Finanzierung trotz befristetem Arbeitsvertrag ??

Kommentar zu zwei Dingen:
1.) Er darf sehr wohl den worst case mit 2200,- rechnen durch die gemeinsame Veranlagung. Denn wenn die Frau nix verdient, dann entspricht Steuerklasse III genau dem zu zahlenden Steuersatz (weil ja alle Freibeträge bei Steuerklasse III landen). 1900,- nur im Fall von Trennung, und das halten sowieso die wenigsten Immobilienfinanzierungen aus. Er darf nur nicht die 2200,- zu irgendeinem angenommenen Einkommen der Frau addieren - das geht natürlich schief.
2.) Der aktuell niedrige Zinssatz relativiert sich, wenn die Bank Sicherheitszuschläge einpreist und wegen des befristeten Vertrags einen höheren Zinssatz verlangt. Hier kann durch mehr Eigenkapital durchaus abgeholfen werden. Meine Frau und ich sitzen beide auf befristeten Stellen an der Uni, aber bei einem Eigenkapital von ca. 150.000,- bietet uns die Hausbank (trotz explizitem Hinweis auf die Stellensituation) ihren niedrigsten Zinssatz für ein Darlehen von 280.000,-, da sie kein nennenswertes Risiko im Fall einer Verwertung hat.
[War mal eine Überlegung. Wir haben das nicht gemacht, weil es uns selbst nicht sicher genug war. Daher wohnen wir weiterhin zur Miete, was in unserem Fall unschlagbar günstig ist, auch wenn uns unser Vermieter gestern eine Mieterhöhung von 10,6% verkündet hat.]

 

Keine rationale Sicht meiner Meinung nach. Er kann genauso arbeitslos werden, je nachdem wo er arbeitet sogar schneller und wahrscheinlicher als Sie befristet auf nem Amt. Sie kann schwanger werden aber am gleichen Tag im Lotto gewinnen. Das sind alles valide Möglichkeiten, aber allein über Möglichkeiten zu argumentieren ist sinnfrei. Welche Eintrittswahrscheinlichkeit hängt an den Möglichkeiten, das ist wesentlich. Und wie ist die persönliche Sicht auf den Mix aus Chancen und Risiken. Ist diese eher risikoaffin, wird mehr Risiko gegangen, dafür sind die Chancen höher, ist sie risikoavers wird minimales Risiko gegangen, dafür auch mit weniger Chancen.

Deine Punkte sind alle nicht falsch, in dem Sinn, dass es in die richtige Richtung gedacht ist, aber die Argumentation die dann daraus zur Entscheidung nicht zu kaufen führt ist zu kurz und unvollständig. Teilzeitstellen sind inzwischen in vielen Bereichen "leider" völlig normal. Genauso normal ist es in diesen Arbeitsmärkten aber auch, dass von Teilzeit zu Teilzeitstelle gewechselt wird. So what? Die Möglichkeit "Teilzeitstelle wird nicht verlängert" ist zudem völlig irrelevant für die Betrachtung, relevant ist die Möglichkeit "Freundin findet keine neue Stelle nach der Befristung".

Nur der Ursprungsschreiber kann valide Einschätzen was an der Möglichkeit "Freundin findet keine neue Stelle nach Ablauf der Befristung" für eine Wahrscheinlichkeit hängt. Und ebenfalls nur er kann einschätzen ob ihm die Wahrscheinlichkeit groß/klein genug ist um für sich zu sagen: Die Wohnung ist mir das Risiko der Pleite wert.

Es ist doch nicht so schwer sich einen Tilgungsplan in excel monatsbasiert aufzubauen und dann mal mit allen Möglichkeiten die eintreten können zu spielen. Dann sieht man wie lange der Atem reicht. Der eine sagt dann, den Atem hätte ich, der andere sagt zu wenig Luft.

Grüße Tanzbär

 

Lass dich nicht kirre machen. Ich denke mal Du bist eher jung und damit erst am Beginn Deiner Gehaltsentwicklung. Vieles relativiert sich nach den ersten Lohnanpassungen schnell wieder. Ich sehe den Punkt mit den Stellen aus eben Deinen Argumenten heraus auch nicht so eng, ich warne aber auch davor sich diesen schön zu reden. Beurteile das fair, der Impakt wäre massiv. Du kannst besser beurteilen ob der Markt in euren Berufen breit ist, oder eng (Bergmann im Ruhrgebiet), ob sich euer Bereich eher in Richtung Lohndumping oder Weggabe nach Indien entwickelt oder nicht und was Leute verdienen die das gleiche machen wie Ihr aber 10 Jahre älter sind. Wohnen die Eltern in der Nähe relativiert sich meist auch das Argument bezüglich Kinderbetreuung kollidiert mit Arbeiten.

