Feuchte Dämmung

Diskutiere Feuchte Dämmung im Trockenbau Forum im Bereich Neubau; Guten Tag, ich war gerade an unserem Neubau und seit dem Trockenprogramm für den Estrich das erste mal auf dem Dachboden. Dort musste ich mit...

  1. #1 shaolan, 14.12.2017
    Zuletzt bearbeitet: 14.12.2017
    shaolan

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    Guten Tag,

    ich war gerade an unserem Neubau und seit dem Trockenprogramm für den Estrich das erste mal auf dem Dachboden.
    Dort musste ich mit riesem Schrecken feststellen, das die Dämmung direkt hinter der Diffussionsoffenen Dachfolie recht stark feucht ist. Jetzt plagen mich natürlich Fragen, ob dies normal ist oder ob doch irgendwo ein gravierender Fehler passiert ist...

    Zum Dach:
    Verwendet wurden Dachsteine, die auf einer Konterlattung angebracht wurden, sprich bis zur besagten Folie sind es noch geschätzte 5cm.
    Die Folie ist diffussionsoffen - Luft kann von innen nach außen abgegeben werden, aber nicht von außen nach innen (momentan könnte man meinen die Folie wäre falsch rum angebracht, so feucht wie die ist...)

    Zur Dämmung:
    Verwendet wurde URSA Klemmfilz mit WLG 032 und einer Breite von 180mm (Sparrenbreite halt)
    Unser damaliger Bauleiter sagte, da die Dachfolie diffussionsoffen sei, soll der Klemmfilz an diese Folie drangedrückt werden, sprich kein Luftzirkulationsabstand von 1-2cm zwischen Folie und Dämmung, dies würde man nur machen wenn die Dachfolie auch eine absolut dichte Dampfsperre wäre.
    Über die Dämmung, also vom inneren betrachtet, haben wir eine Dampfsperrenfolie angebracht. Diese ist absolut dicht und hat eine Dicke von 200my (ich hab nun nicht in der Rechnung nachgeschaut...)

    Dachboden:
    Vor der Dämmung wurden auf dem Dachboden OSB Platten verlegt, die Dämmung wurde von unten also gegen die OSB Platten gedrückt auf der geraden Deckenfläche.
    Was evtl. auch zu dem Problem mit der jetzigen Feuchtigkeit führen kann, das unser Dach unbelüftet ist. Es ist kein Dachfenster auf dem Dachboden und auch sonst nichts installiert (Rohre wie auf manchen Dächern zu sehen, die aus dem Dach ragen... mir fällt der Fachbegriff nicht ein).
    Das Mauerwerk ist noch nicht verputzt, hier ist durch die Ritze der Steine die einzige Luftzirkulation möglich, was jedoch mit Sicherheit viel zu wenig ist. Ich wollte da in Zukunft auf beiden Dachseiten zwei große Löscher bohren, damit Luft zirkulieren kann.

    Problem:
    Nachdem ich dann heute aufs Dach bin (Speichertreppe noch nicht installiert, dafür mit der Dampfsperre abgedichtet) und die Dampfsperre um hoch zu kommen aufgeschnitten habe, habe ich direkt bemerkt das die gesamte Dachfolie feucht ist und auch befleckt (als hätte man mit der Wasserpistole dagegen geschossen). Sie ist nun nicht pitschnass, aber schon relativ feucht. Diese diffussionsoffene Folie ist bei uns auf der Innenseite aus einem filzartigen Stoff...
    jedenfalls ist halt wenn man vom Speicher aus hinter die Dämmung packt (es ist nicht bis zum Giebel gedämmt, sondern praktisch nur ~50cm hoch, von unten wurde die Dämmung durchgeschoben) ist diese relativ feucht...
    Wir haben dann im Schlafzimmer mal die Dampfsperre aufgeschnitten, die Dämmung war von vorne furztrocken nur halt dahinter wie auch auf dem Dachboden feucht...
    Also behaupte ich mal das unsere Dampfsperre dicht ist. Diese wurde von uns Wochenlang penibelst überprüft und jedes noch so kleine Loch abgeklebt...Dann wurde der Estrich verlegt und wie erwähnt startete im Anschluss das Trockenprogramm der Fußbodenheizung (2 Bautrockner sind derzeit auch noch seit knapp 2 Wochen im Einsatz).

