Flüssigdämmung???

Diskutiere Flüssigdämmung??? im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Hallo Zusammen, wir haben ein Zweifamilienhaus gekauft, Bj. ca. 1900. Da es unter Denkmalschutz steht ist eine Aussendämmung nicht möglich. Da...

  1. 112jan

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    Hallo Zusammen,

    wir haben ein Zweifamilienhaus gekauft, Bj. ca. 1900. Da es unter Denkmalschutz steht ist eine Aussendämmung nicht möglich. Da eine Innendämmung, wie ja auch hier im Forum schon öfter diskutiert, sehr kritisch ist, haben wir uns entschlossen die Wände nicht zu Isolieren. Zumal sich die Heizkosten in Grenzen halten: bei ca. 250 m² für beide Wohneinheiten plus Keller liegt der Gasverbrauch bei ca. 35.000kw/h. Da die Fenster noch erneuert werden und die Heizkörpernischen zugemauert werden sollte der Verbrauch wohl auch noch sinken.

    Bei der Recherche für die Innendämmung, bin ich auf ein Produkt gestoßen das sich Flüssigdämmung nennt. Lt. Beschreibung (im Anhang) hört sich das ja interessant an, ich weiß aber auch, dass Papier geduldig ist.

    Es handelt sich wohl um einen renommierten Hersteller, dessen Namen ich hier im Forum auch schon öfter gelesen habe. (hab ihn aber trotzdem aus der Beschreibung heraus gelöscht).

    Was ist von der Flüssigdämmung zu halten, kann das wie beschrieben Funktionieren?

    Das da natürlich keine Dämmwerte wie bei einer Aussendämmung zu erwarten sind ist uns klar.

    Gruß 112Jan
     

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  2. #2 Gast036816, 03.11.2013
    Gast036816

    Gast036816 Gast

    da lass dir mal datenblätter und qualifizierte prüfzeugnisse geben. so liest sich das erst einmal wie bauernfängerei im baumarkt.
     
  3. R.B.

    R.B.

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    Das ist vergleichbar mit den reflektierenden Folien die man hinter die Heizkörper klebt. Theoretisch hilft das, zumindest wenn man mit x Nachkommastellen rechnet. Praktisch hat man Geld versenkt ohne spürbare Wirkung.

    (Wärme)Dämmwirkung erreicht man nur durch (Wärme)Dämmstoffe, und die sind genau spezifiziert. Eine dünne Schicht irgendwas kann keine Wunder vollbringen.
     
  4. 112jan

    112jan

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    Danke Euch beiden für die schnelle Antwort.

    Datenblätter und Prüfzeugnisse werde ich anfordern.

    Das man damit keine große Wärmedämmwirkung erreichen kann ist mir klar. Aber das versprochene behaglichere Raumklima durch gleichmäßigere Oberflächen Temperatur hört sich halt gut an.

    Gruß Jan
     
  5. R.B.

    R.B.

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    Das kannst Du auch durch einen dicken Pullover erreichen. ;)

    Selbst eine normale Wand hat eine gewisse Homogenität der Oberflächentemperatur, das ist also kein Kriterium. Eine deutlich höhere Oberflächentemperatur wirst Du mit so einem Anstrich nicht erreichen. Dazu muss man sich einfach mal anschauen, wie die Oberflächentemperatur erzeugt wird, sprich der Wärmeübergang von der Raumluft auf die Oberfläche und der Wärme(durchgangs)widerstand durch die Wand.
     
  6. #6 Rudolf Rakete, 05.11.2013
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    Diese Produkte habe ich auf einem Kongress mit einigen Fachleuten durchdiskutiert, einhellige Meinung war, dass die Oberfläche der Wände theoretisch sogar kälter bleiben und der Effekt gleich Null ist.

    Es gibt auch zu einigen dieser Prdoukte Prüfungen und Studien, welche aber nachweislich fehlerhaft sind. Du könntest auch einfach Aluminiumpartikel in eine normale Dispersionsfarbe einrühren und damit streichen das hätte den selben Effekt. Eigentlich keinen!
     
  7. #7 Alfons Fischer, 05.11.2013
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    Wenn ich das schon höre: "Nano-..." :mega_lol:

    geh'n wir es mal physikalisch an:
    Da solche Anstriche keine nennenswerte Schichtdicke haben kann eine eventuelle Wirkung doch nur auf einer Verringerung des Emissionskoeffizienten beruhen, was letztlich den in der Theorie angesetzten Wärmeübergangswiderstand beeinflusst).
    Also spielt das, wenn überhaupt, nur bei extrem schlechten Wänden eine Rolle. Und dort nur eine geringfügige.


    Um im Versuch eine möglichst hohe Wirkung nachzuweisen, nehme man eine möglichst schlechte Wand (nur bei der spielt der Übergangskoeffizient eine nennenswerte Rolle), die am besten noch feuchtebelastet und saugfähig wie ein Schwamm ist (schlechter Schlagregenschutz - im Versuch bewittert) und die außen die Eigenschaften nahe einem schwarzen Strahler aufweist.
    Jetzt messen: miserabel.

    Darauf streiche man eine "Nano-..."-Brühe, welche den Emissionskoeffizienten und gleichzeitig die Feuchteaufnahme der Wand reduziert.
    nochmal messen: immer noch schlecht, aber geringfügig besser als am Anfang.

    Da die Wand am Anfang richtig schlecht war, kann man eine tolle prozentuale Verbesserung darstellen - im Labor unter "Idealbedingungen" (Ideal aber nur für den Versuch, weil das die besten "Ergebnisse" verspricht).

    Jetzt schütte man das Ganze in die Marketing-Maschine, picke Teilergebnisse raus ("15% Energieeinsparung" - von was????) und raus kommt ein toller Umsatz!
     
  8. 112jan

    112jan

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    Hallo Rudolf und Alfons,

    danke für Eure Antworten.
    Ich habe mir das schon fast so gedacht und es hört sich ja gut an und man weiß ja nie bei den heutigen "Wundermitteln".

    Gruß Jan
     
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