Fiskalpakt, Rettungsschirm, Immunität ...Verfassungsbeschwerde!

wie geschrieben, es gibt keine spekulation gegen staaten.

und, natürlich ist es nicht reizvoll, staatsanleihen eines staates zu erwerben, deren wert durch gelddrucken weginflationiert wird.

ich schätze mal, nicht nur das verhältnis verschuldung/bip wird ins rating einbezogen. ansonsten wären ratingagenturen auch recht überflüssig, wenn jeder hauptschüler ausrechnen könnte, inwieweit ein invest risikoreich ist. es wird mit sicherheit noch andere faktoren geben, gewichtige und ungewichtige. sicherlich gehört die politische entschlossenheit mit dazu, aber auch sowas wie die freiheit der wirtschaft, bodenschätze und ressourcen, humankapital, bildungsstandarts, gesellschaftliche entwicklungen etc.pp.

 

Na ja, im Mittelalter gab´s auch nur Gold Dukaten. Das ist aber mit der heutigen Zeit nicht vergleichbar, damals gab´s auch noch Ware gegen Ware.

Gruß
Ralf

 

WKI/WKII rechne ich mal zur moderne

 

Da gab´s das mit der Golddeckung bereits nicht mehr.

Gruß
Ralf

 

hast du den link gelesen? mit anfang WKI endete der goldstandart in den meisten ländern, die golddeckung des US-$ ging bis ende der 60iger.

 

Anfang WKI ist nicht WKI und II, und das mit den USA und Golddeckung bis in die 60er Jahre glaube ich nicht, auch wenn es in irgendeinem link steht. Die haben die Golddeckung nicht grundlos aufgegeben, sondern weil sie schon Jahrzehnte vorher nur noch auf dem Papier stand. Wären tatsächlich mal viele Menschen gekommen die ihre 35,- USD in Feinunzen hätten eintauschen wollen, dann wäre der Schwindel aufgeflogen.

Gruß
Ralf

 

steht ja da, das er aufgeflogen ist.
nichtsdestotrotz existierte der goldstandart noch, vor nicht allzulanger zeit.

der grund warum er aufgegeben wurde bzw. werden mußte, nun, da kann sich jede seine eigene meinung zu bilden

 

ist das so?
hmm komisch, es gibt auch kreditausfallversichrungen die "man" kaufen kann. Ich habs hier schonmal in einem anderen Fred
geschrieben, mit diesen paieren sichert man sich gegen den Ausfall von Krediten, in diesem Fall von Stadtsanleihen, ab. Diese Papiere
können erworben werden auch ohne das man eine solche Anleihe besitzt. Soetwas nennt man dann Spekulation...

 

Jede Versicherung ist Spekulation. Bei der Lebensversicherung "wettet" die Versicherung auf das Weiterleben des Versicherten. Grundsätzlich ist daran auch nichts moralisch falsch. Schwieriger sind ungedeckte Leerverkäufe. Hier entscheidet dann primär die Kapitalstärke der jeweiligen Akteure. Was mich bei der Euro Krise am allermeisten ärgert: Immer sind "Die Spekulanten" schuld. Vlt. sollte der eine oder andere sich mal selbst fragen, ob er über seine Verhältnisse gelebt hat...

Sicher gibt es den unanständigen Teil der Spekulation: Komplexe Finanzprodukte, die in betrügerischer Absicht an wenig kompetente Kunden verschachert werden...

 

Zum Thema Gold: Ich denke, der richtige Zeitpunkt zum Kauf ist (leider) vorbei. Sogar inflationsbereinigt ist Gold relativ teuer, verglichen mit Immobilien und Aktien... Der (einzige) Hauptvorteil von Gold ist die hohe Dichte bei der Kapitalaufbewahrung, und die Tatsache, daß es an jedem Ort der Welt einen Wert hat. Wer aber nicht an den totalen Zusammenbruch in Europa glaubt, sollte sich wohl eher "realen" Investments zuwenden...

 

ja und, es gibt auch spekulanten die, wie du es ausdrückst, für staaten wetten. nämlich die, die cds verkaufen.

was mich stört ist die intention des ausdrucks "gegen staaten wetten", daß es moralisch falsch ist gegen etwas zu wetten. in dem fall gegen staaten, gegen menschen. es erzeugt bilder notleidender, hungernder menschen. linke rhetorik halt, und wird bei genauer betrachtungsweise dem eigentlichen funktionsumfang von spekulation wahrscheinlich höchstens ansatzweise gerecht...

