Entwässerung aus Retentionszisterne in höheren RW-Kanal

Diskutiere Entwässerung aus Retentionszisterne in höheren RW-Kanal im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo Forumanten :) Ich bin neu hier im Forum und habe direkt eine interessante Frage auf Lager. Wir bauen aktuell bei Chemnitz ein...

  1. #1 Mutzbraten, 02.11.2022
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    Hallo Forumanten :)
    Ich bin neu hier im Forum und habe direkt eine interessante Frage auf Lager. Wir bauen aktuell bei Chemnitz ein Einfamilienhaus und müssen pro 100qm versiegelter Fläche 3kubikmeter Retentionsvolumen nachweisen und mit 1l/s abgeben. In unserem Fall sind das also 6000l Retentionsvolumen + 4000l zur Eigennutzung = 10000l Monolith-Beton-Zisterne (überfahrbar unter der Einfahrt).

    Da die Straße 50cm über Grundstücksniveau liegt und ich im freien Gefälle in die Zisterne entwässern will, muss die relativ tief ins Erdreich.

    Problem: Jetzt sitzt die Retentionsdrossel unterhalb des RW-Kanal der Straße, sodass ich eine Hebepumpe benötige um entwässern zu können. Der Überlauf sitzt gerade so über dem Kanal - hier gibt es keine Probleme.

    Der Zisternen-Bauer hat gemeint, wir sollen einen Hebeschacht neben die Zisterne bauen, wo die Drossel mit 1l/s hinein abgeben kann und dort hinein eine Tauchpumpe mit Schwimmerschalter setzen, die das Wasser dann in den Kanal befördert - mal ganz ehrlich ... das ist doch Quark. Dann springt die Pumpe andauernd an fördert ein bisschen mit einer Abflussrate > 1l/s in den Kanal und geht wieder aus ... wieder an ... wieder aus usw.

    Meine Idee war, eine Tauchpumpe mit Drosselblende direkt in die Zisterne zu montieren, welche über einen Schlauch in den Kanal entwässert. Die Pumpe würde ich auf Höhe zwischen Retentionsvolumen und Speichervolumen befestigen. Ich brauche dafür keine teure Retentionsdrossel, es muss kein Loch in die Wand, es kann nichts undicht werden und und und ... nur Vorteile meiner Meinung nach.

    Was meint ihr dazu? Ob der Abwasserzweckverband hier etwas einzuwenden hätte? Wie hättet oder habt ihr solch ein Problem gelöst? Ich hoffe ich hab mich verständlich ausgedrückt und jemand kann hier seinen Senf dazugeben.

    Freundliche Grüße aus dem Erzgebirge
     

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  2. #2 JohnBirlo, 02.11.2022
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    Darfste die Retentionsdrossel nicht in gleicher Höhe wie der Überlauf anschließen, also ganz oben? Dann haste zwar mehr Speichervolumen, aber warum sollte die Stadt da was gegen haben?
     
  3. #3 Mutzbraten, 02.11.2022
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    Laut Bebauungsplan ist vorgeschrieben, dass wir 3000l pro 100qm versiegelter Fläche Retentionsvolumen nachweisen müssen. Also ist die Zisterne in der Baugenehmigung so konfiguriert ... d.h. wir müssen die 6000l als Retention haben und das bedeutet die Drossel muss dort unten sitzen - leider :/

    Wir bauen relativ weit oben auf einem Berg und hier ist viel Hanglehm, deswegen ist die Versickerung nicht so gut und die Auflagen vom Verband sehr groß.

    Ich hätte auch lieber mehr Speichervolumen, aber der Abwasserverband hat hier die Muskeln spielen lassen. Vielleicht stopf ich die Drossel nach ein paar Monaten einfach zu oder mach eine elektronische Klappe rein, damit ich per Knopfdruck entscheiden kann ob ich alles zum Speicher mache oder wieder zu Retentionsvolumen.
     
  4. #4 VollNormal, 02.11.2022
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    heißt das nicht ohne Grund. Das soll bei einem Starkregen das von den versiegelten Flächen abfließende Wasser aufnehmen und verzögert wieder abgeben. Beim nächsten Starkregen ist das dann hoffentlich wieder leergelaufen. Die Drossel auf Höhe des Überlaufs anzuordnen, würde dem Sinn des Ganzen also zuwider laufen.

