Fragen zu Estrichangeboten Gewerbe

Diskutiere Fragen zu Estrichangeboten Gewerbe im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; Hallo, ich habe einige Fragen zur Bodenbelegung. Objekt hat ca. 1000 m2, Stahlbetonedecke 30cm, im EG darunter ist ebenfalls Gewerbe/Halle. Es...

  1. sepp55

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    Hallo, ich habe einige Fragen zur Bodenbelegung.

    Objekt hat ca. 1000 m2, Stahlbetonedecke 30cm, im EG darunter ist ebenfalls Gewerbe/Halle. Es sind auch ein paar Nasszellen geplant.

    Nun gingen eingeholte Angebote für die gleiche Leistung sehr weit auseinander. Ein seriös aufgeschlüsseltes Angebot lautet wie folgt:

    Zementestrich = 11,40 Euro / m2 - Problem wäre hierbei, dass Fugen eingebracht werden müssten. Müssen diese Fugen vor einem Bodenbelag wieder verschlossen werden bzw. mit welchen Kosten ist hierfür für das Harz zu rechnen?
    Calciumsulfatestrich = 13,50 / m2 - Vorteil wären keine Fugen bzw. Boden direkt belegbar. Nachteil nach meinen Recherchen jedoch die Wasserbeständigkeit und Beanspruchbarkeit.

    Zusätzlich wurde optional eine Dämmung empfohlen:
    30mm Dämmung = 3,40 Euro / m2
    15mm Schaum = 1,10 Euro / m2 (soll scheinbar primär zum Schallschutz dienen)


    Welchen Estrich kann man empfehlen?
    Machen die Fugen vom CE Probleme bzw. müssen verschlossen werden?
    Dämmung/Schaum empfehlenswert oder gar notwendig?
    Wie sind die Preise einzuordnen?
    Ab wann ist der Estrich begehbar bzw. es kann gearbeitet werden mit Kabelverlegung, Trockenbau usw.?

    Danke!
     
  2. #2 Andybaut, 10.06.2017
    Andybaut

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    bevor wir hier Äpfel und Birnen vergleichen.

    Du hast eine Industriehalle mit einem Betonboden. Der gefällt dir scheinbar nicht, daher soll nun etwas passieren.
    Wieviele cm Aufbau kannst du realisieren und was soll der Boden können?
     
  3. sepp55

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    Ja, es handelt sich um einen Neubau und dabei um das OG.
    Aktuell plane ich das Stockwerk als Präsentations-/Eventraum bzw. Großraumbüro zu nutzen. Möchte mir aber auch zukünftige andere Nutzungen offen halten. Der Boden sollte daher eine gewisse Stabilität/Lagerfähigkeit behalten.

    Der Bodenaufbau sollte aufgrund der eingeschränkten Deckenhöhe möglichst gering ausfallen. Allerdings kommt es auch hier nicht auf dem Cm an.
    Es soll halt alles wirtschaftlich bleiben. Wenn eine Dämmung erhebliche Vorteile bringt für 2-3 TEuro wäre das natürlich gut investiert.

    Daher ja meine Fragen, was bringt eine Trittschalldämmung in Form von 15mm PU Schaum bei einer 30cm Betondecke und 6m Halle darunter? Ist das nötig bzw. sinnvoll?

    Mit wie viel Wärmeverlust müsste ich rechnen, wenn im worst case das EG nicht beheizt wäre? Bringt eine 30mm Dämmung überhaupt was zu dem stolzen Kurs oder kann man es dann auch gleich lassen? Viel mehr geht wegen der Aufbauhöhe ohnehin nicht.

    Ansonsten bleiben die anderen Fragen:

    Welchen Estrich kann man empfehlen?
    Machen die Fugen vom CE Probleme bzw. müssen verschlossen werden?
    Dämmung/Schaum empfehlenswert oder gar notwendig?
    Wie sind die Preise einzuordnen?
    Ab wann ist der Estrich begehbar bzw. es kann gearbeitet werden mit Kabelverlegung, Trockenbau usw.?
     
  4. #4 Andybaut, 11.06.2017
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    Hallo,

    bringen ist immer relativ.

    Eine Trittschalldämmung bringt etwas für den Trittschall.
    Da die Decke aber schon relativ dick ist, ist der Einfluss ein wenig geringer wie bei einer
    dünneren Decke.
    Wenn du also vorhast dort oben mit Stöckelschuhen zu laufen und unten soll man weniger davon hören,
    dann bringt die Dämmung was. Wenn es unterschiedlich vermietete Räume sind kann es auch sinnvoll sein.
    Der Estrichleger soll dir einfach den Verbesserungswert der Dämmung sagen.

