Frage zur Belastbarkeit Balkon

Diskutiere Frage zur Belastbarkeit Balkon im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Hallo zusammen, leider bin ich kein Experte, deshalb frage ich hier um Auskunft. Wir haben im letzten Jahr ein Reihen-Endhaus gekauft. BJ 1975...

  1. #1 Blauauge190, 23.04.2025
    Zuletzt bearbeitet: 23.04.2025
    Blauauge190

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    Hallo zusammen,

    leider bin ich kein Experte, deshalb frage ich hier um Auskunft.
    Wir haben im letzten Jahr ein Reihen-Endhaus gekauft. BJ 1975
    Zum Haus gehört ein Balkon im 1. OG über der Terrasse, ca. 4,60 m x 1,50 m
    Zum Aufbau/Untergrund des Balkons kann ich leider nicht viel sagen, außer das der Erstbelag des Balkons mit Kunststeinfliesen belegt war, s. Bild.

    Vom Voreigentümer wurde im letzten Jahr noch der Balkon frisch verputzt und mit übrig gebliebenen Keramikplatten belegt, dabei wurde der Vorbelag nicht entfernt sondern die Platten drübergeklebt.
    Die Fugen sind wasserundurchlässig und der Balkon hat Gefälle.
    An der Unterseite des Balkons ist eine Kassettenmarkise angebracht.

    Die neuen Platten haben ein Gewicht von ca. 45 kg/m², also eine zusätzliche Belastung von ca. 315 KG auf dem Balkon.
    Ich mache mir ein wenig Sorgen ob da nicht zu viel Belastung auf dem Balkon liegt, inbesondere wenn sich noch 3 Personen auf dem Balkon aufhalten.
    Leider liegen keine Unterlagen zur Statik vor, auch eine Anfrage beim Bauamt war erfolglos.

    Mache ich mir grundlos Gedanken, oder wäre es nicht besser gewesen den alten Belag vorher zu entfernen?
    Von welcher Verkehrslast kann ich bei Balkonen BJ 1975 überlicherweise ausgehen?

    Danke und MFG
     

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  2. SIL

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    DIN 1055-3 - Verkehrslasten 3,5 KN/m² bei über 10 m² Fläche, darunter sollte eine höhere Annahme erfolgt sein.
    Das stellt kein Problem dar insofern keine Schäden wie Wassereintritt oder Korrosion vorliegt.
    Da der Standort nicht bekannt ist gehe ich von DIN aus und nicht TGL.
     
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  3. #3 Blauauge190, 23.04.2025
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    Standort ist NRW
    Die eine Stelle an der Unterseite sieht feucht aus, ich denke dass über die Jahre Wasser durch die rissigen Fugen vom alten Belag gelangt ist.


    Trocknet das wieder, sofern die Fugen jetzt dicht sind? Die Unterseite des Balkons war wohl jahrelang auch mit Holz verkleidet gewesen, 70er Style halt
     
  4. #4 Blauauge190, 24.04.2025
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    Ich habe bei dem Balkon ein zusätzliches Problem mit der Entwässerung.
    Dachrinne vom Balkon ist an ein Fallrohr angeschlossen. Soweit so gut, nur leider bleibt das Wasser in der Rinne stehen und läuft nicht ab da das Gefälle nicht stimmt.
    Die Dachrinne läuft über und alles tropft auf die Terrasse.
    Leider sind Balkongeländer und Rinne in die Betonplatte einbetoniert.

    Hat jemand eine Idee wie man das Problem lösen kann?
     
  5. 415B

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    Flex, Schrauben und Dübel könnten helfen
    Risse im Beton würde ich schließen damit keine weitere Feuchtigkeit eindringen kann und der Stahl korrodiert.
     
  6. #6 petra345, 25.04.2025
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    Fliesen sind, wegen der Fugen, grundsätzlich nicht wasserdicht.

    Wenn bereits Wasser an der Unterseite einer Balkonplatte austritt, bleibt auch die Bewehrung nicht trocken und rostet. Das muß also von oben her und unter den Fliesen abgedichtet werden sonst hat man irgendwann eine Carolabrücke am Haus.
     
  7. #7 Blauauge190, 27.04.2025
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    Auf einer Seite hat sich die Befestigung des Geländers aus der Verankerung im Mauerwerk gelöst, s Bild. Ist wohl aber schon seit Jahren der Zustand
    Wie kann sowas passieren?
    Hat das Auswirkung auf die Statik und muss dass nachträglich wieder befestigt werden? Das Geländer mach ansonsten einen stabilen Eindruck.
     

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  8. #8 VollNormal, 27.04.2025
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    Erzähl das dem Richter, der beurteilen muss, ob der schwere Personenschaden hätte verhindert werden können ...

