Erdkeller unter Wasser

Diskutiere Erdkeller unter Wasser im Baumurks in Wort und Bild Forum im Bereich Rund um den Bau; Hallo Bauexperten, wir haben schon wieder einen Fall für Pfusch am Bau: Bei einem schweren Sturm vorletzte Woche hat es uns aus einem Rohr...

  1. #1 tonypolar, 20.07.2020
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    Hallo Bauexperten,

    wir haben schon wieder einen Fall für Pfusch am Bau: Bei einem schweren Sturm vorletzte Woche hat es uns aus einem Rohr (nicht aus dem Rohr, sondern rundherum!) einen Sturzbach von Regenwasser in den Erdkeller gedrückt.

    Wir haben wieder mal unseren Architekten kontaktiert und seine Antwort per Mail möchte ich hier wiedergeben:

    "offensichtlich wurden die Rohrdurchführungen durch das Kellermauerwerk
    (Trinkwasseranschluß) nicht entsprechend abgedichtet.
    Entweder Gemeinde
    oder Installateur
    oder Baumeister
    Wenn jedoch das Regenwasser Außen so hoch steigt, daß es auf Höhe des
    Rohranschlußes eindringt, wäre es auch vermutlich durch das Kellermauerwerk
    durchgedrungen (war ja schon vor Baubeginn feucht!) Der Keller war auch nicht
    Teil der Sanierungsmaßnahmen. Sollte der Keller abgedichtet werden, muß
    rundum freigelegt werden, was gar nicht möglich ist.
    Vorschlag Pumpe mit Schwimmerschalter."

    Was meint ihr zu der Sache, kann er sich da so einfach abputzen?
    Danke wiedermal für eure Hilfe!
     

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  2. #2 simon84, 20.07.2020
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    Naja was war denn Teil der Sanierungsmassnahmen ? Was war denn beauftragt?
    Dass es offensichtlich (auch) an den Rohranschluessen reingeht sieht man ja auf dem Foto.

    War der Architekt mit der Planung der Rohrleitungen beauftragt ? Was wurde dort geplant ? Womit der Architekt recht hat ist dass es vermutlich auch wenn die Rohreinführung perfekt dicht wäre anderswo reingekommen wäre.

    Einen Erdkeller sehe ich hier gar nicht, was meinst du damit ? Das sieht aus wie ein normaler gemauerter Gewölbekeller
     
  3. #3 tonypolar, 20.07.2020
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    Naja, Erdkeller nennt man bei uns in der Gegend solche Mini-Gewölbekeller, da hier der Boden einfach gestampftes Erdreich war.

    Ob es Teil der Sanierungsmassnahmen war, ist für uns in dem Fall leider nicht ganz klar, da die Verrohrungen bei der ursprünglichen Ausschreibung noch nicht im Gespräch waren, also später eher Informell dazugekommen sind.
    Aber der Architekt hat später bei Baubesprechungen die Rohrleitungsarbeiten protokolliert und er hatte auch die Bauaufsicht.

    Oder ist das hier nicht genug rechtliche Handhabe und wir spritzen einfach selber wildwest etwas Bauschaum rund um die Rohre?

    Was meinst du?
     
  4. #4 simon84, 20.07.2020
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    Habt ihr keinen Auftrag oder Vertrag ?

    natürlich könntet ihr eine ringraumdichtung doyma oder sowas einbauen das wäre das beste. Brunnenschaum wird nicht viel bringen und das bröselt dann auch irgendwann wieder.

    wer hat denn das neue Rohr eingebaut und es so eingedichtet?

    Hat euer Wasserversorger nichts dazu gesagt ?
    Offensichtlich wurde doch an der Stelle an der Außenwand aufgegraben, wie wurde wieder verfüllt ? Wie sieht das Ganze von außen aus ?

    ob rechtlich eine Handhabe besteht oder nicht das müsste ein Fachanwalt auf Basis der gesamt Situation beurteilen.

    aber denke hier gehts ja eher um einmal auspumpen, die anderen Schäden waren ja vorher schon da. Und die Abdichtung muss ja der Architekt nicht zahlen auch wenn es ein planungsfehler wäre sondern ihr dh ihr müsstet ihn ja auf Schadensersatz verklagen für den Wasserschaden, ob sich das lohnt. Auf dem Foto schwer einzuschätzen was alles kaputt gegangen ist . Hausrat ?
     
