EU-Sanierungspflicht

Diskutiere EU-Sanierungspflicht im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hi, mal eine ganz allgemeine Frage: Weiß jemand, wo es bei der geplanten EU-Sanierungspflicht auf lange Sicht bis 2045 eigentlich hinlaufen soll?...

  1. Bringo

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    Hi,
    mal eine ganz allgemeine Frage:
    Weiß jemand, wo es bei der geplanten EU-Sanierungspflicht auf lange Sicht bis 2045 eigentlich hinlaufen soll?
    Wenn ich es richtig verstanden habe, sollen ja alle Wohngebäude bis 2033 auf D gehoben werden. Für 2045 dann "klimaneutral". Was heißt das? C, B oder A?
    Muss man dann nach 15 Jahren noch mal die Fenster tauschen und die Außendämmung noch mal verstärken?
    Oder zusätzlich innen auch noch mal dämmen? Statt größerer Heizkörper dann doch Fußbodenheizung u.s.w.
     
  2. #2 Gast 85175, 04.04.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Die EU empfiehlt den Mitgliedststaaten langfristig (bis 2050) im Gebäudebestand den Wert von 25kWk/m²a anzupeilen, lässt aber vorerst noch den Wert von max. 50kWh/m²a zu (was dann in anderen Sektoren ausgeglichen werden müsste, was illusorisch ist). Das ist dann der voraussichtlich zur Verfügung stehende Strom für Beleuchtung, Warmwasser und Heizen. Und da wird es halt mit der Klasse D nicht getan sein, da werden dann weitere Sanierungsrunden folgen müssen.

    Diese Sanierung hin zur Klasse D ist auch in eine größere Systematik eingebettet. Man will den Leuten individuelle Sanierungsfahrpläne an die Hand geben, die ihnen eine sinnvolle Strategie zur "Vollsanierung" aufzeigen, das aber halt Stück für Stück. Man muss aus heutiger Sicht davon ausgehen, dass das am Ende auf die Klasse B als Mindeststandard rauslaufen wird, die Feinabstimmung hierzu kommt aber wohl erst in den 2030ern, man kann da bisher zwar irgendwelche Pfade festlegen und mal in die Richtung zu arbeiten beginnen, wie das endgültig sein muss, damit das in diese große Energiewende reinpasst, das wissen wir aber erst in 10-15 Jahren...

    Wie auch immer, wer das so liest als sei da eine einmalige Anhebung des Bestands auf min. Klasse D geplant und sonst nichts, der hat die Richtlinie nicht gelesen (da steht nämlich noch viel mehr), oder nicht verstanden. Mal abwarten, wenn der Trubel um die Heizungen beendet ist beginnt die Arbeit an der Umsetzung der Richtlinie, man darf gespannt sein wie das in nationales Recht umgesetzt wird...
     
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  3. #3 Gast 85175, 04.04.2023
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    Gast 85175 Gast

    Naja, "klimaneutral" werden die so oder so sein, weil wenn es keine Fossilen Energieträger mehr gibt, dann ist alles klimaneutral... Das ist so ein Politik-Blafasel...

    Wir werden noch lange Zeit nicht beliebig viel Strom haben, man wird also den Strombedarf im Wohnsektor begrenzen müssen, darum geht's da. Dann kommen flankierend noch ein paar andere Gemeinheiten oben drauf, PV-Pflicht, wohl in noch ne "Akkupflicht", bisschen Smart (damit die Netzbetreiber deine WP, deine PV und deinen Akku nach belieben steuern können), etc...
     
  4. Bringo

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    Danke! Klasse B ist doch mal eine klare Richtung. Dann müsste man den Menschen doch sagen, dass es dort hin geht und nicht mit D-Zwischenstufen winken, die definitiv langfristig nicht ausreichen. Und eine zweite Kernsanierungsrunde am selben Haus nach so kurzer Zeit ist doch nichts anderes als ein Totalschaden. So ein Sanierungskonzept muss doch in sich abgestimmt sein. Man kann doch auf Endstufe B planen und dann mal alle 5 Jahre einen Teilaspekt umsetzen.
    Anders gesagt, sind doch 100 T€ (nur als Beispiel) für eine Sanierung von G nach D rausgeschmissenes Geld, weil man 20a später wieder eine Schrottimmobilie hat.
    Außerdem steigt der Aufwand mit den Stufen ja immer weiter an.
    Also besser gleich nach B sanieren oder - was vermutlich wirtschaftlicher und einfacher sein wird - abreißen und neu bauen.
    Oder ist das jetzt zu einfach gedacht?
     