Nicht wirklich. Baupreisindex ist jeweils 3 Punkte gestiegen in den letzten beiden Jahren, damit müsstest Du jedes Jahr schon 7500 Euro (bei 250000 Kaufpreis) ansparen um pari zu sein. Bei 25000 mehr in 2 Jahren würde die Wohnung 15000 teurer sein, effektiv wären das also nur 10000 an Eigenkapital mehr.

Ich war jetzt zu faul zum suchen, ich bin mir aber sicher dass es Studien gibt die aufzeigen, dass Eigenkapital ansparen in Niedrigzinszeiten nicht zielführend ist.

Grüße

tanzbaer

 

Machs mal andersherum. Was zahlst Du heute an Miete + Nebenkosten, was sparst Du ungefähr im Monat. Um wieviel wäre das kleiner(größer?) gegenüber der Kreditrate mit 1%/2%/3% Tilgung + Nebenkosten / Umlage neue Wohnung. Das gibt Dir eher eine Idee wieviel Geld du woanders rausschneiden musst als Deine Rechnung.
Meine persönliche Erfahrung ist, wenn Du nicht penibel jeden Kaffee auflistest und das über Jahre kannst Du es gleich vergessen. Abschreibung Auto (Irgendwann muss das neu), größere Einmalanschaffungen, Autoversicherung jährlich, etc haut Dir das kaputt. Die Sparrate über mehrere Jahre gibt dir einen viel valideren Wert und Miete, Nebenkosten, Kreditrate etc sind fix und definiert.

 

Du versteifst dich so fest nur auf diese eine Wohnung, als ob das die einzige Möglichkeit weit und breit wäre
Also... wenn du es schaffst, mit z.B. 100.000 ein Haus zu bauen mit 2 Wohnungen, dann wäre (1) dein Problem mit dem gewünschten Garten gelöst, (2) hättest du mehr Spielraum bei der Rückzahlung, und (3) könntest die eine Wohnung vermieten im Notfall. Ob, wie und wo das möglich ist.. ist eine ganz andere Frage

Die andere Läsung wäre, du verdienst um die 120.000 und mehr im Jahr.

 

- Abschreibung Autos
- Reparatur- und Servicekosten Autos
- Versicherungskosten Autos
- Klamotten
- Schuhe
- sonstige Versicherungen (Haftpflicht, Berufsunfähigkeit, etc.)
- Instandhaltungsrücklagen für WaMa, Trockner etc.
- Friseurbesuche (besonders der Frauen...)
- .....

 

Wirklich interessante Diskussion bis jetzt. Ein ganz wichtiger Faktor wurde bisher noch nicht erwähnt, aber vergessen werden sollte er auf keinen Fall: die betreff. Wohng ist Neubau, also vermutl. Erstbezug. Mit allem Angenehmen aber auch allen Risiken, die ein Bauträgerkauf mit sich bringen KANN. Die ganze Aufstellerei von tonidoppelpack lässt nicht das Schwarze unterm Fingernagel für einen nie auszuschliessenden Rechtsstreit zu -der Jahre dauert und erst mal richtig Geld in Kostenvorlage kostet. Und während dieser Zeit uU die Wohnung nicht im Notfall nicht verwertbar machen kann. Ist nur eine der Möglichkeiten, die eine hauteng gestrickte Finanzierung platzen lassen kann. komplett ohne "Michele" restlos alles in eine Immobilienfinanzierung zu pumpen, da wärs mir gar nicht wohl. Da blieb ich lieber noch ein paar Jahre in komfortabler Miete und würd mir ab und an beim Vinzenz Klink um die Ecke ein Stück leckeres Hohenloher Schwein gönnen...und ansonsten gut gestückelt zurücklegen, was das Zeug hält. Und als Freizeitvergnügen den Immomarkt genau beobachten -echte schnäppchen gibts immer wieder. Und vielleicht auch mal einschlägige Titel der Verbraucherzentralen angucken, Mediathek wiso oder Plusminus nach Baufinanzierung durchforsten? Leisten kann man sich viel,die Frage ist, ob und welche Unwägbarkeiten man durchstehen kann. Deine monatskostenaufstellung war MIR zu schnell dahingehustet, welche Faktoren vergessen waren,hast du ja schon gelesen. Ach ja: es ist nicht nur evtl mit Kinder(n) zu rechnen, was sicher ist: die Eltern werden älter...auch da kann sich schnell mal was am eigenen Einkommen ändern.

