Feuchter Keller, Abdichtung zu niedrig?

Diskutiere Feuchter Keller, Abdichtung zu niedrig? im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Moin, ich sitze hier in einem Altbau Baujahr 1977 und habe ein Problem mit einem feuchten Keller. Der Keller wurde als schwarze Wanne gebaut. Ab...

  1. #1 plattypus, 02.08.2017
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    Moin,

    ich sitze hier in einem Altbau Baujahr 1977 und habe ein Problem mit einem feuchten Keller. Der Keller wurde als schwarze Wanne gebaut. Ab dem Erdgeschoß besteht das Haus aus zweischaligem Kalk-Sandstein Mauerwerk. Also innen Kalksandstein, dann ein paar cm Steinwolle und außen Kalk-Sand Sichtmauerwerk quasi wie verklinkert.

    An zwei Stellen habe ich Feuchtigkeitsprobleme.

    1. Wenn es sehr stark regnet und die Dachrinne überläuft, drückt das Wasser rund um das Frischwasser-Rohr, das ins Gebäude geht, aus der Wand. Ist da wohl die Dichtmanschette, die die Durchführung des Rohrs abdichten soll, defekt?
    2. An der Terrassenseite blättert die Farbe von der Außenwand und der Feuchtemesser schlägt Alarm. Ich habe festgestellt, daß die Terrasse, die direkt bis an die Wand geht, ca. 40cm oberhalb der Oberkante der schwarzen Wanne an das Haus anschließt. Im Lichtschacht auf der Hausseite kann man sehen, daß noch unterhalb der Oberkante der Terrasse vier Steinreihen mit Kalk-Sand Sichtmauerwerk kommen, bevor die schwarze Wanne anfängt. Außerdem ist die Terrasse etwas "komisch" aufgebaut. Oben liegen 8cm starke Pflastersteine, darunter 3cm Splitt und darunter wiederum eine ca. 20-25cm dicke Betonplatte, die wohl vor Ort gegossen wurde. Die Platte scheint entweder wirklich eben zu sein oder an einer Selle sogar Richtung Wand abzufallen. Läuft da wohl das Wasser unter dem Pflaster auf der Betonplatte Richtung Haus, stößt dort dann aufs Kalk-Sand Mauerwerk und setzt die Wand unterwasser?

    Was meint Ihr sollte ich tun? Bin kurz davor den Bagger samt Stemmhammer anrücken zu lassen, um diese Beton-Bodenplatte der Terrasse komplett zertrümmern und abtragen zu lassen. Könnte man notfalls auch die Bitumen-Beschichtung an ausgewählten Stellen (also unter den Türen) um eben diese 40cm erhöhen, um dort ebenerdig mit einer Rampe ins Haus zu kommen. Also ist so eine Bitumen-Beschichtung auf Sichtmauerwerk dicht?

    Komischerweise habe ich nur an einer Seite dieses extreme Feuchtigkeitsproblem, obwohl auch an allen anderen Seiten die unteren 3-4 Steinreihen unter dem Bodenniveau liegen. Allerdings befinden sich an allen anderen Seiten Kiesbetten mit Drainagekies und das Haus steht auf einem kleinen Hügel. Der Bodenaushub des Kellers wurde später wohl einfach seitlich an die Wände herangeschoben.

    Sollte ich noch einen Sachverständigen kommen lassen wegen der Problematik oder dürfte das Problem so schon offensichtlich genug sein?

    Ach ja, ich habe das Haus geerbt und das Pflaster liegt seit ca. 10 Jahren auf der Betonplatte. Vorher, also als das Pflaster noch nicht lag, gab es keine Feuchtigkeitsprobleme, wohl weil das Wasser immer sofort ablaufen konnte? Ich hatte die Farbmängel erst auf die Farbe geschoben, die ja nun auch schon seit über 35 Jahren auf der Wand ist (einkomponentige Silikatfarbe, Remmers Silikat D), aber die anderen Wände sehen im Vgl. noch wesentlich besser aus.

    :winken Plattypus
     
  2. #2 petra345, 02.08.2017
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    Man hat vergessen einen Schacht, ca. 20 bis 30 cm tief, mit einem Gitterrost abgedeckt, direkt an der Hauswand einzubauen und das dort eingedrungene Wasser kontrolliert abzuleiten.
     
