Fenster "schwitzen" sehr stark bei einem 3,5 Jahre altem Haus

Nach Deiner Beschreibung ist das Haus ca 3,5 Jahre alt.Bestimmt auch mit 3 facher Verglasung.Ist ein Belüftungssystem vorhanden?
Wenn nicht, wundert es mich nicht.

 

Aus Gründen von Feuchteschutz und (Raumluft-)Hygiene ist eine stündliche Luftwechselrate von um die 0,5 anzustreben. Wenn du einen Neubau bewohnst und da kein Mist gemacht wurde, ist deine Gebäudehülle dicht. Sprich: Diese Luftwechselrate wäre allein durch Fensterlüftung zu erreichen. Also alle zwei Stunden Fenster für ein paar Minuten auf, bis die komplette Luft ausgetauscht ist. Auch während der Nacht. Ist natürlich unrealistisch.

In einem Neubau ohne Lüftungstechnische Maßnahmen kann man daher nicht hausen wie zu Großmutters Zeiten. Insbesondere Wäsche in den Wohnräumen trocknen ist eigentlich tabu bzw. wenn man sowas macht oder auch durch andere Dinge besonders viel Feuchtigkeit in die Luft abgibt, dann muss man entspricht viel (stoß-)lüften. Im Extremfall halt alle zwei Stunden.

Die Planer bzw. dein Bauträger müssten/sollten dich auf diese Dinge auch hinweisen, wenn es darum geht, ob bei einem Bau in Sachen Lüftung etwas eingebaut wird oder nicht.

Mehr lüften. Weniger Feuchtigkeit in den Räumen freisetzen. Prüfen, ob du in die Fenster Fensterfalzlüfter einbauen kannst oder gleich eine (dezentrale) Lüftungsanlage - zumindest in den besonders betroffenen Räumen.

Außerdem könntest du prüfen, ob du deinen Bauträger dafür zur Verantwortung ziehen kannst. Hier kommt es natürlich ganz entscheidend darauf an, was ihr vertraglich vereinbart habt und was in Sachen WOhnungslüftung zur Bauzeit als Stand der anerkannten Regeln der Technik anzusehen ist. Ein Hinweis: Im Jahr 2009 würde die Neufassung der DIN 1946 veröffentlicht. Danach MUSS in nahezu allen Fällen eine vom Nutzer unabhängige Mindestlüftung gewährleistet sein.

 

Also die 0,5 Wechsel/h werden ja überall propagiert und als Norm angesehen.
Nach 1 1/2 a im Haus kann ich das nicht bestätigen. Wir fahren ganzjährig mit ca. 0,25-0,3. Reicht vollkommen. rLF im Winter bei 35% mit FRG. Haben nie das Gefühl, dass schlechte Luft wäre o.ä.
Nur bei kochen oder vielen Gästen o.ä. wird mal temporär hochgefahren...

Mit 0,5 wirds auch mit FRG zu trocken und bringt außer Energieverlust nix...

 

Ohne Lüftungstechnische Maßnahmen liegt man bei einem Neubau allein durch Infiltration vielleicht bei 0,05 bis 0,1. Wenn man dann zusätzlich zweimal am Tag per Hand stoßlüftet, bekommt man noch 2/24 also ca. 0,1 dazu. Damit liegt man selbst im besten Fall immernoch unter deinem Wert.

In der Realität wird das Lüften vielleicht auch mal ab und an vergessen plus zusätzlich trocknet Wäsche in der Wohnung oder nach einem Vollbad oder längerer Duschorgie wird im Badezimmer nicht ausgiebig gelüftet. Schon hat man ein Feuchteproblem.

 

Ich würde sie einfach nennen, vielleicht sogar billig. Aber nicht Murks.
Eindeutig Murks ist hingegen Euer völlig unzureichendes Lüftungsverhalten!
Zum Vergleich: Im Moment sinds hier im Zimmer 43%RF bei 21°C (es hatte den halben Tag geregnet).

Und wo steht, daß Ihr nur höchstens einmal täglich lüften sollt?

Der wird eben deutlich mehr lüften oder weniger Feuchtigkeit eintragen.

Unfug! Das ist nicht nur sehr realistisch, sondern in (luftdichten) Neubauten ohne KWL unerläßlich!
Was willst Du da noch groß prüfen?
Lüften sollst Du!

Daß sie nur WÄHREND des Lüftens verlorengeht. Außerdem ist der Energiegehalt von Luft gering.
Wenn Du einen energieeffizienteren Bau wolltest, hättest Du eine KWL bestellen (und bezahlen) müssen.

 

Bei dem Blower-Door-Test müsste als Ergebnis ein Wert für die Luftwechselrate bei 50 bar Differenzdruck (n50-Wert) herausgekommen sein. Aus diesem Wert kann man dann auch ungefähr abschätzen, wieviel Luftwechsel bei normalen (Druck-)Bedingungen durch Undichtigkeiten in der Gebäudehülle zustande kommt.

Die DIN 1946 ist kein Gesetz, sondern soll lediglich das, was zum jeweiligen Zeitpunkt anerkannte Regeln der Technik sind (aRdT), zusammenfassen. Ob die Neufassung der DIN 1946 das wirklich leistet, darüber streiten die Gelehrten. Es mag aber sein, dass du ein Gericht davon überzeugen könntest, dass der Bauträger diese im Bezug auf die Lüftung nicht eingehalten hat, auch wenn die einschlägige DIN erst etwas später veröffentlicht wurde (aRdT bilden sich ja nicht über Nacht heraus). Um das zu beurteilen, brauchst du aber Profis (Fachanwalt und Sachverständigen).

