Flachdach - Durchtritt Versorgungsschacht undicht?

Diskutiere Flachdach - Durchtritt Versorgungsschacht undicht? im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen! Wir haben vor gut 4,5 Jahren eine Doppelhaushälfte mit Flachdach und extensiver Dachbegrünung von einem Bauträger gekauft und...

  1. Caylo

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    Hallo zusammen!

    Wir haben vor gut 4,5 Jahren eine Doppelhaushälfte mit Flachdach und extensiver Dachbegrünung von einem Bauträger gekauft und bezogen. Die Haus-Bauweise ist massiv mit Betondecken. Ein Versorgungsschacht für alle Leitungen die aufs Dach müssen, ist als Durchbruch durch alle Betondecken ausgeführt. Der Versorgungsschacht beginnt im Heizungskeller an der Decke und durchtritt drei Geschossdecken inkl. Dach ohne weiteren Zugang im EG oder OG (der Versorgungsschacht ist dort als Trockenbauwand abgegrenzt). Auf dem Dach ist ein Blechabschluss analog einer Attika-Abdeckung auf dem Schacht aufgelegt an dem Blechmuffen für die ganzen Leitungen angeschweißt sind.

    Vor 2 Jahren ist bei sehr kalten Temperaturen (<0°C) das erste Mal ein Wasserfleck an der Decke im Badezimmer (OG) am Versorgungsschacht aufgetreten, siehe auch die angehängten Bilder. Der Wasserfleck ist zwei- drei Tage hintereinander aufgetaucht. Meine Vermutung war erst ein Leck in der dahinterliegenden Abwasser-Strangentlüftung. Die erste Spurensuche vom hinzugerufenen Sanitärinstallateur blieb ergebnislos.
    Jetzt, zwei Jahre später, ist bei Minusgraden wieder dieser Wasserfleck aufgetaucht. Diesmal habe ich mir den Bereich mit Endoskop und die Dachabdeckung genauer angeschaut. Dabei bin ich mit dem Endoskop in vorhandene Löcher beim Lüftungsgerät und über die U-förmigen Leitungsaustritte von Solarthermieleitungen und PV-Leerrohr in das Innere des Versorgungsschachtes gelangt.
    Folgendes ist mir aufgefallen:
    • Im Inneren sind die Leerräume zwischen den Leitungen mit Dämmwolle gedämmt, es gibt einige Hohlräume. Einige nass anmutende Stellen an der Dämmwolle und ein einseitig feuchtes Leerrohr waren sichtbar.
    • Die Blechabdeckung ist an der Unterseite nass, es hängen Wassertropfen am Blech.
    • Unter der Blechabdeckung ist keine Folie, Dampfbremse, Dichtung zu sehen, ausschließlich Dämmwolle zwischen den Leitungen.
    • Stellenweise ist deutlich nasse Dämmwolle erkennbar.
    • Die Abwasser-Strangentlüftung, das Abluftrohr vom Bad und das Abgasrohr der Heizung sind mit drei Bohrschrauben von außen an den Blechmuffen der Schachtabdeckung befestigt. Dabei durchdringen die Schrauben das äußere Rohr, die Blechmuffe und das innenliegende Rohr.
    • Bei Minusgraden entsteht sehr viel Kondenswasser am Abwasserrohr, zwischen der Blechmuffe und dem äußeren Rohr der Entlüftung ist Wasser erkennbar.
    Ich stelle mir nun folgende Fragen:
    Kann allein durch die Löcher der Bohrschrauben am inneren Abwasserrohr so viel Kondenswasser ins Innere eindringen, dass wir das in Form eines Wasserflecks an der Geschossdecke sehen?
    Gäbe es evtl. noch andere Eintrittsmöglichkeiten?
    Ist die Dämmung und Abdichtung dieses Versorgungsschachtes nur mit Dämmwolle korrekt ausgeführt? Gehört da nicht eine Dampfsperre o.ä. rein?

    Ich habe zur Veranschaulichung noch eine kleine Übersicht angehängt.
    Vielleicht hat einer von euch eine Idee dazu.

    Dankeschön!!
     

