Fensterbankleiste entbehrlich?

In unserem gebraucht gekauften Wohnhaus befinden sich 20 Jahre alte Isolierglasfenster mit Innenfensterbänken aus beschichteter Spanplatte, sowohl aus der Fuge zwischen Unterkante Fensterrahmen und Innenfensterbank als auch seitlich der Fensterrahmen ca. 10 bis 15 cm hoch ab Innenfensterbank zieht es kalt herein. Außerdem ist die Schalldämmung der Fenster ungewöhnlich schlecht, obwohl das verbaute Glas lt. Hersteller einen Schalldämmwert von 32 dB erreichen soll. Unterhalten sich unsere Nachbarn auf ihrer 12 m entfernten Terrasse, so dringt das noch sehr lästig durch unsere Fenster, obwohl diese fest verriegelt sind.

Ein Abdichten der Fuge Fensterrahmen / Innenfensterbank mit Acryl erwies sich als wenig hilfreich, da insbesondere bei den Südfenstern nach jedem Sommer diese Dichtmasse vom Fensterrahmen abgerissen ist, vermutlich infolge der thermisch bedingten Ausdehnung des Fensterrahmens.

Ich habe nun eine der Innenfensterbänke herausgerissen, um zu sehen was da unter eigentlich los ist und traute meinen Augen kaum. Eine Abdichtung zwischen Brüstung und der sogenannten Fensterbankleiste wurde überhaupt nicht vorgenommen, siehe Foto. Aber auch nachdem ich probehalber diese Fuge nun mal stramm mit Steinwolle ausgestopft habe, sind leichte Zugerscheinungen aus der Anschlußstelle zwischen Fensterbankleiste und Fensterrahmen zu verspüren.

Nun frage ich mich, ob man auf die Fensterbankleiste verzichten und den Spalt nicht besser insgesamt abdichten sollte, zum Beispiel durch einen etwa zwei Drittel der Spalthöhe dicken Streifen aus Styrodur und das Ausschäumen der Restfugen darüber und darunter. Oder gibt es da bessere Möglichkeiten, die Zugerscheinungen in diesem Bereich ausschließen?

 

Noch mehr Pfusch entpuppte sich nach dem Abstemmen der "Bauschaum-Landschaft", kein Mörtel-Glattstrich, keine Verfugung der Ziegel, die Fugen führen zentimeterweit unter dem Fenster nach außen hindurch.

 

Das ist diese an der Unterseite eines Fensterrahmens angebrachte Leiste bzw. bei einem Kunststoff-Fenster ein Kunststoff-Hohlkammerprofil, das eine thermische Trennung zwischen der äußeren und der inneren Fensterbank bewirkt / sie auf Abstand hält. Die Fensterbänke werden unter den Fensterrahmen geschoben, bis sie an diese Leiste / dieses Profil stoßen.

Edit sagt: Foto mit einer Fensterbankleiste, die hier allerdings auch noch zu kurz ist:

 

Könnte auch so heißen, ich bin nicht vom Fach.

 

Der Ausbau der Innenfensterbank war eine Vorarbeit für den Einbau neuer Fenster, an denen ist unten zwar ab Werk erstmal das Fensterbankanschlußprofil vorhanden, aber nur eingerastet und daher auch wieder (vor dem Einbau des Rahmens) entfernbar.

Für den Fall daß zwischen Unterkante des Fensterrahmens und diesem Fensterbankanschlußprofil das gleiche Problem nicht völliger Luftdichtheit bestehen sollte wie bei den alten Fenstern, gilt meine Überlegung, das Fensterbankanschlußprofil vor dem Fenstereinbau zu entfernen und direkt die Dicht- und Dämmebene an der Unterkante des Fensterrahmens anzuschließen.

Wir haben hochwertige Kunststoff-Fenster (PaXabsolut83) bestellt, die Schallschutzklasse 5 haben. Nach dem was ich bisher im Web gelesen habe, genügt bereits eine Fuge durch die man ein flaches Blatt Papier ziehen kann, um unabhängig vom Schallschutz-Wert des Fensters nur noch einen R'W-Wert von ca. 10 dB zu erzielen. Es wäre dumm wie drei Meter Gehsteig, wenn wir uns für viel Geld erst 47 dB-Fenster kaufen und wegen einer undichten Fuge am Fensterbankanschlußprofil dann effektiv nur einen R'W-Wert von 10 bis 15 dB erzielen würden, mithin also einen deutlich schlechteren Schalldämmwert als an einem 25 Jahre alten Standardfenster.

Zu welchen Glanzleistungen Handwerker fähig sind, zeigen meine Fotos, daher informiere ich mich lieber unabhängig. Der Fensterbauer vertritt den Standpunkt, das mit dem Fensterbankanschlußprofil sei bewährt. Ich suche aber nicht bewährt, sondern absolut dicht. :-)

 

Ja, die Fenster werden durch einen auf die Montage von Fenstern und Haustüren spezialisierten Fachbetrieb ausgebaut und die neuen auch von diesem eingebaut. Lediglich die neuen Innenfensterbänke werden im Nachtgang dann in Eigenleistung eingesetzt. Ein schriftliches Angebot habe ich nicht eingeholt, da ich den Handwerker persönlich gut kenne und es mir genügt, daß er mir den Pauschalpreis pro Fenster genannt hat. Er hat uns schon unsere neue Haustür eingebaut und das hervorragend gemacht.

Noch nicht ganz einig bin ich mir hinsichtlich des Wärmedämm-Materials bei den seitlichen Anschlüssen an die Laibung, da wird ja oft Schaum genommen, unser Monteur arbeitet üblicherweise mit Würth 1K Purlogic top, was einen Schalldämmwert von 61 dB erreicht und damit den Wert des Fensters übertrifft. Alternativ erwäge ich ein festes Ausstopfen mit Steinwolle, ist zwar eine Fummelei, aber wahrscheinlich dauerhafter und elastischer, da reißt garantiert nichts ab, wenn der Fensterrahmen bei Hitze oder Kälte arbeitet.