Erfahrungsbericht nach ca. 10 Jahren Nur LP1-4

Diskutiere Erfahrungsbericht nach ca. 10 Jahren Nur LP1-4 im Bauen mit Architekten Forum im Bereich Architektur; Wir haben 2012 gebaut und sind 2013 eingezogen Unsere Architektin hatte LP1-4 gemacht und diese etwas detaillierter ausgeführt (Fußbodenaufbau,...

  1. #1 Memento, 14.08.2022
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    Wir haben 2012 gebaut und sind 2013 eingezogen

    Unsere Architektin hatte LP1-4 gemacht und diese etwas detaillierter ausgeführt (Fußbodenaufbau, Bemaßung etc)
    Kostenpunkt damals ich meine 5000 Euro

    Mit den LP1-4 haben wir uns ein Bauunternehmen für den Rohbau gesucht und ein Angebot erstellen lassen. Dies haben wir mit anderen Angeboten (bei gleichen Materialien) verglichen und NICHT den günstigsten ausgewählt sondern den der örtlich nah und einen guten Ruf hatte.

    Vor Baubeginn habe ich Elektriker, Bauunternehmer, Zimmermann, Installateur an einen Tisch geholt, teilweise kannten sich die Herrschaften und es wurden Details besprochen.

    Der Bau verlief recht ereignislos bis auf ein paar Kleinigkeiten die aber schnell ausgebessert wurden.

    Gebaut wurden zwei Vollgeschosse auf 120qm Bodenplatte + Dachgeschoss mit "Kniestock" mit 50cm und Satteldach. Gesamt ca 260qm Wohnfläche + 50qm Bodenplatte für Garage (die gemauerte Garage kam später)
    Viele und große Fensterflächen, Wärmepumpe, Heizkamin und KEINE Lüftungsanlage.

    Material: Porenbeton Außenwand 42,50, Innenwände Kalksandstein.
    Innenputz Kalk-Zementputz + Feinputz + Silikatfarbe
    Außenputz kann ich nicht mehr sagen war jedenfalls komplett mit Gewebe verspachtelt.
    Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Außenaufstellung
    PV Anlage 10 kWp (1 Jahr nach Einzug) - natürlich keine schwachsinnige Mietanlage

    Kostenpunkt inkl. Küche, Heizkamin etc.. 260.000 Euro + 840qm Grundstück 60.000 Euro

    Was würden wir anders machen.

    Lüftungsanlage:
    Weiterhin würde ich keine Lüftungsanlage einbauen, aus Kostengründen, der Nutzen erschließt sich mir nicht außer im Sommer das Haus ggf. nachts zu Kühlen. Wir haben hier keinerlei Probleme und wir Lüften im Winter nicht mehrmals taglich. Ehr frühs mal im Schlafzimmer und unten im Wohnzimmer sowie bei den Kindern für ein paar Minuten.
    Ein Fehler wäre es jedoch nicht sowas einzubauen.

    Heizkamin:
    Hier würde ich etwas mit Anbindung an den Heizkreislauf nehmen oder einen Kamin der über Kanäle oder Wärmespeicherplatten bis is OG heizen kann.

    Elektrik:
    Wir haben schon sehr viele Steckdosen allein im EG mehr als was so bei Fertighäusern im ganzen Haus mit dabei ist. Es fehlen aber immernoch ein paar an manchen Stellen.
    Raffstore laufen über ein Somfy Funksystem, würde ich auch wieder so nehmen. Rest ist analog.
    Ggf. eine KNX Steuerung, das war damals noch etwas kostspielig und mir fehlte noch das KnowHow.
    Da würde ich dann Rollos, Heizung, Garagentor etc.. mit vernetzen
    Auch eine elektrische Türverriegelung würde ich einbauen +ggf. Kamera + Schließsystem über RFID / App / Finterprint.

    Unser Türschnapper ist zumindest über ein Gira Türsprechsystem per Telefon (auch von extern) aktivierbar
    Klingelanlage läuft über 2 Inneneinheiten + DECT Telefone.