  3. #3 Andybaut, 03.08.2017
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    Hallo,

    also einen Sachverständigen würde ich mir sparen. Du hast das ganze doch schon gut analysiert.

    Eine Dichtung ist undicht = wieder dicht machen
    Vor der Pflasterung der Terrasse war alles OK, jetzt ist es nicht mehr OK = hier was ändern.

    So ganz verstehe ich das mit der Terrasse noch nicht, aber wenn es vorher funktioniert hat, warum sie nun ganz abtragen.
    Ich würde den Belag entfernen und mir die Sache dann nochmals in Ruhe anschauen und mir Lösungen überlegen.
     
  4. #4 plattypus, 03.08.2017
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    Moin Andy,

    hier mal ein peer Bilder von der Terrasse:

    IMG_0120.jpg IMG_0121.jpg IMG_0123.jpg

    Auf dem mittleren Bild kann man am rechten Bildrand die schwarze Wanne erkennen. Diese endet ungefähr auf der Höhe der untersten Stufe auf der linken Bildseite. Ales darüber grenzt direkt ohne Abdichtung an das Mauerwerk.

    Ich will die Terrasse am Liebsten aus folgenden Gründen komplett abtragen:
    • um unter das Niveau der Abdichtung zu kommen und so mit Regenwasser keine Probleme mehr zu haben
    • um die drei Stufen bis zur Garage loszuwerden, meine Eltern wohnen im Erdgeschoß und werden auch nicht jünger, Rollator und ggf. Rollstuhl ist also angesagt
    • Unter dem Pflaster befindet sich noch eine totgelegte 4.000L Zisterne, der Zugang dazu befindet sich direkt vor den Stufen, wurde einfach zugepflastert.
    • Generell ist die Terrasse nie wirklich fertig geworden und der darin eigentlich geplante Gartenteich ist eine Bauruine seit nunmehr über 35 Jahren.
    • Um die Kellerwände aufgraben zu können, sollte ich noch enmal Probleme mit der Abdichtung bekommen.

    Die Frage ist bloß was das wohl kosten wird, wenn die da einen 80m² großen und 1m dicken (an der Beton-Zisterne 3m tief) Betonklotz mit schwerem Gerät wegstemmen müssen?
     
  5. #5 Andybaut, 03.08.2017
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    OK, das sieht schon fies aus.

    Ich würde dennoch eines nach dem anderen machen. Also erst mal Platten runter und schauen was darunter ist.
    Wenn der Beton ohnehin weg soll, na ja, dann muss er halt weg.

    Bei der Größe würde ich es freimachen und mal selbst Hand anlegen um zu testen wie stabil der Beton ist.
    Dann einen Abbruchunternehmer ein Angebot machen lassen. Auf Stundenbasis wäre hier wohl sinnvoll.
     
  6. #6 plattypus, 03.08.2017
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    Moin Andy,

    danke schon einmal soweit. Ich habe die Betonplatte schon an einer anderen Stelle freigelegt und versucht diese wegzustemmen. Zugegebenerweise allerdings nur mit meinem 4kg Boschhammer und nicht mit schwererem Gerät. Allerdings ist da praktisch kein Vorwärtskommen zu sehen. In dem Beton befinden sich noch verschiedenste Arten von Monierweisen, also von Drahtmatten und -stäben über Maschendrahtzaun bis Stacheldraht haben die da irgendwie alles reingekippt was sie so hatten und Beton drübergegossen. Die Betonbrocken, die ich habe rausstemmen können, sind zudem blau.

    Ich wohne hier auf einem ehemaligen Obsthof und habe schon überlegt die alte Zufahrt hinter der Scheune wieder freizumachen, um generell mit schwerem Gerät in die Wiese (6000m²) zu kommen. Früher ist da auch ein JohnDeere mit zwei Anhängern durchgekommen. Mit Handarbeit werde ich da sonst zum Sklaven des Gartens. Das Freimachen der Durchfahrt würde ich dann vorziehen, so daß ein Abbruchunternehmer mit Kettenbagger und Muldenkipper bis zur Terrasse vorstoßen könnte. Der Einsatz von entsprechend schwerem Gerät dürfte die Sache doch eher günstiger als teurer werden lassen, oder?

    So ein MB 8x8 Muldenkipper sollte doch bedingt geländegängig sein, so daß es für die üblichen Baustellen reicht?
     
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