    Wer hat denn das Speicherbauwerk geplant? Und wo sind die 150cm Tiefenlage des RW-Kanals gemessen?

    Gib dem Tank mehr Grundfläche, mach ihn flacher, bau ihn möglichst dicht unter der Oberfläche ein und setze den gedrosselten Ablauf möglichst weit in Fließrichtung des Kanals.
     
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  5. #5 Mutzbraten, 02.11.2022
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    Danke für deine Antwort.
    Die Hausbaufirma hat mich gefragt ob ich Kunststoff oder Beton haben möchte. Ich hatte mich für Beton entschieden, weil ich dachte hinsichtlich Überfahrbarkeit und Aufschwemmen der Zisterne sei das gescheiter. Danach wurde mir Ringbauweise oder Monolith angeboten ... um den Aufwand möglichst gering zu halten habe ich mich für Monolith entschieden. Viel mehr Auswahl gab es dann nicht, sodass es dann diese eine Zisterne geworden ist in entsprechenden Größe.

    Die 150cm unter Bord habe ich aus der Straßenplanung entnommen. Ein Bauarbeiter vor Ort hat mir die Werte bestätigt. Also 150cm unter Bord liegen die Medien und Wasserkanäle. Die Straße wurde höher gebaut als ursprünglich geplant, weswegen und Grundstück teilweise bis zu 1,8m unter Straßenniveau liegt und wir auffüllen müssen um nicht in einem Loch zu bauen.

    Über den Punkt die Zisterne zu ändern sind wir leider schon drüber hinaus. Am 17.11. wird diese geliefert und vom Tiefbauer eingebaut.
    Ich hatte mich durch Zufall nochmal damit beschäftigt und auf diesen Fakt gestoßen ... meine Frage zielt eher darauf ab, ob ich anstelle einer Retentionsdrossel mit Hebeschacht, auch adäquat mit einer gedrosselten Tauchpumpe das Retentionsvolumen entwässern kann? Oder springt mir da der Zweckverband aufs Dach weil das zu anfällig für Manipulation ist?
     
  6. #6 Fred Astair, 02.11.2022
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    Mir ist keine Pumpe bekannt, die die geforderte Drosselung unter allen Bedingungen garantiert. Um eine Drossel wirst Du nicht umhinkommen.
     
  7. #7 VollNormal, 02.11.2022
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    Ist grober Unfug. Es geht ja nicht darum, den Abfluss aus dem Speicher zu begrenzen, sondern die Einleitmenge in den RW-Kanal. Eine Lösung mit Pumpe könnte z.B. so aussehen, dass in einen höher gelegenen kleineren Tank gepumpt wird und von da aus gedrosselt abgeleitet wird.
     
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  8. #8 JohnBirlo, 02.11.2022
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    Wo ist denn die Hebeanlage fürs Haus. Kann man das damit irgendwie kombinieren? Wenn du ne Standard Betonzisterne bestellt hast, kann man die vielleicht noch stornieren und eine andere nehmen.
     
  9. #9 VollNormal, 02.11.2022
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    Das war übrigens keine Antwort auf die Frage, wer den Speicher geplant hat. Derjenige muss doch die ganzen Randbedingungen in der Planung berücksichtigen. Das Thema RW-Rückhaltung ist ja auch nicht plötzlich und unerwartet aufgeploppt, die war ja Bestandteil der Baugenehmigung.
     
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  10. seaway

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    Grober Unfug!! Die Vorgaben wurden (sollten) von jemandem Aufgestellt worden sein der sich ein System ausgedacht hat. Das ganze ist dann ein Zusammenspiel aller Teilnehmer im Entwässerungssystem. Daran sollte man sich verdammt nochmal halten. Solche Profis sind mir die liebsten. Und am Ende "saufen" andere ab weil weiter oben jemand (du!) ständig den Notüberlauf drin hat und damit den Kanal überastet! Möge solchen Schlaumeiern ständig die Ärmel runter rutschen beim Hände waschen! Die 1 l/s Vorgabe kommt i.d.R. davon dass der Kanal bereits ausgelastet (also voll!) ist.

    Auch wenn zu spät. Den Spaß hätte man vor Bestellung planen müssen. Jetzt klingts nach Geldgrab.