    PV:
    Ggf gleich mit Speicher ist aber nachrüstbar

    Ansonsten keine Probleme, weder mit Schimmel, Wassereinbruch, auch der Kühlschrank mit Festwasseranschluss ist noch nicht ausgelaufen etc...
    Angenehmes Raumklima auch im Sommer, bei den aktuellen Temperaturen haben wir im Haus 22-25 Grad

    Würden also wieder so bauen.
     
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  2. #2 Tilo, 15.10.2022
    Zuletzt bearbeitet: 15.10.2022
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    Hallo,
    habe mir deinen Bericht durchgelesen.
    Laien im Hausbau kommen mit Lph 1 - 4 der HOAI
    nicht bis an einen glücklichen Einzug. Das sollte allen klar sein. Da gibt es einfach noch viel zu viele Fallen. Ein Architekt, Bauleiter, Bauträger oder GU ist schon noch notwendig. Verträge, Leistungsverzeichnisse, Nachträge, Abnahmen und Rechnungen hast du nicht angesprochen.

    Vermutlich hast du keinen Keller und so die Kosten incl. Baugrube gespart.

    Anzahl und Ausstattung der Bäder ?

    Fliesen, Naturstein, Bodenbelag, Türen, Innentreppe, Trockenbau, Maler und die Aussenanlage sollten auch nicht vergessen werden.

    Heizung:
    Luft - Wärmepumpe im Winter ist leider ein Problem. Sie schafft es nicht. Gerade in der Jahreszeit, wo sie am meisten gebraucht wird. Frühjahr, Sommer und Herbst passte es. Die ganzjährige Warmwasserbereitung eigentlich auch, wenn man nicht jeden Tag die Wanne vollfüllt. Die Dinger arbeiten sehr zuverlässig und störungsfrei im Hintergrund.
    Ohne ein Zuheizen im Winter über eine andere Quelle geht es wie gesagt leider nicht. Strom ist da die schlechteste Alternative. Ein zusätzlicher Kamin ist da richtig. Anbindung Kamin an Fussbodenheizung (Wasserregister) leider ein Temperaturproblem im Vorlauf. Speicherkamin bzw. ein Grundofen eine Alternative.

    Lüftungsanlage:
    Wozu, sehe ich keinen Sinn, Stromkosten, geht kaputt, braucht Filter. Wenn Lüftungsanlage, dann mit WRG. Fenster auf und Fenster zu, von Hand, wird wohl noch machbar sein......

    Sonst alles sehr vernünftig.

    Man sollte sich vorher gründliche Gedanken machen und erst die Basic's klar machen, bevor man mit Spielereien und Luxus beginnt.

    Gruß
     
  3. #3 JohnBirlo, 15.10.2022
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    Quatsch, viele Leute haben ausschließlich eine Wärmepumpe

    Und zum Thema Lüftungsanlage: Schonmal ein Haus mit Lüftungsanlage erlebt?
     
  4. Tilo

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    Hallo John,

    1. wir reden hier von einer Luft - Wärmepumpe
    2. Ich habe ein neu gebautes Haus mit einer
    solchen Pumpe. (Dimplex)
    3. Ohne die eingebaute , elektrische Heizpatrone mit 2000 Watt schaffst du es im Winter nicht

    Frage mal deine vielen Leute.
    Ich weiß , von was ich schreibe........

    Gruß
     
  5. Bluvio

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    Hallo Zusammen,
    wir stehen auch vor dem Bau und haben uns in etwa die gleiche Qm-Anzahl vorgestellt (ca. 260qm Wohnfläche). Keller aufgrund leichter Hanglage (1,8m auf 25m Lönge), 2 VG.
    Wir hätten ebenfalls vor durch einen Architekten die Vorplanung zu machen und dann die Preise zu vergleichen:
    Meine Frage wäre allerdings: bekomme ich vergleichbare Angebote? Mit einer Entwurfsplanung fehlt mir doch noch die genaue Leistungsschau…wenn ich da zb KfW40 NH eintrage, ist ja noch nicht mal sichergestellt, dass der Bauträger auch Ziegel ins Angebot nimmt, sondern kann auch Porenbeton plus Stry.-Dämmung ansetzen. Ganz zu schweigen von WP etc…oder?
    Wie geht man hier am besten vor?
    Ich würde eigentlich gerne die Planung von Architekten machen lassen, dann Angebote über Bauträger schlüsselfertig einholen (aber diese sollen ja auch vergleichbar sein)

    besten Dank!!
     
