Fertighaus von 79 vermietbar machen (Chloranisol)

Diskutiere Fertighaus von 79 vermietbar machen (Chloranisol) im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hi zusammen, habe hier kürzlich einen Thread eröffnet, da ich mir unsicher war ein Fertighaus von 1978 aufgrund der Schadstoffproblematik zu...

  1. #1 Matthias997, 25.02.2025
    Matthias997

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    Hi zusammen,

    habe hier kürzlich einen Thread eröffnet, da ich mir unsicher war ein Fertighaus von 1978 aufgrund der Schadstoffproblematik zu kaufen, aber habe mich nun für den Kauf entschieden, da es sich um einen Familienkauf handelt und ich dadurch einen finanziellen Vorteil habe.
    Ich bin mittlerweile gut in die Schadstoffthematik der älteren Fertighäuser eingelesen und habe viele Aussagen gehört und gelesen. Ich habe mich daher auch bewusst gegen eine vollumfängliche Schadstoffsanierung entschieden, da ich mittlerweile der Meinung bin, dass ich (in meinem speziellen Fall) mit einem Abriss und anschließendem Neubau vermutlich die nachhaltigere Methode habe.
    Da ich bis zu diesem Punkt jedoch die Zeit überbrücken muss, muss ich das Haus für ca. 5 Jahre (+-) vermieten. Aktuell bin ich dabei das Haus zu entkernen und habe schon soweit alles, bis auf die inneren Wandverkleidungen der Holztafeln herausgenommen. Ich bin erstaunt über den guten Zustand des Fertighauses (keine typische Massenware, sondern damals ortsansässiger Fertighaus-Hersteller), da bisher noch kein Schimmel oder sonstige Bauschäden entdeckt wurden und die Konstruktion soweit einen soliden Eindruck macht. Es wirkt auch nicht wie ein typisches Fertighaus. Viele erkannten das zunächst auch gar nicht. Gerade deshalb tut es auch weh über einen Abriss nachdenken zu müssen.

    Allerdings existiert ein Schadstoffgutachten für das haus, bei dem ein Chloranisol-Geruchswert von 1,3 (Geruchsschwelle = 1,0) gemessen wurde. Im Detail: 0,79 Trichloranisol, 81 Tetrachloranisol, 57 Pentachloranisol (jeweils in ng/m³). Das ganze wurde gemessen im noch damals möblierten Zustand meiner Oma. Aktuell, im nahezu entkernten Zustand, ist kein Chloranisol-Geruch meinerseits zu identifizieren. Der Baubiologe, der die Messung gemacht hatte, konnte den Geruch noch wage im Hintergrund erkennen, jedoch sehr schwach. Ich hatte nichts gerochen.
    Dazu muss man auch noch sagen, dass meine Oma aufgrund ihrer Demenz in den letzten Jahren ihrer Lebzeit wenig gelüftet hat und das der Raumluftqualität bestimmt nicht gerade gut getan hat.

    Deshalb mache ich mir aktuell Gedanken. Ich möchte logischerweise der Familie, die das Haus für die nächsten paar Jahre mietet keine Geruchsprobleme zumuten und ich möchte logischerweise im Vorfeld alle Konfliktpotenziale für etwaige Mietminderungsansprüche der angehende Mieter aus dem Weg räumen.

    Folgende Möglichkeiten halte ich für die Entstehung der Chloranisole für möglich:
    1. Schlechtes Lüfte-Verhalten meiner Oma, das viel Feuchtigkeit mit dem PCP "reagieren" lassen konnte
    2. Feuchtigkeits-/ oder kleinerer Wasserschaden (z.B. Undichtigkeiten) der bisher nicht entdeckt wurde
    3. Allgemeines Problem einer oder mehrerer Wände, da das Problem bei den Fertighäusern hier oft auftrat

    Das sind einige Eventualitäten und da das "Problem" unsichtbar und mittlerweile schwer riechbar ist, weis ich nicht wie ich weiter machen soll. Ich sehe da folgende Optionen:
    A: Stichprobenartig nach Geruchsquellen suchen (Beobachten, evtl. Wände aufbohren, an der darin befindlichen Mineralwolle schnuppern), um anschließend den betroffenen Punkt zu sanieren
    B: Nichts weiter machen, und hoffen, dass das Problem in den nächsten 5 Jahren nicht wieder auftaucht (jedoch zeigt die Messung, dass der chemische Prozess ja schon im Gange ist)
    C: Präventiv alle Außenwände innen öffnen und Dämmmaterial + Innenverkleidungen austauschen, was sehr bzw. zu teuer und aufwändig ist.

    Mittlerweile tu ich mir schwer eine Entscheidung für die richtige Herangehensweise zu treffen. Dass ich den eigentlichen Geruch im Haus nicht mehr erkenne ist zunächst gut, aber löst mein Problem nicht. Vor allem, da ich aktuell nicht einmal mehr bestimmen kann wie Chloranisol überhaupt riecht und daher die Quellenfindung schwer wird. Außerdem fehlen mir die Ansprechpartner, die mir im Gebäude bei der Quellidentifizierung behilflich sein könnten, also Leute die sich mit dieser sehr nervigen Thematik gut auskennen. Deshalb hoffe ich, dass hier jemand oder mehrere ihre eigenen Erfahrungen teilen können, und vielleicht wertvolle Tipps haben, die mir weiterhelfen können. Ich wäre jedenfalls sehr dankbar!

    Danke!
    Grüße
    Matze
     
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