Erfahrungsbericht: Altbausanierung mit polnischer Firma

Kann ich so unterschreiben und deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Jüngstes Beispiel: Für mein Gartenhaus war im Sommer eine vernünftige Türe fällig, verschiedene Anbieter kontaktiert, vor-Ort Besichtigungen durchgeführt. Da konnte man gleich sehen aufgrund der Wohnlage und des Haupthauses haben die meisten schonmal pauschal 30% draufgeschlagen. Gekauft hab ich die Türe dann über einen Bekannten bei einem polnischen Anbieter. Da stimmte Preis, Leistung und Charakter der Handwerker, bei den anderen waren deutliche Defizite in allen Bereichen.

 

Wenn jemand die Mühe auf sich nimmt und in´s Ausland geht um dort zu arbeiten, und um mehr zu verdienen als zuhause, dann zeigt das schon, dass derjenige auch arbeiten möchte. Das kennt man auch von Monteuren deutscher Firmen die Auslandseinsätze haben. Da redet kein Mensch von einem 8h Tag oder einer 40h Woche, sondern man macht das um Geld zu verdienen, Zeitaufwand und Arbeitsbelastung spielen da keine Rolle. Warum sollte das bei polnischen Monteuren die in DE arbeiten anders sein? Auch die kommen nicht nach DE um Urlaub zu machen, sondern weil sie so mehr verdienen können als wenn sie zuhause sitzen.

Jeder der im Ausland arbeitet, egal ob Pole oder Deutscher, weiß auch, dass er nur dann Geld verdient wenn er auch arbeitet. Ich kenne also keinen Grund warum Polen in DE auf der faulen Haut liegen sollten, während angeblich nur deutsche Handwerker die beste Arbeit abliefern. Wer an das Märchen mit den faulen Polen glaubt, glaubt wohl auch noch an den Weihnachtsmann, oder er hat die letzten 50 Jahre einfach verschlafen.

Das Risiko, dass man bei Beauftragung einer Deutschen Firma an einen Faulenzer gerät, ist deutlich höher, denn die fühlen sich auf ihrem Heimatmarkt einfach noch zu sicher.

Für einen Bauherren gibt es schon Kostenvorteile wenn ausländische Handwerker auf der Baustelle arbeiten, aber dieser Kostenvorteil ist nicht so gewaltig wie das oft dargestellt wird, zumindest dann nicht wenn alles legal läuft. Zudem landet der Kostenvorteil nicht automatisch beim AG (Bauherrn), denn da halten noch mehr die Hand auf. Für den dann noch verbleibenden Kostenvorteil handelt man sich aber auch Nachteile ein, wie beispielsweise mögliche Probleme bei der Gewährleistung o.ä.

Wenn also plötzlich Kostenvorteile von xx % versprochen werden, dann sollte man hellhörig werden, denn praktisch sind die Kostenvorteile nicht so gewaltig. Die Arbeitsmoral ist aber mit Sicherheit kein Grund warum man nur auf deutsche Handwerker setzen sollte, da gibt es andere Gründe die wichtiger sind.

 

Faulenzer wäre ja noch halbwegs ok, dem könnte man noch Beine machen. Kritisch wird es wenn a) die Qualität leidet und b) der Preis einfach nicht der Leistung entspricht. Bei der Rechnungserstellung sind genau diese Leute allerdings die schnellsten.

 

Etwas muss man ja können....wenn´s schon nicht mit dem Arbeiten klappt.

 

Es geht hier ausschließlich darum, dass es sich um verkappte Schwarzarbeit handelt. Zum Schaden der Gesellschaft (übrigens auch der polnischen) zum Nutzen Einzelner. Wobei der Nutzen auch noch sehr in Frage stehen kann. Es ist keine Entschuldigung dann aufzuzählen wo es wo anderes auch nicht richtig läuft.

