noch bei 17,10 Meter. Zum Glück war in der Vergangenheit noch niemand in der Verlegenheit gewesen, den angeblich leitungsfreien Bereich zu bebaggern.

    Viele Grüße
    Jörg
     
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