  5. BaUT

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    Eigentlich hat der Architekt alles in seiner Mail ordentlich dargelegt und es bedarf keiner weiteren Ausführungen.

    Wie kann man denn als Hausbesitzer von einem weit mehr als 100 Jahre alten Keller eine Dichtigkeit gegen stauendes Sickerwasser erwarten, wenn man zu keinem Zeitpunkt eine nachträgliche Bauwerksabdichtung hat ausführen lassen? Das hat doch nichts mit "Pfusch am Bau" zu tun, sondern mit einer total überzogenen Erwartungshaltung.

    Leg im Keller einen Pumpensumf an und häng eine Tauchpumpe rein statt bei anderen die Schuld zu suchen.
     
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    Hier wurden neue Anschlüsse verleg und vermutlich ist das umliegende Erdreich wenig durchlässig und der Graben hat ein Gefälle zum Haus, somit wirkt der Graben als Bewässerung für deinen Keller.
    Wenn meine Vermutung stimmt dann ist das eine Sache des Versorgers bzw. der ausführenden Firma
    Abhilfe kann hier ein Lehmschlag als Sperre gegen das Sickerwasser bringen oder eine Teilverfüllung mit Flüssigboden
     
  7. BaUT

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    Der Versorger ist NICHT dazu verpflichtet im Rahmen seiner Leitungsverlegung eine fehlende Bauwerksabdichtung herzustellen und wenn keine Bauwerksabdichtung da ist, kann er auch sein Rohr an keine solche Abdichtung anschließen.

    Im Übrigen ist es immer hilfreich vor Einbau solcher Leitungen mit dem jeweiligen V ersorger abzustimmen, welche Dichtungen der Rohreinführungen geliefert und mit eingebaut werden sollen, damit sie letztlich auch zu einer vorhandenen oder später vorgesehenen nachträglichen Bauwerksabdichtung passen.
     
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    Genau lesen Bitte!
    Wenn der Versorger einen Graben herstellt der das Wasser zum Gebäude leitet dann ist dies auf jeden Fall sein Problem und wenn der Keller vorher „normal Feucht“ war und jetzt Wasser darin steht dann muss hier auf jeden Fall nachgearbeitet werden!
    Dies ist ein Problem das bei undurchlässigen Böden immer wieder auftritt und einfach zu lösen ist in dem man die Wasserführung im Sandbett durch einen Lehmschlag unterbricht!
     
  9. BaUT

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    Schadensbild und Lösung sind durchaus plausibel.
    Ich habe in Berlin-Brandenburg nur noch keinen Versorger erlebt, der sich aufgrund einer solchen Argumentation zur Nacharbeit hätte bewegen lassen.
    In solchen Fällen heißt es dann: "War ja gar keine Abdichtung da, an die wir hätten anschließen können. Der Keller wäre auch ohne unser Rohr beim nächsten Starkregen wieder abgesoffen. Issa bestimmt in den letzten Jahrzehnten zich mal. Zum Verfüllen des Grabens haben wir den Aushub verwendet. Mit ein paar Schippen Lehm extra vor der Rohrdurchführung gibt's auch keine Gewährleistung auf die Dichtheit". Machen se die Abdichtung neu, dann kann man da auch ordentlich anschließen."
     
  10. Polier

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    Da gibt es eine gute Argumentation dagegen!
    Dieser Keller lag vor den Bauarbeiten in einer ungestörten Lehmwanne die durch die Arbeiten gestört wurde und ein Fachgerecht ausgeführter Lehmschlag ist wesentlich mehr als ein paar Schippen Lehm!
    Nochmals das ganze Funkt nur wenn der Keller vorher „dicht“ war.
     
  11. BaUT

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    Hab ich soweit durchaus alles verstanden. Würde eine solche Argumentation bei Firmen und Gerichten in Berlin-Brandenburg erfahrungsgemäß aber nicht durchbekommen und empfehle dem Bauherrn lieber eine Problemlösung in Eigenregie. Das kostet weniger Nerven und geht schneller.
     
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