 

Die Diskussionskultur ist hier echt unterirdisch... nicht mal das richtige Zitieren klappt... Nun gut, erklärs mir? Erklär mir, wie ich es rechtfertigen kann meine "gesetzliche" vorgeschriebene Arbeitszeit täglich um 4 Std zu erhöhen? Hier geht es doch nicht um Objekte die mal straffer geplant sind und fertig werden müssen. Hier geht es um ein Modell was permanent so ist. Hier werden mit Mehrarbeit keine Spitzen abgefangen sondern das ist die tägliche Regelarbeitszeit. Macht wohl einen deutlichen Unterschied.

Allein auf meiner Aussage zu argumentieren man müsse den Polen wählen weil der deutsche "faul" ist... Das viel gesehene und tolle Argument der Leih-/ Zeitarbeit, immerhin hat der Staat es ja geschaffen, also muss man das auch ausnutzen... Noch ein Zweig mit dem mehr Schindluder betrieben wird als alles andere.

Aber ich vermute die 12 Std. Arbeit, plus das Nächtigen direkt auf der Baustelle (neben dem Schutthaufen?) und die mangelenden Verständigungsmöglichkeiten sind das Geschäftsmodell der Zukunft. Ausländische Handwerker sind wahrscheinlich die besseren, schnelleren und auch die sind einfach viel besser... Mich langweilt es jetzt schon...

 

Ich denke das genügt, um sich mal ein Bild zu machen. Auch wenn alle Quellen von einer Andresse kommen, stimmt das was in den Artikeln geschrieben wurde:

http://handwerk.com/der-dauerskandal-auf-deutschlands-baustellen/150/4/32307/
http://handwerk.com/nachschub-fuer-die-sklaventreiber/150/4/59323/
http://handwerk.com/reportage-der-horror-der-normalitaet/150/367/72131/
http://handwerk.com/interview-das-geschaeft-der-kuemmerer/150/3/72133/
http://handwerk.com/handwerker-als-handelsware/150/4/61545/
http://handwerk.com/geschaeftsfuehrer-mit-gesellengehalt/150/4/32107/

 

@Friedl: es ist gewollt, daß eine Ein-Mann-Firma als Sub in D arbeiten kann. Was soll der Zoll auch sagen, wenn sie die Baustelle kontrollieren? "gibt es einen Vertrag? ja!, ist die Polen-Firma ordentlich in Polen angemeldet? ja! gibt es eine VAT-ID? ja!" damit ist feierabend... die stellen sich auch nicht daneben und schauen eine Woche zu, ob der Sub 12 Std anstatt 8 Std arbeitet. Jeder weiß was läuft aber es wird nicht eingegriffen solange die Papiere in Ordnung sind.
Wieso wird kein Verbot von ausländischen Ein-Mann-Sub eingeführt? Welchen Sinn hat das, wenn eine 20 Mann Gurkentruppe aus 1-Mann-Gmbh nach D kommt um ein paar Steine zu kleben? Ich sehe keinen Sinn darin außer verkappte Schwarzarbeit. Hat doch keiner was dagegen, wenn eine große Firma aus PL einen Auftrag in D übernimmt, vielleicht können sie es besser, dann sollen sie es auch tun.

 

Nichts anderes sage ich.

 

Das lustige ist ja in Deutschland:
letztes..
- Rechnung von meinem anständigen Landschaftsarchitekten mit Stundensatz von 52 Euro + MwSt
kurz darauf
- Rechnung vom Klemper: Gesellenstunde mit 52,50 Euro + MwSt

Also ich will dem Klempner jetzt direkt keine Vorwürfe machen, auch wenn ich den sicher nicht mehr bestellern werde , aber dem deutschen Handwerker und Architekten/Statiker etc und dem Baugewerbe ansich, geht es doch nunmal derzeit leider viel zu gut, wegen Aufbau der Immobilienblase und den 0% Zinsen der EZB.

Es muss mal wieder ein ordentlicher Reset kommen, damit die Preise fallen.
Kein Wunder das dann Sozialarbeiter auf die Idee kommen kostengünstige Alternativen zu suchen.

