Feuchteproblem/Schimmel: herausfordernde Abdichtung/Drainage am Hang

Diskutiere Feuchteproblem/Schimmel: herausfordernde Abdichtung/Drainage am Hang im Abdichtungen im Kellerbereich Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen! Ich stehe vor einem größerem Problem mit Feuchte und Schimmel im Zusammenspiel mit fehlender Abdichtung/Hanglage. Ich habe...

  1. #1 Robert1978, 01.01.2022
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    Hallo zusammen!

    Ich stehe vor einem größerem Problem mit Feuchte und Schimmel im Zusammenspiel mit fehlender Abdichtung/Hanglage.

    Ich habe versucht die Situation in 2 Skizzen zu beschreiben.
    Skizze 2:
    Grundrissschnitt in ca. 1m Höhe im Schlafzimmer). Die Stützmauer (links) schließt an die Hausmauer an und stützt einen Hang mit etwa. 20-30% Gefälle.
    Im Bereich des Schlafzimmers (mit Erdkeller darunter) ist die Stützmauer weiter in den Hang gesetzt und wurde damals vermutlich mit einseitiger Schalung betoniert (siehe auch Skizze 1).
    Der Hang hat dort ein Quergefälle, das aber im Bereich X einen sehr ungünstigen Bereich ergibt, der auch nicht sauber abgedichtet ist.

    Skizze 1 (Schnitt):
    Der Bereich Y außen ist uneben und geht teilweise direkt in Felsen/Konglomeratsteine über. Wir haben schon händisch aufgegraben, sind aber nicht weit gekommen.
    Der Bereich Z (vordere Außenwand des Erdkellers) sieht von innen fast überwiegend nach Konglomerat aus.
    Die vordere Schlafzimmerwand steht ca. 1,4m nach innen versetzt auf der Ziegelelementdecke. Darunter liegt ein Erdkeller, der sich bis ganz zur Stützmauer vorne erstreckt.

    Folgende Probleme gibt es im Moment:
    1) Hauptproblem ist die Feuchte im Schlafzimmer. Im Bereich A ist die Ecke teilweise nass (insbesondere nachdem nun außen aufgegraben wurde, und das Wasser praktisch ungeschützt an die Mauer kam).

    2) Auch entlang der vorderen Kante am Fußboden ist die Wand oft etwas feuchter als im Rest des Zimmers (8% vs. 3-4%). Das ist für mich unlogisch, da der Aufbeton nicht die Feuchte durchlassen sollte und
    außen oberhalb Markierung D auch Boden und Wand abgedichtet wurde. Um Probleme durch Kondensat an der Decke auszuschließen, wurde die diffusionsoffene Isolierung der Decke des Erdkellers nach vorne verlängert (Bereich D, vorher war nur bis zur Schlafzimmermauer isoliert).

    3) Der Erdkeller ist sehr feucht ( ~90% Luftfeuchte bei 10°C Innentemperatur) trotz dauerhafter (taupunktgesteuerter) Belüftung mit ca. 30-40m³/h. Die vordere Wand (Bereich C) ist sehr feucht, nach stärkerer/längerem Regen praktisch nass.
    Auch der Boden im Erdkeller wird dann stellenweise feucht und es gibt (vermutlich in der Folge) ein Problem mit aufsteigender Feuchte im Bad (Bereich B).

    ZIEL: Absolut trockene Wände im Schlafzimmer und Bad (aufsteigende Feuchte), deutlich reduzierte Feuchte im Erdkeller, so dass in jedem Fall Kondensatbildung ganzjährig ausgeschlossen ist.

    Anmerkungen/Gedanken:
    Hauptproblem ist aus meiner Sicht die fehlende Abdichtung der Stützmauer im Bereich Y und Z im Zusammenspiel mit dem Oberflächenwasser, das bis direkt an die Wand läuft.
    Leider (oder zum Glück was die Stabilität des Hanges betrifft) ist der Boden stark mit großen "Konglomeratfelsen" durchsetzt, was die Sache wirklich komplex macht, zumal diese teilweise mit einbetoniert sind (Bereich Y) und die Wand Z möglicherweise teilweise aus Konglomerat besteht. Damit ist ein Aufgraben bis zur Sohle des Erdkellers vermutlich unmöglich. Bis zur Höhe der Kellerdecke könnte mit schwerem Gerät machbar sein, ob sinnvoll bin ich aber nicht sicher.

    FRAGE:
    Wie könnte hier ein Konzept aus kontrollierter Ableitung des Oberflächenwassers und Abdichtung der Mauer Bereich X / Y aussehen.
    Vor allem fehlen mir die Ideen wie das Konzept beim "Drainagieren am Hang" mit oben dichter als unten im Zusammenspiel mit den Einschränkungen bei der Abdichtung außen umgesetzt werden könnte.
    Ergänzung: Im Bereich X wurde vor einiger Zeit außen abgedichtet, allerdings nicht besonders tief nach unten und ohne Drainage/Ableitung Oberflächenwasser, daher als Maßnahme nicht ausreichend.