    [​IMG]

    Hier mal ein Bild vom Dachboden aus gemacht.
    Ich habe hier die Dämmung etwas hervorgezogen, um besser und tiefer dahinter zu greifen. Dort ist es wie gesagt feucht... und man sieht auf dem Foto ja auch den Rest dieser Filzartigen Folie, die wie schon erwähnt mit Wasserflecken befleckt und feucht ist...

    Die Frage ist, ob diese Feuchtigkeit direkt unter der Dachfolie normal ist?! Evtl. durch das Wetter, draußen kalte Luft und von innen Warme und an der Diffussionsoffenen Folie bildet sich Kondenswasser?!
     
  2. #2 Gast 85175, 15.12.2017
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Wenn es wirklich flächig so ist und nur direkt zum Dach hin nass ist sollte alles in Ordnung sein.

    Ihr habt jetzt innen durch die Estrichtrocknung so um die 100% Luftfeuchte und relativ hohe Temperaturen und aussen gehts wegen der niedrigen Temperaturen weit runter <30% und untet 0 C. Das ist jetzt mehr als der Ernstfall für die Konstruktion, das ist Dampfdruck-Großalarm. Diese Situation werdet ihr später nur ab und zu mal im Bad haben und dann auch nur kurz, also nicht über Tage und Wochen (es sei denn ihr seid Schweinchen, aber bei Schweinchen schimmelts dann halt zurecht).

    Auch die 200my PE-Folie sind nicht 100% Dampfdicht. Bei normalem Raumklima geht da halt nur so wenig Dampf durch, dass man sie bauphysikalisch als „praktisch dampfdicht“ ansehen kann. Aber bei Dampfdruck-Großalarm geht halt doch bisschen zu viel durch. Es ist jetzt ein gutes Zeichen wenn die Luftfeuchte erst an der Unterdeckbahn auskondensiert, das ist sogar sehr schön, also langfristig betrachtet, unter „Nichtschweinchen-Bedingungen“.

    Dass es oben unterm nicht gedämmten Dach so naß ist ist bei der Situation sowieso normal, da ist ja der („luftdichte“) Durchstieg noch nicht drin, da drückt der Wasserdampf natürlich mit Volldampf hoch und kondensiert an der nächstbesten kalten Oberfläche (Unterspannbahn).

    Ich weiß jetzt nicht wie groß dein Häuschen ist, aber ich werf jetzt mal ne Zahl in den Raum, nur mal zur Verdeutlichung der Größenordnung. 200m2 Estrich mit 5cm Dicke ergibt 10m3 Volumen. Das ergibt sowohl mit Anhydrit als auch mit Zementestrich so um die 18 Tonnen. Wenn da pro Tonne nur 50Liter Wasser weggetrocknet werden müssen, dann sind das knappe 1000 Liter, in der Praxis wohl eher mehr und bei Anhydrit auch gern das Dreifache (3.000l). Ich weiß jetzt nicht was man euch da für „Bautrockner“ angedreht hat, aber wenn das keine „Megateile“ sind, dann ist das wohl nur ne psychologische Maßnahme.

    Da hilft jetzt nur Lüften, Lüften, Lüften und wenn das erldeigt ist nochmal LÜFTEN (am Besten mehrmals täglich kurz Durchzug veranstalten und dann wieder zumachen)! Oder ihr nehmt halt das bisschen Schimmel das sich bald hier und da bildet in Kauf und lasst es wuchern bis im Frühjahr (hab da schon schöne Pilzzuchten gesehen, war echt ekelhaft, aber passiert...). Spaß beiseite, das Wasser muss raus. Punkt.
     
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