    Wärmeverlust bringt natürlich was. Kannst du im U-Wert Rechner eingeben
    und sehen wie sich der U-Wert verbessert.
    Ob und wann sich das amortisiert hängt von vielem ab. Wenn unten nie geheizt wird bringt es viel,
    wenn beide Bereiche gleich beheizt sind bringt es nichts.

    Mir kommen beide Estrich sehr günstig vor. Wie dick sind die?
    Zement hat Fugen und ist wasserunempfindlich und Anhydrit hat keine Fugen und ist empfindlich.
    Zement schüsselt je nach Produkt am Rand.
    Die Fugen müssen auch im Belag durchgezogen werden.

    Die Belegereife ist vom Produkt abhängig, da gibt es zig unterschiedliche Varianten bei beiden Materialien.

    Dir ist bewusst, dass die Belastung bei beiden in unterschiedlichen Werten möglich ist.
    Bei einem Gewerbebau ist das eigentlich der ausschlaggebende Faktor.
    Wie schwer sind Maschinen und kann der Estrich das noch ab.
     
  5. sepp55

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    Ich kann es mir halt schlecht vorstellen, in wie Weit der Trittschall unten Probleme machen könnte bzw. was daran eine 15mm Schaumschicht ändert.

    Habe das Ganze mal in einen Rechner eingegeben. Komme für 300mm Stahlbeton auf U = 2,5-2,6, durch 30mm Dämmung fällt dieser Wert auf 0,8. Wie viel kwh würden denn hiermit im worst case bei 1000 m2 Fläche und Temperatur oben 20 Grad und unten 12 Grad entstehen?
    Wäre es nicht möglich, die Decke auch von unten zu dämmen, sollte es es lohnen? An der Hallendecke stört der Platz überhaupt nicht.

    Estrich ist im Angebot ca. 50mm dick wegen Traglast. Traglast sollte min. 500kg/m2 haben - vielleicht ergibt sich hieraus schon der geeignetere Estrich.
    Ich tendiere aber aufgrund der Wasserbeständigkeit, Beanspruchbarkeit und auch des Preises wegen immer mehr zum Zementestrich.

    Mir wurde erklärt, dass ich die Fugen später mit Harz zugießen soll und nicht, dass ich im Belag sogar die Fugen übernehmen muss? In wie weit ist das denn nun erforderlich?
     
  6. #6 Andybaut, 11.06.2017
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    sprich nochmals mit deinem Estrichbauer. Die Fugen müssen durchgehen im Oberbelag.

    Ob und wann sich das energetisch rechnet muss kalkuliert werden. So etwas machen z.B. Energieberater.
     
  7. #7 simon84, 11.06.2017
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    Fugen im Oberbelag müssen übernommen werden, ob es in der Praxis zu Problemen kommt, wenn du das auf eigenes Risiko nicht tust kommt stark auf den Oberbelag an.

    Bei Fliesen, verklebtem Parkett usw kommt es ziemlich sicher zu Rissen und Problemen.
    Bei Teppich, weichem PVC Boden etc. würde ich es nicht so streng sehen. Kommt auch immer auf die Nutzung an. Wenn dich eine kleine Welle, Fuge oder Riss nicht weiter stoert (z.B. Lager), dann ist es was anderes als im Showroom wo Kunden rumlaufen.
     
  8. sepp55

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    Ich denke die Wärmedämmung wäre auch gut von unten an der Hallendecke umzusetzen, sollte es denn energetisch relevant werden. Aktuell ist sowieso eine beheizte Nutzung oben und unten angedacht. Trotzdem wäre es nach wie vor sehr schön wenn Jemand mal eine Zahl in den Raum werfen könnte für die Eckdaten (1000qm, 20 Grad oben, 12 Grad unten, U-Wert ca. 3,5 ohne jegliche Dämmung). Durchgang pro m2 und Jahr wäre sehr sehr hilfreich, ich habe auf die schnelle keine Rechner dafür gefunden.

    Was würdet ihr als Trittschalldämmung unter dem Estrich empfehlen? Ist so ein PU Schaum für ca. 1 Euro/m2 in 15mm Stärke empfehlenswert?

