"Freitragende" Decke mit Mittelabhängung

Diskutiere "Freitragende" Decke mit Mittelabhängung im Trockenbau Forum im Bereich Neubau; Hi, wir haben in einem Anbau bereits vom Vorbesitzer die Metall-Unterkonstruktion einer ehemaligen abgehängten Decke, die wir drin lassen wollen,...

  1. #1 Monoceros, 10.01.2024
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    Hi,

    wir haben in einem Anbau bereits vom Vorbesitzer die Metall-Unterkonstruktion einer ehemaligen abgehängten Decke, die wir drin lassen wollen, weil sie ganz ordentlich gemacht ist. Die alten Platten wurden nur entfernt, weil nun der Hohlraum zum Dach gedämmt und eine Dampfbremse unter die UK kommen soll.

    Nun habe ich mal bisschen die Knauf Blätter gewälzt und festgestellt, dass ich der bestehenden UK zwar die Dämmung, aber nicht auch noch die neuen Platten zumuten kann.

    Idee war deswegen: freitragende Decke unter der alten UK, an der ich dann Platten und Installationen anbringen kann. Die Raumhöhe haben wir. Problem: die Spannweite wird recht groß, so dass ich bestenfalls mit Mittelabhängung arbeiten würde.
    Wichtig: das widerspricht nicht meiner Überlegung oben. Das Dach ist leicht geneigt, auf einer Raumseite ist somit doppelt soviel Dämmung unterzubringen als auf der anderen. Gewichtsmäßig knapp wird es mit der alten UK nur dort, wo soviel Dämmung drauf liegt. In der Raummitte und am anderen Rand ist es kein Problem, zusätzlich Gewicht aufzunehmen, weswegen eine Mittelabhängung wohl gehen müsste. Nur eben keine komplette Abhängung auf der gesamten Fläche.

    Nun zur Frage: die freitragende Decke würde ich eigentlich mit doppelten CW100 machen. Nur finde ich dazu keine gescheite Möglichkeit der Mittelabhängung. Es gibt zig Varianten für CD-Profile und eine mir bekannte für UA, die aber so saumäßig teuer ist, dass ich auch gleich die ganze alte UK rausreißen und neu bauen könnte.
    Habt ihr noch einen Tipp, wie CW-Profile abgehängt werden könnten?

    Dankeschön!
     
  2. #2 Monoceros, 10.01.2024
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    Hier mal noch ein Einblick - nicht ganz aktuell, aber er zeigt hoffentlich, um was es geht.

    IMG_20230716_162318454_HDR.jpg
     
  3. #3 mk940, 10.01.2024
    Zuletzt bearbeitet: 10.01.2024
    mk940

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    Warum die UK keine Dämmung tragen soll ist mir nicht ganz klar. Im Zweifelsfall könnten die Abhängungen erhöht werden. Wenn die alte UK nicht genutzt wird, sollte sie entfernt werden.
    Das Dämmen des kompletten Hohlraums ist ebenfalls untypisch, würde mich hier auf eine Schichtdicke festlegen und diese auch konstant festlegen
     
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  4. Alex88

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    was soll an der UK schlecht sein?
     
  5. #5 Monoceros, 10.01.2024
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    Naja, den kompletten Hohlraum zwischen Dampfbremse und Dachhaut auszudämmen ist nicht nur üblich sondern auch hochgradig empfohlen, im Falle dass es keine Hinterlüftung gibt wie hier. Sagt meines Wissens jeder Dämmstoffhersteller als auch der Energieberater nach hygrothermischer Simulation. Hat wohl irgendwas mit Luftbewegung zu tun(?), kann es aber selbst auch nicht sauber begründen sondern höre hier einfach auf die Experten.

    Was an der UK schlecht ist? Naja, die Tabellen von Knauf sind ja eigentlich recht eindeutig was Abstände von Profilen und Abhängern als auch Belastbarkeit der Abhänger angeht.
    Hier kommt Zellulose rein, was nach Verarbeitungshinweisen nach Verdichtung und bei unserem Hohlraum um die 30 kg/m² haben wird - zumindest dort, wo der Hohlraum durch die Dachschräge groß ist. Die 30kg/m² passen gut zur installierten UK. Aber nochmal 12 kg dazu durch die Platten ist eben laut Tabellen zuviel. Deswegen kann ich die Tragprofile für die Decken nicht ausschließlich an der bestehenden UK befestigen, sie müssen sich über weite Strecken selbst tragen.