Die die hier so rumnörgeln profitieren ja ebenfalls von der EU
Würde das Geld wegen der korrupten Ost- und Süd Mafiastaaten nicht für 0% Zinsen rausgehauen, würde in unserem Deutschland nicht so viel gebaut, da weder die Zinsen so niedrig wären noch ausländische Heuschrecken Kapitalzuflucht in Deutschland suchen würden, wovon jetzt die Handwerker und Architekten derzeit gut leben können.

 

wenn man also bedenkt, dass die Reallöhne quasi aufgrund der kalten Progression sogar faktisch sinken, gleichzeitig aber die Handwerkerkosten (nicht die löhne der arbeiter unbedingt) , damit die baukosten und dadurch hoai leistungen überproportional steigen, liegt doch auf der hand, dass sich gerade in diesem forum nun wirklich niemand über die eu beschweren sollte!

 

Vor einigen Jahren haben mich eure Freunde vom Bau sogar immer noch proaktiv angerufen , wie es denn mit Arbeite aussieht um über den Winter zu kommen. Da waren die Stundensätze bei 30 (winterpreis) und alle konnten gut davon leben
Da hatte ich Baugrundstücke, da riefen mal vereinzelt irgendwelche Kaputten an und boten 50% vom Bodenrichtwert

Und seit 2-3 Jahren geht ja nunmal ab in Deutschland.. die Grundstücke waren superschnell weg und jeder zieht heute ne überteuerte Hütte hoch.. und dann wollt ihr nichtmal mit den armen Wanderarbeitern euren Kuchen teilen?
Das finde ich nicht in Ordnung!

 

ich wollte in diesem Thread eigentlich nichts mehr schreiben, aber solche Kommentare können nur von einem geistig
nicht ganz hellem Charakter kommen....

 

Ich habe nun schon soviele Links gepostet wo es ums Thema ging und dennoch... Gipser hats hart ausgedrückt aber recht... Wenn man die Diskussionskultur, vorallem die qualitativen Beiträge, benoten würde, dann würde es wohl heißen setzen sechs...

 

Wie möchten Sie ihre persönliche Beleidigung denn mit Fakten begründen?

Es kann ja sein, dass dass im entfernten Umland von Nürnberg derzeit kein Boom ist. Gleichzeitig werden dort aber dann auch sicher nicht viele polnische Arbeiterkolonnen umherziehen

 

Also mein Lehrer früher in der Schule hat meine Sechsen immer sehr stichhaltig begründen können.

Wer will hier den ernsthaft den Bauboom in Deutschland bestreiten. Ausgenommen Schwarzenbruck und Schleswig Holstein

 

nur freu dich da nicht zu früh... das wird noch böse enden wie in Südeuropa. Das Platzen der Immobilienblase in Deutschland wird auch das Ende des Euro sein (bis dahin noch ein paar Jahre, aber wie bei jedem sinkenden Schiff geht es erstmal ein Stück nach oben, bevor es ganz nach unten geht).

 

niemand bestreitet den Bauboom, den gibt es im Umland von Nbg. genauso wie anderswo,
es geht auch nicht um die momentane Auftragslage, die auch bei uns sehr gut ist, es geht darum, dass wir viele schlechte Jahre hinter uns haben in denen wir oft nur Kostendeckend arbeiten mussten, jetzt wo wir uns wieder einigermaßen erholt haben gönnt man uns das nicht, das ist der Punkt, aber als Arzt hat man ja wohl keine Sorgen. Kranke gibt es immer....

 

ich bin doch gar kein freund des baubooms. ich denke das wurde in meinen beiträgen deutlich.

trotzdesen wird das sicher nicht das ende des euros sein. selbst die größte blase wird weginflationiert, wo wir dann wieder bei der kalten progression sind.

am ende sind wir halt alle dann nur gleich arm und der gipser wird dann genauso leben wie der polnische wanderarbeiter und die sozialarbeiterin kann sich wieder deutsche facharbeiter leisten

 

1. Brauch ich nicht weil ich nicht am Thema vorbei quatsche
2. Habe ich es nun schon seit beginn des Themas getan, meinst du ich wiederhole mich für dich noch einmal?