 

Ja, die Staaten haben und leben immer noch über ihre Verhältnisse! Und ja das ist die eigendliche Ursache allen Übels!
Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll aber ungedeckte Leerverkäufe und "Kreditversicherungen" ohne Kredite ist
nun mal nichts anderes als gegen einen Staat wetten. Man spekuliert darauf das ein Staat Pleite geht, denn nur dann
erwitschaftet man damit Gewinn... Und die Pleite eines Staates führt nun mal zu

zumindest bei den Menschen die nicht zu der entsprechenden "Oberschicht" gehören... Das hat nicht mit linker Rhetorik
zu tun...

Du kannst mir ja gern mal die positiven Auswirkungen der genannten "Spekulationen" erklären...

 

Nein,

wer Kreditversicherungen verkauft, "wettet" auf das Überleben des Staates. Wer Creditversicherungen kauft, sichert damit seine von Pleite bedrohten Anleihen gegen die Pleite ab.

Genauso ist es bei einer Feuerversicherung. Strafbar ist, das Haus anzuzünden. Aus meiner Sicht ebenso strafbar ist, die Pleite eines Staates durch manuipulierte Ratings herbeizuführen. Leider ist hier die Gauzone groß.

 

... Und nach der Staatspleite Islands gab es keine hungernden Menschen.

 

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/meine-krise-i-kurz-vorm-kannibalismus-11870845.html

Gruß Lukas

 

er meint den kauf von cds ohne anleihen zu besitzen.
aber selbst dann gibt es ja auch einen verkäufer, der in dem fall der gute spekulant sein müsste, weil, er wettet für/auf griechenland.
mit meinem laienhaften verständnis sollte das für den betreffenden staat keine relevanten auswirkungen haben, da ja immer zwei gegensätzliche wetten verfügbar wären.

blöd wirds erst, wenn sich der gute spekulant verspekuliert hat und systemrelevant auf kosten der allgemeinheit gerettet werden muß. darin sind sich dann irgendwie alle parteien einig, nur darin wie diese situation gehandelt werden soll scheiden sich die geister.

der neoliberale rechtspopulist möchte das dem markt überlassen und entsprechendes finanzunternehmen pleite gehen lassen (auch wenn ihm ständig was anderes vorgeworfen wird ), der genosse sieht sein heil in einem wust neuer regeln und ggf. im verstaatlichen angeschlagener unternehmen.

 

Kenn'mer schon
Aber die Griechen lenken doch nur ab. Oder... die Griechen sollen ablenken.
Mit all dem Geschwurbel dass es rundherum um GR gibt gerät Spanien immer weiter
zu einen Nebenkriegsschauplatz, den es so garnicht verdient hat.
Griechenland wird leider sehr bluten müssen und in kurzer Zeit einen Reformzeitraffer
erfahren. Wenn man die letzten 15 Jahre aber mal regelmässig in GR war weiß man auch
dass die Griechen - allein was die Infrastruktur angeht - enorm von der EU profitiert haben.
Man hat mitlerweile fast das Gefühl in einem zivilisierten Land zu sein - hatte ich zumindest
bis ich das fragwürdige Vergnügen hatte ein Krankenhaus von innen zu sehen...
Andere Geschichte.

Die größte Gefahr für den Euroraum geht aber m.E. von Spanien aus.
Und darum brauchen wir den ESM um hier eindeutig Stellung zu beziehen. Zu Europa und
dazu, dass wir Schulter an Schulter stehen gegen den Finanzmarkt und seine entarteten
Dynamiken.

 

Wer isn "wir"?

Für mich gibt es dieses "wir" (so wie ich es deute) nicht, sondern es ist Teil des Problems, welches seit Jahren unverändert existiert.

Gruß Lukas

 

"Wir", das sind in diesem Fall die 17 Teilnehmer der Eurozone.

Was ist das "wir" für dich? (und somit das "Problem")

 

Für mich sind das auch die Eurozonies, aber nicht ganz so abstrakt, sondern der Teil von "uns", welcher die Gesetzeslücken produziert und auch nach x Jahren bitterer Erkenntnis nix außer Sprechblasen erzeugt.

Grad in diesem Falle muß man nun wirklich nur der Spur des Geldes folgen. Aber Vorsicht! Das könnte an so manchem "Weltbild" rütteln.

Gruß Lukas