    Abhänger verstärken ist nur mit sehr viel Aufwand verbunden, weil man nur an die Dachsparren anschließen kann und diese nunmal gewisse Abstände haben, die auch nicht überall die UK treffen. Das heißt, ich müsste erst unter die Sparren weitere Balken schrauben, an die ich wiederum weitere Abhänger machen kann. Wobei ich die Balken nicht durch die bestehende UK bekomme, also einiges demontieren muss usw.

    Also nochmal die Frage: wie mache ich eine Mittelabhängung bei freitragenden Decken aus CW-Profilen? Knauf schreibt einfach, dass damit sie Spannweiten erhöht werden können, aber schreibt nicht dazu, wie das genau ausgeführt werden soll.
     
  6. Alex88

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    Dann kann ich nur den Weitspannträger VIC 80 oder 120 von DONN oder Knauf AMF empfehlen, wir haben den schon oft in
    großen Räumen verbaut, ohne Probleme
    dazu den Schienenläufer für CD von Knauf
     
  7. #7 Monoceros, 10.01.2024
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    Vielen Dank für die Empfehlungen!
    Mmhh, leider nur auch nicht unbedingt das, was uns sofort glücklich macht. :cry

    Das Weitspannträgersystem kommt mit ganz schönem Material- und Platzeinsatz daher. Und das AMF ist eigentlich nicht unbedingt das, was wir im Wohnraum haben wollten.
    Ich glaube, wir müssen nochmal in uns gehen und überlegen, welchen Tod wir sterben wollen. :mauer
    Vielleicht läuft es ja doch auf eine Verstärkung der Abhänger dieser Bestands-UK hinaus.

    Blöde Frage, was genau macht man denn mit den Schienenläufern?
     
  8. Alex88

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    Nix AMF im Wohnraum..... das ist der Hersteller
    unter die WT wird ein CD Profil mit den Schienenläufer montiert, an denen wird dann die GK Platte befestigt
     
  9. #9 Monoceros, 14.01.2024
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    Habe jetzt noch eine Idee, die mir ganz gut gefällt.
    Ich lege auf die UK CD-Profile und befestige sie mit Kreuzverbindern am Bestand. Die neuen Profile werden 90° zu den Sparren angeordnet. Und sie werden dann mit Nonius-Abhängern an die Sparren gehängt. Die Abstände der Abhänger in Längsrichtung bleib so zwar gleich (halt Anzahl der Sparren), aber ich kann die Anzahl in Querrichtung und die Tragfähigkeit der Abhänger erhöhen und ebenso die Abstände der Grundprofile beliebig neu vergeben, bis die Deckenlast sicher abgefangen wird.
    Wie tragfähig sind die Kreuzverbinder? Dazu finde ich nichts. Ich gehe also mal davon aus, dass sie mindestens soviel halten wie die Noniushänger?
     
  10. Alex88

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    Der original Rigips Kreuzschnellverbinder trägt 0,40 kN
     
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  11. #11 Monoceros, 14.01.2024
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    Perfekt!
     
  12. #12 Hercule, 15.01.2024
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    Dachstuhl dämmen, Dampfbremse samt Querlattung drauf und darunter dann die Metallkonstruktion samt Rigipsdecke wäre doch eigentlich die fachgerechte Lösung oder ?
     
  13. #13 Monoceros, 15.01.2024
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    So ist es. Aber auch deutlich mehr Aufwand und Kosten. Die Metallkonstruktion ist ja schon da und in gutem Zustand - wäre unsinnig, die rauszureißen.
    Am Ende ist es den Querlatten, die die Dampfbremse halten, auch egal, ob sie auf angelaschte Sparren oder auf Metall geschraubt werden.
    Der einzige Vorteil angelaschter Sparren ist die höhere Tragfähigkeit. Aber genau das will ich ja nun verbessern an der Bestands-UK.
     
  14. #14 VollNormal, 15.01.2024
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    Warum dieses? An der Traufe hast du doch über der UK irgendwas um 35 cm Platz in der Höhe. Da lässt sich doch mit einem Dämmstoff der moderaten WLG 035 eine ordentliche Dämmwirkung erzielen und du hast noch eine Handbreit Luft drüber. Um die Vorgaben des GEG einzuhalten, würden ca. 160 mm WLG035 genügen.
     