    Es wurde das falsche Befestigungsmittel gewählt und augenscheinlich auch der falsche Befestigungsgrund.

    Und wenn du schon mal dabei bist: auf dem Bild vom 3.3.2025 im Eingangspost sieht es so aus, als würde die rostende Bewehrung bereits den Beton sprengen. Das solltest du ebenfalls überprüfen lassen.
     
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  9. #9 Blauauge190, 27.04.2025
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    Das mit dem stabilen Eindruck sollte auch keinesfalls einen Freifahrtsschein für das Geländer darstellen.
    Die Frage die sich mir jetzt stellt:

    Besteht akuter Handlungsbedarf beim Balkon?
    Wie gesagt, er wurde im letzten Jahr neu verputzt und von oben mit neuem Belag versehen.
    Also wissen wir nicht wie es aktuell im Beton und Bewehrung aussieht

    Kann eine Fachfirma oder Statiker das im jetzigen Zustand überhaupt beurteilen?
    Macht es Sinn da jemanden für zu beauftragen?
     
  10. #10 Fred Astair, 27.04.2025
    Zuletzt bearbeitet: 27.04.2025
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    Ich würde sagen, ja.
    Eben. Das ist der Punkt, wobei Du schon mehr siehst, als manche Kommunen mit Spannbetonbrücken.
    Die sehen nichts und über Nacht bricht das Teil ein.
    Die seitliche Geländerbestigung an der Vorsatzschale lässt tief blicken, was da für Fachleute unterwegs waren.
    Ich habe an meinen Balkonen alle Geländer nur an der Attika oder in den unteren Etagen an der Balkonplatte verankert. Zum aufgehenden Bauwerk habe ich überall Abstände um Schwingungen oder Längenänderungen nicht zu übertragen.
    Ein Sachverständiger für Schäden an Bauwerken sollte den Zustand beurteilen können. Aber vielleicht muss erstmal ein Tragwerksplaner das Gesamtsystem bewerten.
     
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  11. #11 Fred Astair, 27.04.2025
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    War doppelt gemoppelt...
     
  12. 415B

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    könnte auch mit Wärme und Kälte zusammen hängen. Versuch es mal mit einer Wasserwaage.
     
  13. #13 petra345, 29.04.2025
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    Kann es sein, daß die ganze Balkonplatte sich bereits absenkt und das Geländer die Balkonplatte nicht mehr halten kann?
     
  14. #14 Fred Astair, 29.04.2025
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    War das jemals zulässige Aufgabe eines Balkongeländers?
     
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  15. ToTi

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    Für mich sieht das so aus. Auf dem 1. Bild kann man gut erkennen, dass rostiges Wasser herunter gelaufen ist. Die Dachrinne und die Geländer sind nicht mit einbetoniert, die sind auf die Betonplatte aufgedübelt. Darüber kam hoffentlich eine Abdichtung, eine Schutz-und Trennlage, dann Gefälleestrich und dann Klinker/Fliesen.
    Die Dachrinne ist sehr stark korrodiert und wurde mit Farbe hübsch gemacht. Der Rost an der Betonplatte lässt darauf schließen, dass das Einlaufblech der Dachrinne wahrscheinlich weggerostet ist und das Geländer, zumindest der Teil den du nicht siehts auch. Würde mich nach 50 Jahren auch nicht wundern. Hab ich so schon ganz oft gesehen und gehabt.
    Das bedeutet, alles runterreißen, neu und vor allem richtig machen.
     
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  16. #16 Blauauge190, 05.05.2025
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    Heue war ein beratender Bauingenieur aus einem ortsansässigen Ingenieurbüro bei mir und hat sich den Balkon angeschaut.
    Ich hatte den Eindruck er war etwas irritiert was er überhaupt hier prüfen soll.

    Seiner Meinung besteht hier aktuell kein akuter Handlungsbedarf.
    Das Einzige wofür er mir keine Garantie gegeben hat, ist der aktuelle Bodenbelag da auch hier mit den Jahren Risse durch Frost/Witterung entstehen werden.
    Betonabplatzungen und Rost sah er nicht unbedingt als kritisch.
    Abplatzungen an Stirnkante etc. werden wohl immer wieder mal vorkommen aufgrund von Frost. Ist wohl der Bauweise von damals geschuldet.
    Heutzutage würde man Balkone so nicht mehr bauen.

    Das rausgesprungene Geländer hängt wohl mit Temperaturschwankungen zusammen meinte er.
    Auch diese Art der Befestigung würde man so heute nicht mehr machen. Aber auch hier kein Alarm.

    Solange mir kein Wasser durch die Platte tropft und keine auffälligen Risse zu sehen sind sollte ich die ganze Sache entspannt sehen sagte er...
     
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