Fragen zur Innendämmung

Diskutiere Fragen zur Innendämmung im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen! Wir haben einen alten Bauernhof gekauft und möchten nun anfangen, das Wohnhaus zu sanieren. Das Wohnhaus wurde 1949 "neu" an...

  1. #1 Bauernhofkirstin, 17.12.2016
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    Hallo zusammen!

    Wir haben einen alten Bauernhof gekauft und möchten nun anfangen, das Wohnhaus zu sanieren.
    Das Wohnhaus wurde 1949 "neu" an die alte Fachwerkscheune angebaut und schön an den Fachwerkstil angepasst, wobei EG und OG massiv gebaut sind, das DG ist Fachwerk. Das Gebäude ist voll unterkellert.
    Die Wände im EG sind 38cm dick aus Vollziegel, im OG 30 cm Hohlziegel.

    Ende Januar kommt eine Firma, um die Fenster zu erneuern. Es werden zweifachverglaste Fenster eingebaut mit einem U-Wert von 1,0.
    Die Wand im EG müsste nach meiner Berechnung einen U-Wert von etwa 1,51 haben.
    Ich habe schon häufig mitbekommen, wie schnell man bei neuen Fenstern an ungedämmten Wänden Probleme mit Schimmel bekommt, dem möchten wir vorbeugen!
    Für eine Außendämmung haben wir eine grobe Kostenschätzung von 40.000€ genannt bekommen. Das kommt finfanizell nicht hin, zumal der Effekt einer Außendämmung ja auch nicht unumstritten ist.
    Also machen wir uns Gedanken zu einer diffusionsoffenen Innendämmung.
    Diese soll in erster Linie vor Schimmel vorbeugen, zusätzlich für behagliches Raumklima durch warme Wände sorgen und natürlich Heizenergie sparen.
    Wir würden jeweils auch die Fensterlaibung dämmen sowie zur Vermeidung von Wärmebrücken innenwandkeile verwenden.
    Meine konkreten Fragen dazu:
    1. Was eignet sich am besten: Multipor-Platten, Klimaplatten oder Holzfaserdämmplatten?

    2. Wo ist der genaue Unterschied zwischen den Klimaplatten und den Multior-Platten?

    3. Wir möchten auch die Wärmeverteilung (Schwerkraftheizung) erneuern. Für das EG können die Heizungsleitungen unter der Kellerdecke verlegt werden. Im OG wollten wir eigentlich in einer Sockelleiste zu den Heizkörpern gehen. Aber geht das nicht in Verbindung mit einer Innendämmung auch eleganter? So dass die Leitungen in der Dämmung verschwinden?

    4. Im Netz liest man überwiegend, dass das Verkleben der Platten gut in Eigenleitsung geschehen kann. Seht ihr das auch so?

    Freue mich auf eure Antworten!
    Viele Grüße,
    Kirstin
     
  2. #2 driver55, 17.12.2016
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    Bevor du anfängst Fenster zu ersetzen, würde ich ein Sanierungskonzept von einem Architekten oder Energieberater erstellen lassen.
    Die Aktion geht sonst in die Hose!
     
  3. #3 Bauernhofkirstin, 18.12.2016
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    Hallo!
    Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.
    Einen Energieberater hatten wir bereits da. Der lässt nichts anderes zu als besagte Außendämmung nach EnEV für 40.000€ und würde uns ein förderfähiges Gesamtkonzept mit geschätzten Sanierungskosten im Bereich von 200.000€ erstellen... Das wäre dann auch nur die energetische Sanierung, hinzu kommen ja noch die Böden + Sanitärinstallation.
    Da müssen wir dann leider definitiv passen! :-(
    Auf meine Frage zu den Kalziumsilikatplatten sagte er, die Dinger sind gut, dämmen aber nicht genug...
    Aber nur weil Vater Staat sagt, dass ne Außenwand einen U-Wert von 0,24 haben muss (koste es, was es wolle), heißt das für mich noch lange nicht, dass dies tatsächlich in jedem Fall sinnvoll wäre.
    Es gibt dazu ja durchaus sehr kritische Meinungen, insbesondere auch von Fachläuten.
    Also nochmal:
    Was kann ich bei einer diffusionsoffenen Dämmung in einer moderaten Stärke zwischen 2 und 5 cm falsch bzw. richtig machen?
    Dass sie ohne Lufteinschluss verklebt werden müssen und Innenwandkeile verwendet werden sollen, ist mir klar.
    Aber was für Erfahrungen gibt es mit o. g. Produkten? Was ist in Eigenleistung am besten zu bewältigen? Bei den Holzfaserdämmplatten bin ich etwas skeptisch, da es sich um ein organisches Material handelt, was einerseits ja ebenfalls theoretisch schimmeln kann, andererseits ja auch durch Zusätze haltbarer gemacht ist und entsprechend ausdünsten könnte...
    Gibt es auch Energieberater, die nicht ausschließlich die EnEV rauf und runter beten sondern an den Kundenwünschen orientierte Konzepte erstellen?
    Neue Fenster brauchen wir auf jeden Fall. Die vorhandenen sind einfachverglast und schließen größtenteils gar nicht mehr richtig...
    Viele Grüße,
    Kirstin
     
  4. #4 Manufact, 18.12.2016
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    Eine Dämmung mit vollflächig verklebten Kalziumsilikatplatten ist bezüglich Taupunkt absolut unkritisch.

    20 mm KS-Platte können aber nicht als "Dämmung" bezeichnet werden.

    Eine halbwegs interessante Dämmwirkung ist erst ab 50 mm, besser 80 -100 mm zu erreichen.
    Allein die Kosten für die KS-Platten, den speziellen Kleber und den speziellen Glattspachtel überschreiten Brutto 100 Euro / m2 deutlich.

    Außerdem muß bei den meisten Systemen alter Gipsputz vorher entfernt werden, sonst fallen die Platten eventuell noch ein paar Jahren durch "Ettringitbildung" ab....
     
  5. #5 Andreas Gr, 18.12.2016
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    DAs ist doch die Aufgabe eines Enerieberaters , die ENEV auf und ab zu beten . wenn er das nichjt machen würde , hätte er das ziel verfehlt .
     
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