 

also mein mann und ich haben mal 2 jahre "geguckt" was wir sparen können und diesen betrag schön brav in den bausparer gepackt.. bei uns w aren es 2300€/monat... und mein mann ist noch im ref/vorher wars studium.. alleine von meinem gehalt + seinen nebenjobs.. als wir das ohne probleme durchgehalten haben wussten/wissen wir... bei einem bau kanns nur besser werden, da mein mann dann deutlich mehr verdient als durch nebenjobs.. also haben wir es gewagt...vertrag unterschrieben nun sind wir am bauen... mein mann ist fast fertig (august) und hat aber schon einen job ab august (auch lehrer)...gerechnet hatten wir die finanzierung im worst case mit 1 gehalt (also meinem)... so wirds deutlich schneller gehen..^^ach ja.. und bzgl. kindern.. 2 kinder haben wir auch noch "nebenbei" bekommen..das sollte man nicht vergessen, wenn man jung ist.. ich bekomme an elterngeld fast das was manche hier nur so verdienen..das musst du auch beachten, dass deine fra nur 65% vom netto bekommt....

also ich finde dass man mit 3300€ sicherlich bauen/kaufen kann.. aber einschränken müsst ihr euch sicherlich.. und es darf auch nichts großartig schiefegehn... (meine laienmeinung)

 

Aus meiner eigenen Finanzierung kann ich dir sagen, dass nahezu alle Banken aussteigen, wenn auch nur einer der beiden Kreditnehmer einen befristeten Vertrag hat und die Finanzierung nur mit zwei Einkommen darstellbar ist. Bei uns war das bei meinem Vertrag der Fall. Die besten Karten hat man in diesem Falle oftmals bei der Hausbank. So war es auch bei uns - die Finanzierung wurde genehmigt. Inzwischen habe ich eine neue Stelle (unbefristet) und wir haben die Kreditrate hochgesetzt. Die Bank schaut allerdings beim Antrag auch, wie lange der Vertrag nach läuft. Also ich würde es sein lassen, wenn das nur noch drei Monate sind :-) Bei mir waren es zwei Jahre - insgesamt lief der Vertrag drei Jahre (was im ÖD in der Forschung schon echt lange ist).

Ich bin der Meinung, dass eure Finanzierung durchaus darstellbar ist. Ob ihr das Risiko mit der befristeten Stelle eingehen wollt müsst ihr wissen - wir haben es getan und es ist gut gegangen. In den meisten Fällen wird es so sein, dass eine Finanzierung nur funktioniert, wenn beide Partner arbeiten. Man muss sich halt wirklich auf den Partner verlassen können.

Aber letztlich hilft euch das Pro und Contra hier nicht weiter - macht Termine direkt mit Finanzierern bzw. Maklern. Am besten mal mehrere Meinungen anhören, bei den Gesprächen lernen und durchaus neue Gesprächspartner mit dem konfrontieren, was ihr zuvor gelernt habt. Die Meinungen über Finanzierungsmodelle gehen weit außeinander - das ist auch ok. Die Frage ist halt nur: ist mein Gegenüber davon auch wirklich überzeugt oder bekommt er für diese Art von Modell einfach das meiste Geld?

 

Hi Toni,

die Aufstellung sieht genauso aus, wie sie entstanden ist: Mal schnell alles, was Dir eingefallen ist, aufgeschrieben. Die Antworten von Bautz und tanzbaer sind leider korrekt. Setz Dich mal mit den Kontoauszügen der letzten Jahre hin und stelle fest, was Ihr am 31.12.2009, 2010 und 2011 besessen habt. (Bei Autoanschaffung musst Du das natürlich auf die Lebensdauer strecken, aber auch berücksichtigen, dass am Anfang keine Reparaturen anfallen.) Wenn Ihr am jeweiligen Jahresende 13.200 Euro (12 x (1000 - 150 momentane Miete + 250 geschätzte Nebenkosten)) mehr besessen habt als am vorherigen Stichtag, dann kannst Du mit dem MOMENTANEN Einkommen die Finanzierung bei Beibehaltung des bisherigen Lebensstils stemmen.