  5. #5 Gast 85175, 04.04.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Jein, also erstens einmal hast Recht, dass man das schon heute klipp und klar sagen sollte unterschreibe ich sofort, ich sage das den Leuten schon seit fast 30 Jahren (nicht Klasse B, aber dass die alten Hütten deutlich besser werden müssen schon). Wenn das jetzt im Zuge der nationalen Umsetzung eh bald zum medialen Großthema wird, dann ist es eigentlich Aufgabe von Politik und Presse das den Leuten mal zu sagen, wir werden es dann ja sehen. Der Häuptling grüne Wärmepumpe wirds dann schon sagen, oder halt auch nicht...

    Und dann zum Rest, diese Klasse D wird ja schon bis Anfang der 2030er angepeilt (nicht erst bis 2050), das ist halt nur ein Zwischenziel, das bestreitet auch niemand, also in dem ganzen Wust der da aus Brüssel kommt steht das schon explizit so drin, aber den Sermon liest halt kaum wer...

    Und jetzt zu den Sanierungsfahrplänen... Das ist sehr vom Einzelfall abhängig. Also es ist manchmal gut möglich eine Sanierung in Pakete zu zerteilen und die dann nach und nach zu machen, manchmal ist es aber auch sinnlos, bzw. deutlich teurer als es gleich ganz zu machen. Man zielt hier aber seitens der Politik noch nicht einmal auf den technischen Aspekt ab, man ist sich nur im Klaren darüber, dass sehr viele (in der ganzen EU!) das Geld für die sofortige Totalsanierung nicht haben. Man schafft da also die Möglichkeit die Sanierung auf 20 Jahre zu "strecken". Ich find's im Grundsatz OK, aber dass es in der Praxis vielen nicht weiterhelfen wird weiß ich auch...

    Und dann, man weiß heute noch nicht, ob nicht eventuell doch C reicht, oder ob es fast schon eher A sein muss. Die Gebäude sind ja nur ein Sektor und es wird im Endeffekt auf die andere Sektoren ankommen, was dort vermasselt wird, das muss halt irgendwo wieder reingeholt werden (man kann das natürlich auch umdrehen, was wir bei den Gebäuden vermasseln muss man wo anders holen, das hängt halt alles zusammen). Dass man sich da nicht schon heute auf einen ganz expliziten Wert festlegen will verstehe ich... Die Chance ist, man kann evtl. später nochmal etwas abmildern (C reicht), das Risiko ist, man muss evtl. nochmal nachlegen (muss doch A sein)...
     
  6. #6 hansmeier, 04.04.2023
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    „Abreißen und neubauen…“ — hoffentlich kommt vorher noch mal jemand in der höheren Politik auf die (von der Bauindustrie nicht sehr geschätzte) Idee, die graue Energie, die für die Erstellung eines Gebäudes benötigt wird, in die Rechnung miteinzubeziehen…:

    „Acht Prozent der anthropogenen Treibhausgasemissionen weltweit gehen allein auf die Zementherstellung zurück. …
    Für den Baubereich gilt aber vor allem: Weniger Neubau, den Bestand sanieren, und wo möglich Zement und Beton vermeiden.“
    (CO2-Emissionen im Bausektor: Zementproduktion kann klimafreundlicher werden)
     
  7. #7 Gast 85175, 04.04.2023
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    Das wird Teil der Berechnungen, bzw. es wird da ein eigener Wert eingeführt, steht so auch in der Richtlinie. Irgendwas mit Emissionen über den gesamten Lebenszyklus... Mal abwarten, da ist gerade viel im Anmarsch und viel in Bewegung...
     
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  8. #8 simon84, 04.04.2023
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    Eigentlich eine Frechheit dass das heute noch nicht gilt
     
  9. Bringo

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    Hm, kann ich nachvollziehen, sehr vieles noch unklar und schwer auf heutige Entscheidungen herunterzubrechen.
    Was soll man denn planen, wenn man das Ziel nicht kennt und nicht weiß, ob C reicht oder noch mal +200 T€ für A notwendig sind? Wobei ich schon fast annehme, das Deutschland zu A tendiert, wenn die ganzen Osteuropäer nicht genug schaffen und die Deutschen das kompensieren wollen.
    Irre. Es geht hier ja nicht um Kleinkram wie PV-Anlagen oder Autos (wo ich notfalls für 20T€ einen Ausweg habe), sondern um die größten Investitionen, die 98% der Menschen jemals in ihrem Leben machen. Und da kann man doch seine persönliche Existenz nicht davon abhängig machen, ob ein Minister in 20a X oder Y sagt.
    Vermutlich ist für mein G-Haus eine Sanierung auf B nicht mehr wirtschaftlich. Warum dann dem schlechten Geld noch gutes hinterher werfen?
    Das Geld für Fenster und Sanierungsplanung sollte ich mir wohl eher sparen und lieber neu bauen. Oder noch besser wieder bequem und beschützt zur Miete wohnen.
     