    Zusätzlich würde ich im Bereich X die seitliche Stützmauer Innen/Außen ca. 50cm mit 10cm XPS isolieren, um das Thema Kältebrücke in diesem Bereich etwas zu entschärfen. Erfahrungen im Winter bei wirklich kalten Wetter fehlen aber noch. Die Probleme lagen bereits im Sommer/Herbst vor.

    HERZLICHEN DANK für eure Hilfe!
    lg
    Robert
     

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  2. #2 Manufact, 02.01.2022
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    Sorry, bin draussen.
    Die Aufgabenstellung ist viel zu komplex um Sie ohne Vor-Ort-Besichtigung beurteilen zu können,

    Generell ideal wäre eine Außenabdichtung.

    Eine Drainage kann nicht funktionieren, wenn nicht bis ganz unten aufgegraben wird - mit wahrscheinlich hohen Kosten bezüglich Abstützung.

    Stampfbeton ist nicht dicht.

    Aufgrund der derzeit gesschilderten Situation würde ich eine professionelle Innenabdichtung eines erfahrenen Bautenschutz-Unternehmens empfehlen.
     
  3. #3 Robert1978, 02.01.2022
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    Hallo Manufact!

    Danke für deine Anmerkungen.

    Es handelt sich um eine Gewährleistungsthema. Wir haben im Juli gekauft mit vertraglicher Zusage, dass es keine Probleme mit Feuchte gibt. Es wird auch ein Bausachverständiger vom Verkäufer beauftragt, allerdings ein "Bekannter", so dass ich selbst ein paar Ideen/Vorstellungen haben möchte.

    Mir ist klar, dass die Situation komplex ist und man vor Ort mehr sehen würde.
    Ich möchte aber auch ein paar Ideen gewinnen, da ohnehin erst mehr Klarheit herrschen wird, wenn wir aufgraben. Nur will ich dann nicht vor Ort irgendwelchen Maßnahmen zustimmen, sondern vorbereitet sein. Ich habe einige Bilder angefügt, so dass man sich die Lage etwas besser vorstellen kann.

    Man kann das Ganze aus meiner Sicht in 2 Probleme auftrennen:
    1) Vordere Stützmauer, die nach unten Wasser in den Erdkeller eindringen lässt:
    Ich sehe hier mit äußerer Abdichtung im oberen Bereich soweit möglich und Drainage (?) + Ableitung Oberflächenwasser bereits einen großen Schritt. Sollte das nicht reichen, könnte man in einem 2. Schritt einen Innenabdichtung vorne im Erdkeller andenken. Aufsteigende Feuchte sollte da nicht unmittelbar ein Problem sein, auch wenn die Einbindung der Decke unklar ist. Mit 1,4m bis zur Schlafzimmerwand ist da schon etwas Reserve vorhanden, außerdem ist die Stützmauer im oberen Bereich Y auch grundsätzlich innen trocken (Bild Ansicht_vonWest_Y)

    2) Feuchte im Schlafzimmer:
    Hier geht es insbesondere um die Stelle X / Ecke A innen. Auch hier sollte mit Wand abdichten zB bis 0,5m unter die Decke + Drainage + Oberflächenwasser in Regenwasserkanal führen eine starke Verbesserung möglich sein. Hier könnte man höchstwahrscheinlich auch tiefer aufgraben, da dieser Teil nachträglich gebaut wurde.
    Hier stellt sich die Frage, wie hoch eigentlich Wasser in der Wand aufsteigen kann?

    Ich hoffe, dass wir auf Basis der Bilder und Gedanken noch ein wenig weiter diskutieren können.

    Danke und lg
    Robert
     

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  4. #4 Manufact, 02.01.2022
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    Nochmals Sorrry:
    3 Bautenschutz-Firmen kommen lassen.
    Die Angebote gerne einstellen, alles andere ist Kaffesatz-Lesen.
     
  5. #5 VollNormal, 02.01.2022
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    Ich mutmaße, dass ein Teil der Feuchte, mindestens an der Stelle "A", auch auf Kondensation zurück zu führen ist. Die Stützmauer und das Stück Mauer, das in den Hang hinein ragt bilden beide jeweils eine große Kühlrippe, über die Wärme ins Erdreich abgeführt wird.
     
    hanghaus2000 gefällt das.
  6. #6 Robert1978, 02.01.2022
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    Danke für eure Rückmeldungen.