Vielleicht wird dort mehr geheizt, öfter gelüftet oder seltener Wäsche getrocknet.

Du schreibst, dass du schon schwarze Flecken am Fensterrahmen hast, richtig? Was wird es kosten, diese Rahmen in 10 Jahren auszutauschen (obwohl sie eigentlich 30 Jahre oder mehr halten könnten)? Was kostet der Einbau einer dezentralen Lüftungsanlage? Oder der Prozess gegen den Bauträger, falls du am Ende verlierst.

50 oder 100 Euro mehr Heizkosen im Jahr wegen etwas größeren Lüftungsverlusten sind dagegen nicht viel.

 

@ TE: Es gibt überhaupt kein Vertun. Du MUSST jeden Tag mehrfach komplett lüften, 2 mal ist schon knapp!

 

Mein Holger
Du hast das heizen vergessen

 

P.S.

Bei dem Blower-Door-Test müsste als Ergebnis ein Wert für die Luftwechselrate bei 50 bar Differenzdruck (n50-Wert) herausgekommen sein.

Ist natürlich Käse. 50 Pascal müsste es heißen.

 

50 Bar auf ein Haus ist bestimmt lustig... Fenster sind weg, Dach weg, Ob die Wände noch stehen? Erinnert mich an die drei Schweinchen und der Wolf *g*

 

Wer sagt das das energieefizient sein soll? Es soll ja erstmal nur gegen Feuchtigkeitsschäden bzw. Schimmel sein. Das steht Prioritätenmäßig auch immer vor "Energiekosten". Das wurde hier auch schon mehrfach erklärt.

Da ich selber ein solches Problem in einer Mietwohnung hatte: das bekommst du jetzt erstmal nur durch sehr konsequentes und häufiges lüften wieder in den normalen Bereich. Nachdem es hinter dem Schrank schimmelte und die Fenster Morgens immer nass waren haben wir jeden Tag einmal pro Stunde ca. 5 Minuten gelüftet (ein Glück wenn man im Home-Office arbeitet) - nachts natürlich nicht. Dazu die Feuchtigkeit an den Scheiben mit einem Lappen aufgenommen und durch auswringen in den Abfluss entsorgt (nicht den Lappen zum trocknen in der Wohnung aufhängen ;-) ) und konsequent keine Wäsche in der Wohnung getrocknet.

Aber erst als es damit dann mehrere Tage okay war sind wir auf "alle 2 bis 3 Stunden" zurückgegangen. Die Feuchtigkeit sitzt ja überall (Wände Gegenstände etc.) und muss erstmal rausgeheizt/gelüftet werden - das dauert halt. Und es nützt gar nichts das Hygrometer beim lüften zu beobachten - das ist ähnlich wie mit der Wärme - Luft nimmt relativ wenig davon auf und wenn man das Fenster aufreisst wird es schnell kalt - macht man es zu wird es auch schnell wieder warm, da die Wände/Möbel etc. wesentlich mehr Wärme speichern.


Im Schlafzimmer haben wir es aber trotzdem Morgens noch gehabt das die Scheibe nass war - klar bei 2.5 Personen auf 12 m²

Das Ganze hat mich dann so genervt das für das Haus nur eine KWL in Frage kam - wurde dieses Thema mit euch gar nicht diskutiert?

 

Mangel - Kondensatausfall auf der Scheibe.
- Ursache 1 zu erwartente Oberflächentemperatur von ca. 15 Grad bei 2 Scheibenglas mit Ug 1,1 ist niedriger - Mangel am Fenster - Behebung Fenster vom Fachmann überprüfen lassen.
- Ursache 2 rel. Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit Raumtemperatur ist so hoch, dass der Taupunkt an der Scheibe erreicht wird - Behebung mehr lüften.
Ich glaube mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

 

Ergänzung zu Ursache 2, wenn man aus welchen Gründen auch immer nicht ausreichend lüften will, dann muss man halt mit den nassen Scheiben leben.

 

richtig friedel ,nur das wollen und können viele nicht verstehen

heizen nicht vergessen

 

Man sollte Häusern/Wohnungen Bedienungsanleitungen beilegen...

 

würde aber nur bei ca 33% der nutzer helfen . die , die selektiv lesen und wahrnehmen und dann alles besser wissen erreicht sowas nicht ....

 

Zumindest bei Mietwohnungen machen erfahrene Vermieter dies bereits seit einiger Zeit!
Denn die "Hab nicht gewußt, daß man die Fenster nicht nur öffnen kann, sondern auch ab und zu öffnen muß"-Trottel werden immer mehr.
Und Richter, die denen dann auch noch rechtgeben, leider auch...

 

wegen meiner Erfahrung mit ähnlichgelagerten Fällen:
natürlich ist die Neubaufeuchte zu berücksichtigen. auch erscheint mir das geschilderte Lüftungsverhalten als eindeutig nicht ausreichend. Ein kosequenteres Lüften wird erforderlich sein! Natürlich in Verbindung mit ausreichender Beheizung der Räume.

Aber ich würde auch andere Feuchtequellen in Betracht ziehen! Ist es gesichert, dass es keine Abdichtungsmängel gibt, Rohrleitungsschäden, von außen eindringende Feuchte?
Ein paar Fotos wären hilfreich, wenngleich das vermutlich nur jemand vor Ort klären kann.

Haben Sie innen vor den Fenstern Jalousien/dichte Vorhänge?

 

"Kaltlufteinfall" bedeutet aber gleichzeitig einen trockenen Luftstrom. Stichwort Fensterfalz-Lüfter. Wie sieht dann der Erklärungsmechanismus für Schimmelbildung aus?