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  10. #10 Gast 85175, 05.04.2023
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    Das ist jetzt pure Spekulation von mir, aber man wird da bei der Feinsteuerung hinten raus wohl anders vorgehen müssen. Wer ein G auf C saniert hat, dem wird man wohl erstmal in Ruhe lassen und erstmal jene die schon immer C haben dazu verpflichten auf B oder sogar A zu kommen. Man wird da irgendeine Art der Lastenverteilung brauchen. Aber wie gesagt, pure Spekulation und Zukunftsmusik...
     
  11. Bringo

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    Ja, grundsätzlich müsste das eigentlich so in der Art laufen. In der Praxis kann ich es mir aber kaum vorstellen, da es gegen Gleichbehandlungsgrundsätze verstößt und sicher irgendwelche Rechtsanwälte in C-Häusern dagegen klagen würden. Es wäre auch viel zu aufwendig in der Verwaltung.
    Außerdem wird es niemanden in Brüssel oder Berlin interessieren, wieviele Menschen bei einer pauschalen Lösung faktisch enteignet und finanziell ruiniert werden.
     
  12. BaUT

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    Klasse D erreichen ja selbst die energetisch unsanierten Nachkriegshütten schon durch Umstellung von Ölheizung auf LW-WP und den Austausch der Fenster.

    Für die Klasse B wird dann die sowieso längst fällige Komplettsanierung der thermischen Gebäudehülle erforderlich, aber das traut sich so noch kein Politiker zu sagen, denn das bedeutet VIEL Geld was die Immobilienbesitzer dann endlich ausgeben müssen, um den energetischen Instandhaltungsrückstau von 50 Jahren endlich aufzuholen. War halt bescheuert von der Politik in den letzten 20 Jahren die Anforderungen nur für den Neubau immer weiter hochzuschrauben und den Gebäudebestand im Dornröschenschlaf zu lassen. EnEV-Vorgaben für Sanierung und kfw-Förderung für Sanierung waren zu wenig Anreiz. Jetzt müssen endlich die Daumenschrauben her!!!

    Vielleicht sollte auf jeden Quadratmeter Wohnfläche mit Energieeffizienzklasse D oder schlechter ab sofort eine Sanierungsabgabe erhoben werden und mit diesen Mitteln könnten dann die energetischen Sanierungen bezuschusst werden?! Keine auf die Miete umlegbare Steuer!!! Die Sanierung sollte von den Immobilienbesitzern und nicht von den Mietern bezahlt werden. Eigentum verpflichtet!!!
     
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  13. #13 nordanney, 05.04.2023
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    Es geht sogar noch viel krasser.
    Die Umstellung von aktuellen G-Objekten auf grüne Fernwärme führt ohne Änderung des Energieverbrauches zu einer maximalen Einstufung von C!!! In Fernwärmegebieten kann man mit ganz kleinem Aufwand viele Objekte "energetisch sanieren" :winken. Gerade alte MFH sind dafür prädestiniert. Dazu noch ein paar kosmetische Eingriffe und Du hast eine grüne Immobilie.
     
  14. #14 Gast 85175, 05.04.2023
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    Das wäre ein Karussell, jeder m² der Klasse D zahlt für die Sanierung von einem m² Klasse D...

    Ich überleg es mir gerade... da kippt die Rechnung bei den Vermietern sehr schnell. Nehmen wir mal 1.500€/m² Sanierungskosten. Da kommen dann schon bei 10€ Kaltmiete 150 Monate dabei heraus, dann gibt's da aber noch die kompletten laufenden nicht umlagefähigen Kosten (incl. evtl. Finanzierungskosten)... Also ich zweifle irgendwie daran, dass eben jene Vermieter die heute Gebäude der ganz schlechten Klassen haben da voll auf ihre Kosten Beträge investieren die auf 10-20 Jahre "Nullmiete" rauslaufen... Eigentum verpflichtet hin oder her, das glaub ich nicht, vorher verkaufen die, nur an wen? Abriß? Ein leeres Grundstück bekommt man besser weg...?
     
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  15. BaUT

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    Klar kann er sich alternativ auch überlegen, ob Abriss und Neubau unter voller Ausnutzung der GFZ nicht doch günstiger wäre aber vermietete Gebäude lassen sich so schnell nicht abreißen!