    Dann müsste da ein vernünftiges Messprotokoll her. Auch ist ein Schlauch im Winter (frost) eher bescheiden gelöst.
     
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  11. #11 Mutzbraten, 03.11.2022
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    Die steht am anderen Ende vom Grundstück und ist nur für die Schmutzwasserentwässerung in die Abwasserdruckleitung gedacht. Eine Kombination ist hier ausgeschlossen - denke ich -, da wir einen separaten RW-Kanal haben.

    Naja die Zisterne ist laut BPlan Pflicht. Deswegen hab ich mir eine ausgesucht die von den Werten her passte und das der Planerin mitgeteilt. Den Rest hat sie übernommen. Mehr Details habe ich nicht. Ich habe dann nur das Angebot der Zisterne bekommen und mal geprüft, ob das so überhaupt geht ... scheinbar weiß die Planerin nicht so richtig wie unsere Grundstücksgegebenheiten überhaupt aussehen .. Die Erdarbeiten haben wir selber vergeben und ihr unser Vorhaben mitgeteilt, scheinbar hat sie das aber nicht richtig verstanden weswegen es jetzt so ein Durcheinander gibt.
    Die Bauanzeige ist noch in Bearbeitung - wurde also noch nicht gestellt.

    Ich verstehe deinen Unmut gegenüber mir absolut. Ihr kennt leider nicht den Zoff der seit über 1,5 Jahren hier tobt wegen der Planung des Regen- und Abwassers in unserer neugebauten Straße. Der ZWA hat bis 5 Tage vor der Abnahme der Straße nochmal Vertragsdetails geändert und immer wieder neue Probleme bereitet. In der Straße sind riesige Rigolen verbaut und wir haben zusätzlich noch ein 50.000l Regenspeicher im Baugebiet der zur Entlastung dienen soll. Zusätzlich sollen alle 8 Grundstücke noch Retentionszisternen planen. Mein Tiefbauer hat gesagt, wer das geplant hat, gehört ins Gefängnis. So viel Regenwasser wie hier ablaufen kann wird es nicht geben meinte er. Deswegen habe ich mir den Kommentar mit der Klappe und dem Speicher erlaubt. Ich werde das natürlich nicht so machen - ich will nicht für irgendein Unheil verantwortlich sein.

    Die Zisterne ist mit ca. 100cm Frostschutz überdeckt, ich denke das sollte relativ frostsicher sein auch mit Schlauch oder?

    Ich habe desweiteren nach stundenlanger Suche ein Dokument des ZWA gefunden, welches genau das beschreibt was ich gesucht habe. Also geht es doch so wie ich es mir vorgestellt habe. Damit wäre das Problem gelöst! Danke für eure Beiträge!
     

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  12. seaway

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    Schön, dass der Tiefbauer mittels überschlag und scharfem Blick die aktuellen steigenden Strakregenereignisse mit berechnet hat. Das bekommt selbst ein Entwässerungsplaner nur mit Simulationsprogrammen und viel EDV hin. Ich musste selbst in einen Neubaugebiet deshalb schon 2 x 50.000 m³ Rückhaltevolumen vergraben. Klingt komisch ist aber so. Und wer hätts gedacht die waren schonmal ganz voll.
    Das es ärgerlich ist, wenn Pläne ständig angepasst werden stimme ich dir übrigens zu. Nervt voll.

    Das du das nicht tust glaub ich dir gerne. Denn dir sollte bewusst sein, dass durch das handeln der höherliegenden Anlieger durchaus massive Probleme für die weiter unten entstehen können. Danke dafür.

    100 cm reichen reichlich. Aber unter schlauch verstehe ich "liegt an der Oberfläche" und da ist halt nix mit Frostschutz.
    Ne vergrabene Druckleitung ist kein Schlauch. Der Verträgt den Erddruck nicht auf dauer.

    Die Zeichnung des ZWA von euch verdient übrigens ein Lob. Top gelöst. Pumpe suchen mit 3.600 l/h und auf gehts.
     
  13. #13 JohnBirlo, 03.11.2022
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    Wird dann auch irgendwie nen gebastel bei dir, weil du ja noch speichern willst.

    Hängste dann die Retentionshebepunpe mittig in den Tank irgendwie rein und die Gartenbewässerungspumpe stellste auf den Grund des Tanks?
     
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Entwässerung aus Retentionszisterne in höheren RW-Kanal

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