  15. #15 Monoceros, 16.01.2024
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    Sehr gut geschätzt! Ich glaube, es sind 33cm - gut, hier und da muss man den 16er Sparren abziehen. Aber für den Nachweis wird die Fläche gemittelt, und da sind ja auch 65cm auf der anderen Dachseite...
    Richtig, mit Mindeststandard hat das nichts mehr zu tun. Vielleicht aber eine Richtigstellung dennoch: es gibt den GEG Mindeststandard und dann aber nochmal ne Schippe mehr, falls man Förderung haben will (zumindest war's 2023 noch so, jetzt keine Ahnung). Für Förderung würden 16cm wohl nicht reichen.

    Wie auch immer, es ist ja für beide Kriterien viel mehr als genug. Warum nun also? Jeder sagt, dass keine Hohlräume gelassen werden sollen. Hatte ich ja oben schonmal geschrieben. Ich habe mich wenig damit beschäftigt, wieso, aber da sind sich auch die Experten einig (Energieberater, Dämmungs-Handwerker, Dämmstoffhersteller, YouTube :shades). Und der Dämmstoff ist billig genug, dass ich das Risiko nicht eingehen muss, allen zum Trotz es anders zu machen. Alternativ müsste man eine neue Konstruktion weiter oben machen. Rechnet sich nie gegenüber den paar Euro extra für die Dämmung. Und schaden tut's am Ende natürlich eh nicht. Die Heizung hat in dem Raum aufgrund von 3 Außenwänden, wenig Fußbodendämmung und großen Fenstern schon genug zu tun.
     
  16. #16 Hercule, 16.01.2024
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    Zwischen der Dämmlage auf der Materialkonstruktion und dem Dach hast du dann aber einen Hohlraum der sehr kalt sein wird.
    Ich denke da ggf an Kondensatprobleme in Folge.
     
  17. #17 VollNormal, 16.01.2024
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    Die Unterseite der Dachschalung wird auf jeden Fall kalt sein, sonst hätte die Dämmung ihren Zweck verfehlt. Feuchtigkeit sollte also wirksam aus dem Bereich ausgesperrt werden. Nach meinem Verständnis ist es in der Hinsicht egal, ob über der Dämmung noch eine Luftschicht ist.
     
  18. #18 Monoceros, 16.01.2024
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    Eben genau nicht. Deswegen wird der gesamte Raum bis zur Dachschalung ja ausgedämmt, auf der einen Seite reichlich 30cm, auf der anderen Seite reichlich 60cm Dämmstoff.

    Richtig, die Dachschalung ist immer kalt und effektive Dampfbremse ganz wichtig.
    Zum zweiten Satz kann ich halt leider wenig konkretes sagen. Mit der genannten Logik hast du Recht, da komme ich auf gleiche Überlegungen. Aber irgendwoher müssen ja die Aussagen kommen. Kann es was mit freier Konvektion in dem Hohlraum zu tun haben? Keine Ahnung. Aber wie gesagt, paar wenige Kubikmeter mehr Zellulose macht das Kraut nicht fett - die Arbeitszeit und Baustelleneinrichtung ist viel relevanter und sowieso zu bezahlen. Und da sage ich mir, wieso Risiko eingehen und allen widersprechen, nur weil's unlogisch erscheint, und stattdessen einfach die übergute Dämmung mitnehmen.
     
  19. #19 Hercule, 16.01.2024
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    Rechne vorher aus wie viel das wiegt.
    Wird bestimmt nicht wenig Gewicht für die Metallprofile.
     
  20. #20 Monoceros, 17.01.2024
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    Danke für den Tipp, genau deswegen gibt es diesen Thread. Wenn du meine Frage oben liest, siehst du, dass ich das gemacht habe und deswegen die UK noch etwas ertüchtigen will. 25-30kg/m² an der höchsten Stelle, entsprechend die Hälfte an der niedrigsten.
    Somit Grundprofile verdoppeln (halbe Abstände) und Noniusabhänger statt Draht.

    Der Dämmexperte hat beim Aufmaß sogar gemeint, es müsse eigentlich auch so gehen, aber verstärken wäre sicher kein Fehler. Er ist aber eben auch kein Trockenbauexperte und wird kaum bewerten, ob es hinterher Risse in der angehängten Decke gibt ;)
     
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"Freitragende" Decke mit Mittelabhängung

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