Und dann musst Du Dir ein paar unangenehme Fragen stellen, die eigentlich alle schon hier erwähnt wurden:
- Findet Deine Frau höchstwahrscheinlich einen Job, wenn ihrer nicht verlängert wird?
- Was passiert beim Kinderkriegen? (Setzt die Frau länger aus? Wird sie danach evtl. nur noch Teilzeit arbeiten? Habt Ihr einen Ansatz für Kinderbetreuungskosten? Reicht die Wohnung dafür?)
- Falls irgendwo oben rauskommt, dass Du Dir nicht sicher bist, dass Deine Frau dauerhaft mit einem solchen Einkommen rechnen kann: Was kannst Du mit Deinem eigenen Einkommen stemmen? Worauf bist Du bereit, zu verzichten? (Ich sehe hohe Spritkosten, mittelhohe Handykosten, Sky, 10 Euro zu viel für Telefon/Internet, Fitnessstudio, einen Bausparvertrag, dessen Sinn sich mir nicht sofort erschließt)
Reicht es Euch dann? (Schau Dir mal den Thread hier an, wo jemand mit deutlich mehr Einkommen aber als Alleinverdiener mit deutlich mehr Kindern seine genauen Aufstellungen gemacht hat: http://www.bauexpertenforum.de/show...richt-angeblich-quot-knappe-quot-Finanzierung)
- Schließlich, und das ist die wichtigste Frage: Solltest Du der Meinung sein, dass entweder Ihr dauerhaft mit dem Einkommen Deiner Zukünftigen rechnen könnt oder Dein Einkommen schon ausreichen wird: Bist Du bereit, alles, was Du besitzt, (und vielleicht noch viel mehr) darauf zu wetten, dass Du mit Deiner Meinung richtig liegst? (Denn im Prinzip machst Du das ja bei jeder Immobilienfinanzierung: Du riskierst mal mindestens Dein Eigenkapital, und falls das bei der Verwertung nicht ausreicht, den Gang in die Insolvenz, wenn Du es nicht schaffst. D.h. viele Leute scheuen auch kleine Eintrittswahrscheinlichkeiten, wenn dafür das Ereignis im Eintrittsfall fatal ist.)

Die Entscheidung kann Dir niemand abnehmen, und es kommt stark darauf an, wie risikoaffin Ihr seid.
Allerdings rät Dir hier momentan jeder dazu, die Entscheidung auf einer deutlich fundierteren Datenlage zu treffen, denn "3300 Euro muss doch gehen" ist zwar richtig, wird aber u.U. nicht die Einkommenssituation der nächsten 20 (oder 43) Jahre beschreiben. D.h. dieser Post soll kein Abraten sein, sondern Dich ermuntern, noch deutlich genauer die Zahlen anzuschauen und verschiedene Pläne durchzurechnen (wie weiter oben ebenfalls schon erwähnt wurde).

Beste Grüße
Gurkensalat

 

vielleicht solltet ihr sogar noch länger als 2 Jahre sparen und erst mal die Kinder und Familienplanung genauer angehen. Wenn ihr dann seht und wisst, welche Ausgaben und Einnahmen ihr habt, tut ihr euch deutlich leichter bei der Einschätzung, ob eine Immobilie überhaupt in Frage kommt. Sich alleine auf das jetzige Netto zu konzentrieren hilft nicht. Es gab hier auch schon mal jemand, der hatte 4000 Netto und konnte sich trotzdem alleine aufgrund seines Lebensstils keine vernünftige Finanzierung leisten.
Deine Kostenaufstellung wurde ja schon ausführlich kritisiert. Ohne exakte Bestimmung der monatlichen Einnahmen und Ausgaben über ein Jahr hinweg, solltet ihr keine Entscheidung über eine Finanzierung treffen.

 

naja, ich bedauere öfter mich selbst als dier schüler ;-)

aber schön, dass du dir gedanken über die armen kleinen machst.
neugierig bin ich aber schon. wie darf/soll ich denn als lehrerin schreiben?

 

Ganz ehrlich? Ich war zwar auch in einer Phase meines Lebens der Meinung, daß die Groß- und Kleinschreibung im privaten Bereich zu vernachlässigen wäre.
Als "Lehrer" wäre ich - so denke ich - doch nie auf den Gedanken gekommen, zwischen Beruf und Privat in der Schriftform zu unterscheiden.
Denn wie soll denn dann diejenige den Ihr anvertrauten Personen in der Funktion als Lehrerin genüge tun?
viele Grüße,
def

 

sorry... auch ein lehrer hat ein privatleben... in foren schreibe ich zu 90% alles klein.
wenn jemand damit ein problem hat bitte.. finde ich nur armselig mich zu beleidigen in einer pm....

viele schreiben in einem forum alles klein.. es scheint damit niemand ein problem zu haben...
nur bei lehrern ist das anders... versteh ich nicht..
scheint wohl bei einigen ein grundsätzlicher hass auf lehrer vorzuliegen...denn mir käme es nie in den sinn jemandem eine pm zu schicken nur um ihn zu beleidigen.. aber naja... da weiß man dann auch was man davon halten soll..und wessen geistes kind du bist...und wer mich beleidigt darf mich auch "gerne" dutzen.