  6. #6 nordanney, 05.12.2022
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    Vergleichbare Angebote gar nicht ohne Ausschreibung - egal ob vom Archi oder von Dir selbst (ob dann alles drin ist, bleibt dahingestellt - aber es wird vergleichbar).
     
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  7. #7 Fabian Weber, 05.12.2022
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    Fehlplanung der Heizungsanlage oder falsch betrieben.

    Eine richtige geplante WP-Heizung kommt natürlich ohne Heizstab aus.
     
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  8. #8 DoItYOURSELF85, 08.12.2022
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    Wir haben jetzt eine WP im Neubau und die macht unser Haus wunderbar warm und musste noch nicht mit dem elektr. Heizstab arbeiten.
    COP von 5.0. Denke das ist mehr als ok!
    Und wenns doch zu kalt wird, wird nur mit Kamin geheizt mit noch kostenlosem holz:)
    Möchte zur Zeit nicht mit Gas heizen müssen bei der 3fachen! Preis Steigerung zu früher!!!
     
  9. 11ant

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    Der Höhenunterschied im Gesamtgrundstück ist für den Keller nicht entscheidend, sondern derjenige im Bereich der Hausgrundfläche; insofern klingt Deine Angabe erst einmal nicht dringend pro Keller. Wenn man denn einen solchen vorsieht, sollte er allerdings auch genutzt werden, d.h. seine Fläche auch Aufenthaltsräumen dienen lassen, damit man das "unten" gebaute Volumen "oben" teilweise wieder ausgleicht.

    Die Vorgehensweise bei der Planung kannst Du Dir hier: Hausbau-Fahrplan Archive - bauen-jetzt.de anlesen. Ich würde zunächst das ganze Modul A absolvieren, dann habt Ihr am Ende der Leistungsphase 2 einen Vorentwurf. Mit diesem gehst Du dann für einen ersten Vergleich zu Generalunternehmern (GU, was Du "Bauträger" nennst - die gibt es zwar auch, dort ist man aber Käufer - nicht Bauherr). Will man sich dann für eine "hölzerne" Ausführung entscheiden, läßt man den Architekten noch die Leistungsphase 3 (Entwurf) machen, bzw. für eine "steinerne" Ausführung das volle Modul B bis ans Ende der Leistungsphase 5.

    Vergleichbare Angebote setzen eine gründliche Ausschreibung voraus; leider nur scheinbar vergleichbare Angebote bekommt man auch mit oberflächlichen Ausschreibungen (dabei liegt allerdings das Risiko wie von Zauberhand wachsender Abweichungen zwischen Angebot und Abrechnung bei einem 260 qm Objekt schon in der Größenordnung einer schlüsselfertigen Doppelgarage und darüber). Ideal liegen Entwurf, Detailplanung und Bauleitung in derselben Hand. Wenn nach der Ausschreibung der Wandaufbau noch eine Überraschung sein kann, ist man bei der Planung bereits früh falsch abgebogen. Bei "KfW40" würde ich den Schwerpunkt der Orientierungs-Anfrage wohl bei den Holzern setzen (in Eurem Fall wohl vier Holzer und zwei Steiner); allerdings bedeutet Holz bei Hang meist auch gleich einen Beton-Fertigkeller - aber das zeigt sich in der Vorentwurfsplanung mit dem Architekten.
     
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Erfahrungsbericht nach ca. 10 Jahren Nur LP1-4

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