    Aber wenn der Vermieter pro m² WFL einer so alten Bude nicht nur 1 EUR/(m² a) als CO2-Abgabe zahlen muss sondern vielleicht 1 EUR/(m² Mon), dann überlegt er sich evtl. doch endlich mal diese ranzige Hütte zu sanieren, insbesondere wenn er die Sanierungskosten bezuschusst bekommt und die Modernisierungskosten dann danach auf die Miete umzulegen darf.

    Niemand ist verpflichtet mehr als die selbst genutzte Wohnung/Haus zu besitzen! Keine Privatperson ist verpflichtet Immobilien zu besitzen und diese zum Zwecke der Vermehrung des eignen Kapitals zu vermieten. Sorry - das mag auf den Dörfern anders sein aber in Berlin hält sich mein Mitleid mit den Vermietern in Grenzen.
     
  16. #16 nordanney, 05.04.2023
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    Warum? Wer sind denn in Berlin "DIE" Vermieter, die so schlimm sind? Nur 20% sind professionelle Immobilienunternehmen. 40% sind Privatpersonen und Eigentümergemeinschaften - also Menschen wie Du und ich, die mal eine oder ein paar Wohnungen haben.
    Nö. So läuft das nicht. Die Kosten bekommst Du über die Miete nie wieder rein. Und Abriss und Neubau können sich 80% der Eigentümer (im Mietwohnungsbereich) einfach nicht leisten. Was macht man also, wenn es ein indirekter Mietendeckel wird? Nix und die Wohnungen verkommen, so wie es damals in der DDR schon wunderbar geklappt hat...
     
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  17. #17 Gast 85175, 05.04.2023
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    Gast 85175 Gast

    Jo, das ist das Problem. Wer soll’s dann machen wenn es die Privaten nicht mehr tun? Der Staat?

    Also ich erinnere mich noch an diese grotesken Zustände im staatlichen Wohnungsbestand in den 1990ern, das wurde erst besser als das alles privatisiert wurde…
     
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  18. #18 JPtm, 05.04.2023
    Zuletzt bearbeitet: 05.04.2023
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    Wieso wirst du enteignet oder bist ruiniert?
    Eigentum verpflichtet! Es gibt kein Recht darauf die Umwelt zu zerstören nur weil du dein Haus nicht mal halbwegs auf aktuellem Stand halten kannst. Wenn du es mit deinen verfügbaren Mitteln nicht kannst musst du notfalls verkaufen. Das Geld (sofern du nicht in einer absoluten Abstiegsregion wohnst und das Haus "verschenken" musst) kannst du leicht benutzen um zukünftig als Mieter zu wohnen und bist aller Sorgen entledigt. Auch wenn das hart ist, es ist dann eben so.
    Dir nimmt niemand was weg, niemand wird kommen und dein Haus abreißen, aber du ziehst aus und der Käufer kümmert sich. Wieso meint immer jeder er kann auf ewig in seiner alten ranzgen Bude auf Kosten der Allgemeinheit leben?
    Und ja, das kann auch die 80 jährige Omi erwischen oder auch mich. Ich weiß es nicht.
     
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  19. #19 WilderSueden, 05.04.2023
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    Kann das schon ein bisschen nachvollziehen. Man hat den Leuten lange eingeredet, dass ein Haus eine tolle Altersvorsorge wäre und die haben im Kopf noch mietfrei mit kostenfrei gleichgesetzt. Das war natürlich nie der Fall, aber bisher konnte man das Haus einfach verfallen lassen und nach dem Tod haben es die Erben für Unsummen verkauft. Das fällt jetzt einigen ziemlich auf die Füße und die Sprunghaftigkeit der Politik macht es auch nicht besser. Vor zwei Jahren wurde noch dafür geworben (und gefördert!), Ölbrenner durch Gas zu ersetzen, weil die ja so viel umweltfreundlicher sind.
     
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  20. #20 Gast 85175, 05.04.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Also das mit dem Art. 14 zitiert ihr alle auf die streng sozialistische Lesart… Es steht da etwas mehr als nur das.

    Art 14 GG - Einzelnorm

    (1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
    (2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
    (3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.

    Zuerst mal wird das Eigentum vom Staat gewährleistet. Dann soll das Eigentum nur „zugleich“ dem Allgemeinwohl dienen, aber nicht „ausschließlich“. Und zuletzt ist bei Enteignungen (dazu gehören auch enteignungsgleiche Eingriffe) zu entschädigen.

    Man muss da unterscheiden, bei einem Neubau, da kann es sich ja jeder vorab aussuchen, aber bei derart weitgehenden Eingriffen im Bestand, da ist man halt schnell beim enteignungsgleichen Eingriff…

    Und dann mal ne Grundsatzfrage. Wieso ist sind die Mieter bei der Energiewende weitgehend raus? Egal um was es geht, die Mieter zahlen irgendwie nix…?
     
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