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  2. #2 Tilo, 10.02.2023
    Zuletzt bearbeitet: 10.02.2023
    Tilo

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    Hallo Caylo
    Du hast dir ja richtig viel Arbeit gemacht !
    Die kleinen Blechschrauben sind es nicht.
    Wie du schon richtig erkannt hast, ist es Kondensat bei Außenlufttemperatur unter 0.
    Somit ist es die feucht warme Luft aus dem Inneren des Hauses und nichts undichtes von Aussen.
    Auf einem Foto konnte ist sehen, das an der Zink - Blechabdeckung, innen, Wassertropfen hängen.
    Die ist vermutlich kalt und ungedaemmt.
    Natürlich kann es auch eine fehlerhafte Rohrdämmung sein, die nun immer mal etwas schwitzt.
    Bei einer Reparatur musst du hier Kosten / Nutzen / Aufwand / mögliche neue Schaeden abwägen.

    - Dampfsperre von innen an die Decke oder
    - alle Rohre dampfdicht nachisolieren.
    - Vielleicht auch den Kasten auf dem Dach nur noch mal schön warm einpacken,

    fällt mir dazu ein ohne mit meinen Vorschlägen selber so richtig zufrieden zu sein.
     
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  3. #3 SoL2000, 10.02.2023
    SoL2000

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    Solltet Ihr nach 4.5 Jahren nicht noch Gewährleistung haben?
    Also Mängelanzeige schriftlich einreichen inkl. Frist zur Mängelbehebung.
     
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  4. Caylo

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    Wenn es die Blechschrauben nicht sind, kann ich mir fast nicht vorstellen, wo die ganze warm feuchte Luft herkommen soll, die dort oben kondensiert. Die einzige mögliche Öffnung beim Versorgungsschacht ist im Keller eine kleine Öffnung von maximal 1 cm x 1 cm im Kabelwirrwar. Kann da echt so viel feuchte Luft 10 m nach oben steigen und kondensieren?

    Wir haben tatsächlich noch Baugewährleistung. Die werde ich auch in Anspruch nehmen. Ich möchte mir nur im Vorfeld ein besseres Bild von der Sache machen. Der Bauträger handelt auch nur minimalistisch. Auf die Reklamation des Wasserflecks und meine Aussage, dass an der Wand dahinter der Abwasserstrang liegt, hat er nur dem zuständigen Sanitärinstallateur angewiesen, den Mangel zu beheben.

    Wie ist denn dem Stand der Technik nach so ein Versorgungsschacht mit Flachdachdurchtritt zu dämmen und zu dichten? Gibt es da irgendwelche Vorgaben oder Richtlinien?
     
  5. #5 Tilo, 10.02.2023
    Zuletzt bearbeitet: 10.02.2023
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    Hallo
    Es geht nicht um den gesamten Schacht vom Keller bis zum Dach, sondern nur um die letzten ca. 1 - 2 m unter dem Dach. In diesem Bereich muss dann alles gut und dampfdicht gedämmt sein, sonst gibt es diese Kondensaterscheinungen. Feucht warme Luft aus eurem Badezimmer reicht schon aus. Der Feuchtefleck ist ja auch nicht groß. Sollte feucht warme Luft bis an die Blechhaube gelangen, dann entsteht da auch das Kondensat. Dieses tropft dann auf die anderen Leitungen ab.
    Auf dem Dach selbst sieht alles ordentlich und dich aus. Solltest du die kleinen Blechschrauben weiterhin im Verdacht haben, so kannst du die ja gern mit etwas Silikon abdichten. Daran hinter dich ja keiner. Es würde aber deinen Beobachtungen, nur bei Temperatur unter 0 wiedersprechen.

    Wenn du noch in der Gewährleistungsfrist bist, ist das gut für dich. Es sollten die Handwerker aber nur nicht mal schauen kommen.
     
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  6. Caylo

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    Danke, das ist ein guter Hinweis.
    Nach ein bisschen Grübeln bin ich doch noch auf eine potentielle "Luftschleuse" gestoßen:
    An den Versorgungsschacht grenzt im Bad direkt eine Vormauer für Toilette und ein Bidet, alles in Trockenbauweise mit Gipskartonbeplankung. Am Bidet habe ich an der Abwasser-Wanddurchdringung eine Daumengroße Lücke entdeckt, durch die Luft in den Versorgungsschacht gelangen könnte, Fotos siehe Anhang. Könnte das für die Kondensatbildung am Dach, 3 m weiter oben, schon ausreichen??
     

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  7. Caylo

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    Wie würde denn die Abdichtung von diesem Spalt sinnvoll aussehen? PU- Bauschaum?Weiterhin frage ich mich gerade, ob die nasse Dämmwolle ausgetauscht werden sollte, oder ob diese automatisch trocknet. Im Versorgungsschacht laufen Solarthermieleitungen, die bei viel Sonne auch ganz gut warm werden und für eine Trocknung sorgen könnten.
    Wie ist hier im Forum dazu die Meinung?
     
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