    Wie muss ich mir Fugen im Oberbelag vorstellen? Ich wollte über den Großteil der Fläche Laminat legen und im Sanitärbereich Fliesen. Da sollen dann einfach solche 10mm Fugen zwischendrin sein in 50 m2 Paketen? Das ist doch völlig praxisfremd oder wie löst man das sinnvoll auf dem Oberbelag?
    Der Estrich hätte bei mir noch 8 Wochen Trocknungszeit bis zur Belegung, ist dann nicht eine problemlose Verschließung der Fugen zu erwarten? Wie gesagt, die Angaben widersprechen dem Estrichleger vollkommen, daher informiere ich mich ja.
    Beim Calciumsulfatestrich habe ich halt Angst wegen der Belastbarkeit und vor allem Wasserempfindlichkeit.
     
  9. #9 simon84, 11.06.2017
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    Bei den Fliesen ist halt dort eine Silikonfuge drin, das ist ganz normal.

    Bei Laminat gibts Übergangsprofile, Fugenmasse usw.
    Oder du riskierst es und im Zweifelsfall Ritzen bzw. der Laminat geht dir auseinander.


    Zur Estrichtrocknung kannst du mal im Internet suchen, 8 Wochen kann reichen, kann auch knapp sein.
    Im Zweifelsfall mehr Zeit einplanen oder Restfeuchtemessung vor dem Belegen machen.
     
  10. #10 Andybaut, 11.06.2017
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    Das ist alles andere als praxisfremd sondern täglich Praxis.
     
  11. #11 sepp55, 11.06.2017
    Zuletzt bearbeitet: 11.06.2017
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    Ok es wird schon umsetzbar sein. Es geht wohl aufgrund der nötigen Flexibilität kein Weg an Zementestrich vorbei. Ich möchte zudem eine Bodenbelastbarkeit von min. 750kg/m2 erhalten.

    Ich bin preislich mittlerweile bei unter 10 Euro / m2 für CE zzgl. gewünschter Dämmschicht.

    Für mich bleiben konkret folgende Fragen:

    1. Muss ich auf die Zementestrichklasse (CE 12-50) achten? Wie gesagt ich möchte min. die 7,5kN/m2 bei möglichst geringer Estrichdicke.
    2. Lohnt sich inbesondere ein Trittschalldämmung von max. 30mm? Wie groß ist denn der subjektive Unterschied für die Halle darunter?
    Oder besser nur eine Dämmung von 30mm oder gar ein Verbundsestrich? Ich kann mir den Unterschied leider nur schwer vorstellen und weiß nicht ob es Sinn macht die Mehrkosten, Druckanfälligkeit und Empfindlichkeit (wohl noch eine Dampfsperre zusätzlich nötig?) in Schallschutz zu investieren? Oder gibt es sogar Gesetze die mich zwingen Wärme- bzw. Schall zu dämmen?
    3. Könnte man einen Zementverbundsestrich, warum auch immer, wieder von der Stahlbetondecke entfernen oder wäre der Aufwand enorm?
     
  12. #12 simon84, 12.06.2017
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    die fragen beantwortet dir doch alle dein planer/architekt.

    du kannst doch nicht einfach nur einen estrich reinballern :) bei dem objekt gibt es noch ganz andere fragen.

    vorschriften gibts in deutschland immer ne menge :)

    kommt in erster linie auf die offizielle nutzung an
     
  13. #13 Andybaut, 12.06.2017
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    https://www.beton.org/fileadmin/beton-org/media/Dokumente/PDF/Service/Zementmerkblätter/B19.pdf

    nun wird das ganze wirklich zu wild. Jetzt sprichst du erstmal, wie schon simon sagt, mit deinem Planer.
    Da werden nun Äpfel auf Birnen geworfen und ein Bananekuchen soll rauskommen.

    Erst waren´s 500kg, nun 700kg, dann fragst du nach ob der Estrich eine Klasse einhalten muss, die dafür gar nicht mehr geht.
    Dann soll da noch Laminat drauf, bei 750kg/m².
    Statisch werden die wenigsten Decken für 750kg/m² gerechnet sein. 500 vielleicht, aber muss auch nicht sein.
    Wenn du keinen Planer hast, dann hol dir nun einen.
    Ich bin an der Stelle raus, mir wird das nun zu gefährlich, sorry.
     
  14. #14 simon84, 12.06.2017
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    Was ich damit sagen wollte war, es gibt bei gewerblicher Nutzung teilweise massive Mehranforderungen, Rutschhemmung des Bodens, Fluchtwege und so weiter.
    Da brauchst du auf jeden Fall einen Planer.

    Wie man so ein Objekt beheizt bzw. kühlt wäre sicher auch interessant zu klären bevor der Estrich liegt.
     
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