    Ja im Bereich A besteht im Winter durchaus die Gefahr von Kondensat, daher möchte ich wie oben schon mal erwähnt im dem Bereich auch die Stützmauer dämmen.
    Den Hinweis bezüglich Bautenschutz-Firmen nehme ich mit auf, wobei ich noch grüble, was Bautenschutz in österreichisch bedeutet?

    Hinsichtlich Ableitung Oberflächenwasser würde ich über eine Lösung wie in der Skizze im Anhang nachdenken:
    - Abdichtung so tief wie möglich
    - An der Oberfläche eine Querrinne aus Beton
    - Drainage mit Lehmriegel darunter ca. 0,5 über dem Ende der Abdichtung

    Damit wäre zumindest das Oberflächenwasser weg und der Teil der eventuell seitlich einsickert bis zur Tiefe von 1-2m.
    Es würde im Erdkeller nur mehr Wasser einsickern, wenn tatsächlich in tieferen Schichten Wasser drückt.

    Was denkt ihr darüber?

    Danke
    Robert
     

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  7. #7 VollNormal, 02.01.2022
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    Nicht nur im Winter. Das Erdreich ist auch im Sommer kühl, das Zimmer wird nicht geheizt, da kann in der Ecke schon Tauwasser anfallen.

    Bitte auch erdseitig, Aufgraben willst du ja eh.
     
  8. #8 Manufact, 02.01.2022
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    Viel Glück!
    Aufgrund der TE-Vorschläge eraube ich mir das Thema zu verschieben.
     
  9. #9 Robert1978, 03.01.2022
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    Hallo Manufact!

    Ich bin nun doch ein wenig enttäuscht, dass dieser ernstgemeinte Thread (mein erster hier) gleich im Murks Forum landet.
    Hab verstanden, dass das Thema aus deiner Sicht zu komplex für eine Diskussion im Forum ist, ich habe es aber trotzdem als sehr hilfreich empfunden.

    Der Vorschlag, der offensichtlich Murks ist, kam andeutungsweise von den Verkäufern, die sich auf eine Erstgespräch mit dem Sachverständigen bezogen haben.
    Ihrer Ansicht nach ist darf ein Erdkeller feucht sein und die Maßnahmen müssen auch wirtschaftlich sein. Somit ist ein Aufgraben nur bis max. unter die Kellerdecke geplant (falls dies nicht von Felsen verhindert wird).

    Kannst du den Thread wieder in das Sanierungs-Forum verschieben? Alternativ würde einzelne Teile aus dem Thema herausnehmen und erneut zur Diskussion stellen - ist das ok?. Gerade die Kombination Außen/Innenabdichtung für den Erdkeller finde ich interessant.

    Danke
    Robert
     
  10. #10 simon84, 03.01.2022
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    Das ist eine rein rechtliche Frage die sich darauf bezieht, was ihr vertraglich wirksam erworben habt.
    Meiner Meinung nach ist "Erdkeller" kein allgemeingültiger Begriff, der von sämtlichen DIN / aRdT entbindet und Wasserschäden am Bauwerk erlaubt.
    Aber das ist nur meine Meinung und muss vor Gericht für euren Einzelfall unter Berücksichtigung der gesamten Aktenlage geklärt werden.

    Zu den technischen Maßnahmen sollten wir weiter diskutieren, nachdem Sanierungsvorschläge von einigen Fachfirmen vorliegen.
    "Halb schwanger" ist bei Bauwerksabdichtung meist keine Lösung.
     
  11. #11 Robert1978, 03.01.2022
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    Hallo Simon!

    Danke für deine Antwort - stimme voll und ganz zu.
    Vertraglich ist klar festgehalten, dass es keine Probleme mit Feuchte gibt. Damit ist klar, dass jedenfalls soviel zu machen ist, dass im Schlafzimmer keine aufsteigende/eindringende Feuchte vorliegt.
    Für den Erdkeller gilt aus meiner Sicht, dass er keine Probleme in den angrenzenden Räumen erzeugen darf. Dass die vordere Wand am Hang leicht (!) feucht ist, war schon bei der Besichtigung zu sehen. Dass es aber bei starkem Regen offensichtlich massiv Feuchte eintritt ist aber ein Mangel.

    Insofern bin ich auch an keiner halb schwangeren Lösung interessiert, glaube aber auch, dass es nicht die perfekte Abdichtung bis zur Kellersohle braucht (wobei mir das natürlich auch das liebste wäre).

    Ziel: eindringende Feuchte im Erdkeller reduzieren, dass die Luftfeuchtigkeit soweit abnimmt, damit keine Kondensation an den anderen Wänden erfolgen kann.
    Daher auch die Frage meinerseits, wie hier eine Lösung zur Abdichtung außen und sauberen Ableitung des Oberflächenwassers aussehen könnte.

    Danke
    Robert
     
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