Erfahrungsbericht: Altbausanierung mit polnischer Firma

Oh du wünderschöne Realität wo bist du nur? ......

 

Man sollte nachsichtig mit Ihm sein. Wer im weichen und warmen Schoss unseres Gesundheitssystems als Arzt sein Geld verdienen darf und einen schönen Porsche mit weichen Ledersitzen fahren kann, wie soll er die Niederungen des Arbeitsleben eines Werkvertrags Arbeiters, auch nur annähernd verstehen können. In mir kocht die blanke Wut hoch wenn diese Leute in solchen Fällen von einer win - win Situation sprechen.

 

@friedl: volle Zustimmung!

 

man kann sich mit etwas mühe alles schönreden , sogar unter scheinselbständigkeit verkappte schwarzarbeit ....

 

Bei mir auch nicht.

 

Weil hier so oft von sozial gesprochen wird,habe ich auch mal eine Frage.Wer denkt denn bitte an die vielen meist Ostdeutschen Handwerker ,welche in deutschen Firmen angestellt sind und einen Facharbeiterbrief haben.Die bekommen meist auch nur den Mindestlohn Ost der genauso hoch ist,wie der eines Hilfsarbeiters. Im "Westen"bekommt der Hilfsarbeiter sogar mehr als ein "Ost"Facharbeiter.Wenn die Leute auf Montage fahren bekommen sie meist auch nur ihren Mindestlohn und keine Auslöse.Fahrzeit ist auch geschenkt.
Was ist bitte daran sozial?

 

das liegt jetzt aber nicht an den westhilfsarbeitern .

die sind ja schon teuerer , deren gesellen noch teuerer usw...

und wenn die ostfirmen die im westen die preise kaputt machen auch noch die polnischen "spezialfimengeflechte" unterbieten müssen , da wird es in der firmenkasse ziemlich dunkel .....

 

pati , schade , dass du die beiträge als fantasien abtust (wirst du müssen , als selbstschutz für dein gewissen )

und platte vorurteile sind auch etwas anderes ...

 

Sagt ja auch keiner das es an den Westhilfsarbeitern liegt.Aber es ist doch nicht normal das es in Deutschland 3 verschiedene Mindestlöhne für das Baugewerbe gibt.

 

@ Pati2000: Punkt 5 und 6 verstehe ich leider nicht. Sie regen sich auf, das hier platte Vorurteile auf den Tisch kommen. Sprechen in diesen Punkten aber eine deutliche Sprache. Wie passt das zusammen?

Erklären Sie mir bitte, welche Argumente DAFÜR sprechen, auch deutsche Unternehmen zu beauftragen wo man weiß das Ausbeute betrieben wird? Das lediglich Akkordlohn bezahlt wird?

Ihr Argument: Polen arbeiten fleißig, gut und günstig. Man müsse sie aber Versorgen ist doch genauso platt. Kürzt man "fleißig, gut" weg, dann bleibt der Entscheidungsfaktor der Preis. Ich verurteile Sie nicht für Ihr handeln, es ist halt dem Kapitalismus gefördert. Ihre Aufregung bezüglich mancher Beiträge verstehe ich leider nicht.

 

@wasweissich: Was meinst Du bitte mit Vorurteile?

 

...

 

Ah ja. Geh zurück Multiple-Choice-Tests ausfüllen.

Das hat nichts mit philosophischen Fragen zu tun sondern mit knallharter Realität. Und mit Ausbeutung, wobei diese Arbeiter vermutlich noch nicht mal zu den 880.000 Menschen gezählt werden, die innerhalb der EU ein Sklavendasein fristen.

Ich habe nichts gegen Unternehmer, die wirklich was leisten und sich dadurch schöne Autos leisten können.
Aber ich habe kein Verständnis für hemmungslose Egoisten, die auf Kosten der Allgemeinheit in der sozialen Hängematte des Gesundheitssystems vor sich hinschnarchen.

Gruß und gute Nacht,
Tom

 

Wir haben uns in der Gesellschaft nun mal auf ein paar Grundregeln geeinigt, nach denen jeder handeln soll. Auch Du. Ausbeutung gehört zu dem Verhalten, das gesellschaftlich geächtet ist. Weil es dissozial ist. Dass Du der Meinung bist, es stünde Dir als Sozialarbeiterin gut zu Gesicht, Dich als Privatperson so zu verhalten, macht es nicht besser.

Deine Arbeiter lässt Du auf der Baustelle schlafen, damit sie 12 Stunden pro Tag ackern können. Wenn die das 10-15 Jahre hinter sich haben, sind sie hinüber. Aber macht ja nichts, Du kannst nach Deiner 37,5- oder 40-Stunden-Woche entspannt nach Hause gehen.

Gruß,
Tom

 

Also die Porsche-Fließbandmitarbeiter sind die bestbezahlten Malocher in Deutschland. Also tue ich was gutes und muss mich hier nicht so darstellen lassen, schließlich fahre ich mit Bedacht keinen Maserati o.ä.

Und das ist der Punkt: Die Porsche Mitarbeiter verdienen gut, aber leben in Deutschland.
Der Pole auf Akkord verdient hier zwar schlecht, da er aber zurück nach Polen geht, steht er dort finanziell hervorragend da. Ggf muss er deswegen sogar nur 6-8 Monate im Jahr arbeiten. Ich im Gegensatz muss sogar 11 Monate im Jahre arbeiten!

So ist das halt mit der EU

Ich tue ja auch keinem Schweizer leid, weil ich mir wegen dem starken Franken den 3 wöchigen Weihznachts-Skiurlaub nur noch in Österreich leisten kann!

 

das glaubst auch nur du , weil es in dein weltbild passt ....

 

Das ist ja furchtbar. Du hast mein absolutes Mitgefühl. Da solltest Du aber expressmäßig schnell zum Trupp der poln. Arbeiter wechseln, wenn die nur 6 - 8 Monate arbeiten brauchen.

 

Darf man erfahren, wer "Wir" ist? Und fuer welche Gesellschaft spricht du?

Zur Ausbeutung gehoeren immer 2. Einer der ausbeutet, und einer der sich ausbeuten laesst.

Wenn ich im Ausland fuer 2/3 des Gehalts eines Einheimischen arbeite, koennte ich das auch als Ausbeutung deklarieren. Verdiene ich damit aber doppelt soviel, wie in meinem Heimatland, dann geht mir das Wort von der Ausbeutung nicht mehr so recht ueber die Lippen.

(Und ja, ich kenne diese Form der "Ausbeutung" aus reichlich eigener Erfahrung. Nennt sich Auslandstaetigkeit.)